Meinungsäußerungen
zur AACR/MARC-Frage, 18.3.-3-4.2002
RAK beibehalten,
Format egal
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Zu dem ganzen Thema kamen mir einige Fragen
in den Sinn: - Basieren AACR und RAK tatsaechlich auf denselben Denkansaetzen?
Oder ist die Definition der zugrundeliegenden Entitaeten doch eine andere?
- Ist 'die Welt' wirklich so brennend an useren Daten (i.e. Export) interessiert
oder geht es eher um den Datenimport? Wieviel laesst sich durch besser
programmierte Konverter erledigen, ohne direkt eine Vielzahl von Bibliothekaren
umzuschulen? - Gibt es auch wirtschaftliche Hintergruende? Bisher konnte
z. Bsp. OCLC in Deutschland kaum Fuss fassen, obwohl man dies sicherlich
versuchte. (ein Grund fuer den Kauf von Pica?) - Ist dies ein weiteres
'Mosaiksteinschen' der staendig fortschreitenden 'Amerikanisierung' unserer
Kultur? Inwieweit ist die Mitarbeit an der Weiterentwicklung von AACR gesichert
oder handelt es sich nur um eine kritiklose Uebernahme? - Sind solche weitgehenden
Einschnitte in den Arbeitsablauf evtl. auch mitbestimmungspflichtig? Was
sagen die Personalraete dazu?
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Die Diskussion um das Format ist witzlos,
da jeder, der eine Z39.50-Schnittstelle unterstützt, sowieso schon
MARC-Import/Export hat. Dass die Umsetzung möglich ist, ist erwiesen.
Durch den angeordneten Umstieg auf MARC als einzges verbindliches Austauschformat
macht man es nur den Anwendern etwas schwerer, die ein MAB-orientiertes
Internformat haben. In der Einführung von AACR kann ich überhaupt
keinen Sinn oder Vorteil sehen, nur Nachteile.
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Riesiger Aufwand,wenig positiver Effekt
!!!
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Soweit ich die ganze Sache verstanden
habe wären überarb. RAK nicht so ein isolierter Sonderweg wie
teilw. dargestellt (mehrere europ. Länder haben "eigene Regeln". Aber
viele Ansetzungen und Einordnungen (systemat. gegl. Bestände) hängen
bei uns direkt zusammen, also müßten zahlr. Bestände bei
neuer Ansetzung umsigniert werden - das erscheint mir unzumutbar. Alle
Benutzerschulung der Vergangenheit ginge bei neuen Regeln mehr oder weniger
verloren. Als FHB kaufen wir bestimmt mehr als 80 % dt. Lit., also ist
der Gewinn bei leichterer Übernahme ausl. Daten für uns sehr
gering. Etwa die Hälfte der ausl. Lit. ist nicht engl., d.h. nur für
ca 10 % unserer Neuanschaffungen käme vielleicht eine leichtere Datenübernahme
zur Realisierung. Der Hinweis, daß die Schulungen zentral organisiert
würden hilft nicht sehr weiter - die Umsetzung vor Ort ist der ganz
große Aufwand ; der geringe mögliche Ertrag steht in keinem
nennenswerten Verhältnis für die lokale Bibliothek - und schon
in gar keinem Verhältnis für unsere Kunden.
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Ich stimme weder "politisch", noch unter
dem Aspekt der "Internationalisierung" gegen die Neueinfuehrung der AACR,
sondern aus rein "egoistischen" Motiven. (Prinzipiell habe ich naemlich
ueberhaupt nichts gegen Aenderungen bzw. Vereinheitlichung. Ueber kurz
oder lang wird es sich schon "rechnen" ... Und: Schon das foederalistische
System der zahlreichen deutschen Verbuende scheint mir eine unnoetige Verschwendung
von (menschlichen, technischen und damit letztlich finanziellen) Ressourcen
zu sein, das meiner Meinung nach durch ein zentralistisches bzw. zentralistischeres
System ersetzt werden sollte. (Mit dieser Forderung macht man sich keine
Freunde: das "Kratzen" an der "Kulturhoheit der Laender" ist ein Sakrileg
... - Ich weiss.) Zurück zur momentanen Abstimmung und meinem Nein
zu den AACR: Ich bin mit der Retrokonversion / Retrokatalogisierung der
Altdaten der Biblioteca Hertziana befasst und es bricht mir das Herz, wenn
ich sehe, dass wir auf halber Strecke ein anderes Regelwerk einsetzen sollen.
(Auch wenn ich glaube, das wir diesen Schritt ueberhaupt nicht mit- bzw.
nachvollziehen werden. So wie viele andere kleinere Institutionen bzw.
Bibliotheken auch. Und: wo bleibt dann der Synergie-Effekt? Auf der Strecke
natuerlich!) Wenn wir aber bei der "alten" (und wahrlich dringendst erneuerungsbeduerftigen)
RAK bleiben, dann sind wir natuerlich auch irgendwie "out". Hier raecht
es sich, dass alles so super-lange dauert. Wäre die "RAK 2" schon
erschienen (sie ist längst ueberfaellig), dann gaebe es noch weniger
Gruende fuer einen Umstieg. Ausserdem gehe ich davon aus, das diese Abstimmung
letztlich ueberhaupt nicht in die Entscheidungsfindung der zustaendigen
Organe miteinfliesst - die Entscheidung ist ja wohl schon gefallen ...
