Meinungsäußerungen zur  AACR/MARC-Frage, 18.3.-3-4.2002

Pro AACR2

Diese Äußerungen sind nicht so zahlreich, dass eine weitere Differenzierung sich gelohnt hätte.

  1. Bessere internationale Zusammenarbeit - Nutzung von Fremddaten. Unterhaltstraeger werden die vielen Einzelloesungen innerhalb der deutschen Bibliothekslandschaft auf Dauer nicht tolerieren Authority files koennen um die deutschen Ansetzungsformen erweitert werden Wichtig: Beteiligung an der Weiterentwicklung und Ausgestaltung der Regeln und des Formates Uebersetzung der AACR2 und sonstiger fuer den Anwender notwendigen Papiere Sorgfaeltige Vorbereitung der fuer den Umstieg erforderlichen Schulungsmaßnahmen
  2. Voraussetzungen fuer den Uebergang zu den internationalen Formaten und Regelwerken sollten sein: 1. Das internationale Format muss die bisher nicht realisierte, aber grundsaetzlich moegliche (?) Verknuepfung zwischen Titel-Datensaetzen und Normdatensaetzen erlauben. Das gilt auch fuer Sacherschliessungsdaten. 2. Im Sacherschliessungsbereich muss es Felder fuer die verschiedenen national und international eingefuehrten Erschliessungssysteme geben, so dass diese in den Datentausch mit einbezogen werden koennen.
  3. M.E. sind die doch sehr komplizierten Regeln der RAK unter den heutigen Bedingungen (Computer-Recherche-Möglichkeiten) überlebt. Stichwort: Flache Hierarchien.
  4. ich möchte nicht zu den letzten sauriern (weltweit) gehören!
  5. Eine Übernahme von AACR und MARC erscheint mir nur sinnvoll, wenn von vornherein klar ist, daß dies dann nicht auch wie die RAK der permanenten Überarbeitung und Reglementierungswut bis ins kleinste Detail unterworfen wird. Dann nämlich hätten wir in kürzester Zeit eine AACR/German version, die dann noch von den einzelnen Verbünden immer weiter "verfeinert" würde, bis die angepriesenen Vorteile (Fremddatenübernahme weltweit), wie schon jetzt bei DB-Übernahmen, kaum noch als solche erkennbar wären, weil noch zu viel herumgefeilt werden müßte, um "unseren" Maßstäben gerecht zu werden. Auch müßte geklärt werden, wie die neu gestalteten Katalogisate mit den alten harmonieren. Oder sollte man wieder einmal einen "Katalogschnitt" vornehmen? Man mag über das fremde Regelwerk wegen fehlender Abbildung von komplexen Hierarchien bei mehrbändigen Werken (brauchen wir die überhaupt?) die Nase rümpfen, aber jedenfalls hat es vollkommen ausgereicht, hervorragende Bibliotheksbestände auf pragmatische Art nachzuweisen. Den Angelsachsen ist wohl die Formalkatalogisierung als schöne Kunst eher fremd, doch können wir es uns leisten, diese Tradition in das 21. Jahrhundert hinüberzuretten? Und wenn ja, wozu?
  6. Bin Sacherschließerin. Habe mir seit Jahren gewünscht, mit einem internationalen Format zu arbeiten wie überall sonst auch.
  7. Als Mitglied einer Institution (Goethe-Institut / Inter Nationes), die nur mit ca. 15 Bibliotheken im Inland, aber mit ca. 90 Bibliotheken im Ausland vertreten ist, die ferner keine archivbibliothekarischen Aufgaben hat und im Einklang damit nicht mit der Hinterlassenschaft von womöglich Millionen von Altbestands-Datensätzen belastet und für deren Pflege oder Konversion verantwortlich ist, die stattdessen ihrer Zielsetzung wegen ganz besonderen Wert auf den Kontakt mit ausländischen bibliothekarischen Partnern und den Austausch von Daten mit ihnen legt, durfte ich mir erlauben, die Entscheidung für AACR / MARC mir nicht allzu schwer fallen zu lassen.