Jetzt noch mit einem Trommelwirbel ein lautstarkes, kollektives bibliothekarisches
"Nein" der vorangegangenen politischen Entscheidung nachzuschicken scheint
mir wieder mal typisch ... Ausserdem sind Bibliothekare (trotz der vielen
technischen Neuerungen, die ihnen in den vergangenen Jahren "zugemutet"
wurden) alles andere als "fortschrittlich". Deshalb ist das (wohl zu erwartetnde)
"Nein" auch mit Vorsicht zu geniessen.
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Bei einer Einführung von AACR: Wie
lange halten die Amerikaner noch daran fest? Bei einer Beibehaltung von
RAK: Überarbeitung? Das Format dürfte eine SO große Rolle
nicht spielen.
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Meine Befuerchtung bei Umstellung auf
AACR: sehr hohe Kosten. Da die Unterhaltstraeger sicher nicht mehr Geld
zur Verfuegung stellen werden, wird an anderer Stelle (Personal?) eingespart
werden muessen. Andererseits wird aber mit Sicherheit mehr Arbeit auf das
Personal zukommen - gerade in der Umstiegsphase. Weitere Befuerchtung:
kaum Mitspracherechte, was Regelwerksaenderungen und -ergaenzungen angeht
- mehr Abhaengigkeiten.
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Liebe KollegInnen, bibliothekarische Regelwerke
sind keine statischen Gebilde, sondern durchaus lebendig und können
ihre Anwender mitunter ganz schön in Trab halten. Verbundkatalogisierer
wundern sich schon lange nicht mehr über die unterschiedlichen RAK-Varianten,
RAK-Sonderregeln, verbundspezifische Abweichungen und eingebauten Fremdleistungen
anderer Herkunft (AACR), die da so friedlich nebeneinander existieren.
Warum sollte das mit Einführung von AACR plötzlich anders werden?
Einheitlichkeit von Katalogdatenbanken ist deshalb m.E. sowieso nie gegeben
und um einige deutliche Adaptionen von AACR käme man wohl auch nicht
herum (Stichwort mehrteilige Werke u.a.), schon weil die Verknüpfungen
zu den lokalen Bestandsdaten in den Verbund- und lokalen Datenbanken sonst
ad absurdum geführt werden und wirklich große Plus-Punkte der
RAK unnötig geopfert werden. Was spricht also dagegen, bei den heutigen
technischen Möglichkeiten Daten verschiedener Regelwerke und Herkunft,
die ja immerhin gewissen Grundsätzen der ISBD folgen, gleichberechtigt
nebeneinander laufen zu lassen. Wichtiger wäre m.E. weiterhin eine
konsequente Weiterentwicklung und auch teilw. Angleichung der RAK für
Online-Kataloge und eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich internationaler
Normdateien, in denen die verschiedenen nationalen und regelwerksspezifischen
Ansetzungen im Bereich Personen und Körperschaften z.B. zusammengefasst
und für virtuelle Dabas und Datentauschprojekte genutzt werden können.
Gerade die RAK sind doch bei diesen Ansetzungen vorbildlich den internat.
Vereinbarungen gefolgt. Besonders erschreckend fand ich auch Konsequenzen
für die ZDB. In der Formatfrage verfüge ich leider über
zu wenig Detailkenntnisse, um das fundiert beurteilen zu können. Aber
in einigen Diskussionsbeiträgen der KollegInnen klang doch durchaus
an, dass z.B. MARC ausbaubar wäre bzw. es doch möglich sein müsste,
ein internationales Datenformat zu entwickeln, das sowohl AACR- als auch
RAK-Daten aufnehmen kann. Der große Datentausch wäre doch sicher
eine sehr einseitige Angelegenheit, profitabel für die großen
US-Netzwerke mit größeren Absatzchancen ihrer Produkte und den
deutschen Wiederverkäufern (z.B. DDB). Ich kann mir allerdings nicht
vorstellen, dass genau dies die deutschen Einflussmöglichkeiten auf
die notwendige Revision der AACR und des MARC-Formates steigern sollte.
Warum auch, wenn doch alles, wie es ist, übernommen werden soll? Außerdem
besteht das deutsche Bibliothekswesen nicht nur aus den großen wissenschaftlichen
Bibliotheken, sondern auch den vielen kleinen öffentlichen. Auch Spezialbibliotheken
und -sammlungen mit Sonderbeständen und Sondermaterialien von regionaler,
lokaler Bedeutung kann man wohl nicht zu den Bevorteilten rechnen. Was
waren wir froh, dass es nach vielen Jahren endlich geklappt hat, in ein
und derselben Datenbank alle, aber wirklich alle Katalogisate unterbringen
zu können, von der gemeinen Monographie bis hin zu unselbständigen
Werken und elektronischen Ressourcen im Fernzugriff. Zum Schluß ein
Dankeschön an alle, die sich die Mühe mit dieser Umfrage machen
und die so informative Diskussionsbeiträge geliefert haben.
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Kein neues Regelwerk, sondern RAK-online!
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Ich habe den Eindruck, es gehe hier erstens
um ein Geschäft, zweitens um Ideologie, drittens um Utopie. Also:
Erstens, dass Jemand etwas verkaufen will ist klar. Man muss aber nichts
kaufen, bloss weil es beworben wird! Und die meiste Werbung haben freilich
Dinge nötig, die ohnehin Keiner braucht. Zweitens, was heisst schon
"international"? Glaubt Jemand im Ernst, dass da die Franzosen und z.B.
die Iraner mitmachen werden? Und wir müssen gar nicht "national" gesonnen
zu sein, um zu finden, dass die amerikanische Einmischung und Beeinflussung
in aller Welt ihren Höhepunkt überschritten hat! Drittens, fragt
ohnehin kaum Jemand, was denn die berühmten "Verbünde" eigentlich
bringen, fragt kaum Jemand, was die aufgeblähten Daten in den EDV-Katalogen
eigentlich bringen - dem Benützer nämlich, der einen Text braucht,
und den zu beschaffen, ist wohl immer noch der Hauptzweck von Bibliotheken
... Sollten in der Tat immer noch Leute, die etwas zu sagen haben, glauben
oder sich glauben machen lassen, dass der Benützer, der kaum weiss,
was er möchte, "auf Knopfdruck" bekommen können wird, was er
braucht? Und das eben mittels stets zu vervollkommnender Technik und stets
zu verbessernder Regelwerke, die kosten mögen was sie wollen - aber
nicht durch qualifiziertes Bibliothekspersonal, das immer zu viel kostet,
und nicht durch eine kompetente Literaturerwerbung, für die immer
zu wenig Geld da war!
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Nachdem über ein halbes Jahrhundert
die Preußen auf die Amerikaner hinabgeblickt haben, sollen wir jetzt
mit fliegenden Fahnen über- laufen? Nein!
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RAK: Annaeherung soweit wie moeglich,
ohne relevante Inkonsistenzen zu Altdaten zu erzeugen. (n begrenztem Umfang
gibt es ja auch jetzt schon Inkonsistenzen, die aber kaum auffallen, wenn
die Indexierung sich nicht unterscheidet, z.B. bei Haupt- und Nebeneintragungen).
- Horizontale und vertikale Verknuepfungen (letztere auf 1 Ebene reduziert)
sollten beibehalten werden, nicht nur reine Text-Form bei Gesamttitel bzw.
Einzelbaenden (wenn überhaupt). Durch WWW-OPACs haben Verknüpfungen
ja erst ihr Potential entfaltet. - Evtl. Gesamtaufnahme a la AACR, aber
mit Einzelband-Katalogisierung wie bisher. - An den Einzelbaenden haengen
auch Ausleih- und Erwerbungsdaten, dies muss jeweils mitbedacht werden.
Transkriptionsregeln aus dem kyrillischen usw. muessten beibehalten werden,
da die US-Transkription fuer normale deutsche Nutzer nicht gelaeufig ist
und Inkonsistenzen zur voelligen Unbenutzbarkeit der Kataloge fuehren wuerde.
Einheitlichkeit OeB / WB waere wichtiger. Personen-Normdaten: Zusammenhang
mit den anderen Normdaten- projekten im Rahmen von MALVINE etc.? Wird das
Ganze nicht zu unbeweglich? Kosten / Nutzen / Dauer der Umstellung des
Regelwerks und der Ueberarbeitung der Daten? Muss die Zahl der Verbuende
reduziert werden, damit die Arbeit an weniger Stellen geleistet werden
muss? Waere es nicht wichtiger, Retrokatalogisierung voranzutreiben? Hier
nutzen die AACR-Daten wenig bzw. sie sind ueber das WWW nutzbar - wie auch
umgekehrt. MAB/MARC: MARC muss ohnehin zu D-MARC werden, damit alle Infor-
mationen, die jetzt mit MAB transportiert werden, dann mit MARC gehen.
Wenn MARC und MAB 1:1 abbildbar waeren, duerfte es auch jetzt schon keine
Probleme geben. Dann waere diese Umstellung mittelfristig relativ unproblematisch.
MAB wird wohl nur selten als Internformat genutzt. Die Anbieter / Nutzer
von Bibliothekssoftware, die MAB-Daten importieren (OeB-Bereich nicht vergessen!)
muessten genuegend zeitlichen Vorlauf erhalten. Der Nutzen fuer den OeB-
Bereich liegt dabei sicher bei nahe Null.
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Der Zeitpunkt für eine solche Umwälzung
im Bibliothekswesen ist m.E. angesichts der prekären Personal- und
Finanzknappheit denkbar schlecht!
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Als Monographien- und Zs-Katalogisierer
kann ich nur geringe Vorteile, aber viele Nachteile bei AACR erkennen.