  8. Globalize!
  9. Veraenderungen stossen immer auf Widerstand.
  10. ich wünsche mir zukunfts- und zielorientierte entscheidungen, die nicht nur nach momentaufwand getroffen werden, ich wünsche mir in einer bibliothek zu arbeiten, die nicht kleinstrukturiert handelt sondern auf internationalen standart setzt
  11. Die Antwort auf die Fragen ist wirklich nicht leicht. Für uns kleine Bibliotheken stellt sich die Frage, wo für uns der Nutzen liegen soll. Aber, wenn man international und global denkt, dann sind in einem einheitlichen Systm sicher Vorteile zu sehen. Daher habe ich für die Umstellung gestimmt. Sehr interessant war die Liste der zu beachtenden Probleme: Bitte im Auge behalten!!
  12. Ich mache Titelaufnahme an der Freien Universität Berlin seit 30 Jahren. Ich habe meine Ausbildung allerdings in den USA gemacht. Es ist mir schon ungefähr genau so lange ein Rätsel warum die deutsch-sprachigen Bibliothekare/innen sich nicht an international gültigen Katalogisierungsregeln orientieren wollten, als es darum ging die Preußischen Instruktionen abzulösen. Man konnte doch nicht im Ernst behaupten, daß z.B. die British Library ganz andere Probleme mit der Katalogisierung zu lösen hat als die Deutsche Bibliothek. Die Entwicklung der RAK-Regeln mit der Arbeitskraft von Generationen von Titelaufnehmern hat nur dazu geführt, daß man die ganze Arbeit noch einmal machen muß, um international kompatibel zu sein. Insofern finde ich die Entscheidung, sich an einem internationalen Katalogisierungs-Regelwerk zu orientieren, um etwa 30 Jahre überfällig. Auch wenn ich persönlich (nicht mehr lange, allerdings) neue Regeln lernen muß, bin ich dann auch in der Lage in fast allen Katalogen zu recherieren und muß nicht Fehler in Kauf nehmen. Nur der RAK-Ausschuß wird traurig sein, denke ich. Die Systematiken der einzelnen Institutionen ist das nächste Ziel, wie ich hoffe. Vielen Dank für die Möglichkeit, die Meinung zu äußern.
  13. Als Hebraicabearbeiter meine ich, dass die Bestände vor allem im angelsächischen Raum, besonders USA, in ihrer Menge es unbedingt als vorteilhaft erscheinen lassen, auf das dort gültige Regelwerk und Format umzusteigen. Trotz wahrscheinlich anfänglicher Schwierigkeiten ist es glaube ich auf die Dauer für Bibnliotheken und ihre Benützer von Vorteil. Nationale "Schrebergärten" scheinen mir zumindest auf diesem Gebiet angesichts der schon stark fortgeschrittenen Vernetzung absurd, wie wenn man ein Auto mit Pferden ziehen wollte.
  14. Im Sinne der Internationalisierung und Globalisierung und vorallem im Sinne des Benutzers ist eine Vereinheitlichung bzw. Angleichung der Formate und Regelwerke, zwar leider ein schmerzlicher, weil doch sehr arbeitsintensiver Prozess für die Bibliotheken, aber langfristig gesehen eben, meiner Meinung nach, doch der zielführendere Weg für die Zukunft!
  15. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben bereits MARC als Format in unserem Lokalsystem und wären froh, wenn die Konvertierung der Daten wegfallen könnte. Durch die Konvertierung bleiben bei uns verschiedene Felder hängen, die nicht in MAB untergebracht werden können und dazu führen, dass wir ständig manuell unseren Lokalkatalog bearbeiten müssen. Das ist für heutige Zeiten schon sehr unangebracht. Davon abgesehen wurde in der UB Ulm von Anfang an mit dem System der Library of Congress/NLM gearbeitet, um möglichst viele Fremdleistungen übernehmen zu können und international ausgerichtet zu sein. Dabei ist die amerikanische Haltung, sich mehr um sich, als z.B. die Belange Europas zu kümmern, durchaus bekannt. Dem müsste gegengesteuert werden. Bedacht werden muß aber auch, dass in großen amerikanischen Institutionen wohl mit genau dieser Konstellation problemlos gearbeitet werden kann. Was man dort kann, geht auch hier. Wenn man die Kosten bedenkt, dann muß man auch daran denken, wozu Kataloge dienen. Der Benutzer soll schließlich finden, was er sucht. Und dem ist es schlicht egal, ob an einer bestimmten Stelle ein Komma, Blank oder Schrägstrich steht. Letztendlich ist auch zu überlegen, ob nicht bei vielen Beiträgen nur im Vordergrund steht, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.