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Regelwerk: Keine bedingungslose Übernahme
der AACR (da nicht besser als RAK). Besser ist - Überarbeitung der
RAK im Sinne einer Annäherung an internationale Standards und - der
Korrektur von Bestimmungen, die der Zettelkatalog- Vergangenheit entstammen
bzw. angesichts der veränderten technischen Möglichkeiten keine
Rolle mehr spielen und - der Beseitigung von unnötigem Ballast, mit
dem Ziel der Vereinfachung der Regeln als Mindestanforderungen an die Katalogisierung
und - damit Vergrößerung des Spielraums über die Mindestanforderungen
hinaus (für Spezialisten bzw. spezielle Anforderungen) Bereich: so
nicht eindeutig zu beantworten. Spezialgebiet ist zwar Katalogisierung
(sowohl aktiv als auch Schulungs- und Anleitungstätigkeit), aber als
Zweigstellenbibliothekar erstreckt sich Tätigkeitsbereich von Erwerbung
bis Ausleihe).
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Es waere sehr zu wuenschen, dass die Energien
und die Gelder, die bei einer Umstellung auf AACR verschwendet wuerden,
fuer etwas zukunftsträchtigere Entwicklungen eingesetzt werden!
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eine umstellung auf ein anderes format
würde nur zu noch mehr verwirrung und durcheinander führen, da
letztendlich damit nur ein ZUSÄTZLICHES format/regelwerk eingeführt
werden würde. eine komplette umstellung mag eine nette wunschvorstellung
sein, wird in der praxis aber nicht realisierbar sein. nicht in absehbarer
zeit, und wer weiss, was in 10 jahren als "neuer standard" verkauft wird.
von den zusätzlichen kosten, die eine solche umstellung für die
einzelne bücherei / bibliothek mit sich bringt, mal ganz zu schweigen.
maximaler aufwand, minimale wirkung - sollte das nicht eher umgekehrt sein?
besser wäre es, eine art analogietabelle in umlauf zu bringen, so
dass zumindest die wichtigsten felder (verfasser, hst, zusatz, ort, jahr,
verlag, aufl., umfang, signatur) "übersetzt" werden können. bin
ja auch keine fachfrau, aber es dürfte doch kein grösseres problem
sein, ein kleines programm zu erstellen, das einfach eine bestimmte liste
abfrägt. (z.b. bei der fremddatenübernahme aus einen fremden
format): gibt es ein feld "verfasser"? nein gibt es ein feld "author"?
ja --> setze feld "author" als feld "verfasser" usw. eben ein kleines zwischengeschaltetes
"übersetzungsprogramm" wenn man so will. die datenbanken laufen mehrheitlich
wohl unter sql bzw. gibts 2-3 gängige datenbankformate, die sich untereinander
zumindest erkennen. die basis an sich dürfte als kompatibel sein.
so wäre es auf relativ einfache art möglich, fremddaten zu übernehmen,
ohne den gesamten bestand neu aufnehmen / umformatieren zu müssen.
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Die Umstellung auf AACR steht im Hinblick
auf Aufwand und Kosten (Steuergelder!!!!!) in keinem Verhältnis zum
Nutzen.
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wenn Veränderungen unabdingbar, sollten
diese EU-weit sein.
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Anmerkungen: * Darstellung versch. Formate/Katalogisate
unter gemeinsamer Oberfläche (Bsp.: Suche im KVK ist in versch. Katalogen
mit unterschiedlichen Regelwerken/Formaten möglich!) * Auch bei Übernahme
von Fremddaten sind Änderungen an den Daten nötig (z.B. Verknüpfungen
zu Normdaten), Beschleunigung der Katalogisierung fraglich! * großer
Aufwand für Einführung eines neuen Regelwerks (sollte man das
Geld nicht für andere Projekte, z.B. Ausbau von Internet-Angeboten
nutzen?! * Welche Vorteile hat eine Umstellung für den Benutzer der
Bibliothek? (Für den wir doch katalogisieren!!) * Anpassung der RAK
an neue "Medien" in Anlehnung an AACR/entspr. Formate (Umstellungsaufwand
geringer?) * Für die praktische Arbeit: Das Kategorienschema für
MARC21 scheint sehr unübersichtlich (bei täglich mehrstündiger
Tätigkeit am PC mit kaum vergrößerbarer Schrift sind mehr
Kategorien mit weniger Inhalt im Vergleich zu einer "großen" Kategorie
245 auch für den Katalogisierer angenehmer) * Für die praktische
Arbeit: Durch die Umstellung auf ein anderes System (hier:Aleph) wird der
Erfassungsaufwand eher höher (mehr Kategorien, Verwaltungsdaten ...).
Durch neue Regeln/Formate wird die Arbeit eher komplizierter als schneller
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Die effizientere u. flexiblere Lösung
wäre m.E., das integrative Potential der Normdatenbanken auszuschöpfen.
Eine Regelwerksänderung schafft einerseits (im Bereich der Katalogisierung
wie der Katalogbenutzung) größere Probleme als andererseits
überhaupt zu lösen sind.