  16. Im Zuge der Internationalisierung unumgänglich.
  17. Erleichterung beim Datenaustausch und beim Einsatz internationaler Bibliothekssoftware (Wegfall der Anpassungen für MAB).
  18. AACRII und MARC(21) werden weltweit angewendet, es ist sehr schade, wenn wir uns davon abgrenzen und Softwarefirmen für uns immer zeitauwendig und sinnlios Sonderentwicklungen machen müssen, die wir als Kunden im deutschen Sprachraum für uns fordern. Mit dieser Kraft und Zeit könnten sinnvollere Systemkomponenten entwickelt werden. Im Bibliothekswesen reden wir immer von der Einhaltung von Standards und Vereinheitlichung, wenn das aber in die Tat umgesetzt werden soll, gebrauchen wir alle möglichen Ausreden, weshalb wir doch auf unserer Insel bleiben wollen .... Für die Fremddatenübernahme wäre diese Vereinheitlichung ein großer Gewinn. Im Herbst 2002 haben wir an unserer UB wieder einen Ausbildungslehrgang, wir wollen bereits mit der Einführung in die AACRII beginnen - gibt es schon das Regelwerk in deutscher Sprache, das wäre wichtig!
  19. Eine globale Vereinheitlichung im Bibliotheksbereich ist anzustreben.
  20. Endlich!!!
  21. Durch Umstellung verursachte "Verluste" sind zu verschmerzen - je weniger Normen, desto besser
  22. Mit der Datenverarbeitung sind sehr viele Rechcherche-Probleme gelöst, die der lineare Sucheinstieg in konventionellen Katalogen nicht lösen kann. Insofern benötigt man auch keinen deutschen Sonderweg mehr, der in RAK (WB) in Ableitung von AACR seinerzeit erforderlich war (1975). Geht man vom deutschen Sonderweg ab, kann bei der edv-technischen Enwtwicklung sehr viel Energie auf andere Probleme gelenkt werden.
  23. es sollte doch endlich eine einfache Nutzung von Fremddaten moeglich sein !!
  24. Deutschland muss international werden, auch wenn dies einen horrenden Arbeitsaufwand bedeutet.
  25. Ein wichtiger Punkt ist bei der Diskussion über die Formalkatalogisierung m.E. nicht genügend berücksichtigt. Durch die Einführung von AACR wird wohl auch die Sacherschließung nach RSWK de facto obsolet werden. Sollen dann die LoC Subject headings eingeführt werden? Es wäre wünschenswert, wenn diese Fragen schon zu einem frühen Zeitpunkt intensiv diskutiert werden könnten.
  26. Ein Umstieg auf AACR ist nur dann sinnvoll, wenn gleichzeitig auch die Sacherschließung umgestellt wird auf ein anglo-amerikanisches Format: DDC. Wenn das nicht geschieht, ist der Effekt nur halbiert und lohnt den Aufwand nicht.
  27. Habe schon vor zwoelf Jahren auf dem Saarbruecker Bibliothekartag gefragt: Wie kann man mitten in Europa eigene datenformate und Katalogisierungsregeln anwenden ? S. auch den zugehoerigen Tagungsband.
  28. wegen der besseren Fremddatennutzung m.E. unumgänglich
  29. unbedingt umstellen, um den Unsinn eines eigenen Wegs und auch der leistungsschwachen RSWK abzustellen.
  30. internationale katalog- und datenkompatibilität kann man wahrscheinlich nicht hoch genug einschätzen!