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Aus meiner über 30jähriger Erfahrung
als Katalogisiererin bzw. Verantwortliche für den Nominalkatalog der
Uni Wien/Hauptbibl., die bereits einen Katalogabruch (von PI auf RAK) u.
auch den Umstieg auf ein zweites neues Bibl.-System (Aleph) mitgemacht
u. mitzuverantworten hatte, liegt mir vor allem eine groesstmögliche
EIHEITLICHKEIT der Daten bzw. des Katalogs am Herzen. Und das nicht, weil
es für die Katalogisiererin eben "schön" ist, sondern weil unsere
BENÜTZER ansonst die GRÖSSTEN SCHWIERIGKEITEN haben!! -- Denn
wir sollten eigwentlich für unsere Kunden arbeiten u. nicht nur für
einen (aus meiner Erfahrung ob der erhofften Effizienz eher fraglichen)
Datentausch ! Aufgrund der bereits sehr grossen bereits vorhandenen Datenmengen
ist an eine weitgehend händische Adaptierung dieser Daten an ein neues
Regelwerk wohl unmöglich (s. Stellungnahme ZDB ...). -- Die anderen
Schwierigkeiten einer Umstellung, wie Umschulung der Mitarbeiter etc. erscheinen
mir in diesem Zusammenhang geringer. wesentlich geringer. Datentausch
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Vielen Dank für die Möglichkeit
abzustimmen; selbst wenn die Entscheidung schon getroffen ist und nicht
mehr umkehrbar sein sollte, ist diese Abstimmung ein schönes Beispiel
dafür, wie man eine bibliothekarische Basis theoretisch miteinbeziehen
kann.
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Da beide Regelwerke überarbeitet
werden müssen, wäre es sinnvoll, wenn Vertreter beider Regelwerke
als Fortentwicklung ein gemeinsames neues Regelwerk entwickeln würden,
das die Stärken aus beiden übernimmt und die Schwächen aus
beiden ausmerzt. Eine Verknüpfung der Titeldaten mit den Normdateien
sollte unbedingt möglich sein!
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Das Ergebnis "internationale Formate und
Regelwerke verwenden" scheint mir rein formaler Natur zu sein, da eine
internationale Recherche - unabhängig vom Regelwerk und vom Format
- schon jetzt beispielsweise im KVK möglich ist.
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Angesichts der scheinbar unerschöpflichen
Möglichkeiten der EDV müßte ein Datentausch zukünftig
auch ohne ein neues internationles Regelwerk möglich sein.
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Im Grossen und Ganzen ist RAK in Ordnung,
es brauchen nur ein paar Ungereimtheiten beseitigt zu werden und kann dann
nochmal etliche Jahre "auf den Buckel" bekommen. Benutzerfreundlich ist
RAK allemal.
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Die Kosten, die durch eine Umstellung
auf AACR entstehen würden, sind in keinster Weise vertretbar. Das
Geld könnte man im deutschen Bibliothekswesen sinnvoller einsetzen.
Abgesehen davon sehe ich Tendenzen, daß möglicherweise ganze
Bereiche von Bibliotheken die Umstellung nicht mitmacht. Das würde
bedeuten, daß die deutsche Regelwerkslandschaft in mindestens zwei
Teile zerfällt.
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Die Diskussion war sehr interessant, habe
sie ohne selbst dazu beigetragen zu haben regelmäßig verfolgt.(Katalogisiere
ZS u. Monogr.) Manches war allerdings von der Theorie zu kopflastig, der
Katalogisierer in der Praxis handelt von Sachzwängen getrieben (z.B.zu
wenig Personal, zu wenig Zeit) meist rein pragmatisch. Zumindest lassen
dies so einige die TA im GBV vermuten. Alle Suchfehler d. Ben. kann man
auch mit dem besten Regelwerk nicht vermeiden. (arbeite auch in der Information)
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Ziel muss sein, ein Regelwerk ohne Zettelkatalog-Altlasten
zu bekommen. Das ist wder bei RAK noch AACR der Fall.
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Der von Bibliotheken und Verbünden
zu leistende Aufwand Erlernen eines neuen Regelwerks Umarbeiten / Anpassen
der Normdateien Umarbeiten / Anpassen der vorhandenen Altdaten Umarbeiten
/ Anpassen der lokalen EDV-Struktur steht in keinem Verhältnis zum
erwarteten Nutzen und kann in Zeiten zurückgefahrender Bibliotheksetats
nicht geleistet werden. Unseren Kunden (früher "Benutzer" genannt)
nutzt die Umstellung überhaupt nichts. Ein Bruchteil der Kosten müßte
genügen, um die RAK zu einem modernen, EDV-gerechten Regelwerk weiterzuentwickeln.
Funktionierende Konversionsprogramme sind bereits im Einsatz.
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Bei der derzeitigen Personalsituation
ist eine solche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (=Umstellung auf AACR),
ohne ersichtlichen praktischen Nutzen wohl kaum zu rechtfertigen.
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RAK2 möglichst schnell verabschieden
und veröffentlichen! Gelder sinnvoller in verbesserte Suchmaschinen
à la KVK investieren, dann werden Regelwerke und Formate zweitrangig.
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Ich sehe lediglich für einige wenige
Staats- und SSG-Bibliotheken mit sehr großen fremdsprachigen Zugängen
sowie den Verbundsystemen Vorteile. Zu befürchten ist, dass in Zeiten
knapper werdender personeller Ressourcen ein grosser zusätzlicher
Personalanteil in der Umstellungsphase durch Korrekturarbeiten etc. gebunden
sein wird. Das grosse Ziel, einfacherer Regel- werke, die weniger Personaleinsatz
erfordern, zu erreichen, wird die Umstellung nicht erreichen. Zu bedenken
ist auch, dass AACRII inhaltlich durchaus als veraltet gelten kann.
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Sinnvoll wäre eine Kosten-Nutzen-Analyse:
Ist es teurer und schwieriger, Abfragemöglichkeiten zu schaffen, die
mit den auf der Welt gebräuchlichen Formaten auskommen oder ist die
Einführung von einem Regelwerk und einem Format weltweit problematischer?
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Deutsche Bibliothekare sollten etwas mehr
Selbstbewusstsein zeigen. Ein gutes Regelwerk wie die RAK, in das so viel
Arbeit, Zeit u. Geld geflossen ist, sollte beharrlich verteidigt werden.
Vielleicht passen sich auch mal andere an RAK an!? Veraenderung sollte
immer Verbesserung und Erleichterung bedeuten und das scheint nicht der
Fall zu sein.
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Die Behördenbibliotheken (in Deutschland
ca. 600) stehen vor ganz anderen Herausforderungen
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Arbeite in einer OPL / wiss. Spezialbibliothek
und nutze gar keine Fremddaten. Kosten und Aufwand der Umstellung könnte
ich weder bei meinen Nutzern noch beim Unterhaltsträger rechtfertigen.
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Als Bibliothekar muß ich mich immer
auf Neuerungen einstellen! Nur muß das Neue besser sein als das Alte!
Und es muß (für unsere Bibliothek) finanzierbar sein. Daher
wäre es nicht schlecht, wenn die Übergangszeiten großzügig
gestaltet werden (ca. 10 Jahre!) Wer will kann sofort umsteigen, der Rest
könnte dann abwarten bis alles zur Zufriedenheit läuft. Auch
sind bis dahin alle im neuen Regelwerk geschult bzw. von diesem überzeugt.
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Für die Ablösung der PI gab
es ja noch einsichtige Gründe, aber von RAK nach AACR - wem nützt
das? Falls Rationalisierung und Datenaustausch das Argument sind, sollte
doch die Zahl der Verbünde drastisch reduziert werden. Auch ist die
Frage erlaubt, wozu - ausser zum Archivieren - man noch die DDB im Zeitalter
der Verbünde benötigt. Die Umstellung der Millionen Titelsätze
wird viel Zeit und Aufwand erfordern: Hat jemand mal eine Wirtschaftlichkeitsberechnung
gemacht?? AACR, DDC und LoC Subject Headings verdanken ihren Erfolg nicht
zuletzt ihrer Beständigkeit. Ständiger Wechsel ist nicht angesagt
und das ist wohl einer der Hauptgründe für ihren Erfolg.
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Taetigkeitsbereich: Formalkatalogisierung
und Auskunft/Benutzung
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Lieber Herr Eversberg,wenn Sie mich vor
20 Jahren gefragt hätten,wäre meine meine Antwort anders ausgefallen!Heute
erscheint mir der Aufwand einer Regelwerksmigration in keinem angemessenen
Verhältnis zum Nutzen zu stehen.Mein Vorschlag:Beide Regelwerke "abspecken";die
Formate angleichen und die "authority files" zusammenmischen.Gerade auch
im Hinblick auf die relativ unkomplizierte Verzeichnung von elektronischen
Dokumenten macht es meiner Ansicht nach keinen Sinn,auf ein neues,nicht
weniger kompliziertes Regelwerk umzusteigen.
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Bin Bibliotheksleiter. Die "Einführungskosten"
(Geld, Zeit, Personal) von AACR stehen in keinem Verhältnis zu den
ev. Vorteilen (die ich eh nicht sehe). Wenn ich eine Prioritätenliste
aufstellen müsste, die die wichtigsten Probleme des Deutschen Bibliothekswesens
aufführen sollte, kämme RAK/AACR vielleicht an Stelle 20.
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Bin eine "echte" OPL - Katalogisierung
daher nur eine Taetigkeit von vielen, die erledigt werden muss. Eine Umstellung
waere m.E. gerade fuer diese BibliotheksmitarbeiterInnen problematisch.
Obwohl keine Freundin von RAK Gegnerin einer Umstellung. In den letzten
Jahren hatte ich bei Diskussionen zur Formalerschliessung immer den Eindruck,
dass die EDV moeglichst an die bibliothekarischen Regeln angepasst werden
soll anstatt umgekehrt. Und die ganze Regelgeschichte wird sehr "verwissenschaftlicht".
Die Benutzer bleiben dabei meistens auf der Strecke.
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Ich kann nur wenig darüber sage,
da unsere Bibliothek kein vollwertiges Bibliotheksmanagementsystem hat
bzw. bekommt. Wir führen nur eine selbstgeschnitzte bibliographiche
Datei. Daher optierte ich für die RAK. T.C.
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Mache alles. Ein P von mehreren in einer
OPL!! o. s. ä.
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Bereich: Leiterin einer Spezialbibliothek
(zuständig für "schwierige" Katalogisate, System- und Formatprobleme
u. v. m.) Wir arbeiten mit dem Bibliothekssystem Libero, das MAB- UND MARC-Daten
zum selben Titel verarbeiten kann, wir übernehmen LoC-Daten (v.a.