  31. Als Bibliotheksleiterin im Goethe-Institut ... bin ich seit langem mit OCLC befreundet.
  32. Ich hatte schon viel mit Datenkonvertierungen zu tun.
  33. Ich arbeite als Diplom-Bibliothekarin in der Bibliothek eines Forschungszentrums, habe dort alle Aufgaben, die wichtigste ist, den Benutzern/innen zu ihrer Literatur zu führen. Lange habe ich in einer größeren Bibliothek in der Katalogisierung mit RAK gearbeitet. Inzwischen arbeite ich mit dem 3. Katalogisierungsregelwerk (ZETA für die ZDB, als RAK für fortlaufende Sammelwerke noch nicht ausreichend war, PI/Fuchs und später/jetzt RAK), ebenso mit der 5. Form der Katalogisierung (Schreibmaschine und Katalogkarten, Offline-Ablochforumlare, Online mit BIS, BISLok und jetzt Libero) - einer Umstellung auf AACR sehe ich sehr gelassen entgegen. Die Internationalität bei den AACR betrachte ich als Vorteil, zumal ich in einer Spezialbibliothek vielleicht eher von einem Datentausch auf internationaler Ebene profitieren kann als einem auf nationaler Ebene wegen der speziellen Literatur, die ich vorhalten muss. Beschäftigt man sich genauer mit den AACR, stellt man fest, dass die Unterschiede so gross gar nicht sind. Die Ansetzung der Personennamen ist nach AACR viel korrekter, um Werke einer Person nachweisen zu können (eigentlich ist es doch ein Unding, die Werke von Hans Meyer aus Berlin mit denen von Hans Meyer aus München zusammen zu werfen), und bei den Körperschaften können wir unsere Nationalitätsregel weiterhin verwenden, das ist in den AACR durchaus vorgesehen. Ich stehe dem Wehklagen zu dieser Frage auf allen Ebenen in den Bibliotheken etwas kritisch gegenüber. Flexibilität und Umdenken-Können sind heute in allen Berufsbereichen gefragt und nötig, das Bibliothekswesen sollte da keine Ausnahme sein. Durch unser Studium/unsere Ausbildung sollten wir dazu in der Lage sein, beweglich mit allen Anforderungen umgehen zu können. Und mal ehrlich: RAK sind besser als PI - aber ideal sind sie auch nicht! Wie oft habe ich mir (innerlich) die Haare gerauft, weil ich nicht das an die Benutzer/innen weitergeben konnte, was wissenswert war! Warum also Energie in die Weiterentwicklung von RAK und MAB stecken, wenn ich mich damit selbst wieder "abhänge"? Ich halte es für sinnvoller, diese Energie in die Mitentwicklung von AACR und MARC zu stecken! Wenn wir das versäumen, müssen wir vielleicht irgendwann ein Produkt übernehmen, in dem für unsere ureigensten Wünsche gar kein Platz mehr ist! Die Software Libero, in Australien entwickelt und in Deutschland etwa seit 1996 vertrieben, macht einen Umstieg leicht: Es können bis zu 4 Formate nebeneinander (!) benutzt und den Benutzern/innen in geeigneter Form präsentiert werden, d. h. dass eine Umstellung nicht bedeuten würde, dass Altdaten umgearbeitet werden müssten. Geht doch!
  34. Als Bibliothekarin in einer internationalen Institution die AACR and MARC anwendet und mit dem Hintergurndwissen von RAK und MAB befuerworte ich die baldige Umstellung
  35. Es war kurzsichtiger Provinzialismus der zur Ueberarbeitung der PI in Anlehnung an die AACR und zur Schaffung eines Regelwerkes speziell fuer den, global betrachtet, unbedeutenden Sprachraum gefuehrt hat. Man hat einst den Fehler gemacht, nicht gleich die AACR einzufuehren, die schon damals das weltweit wichtigste Regelwerk waren. Heute ist das einzige Argument gegen den Umstieg, dass man mittlerweile eine grosse Menge an RAK-Aufnahmen produziert hat. Die derzeitige Diskussion erinnert mich etwas an die Diskussion vor etwa 10 Jahren, welches Videorecordersystem denn das Beste sei. Fakt ist, dass VHS die groesste Verbreitung erlangt hat und damit zum weltweiten Standard wurde. Microsoft WINDOWS ist das weltweit verbreitetste Betriebssystem. Waehlt man ein anderes bekommt man vielerlei Probleme. Wenn man eine Fehlentscheidung getroffen hat, wird es nicht besser, wenn der Zeitpunkt sie rueckgaengig zu machen immer weiter hinausgeschoben wird. Das Problem sehe ich in erster Linie in jenen Personen, die alles daransetzen, in den betreffenden Gremien vertreten zu sein. Die bemueht sind, sich selbst, mit einem selbstgebastelten Regelwerk, ein Denkmal zu errichten und sich daran erfreuen, wenn moeglichst viele Kollegen nach ihren Anweisungen arbeiten muessen. Die nicht in der Lage sind, oekonomisch sinnvolle, sachliche Entscheidungen zu treffen.
  36. Gegen einen Wechsel im Regelwerk habe ich nichts einzuwenden; vermieden werden sollte jedoch jegliche Umsrbeitung bei bereits erfassten Daten. Die Harmonisierung von MAB und MARC sollte EDV-technisch erfolgen, nicht durch manuelle Korrekturarbeit.
  37. Es sind prinzipielle Erwägungen, die mich für einen Umstieg plädieren lassen - ich glaube nicht, dass ein deutscher Sonderweg auf die Dauer Bestand haben kann. Möglicherweise ist aber der Zeitpunkt für den Umstieg zu früh: Ist es realistisch zu erwarten, dass sich mit fortschreitender Entwicklung von Hard- und Sorftware der Aufwand für eine Konvertierung der Daten verringern wird?
  38. Falls AACR mit MAB schlecht laeuft, bin ich natuerlich auch fuer MARC. Auf jeden Fall Welt-Vereinheitlichung!
  39. MAB sollte parallel weitergeführt werden, um die internen Strukturen der Datenversorgung in Deutschland, z.B. ZDB ---> Regionale Verbundsysteme ---> Lokale Bibliothekssysteme, beibehalten zu können.
  40. Internationaler Datenaustausch wird auch mit AACR nicht besser als bislang moeglich sein, das liegt am Regelwerk Die unbedingt notwendige Angleichung  der Entitaeten (Koerperschaften, individualisierte Personen etc.) ist auch in RAK 2 vorgesehen, ich fuerchte aber, dass dies verwaessert werden wird, daher lieber AACR 2, auch wenn es nur ein "psychologischer Trick" ist.
  41. Sollte eine Umstellung erfolgen, so sind zu Beginn große Umstellungsarbeiten nötig, keine Frage. So müssen Mitarbeiter geschult und Systeme umgestellt werden. Doch werden die um ein vielfaches erweiterten Möglichkeiten der Fremddatenübernahme die Nachteile meiner Ansicht nach mehr als wett machen. Entschieden muss aber gegen Politiker angegangen werden, die glauben, wegen der verbesserten Übernahme von Fremddaten Stellen abbauen zu können. Versuchen werden sie es aber auf alle Fälle.
  42. Genereller Wunsch nach internationaler Einheitlichkeit, keine aufwändigen nationalen Sonderwege.
  43. Ohne das abgenudelte Gorbatschow-Zitat hier noch mal zu wiederholen: Aber wer sich jahrzehntelang Zeit läßt, ein online-taugliches Regelwerk zu erarbeiten, der braucht sich nicht zu wundern, wenn ihn die Entwicklung überholt. Daß wir mit AACR gleichfalls kein online-taugliches Regelwerk bekommen, ist dann wohl Ironie der Geschichte.
  44. ... wäre eher dafür; aber wer hat heute schon Zeit, sich intensiv um die Auswirkungen solcher Änderungen zu kümmern!? Zumal der formalen Erfassung von Titeln von "höchster Stelle" immer weniger Bedeutung beigemessen wird: Hauptsache Titel ist drin - egal wie.
  45. Die Entscheidung für oder gegen die RAK fällt mir ausgesprochen schwer. Es ist das Regelwerk an das ich, mit all seinen "Macken", gewöhnt bin. Die Schwierigkeiten, die bei der Umstellung auf die AACR entstehen, sind ausführlich diskutiert worden. Dazu zählt auch der grosse finanzielle Aufwand. Ich glaube trotzdem, dass eine deutsche "Insellösung" mit RAK auf Dauer keinen Bestand hat.
  46. ÖB: Die Diplom-Bibliothekare, die sich hiermit an der Umfrage beteiligen, sind aus allen Bereichen der Bibliothek. Es soll sich neueren Entwicklungen nicht verschlossen werden, aber es gibt auch einige kritische Anmerkungen. + die Weiterführung der Normdateien GKD PND SWD muss gewährleistet werden + die Übersetzung ins Deutsche (Hilfedateien, Schlagworte, Regelwerke etc.) muss garantiert werden + eine Wirtschaftlichkeitsprüfung nach Art und Größe der Bibliotheken muss vorab durchgeführt werden + prüfen, ob und wie die USA auf längere Sicht mit AACR/MARC weiterarbeiten und -planen + eine Benachteiligung der Öffentlichen Büchereien muss vermieden werden
  47. Der günstigste Zeitpunkt zur Einführung von AACR wurde vor Jahrzehnten verpasst. Doch ist es noch nicht zu spät. Besser jetzt als nie.

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