Sacherschließung) UND deutsche Verbunddaten problemlos. Das ist heute
keine Frage des entweder-oder mehr. Man kann auch aus einer RAK-gerechten
Aufnahme einen MARC-Datensatz generieren.
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Die RAK sind -abgesehen vielleicht vom
den Urheberwerken- ein ständig entsprechend der Bedürfnisse optimiertes
Regelwerk. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Arbeitsersparnis
durch unveränderte Übernahmen aus angloamerikan. Katalogen den
Arbeitsaufwand z.B. für die Titelsplits bei den fortlaufenden Sammelw.
(Bsp. ZDB) aufwiegen würde.
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Würde vor allem die hierarchischen
Stufen nicht aufgeben wollen. Und (aus Verbundteilnehmerinsicht) halte
ich nichts davon, die Ermessens- und Kann-Spielräume auszuweiten -
führt nur zu Dubletten!
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Kosten und Aufwand immens, Nutzen fraglich.
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Die Vorgehensweise des Standardisierungsausschusses
ist aus meiner Sicht hoechst befremdlich. Da wird ohne serioese Begutachtung
und ohne Anhoerung derjenigen, die mit Katalogisierung in Deutschland zu
tun haben, der Umstieg auf AACR beschlossen.
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Zu 1.Politische Dimension Weichenstellung
für fernere Zukunft: Soll Deutschland für !alle Zeit! eigene
Normen setzen und befolgen? Die Art der Formulierung veralbert von vornherein
eine Entscheidung für eigene Normen. Das finde ich gar nicht witzig!
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Eine Umstellung ist aus meiner Erfahrung
nicht notwendig, da bisher Benützer aus dem amerikanischen Raum immer
problemlos recherchieren konnten!
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Das Argument der Internationalisierung
ist keines, sondern eine Leerformel. Die AACR sind noch rueckstaendiger
als die RAK. In der Sacherschliessung, in der ich arbeite, sind angloamerikanische
Schlagwoerter nur schwer vorstellbar. Die DDC halte ich uebrigens fuer
entbehrlich. Sie bedeutet nur eine unverstaendliche Zeichenkette mehr fuer
die Leser und verteuert die Katalogisierung.
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Gerade für eine kleine Spezialbibliothek
mit nur einer Stelle und kaum ausländischer Literatur ist das Argument
der Internationalisierung nicht tragbar. Wir haben hier ganz andere Probleme
und sind froh, das wir überhaupt regelwerkskonform katalogisieren
können und dürfen. Es wird nicht möglich sein den Zeit-
und Kostenaufwand gegenüber dem Unterhaltsträger zu begründen.
Gerade in einer Zeit wo man überall nach Sparpotentialen sucht. Man
sollte eher das Regelwerk auf den neusten Stand bringen und mehr Kann-Möglichkeiten
schaffen (-> Online-Kataloge). Es hat Jahre gedauert bis die PI-Kataloge
abgeschafft wurden, es würde wieder Jahre (Jahrzehnte?) dauern, bis
die Bibliothekslandschaft auf einem Niveau ist. Desweiteren: Wie sollen
wir die Umstellung gegenüber unseren Benutzern begründen?
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Für die Fernleihe waere AACR besser,
da es alle [?] enthaltenen Werke aufführt. Bei RAK weiss man nicht,
welche (weiteren) Werke enthalten sind, und kann somit z. B. ein enthaltenes
Werk nicht bestellen. Aber man koennte auch die entsprechende Bestimmung
in RAK aendern.
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Für Anpassung der RAK an AACR ohne
Bruch
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Die Bibliotheksbenutzer möchten einen
guten Bibliotheksbestand, gute Nachweisinstrumente, sprich Katalog mit
einfachem Zugang, guten Service, Information und Hilfe. Welches Katalogsystem
dahinter steckt,ist ihnen egal, Hauptsache gut zu bedienen und informativ.
Die Energie, Zeit und Mittel,die aufgewendet werden, um vorhandene Systeme
vollständig zu verändern, fehlen bei den eigentlichen Aufgaben.
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Die Argumente gegen die Einfuehrung von
AARC sind m.E. schon alle gesagt, Fuersprecher gibt es nur wenige. Eine
Machbarkeitsstudie mit allem Fuer und Wider (einschl. einer Kosten- und
Aufwandsabschaetzung) sollte erstellt werden und als Entscheidungsgrundlage
dienen und nicht umgekehrt. Nur nach reiflicher Ueberlegung und basierend
auf einer ueberzeugten Mehrheit sollte eine Entscheidung von solcher Tragweite
getroffen werden. Ein Katalogbruch ist weder fuer Benutzer noch Bibliothekare
etwas Anstrebenswertes und sollte nur in unausweichlichen Faellen in Betracht
kommen. Vorher sind alle Moeglichkeiten der Umstellung bzw. Weiterentwicklung
innerhalb vorhandener Kataloge zu pruefen. Die Frage des Formats kann ich
nicht beurteilen. Bei Aenderung des Formats sollte jedoch sichergestellt
sein, dass das neue Format alle Funktionalitaeten des alten erfuellt (z.B.
auch Kettenabbildung im Bereich Sacherschliessung) und eine Umstellung
Vorteile mit sich bringt.
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Der Aufwand für eine Umstellung ist
immens und für eine Spezialbibliothek wie die unsere gegenwärtig
überhaupt nicht zu leisten. Voreile sind für uns nicht erkennbar.
Die Aufgabe, eine benutzerfreundliche, zukunftsgerechte Bibliothek zu schaffen,
hat vor einer Regelwerksumstellung, die selbst auf internationalem Parkett
nicht lebensnotwendig ist, absoluten Vorrang. Wer garantiert, dass AACR
+ MARC nicht in 5 - 10 Jahren auf Grund völlig veränderten Suchverhaltens
(elektronische Medien, Internet) selbst total verändert werden muss?
Diese sehr wahrscheinliche Entwicklung sollte man wenigstens abwarten.
Abgesehen davon ist das autoritäre, arrogante Vorgehen in dieser Sache
einfach unerträglich.
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Als Bibliothekarin der Fachbibliothek
Alte Geschichte ... bin ich gegen die Amerikanisierung und Vereinheitlichung
der ganzen Welt. Es genügt schon die EU! Ich bin der festen Meinung,
daß die Größe im Kleinen, Individuellen liegt.
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RAK sollte angepaßt / vereinfacht
werden
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Auch wenn ich fuer die Beibehaltung der
RAK plaediere, so sollte das Regelwerk dringend den neuen Gegebenheiten
angepasst werden. Und das moeglichst von "Fachleuten"
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m. E. stehen die Kosten einer Umstellung
in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen
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Ist ein Totalumstieg von einem Regelwerk
zum anderen - also RAK zu AACR im Zeitalter der Technik notwendig? Könnte
man nicht mit Schnittstellen und durch Verbesserung der Recherchemöglichkeiten
die geforderte Internationalität erreichen? Ist für den Endnutzer
tatsächlich wichtig, ob ein Buch nach RAK oder AACR katalogisiert
wurde? Der entstehende Aufwand bei einem Regelwerksumstieg würde in
keinem Verhältnis zum Nutzen stehen - bedingt durch den immensen Schulungsbedarf,
Kosten, Regelwerksübersetzung und eventuelle Anpassung an deutsche
Verhältnisse, Anpassung und Änderung der Normdateien etc. Beschleunigt
werden sollte aber die längst fällige Überarbeitung der
RAK!
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sehe für die Bibliotheksbenutzer
nach Einführung der AACR keine wesentlichen Veränderungen der
Recherchemöglichkeiten, kein Mehr an Informationen. dem stehen ein
erheblicher Umstellungsaufwand und die Gefahr von mit Vereinheitlichungsbestrebungen
einhergehenden möglichen Verflachungstendenzen gegenüber
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Es muss nicht alles global sein. Das System
ist nicht eindeutig besser. Der Aufwand für die Umstellung ist riesig
; wann soll man den Aufwand hereinholen? Wieso bestimmt eine so kleine
heterogene Gruppe so eine weitreichende Lösung?
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Statt zu einem weiteren Zusammenwachsen
und stärken der Bibliothekslandschaft käme es mit der Einführung
des neuen Regelwerkes und des neuen Formates m. E. zu einer weiteren Zerklüftung
und damit Schwächung des deutschen Bibliothekssystems. Das hätte
ich gerne vermieden.
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Da ich weder mit MAB noch mit MARC arbeite,
kann ich das Format nicht beurteilen, auf den ersten Blick erscheint mir
MAB jedoch übersichtlicher (klarere Trennung HST und Zusätze,
Verfasserangabe), detailliertere Angaben bei mehrbändigen Bänden,
keine beliebige Abfolge der Felder in bestimmten Bereichen). Allerdings
erscheint mir die Festlegung des Formates für die Zusammenarbeit auf
internationaler Ebene wichtiger zu sein als die Frage des Regelwerkes.
Es wird sicherlich nie ein weltweit einheitliches Regelwerk zur Katalogisierung
geben, daher gibt es meiner Ansicht nach keine Notwendigkeit, auf AACR
umzusteigen. Die Datenkonvertierungen werden mit Sicherheit sehr arbeits-
und zeitintensiv werden und ich frage mich doch nach dem Kosten-Nutzen-Effekt
- vor allem für den Benutzer. Ich gebe zu, AACR nicht genügend
zu kennen, bin auch mit der jetzigen veralteten Version von RAK nicht zufrieden
(könnte sich nach einer AK-Überarbeitung aber ändern).
Keine Präferenzen hinsichtl.
Regelwerk
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Der Benefit einer Umstellung auf MARC21
liegt weniger im Datentausch mit der MARC-Welt, sondern in einer Vereinfachung
von Datenhaltungs- und Datenflusskonzepten für unsere Datenbasen.
Zum Datentausch: Gegenwärtig haben wir ca. 80% Fremdleistungsnutzung.
Erst wenn in den Bibliotheken Geschäftsgangsmodelle greifen könnten,
di eine CopyCat-Abteilung wie in USA ergäbe, kann von effizientem
Fremddatennutzen die Rede sein. Solange wie wir aber keine Wekzeuge für
die nationalen Ansetzungsformen haben, wird sich derselbe Effizienzgrad
wie dort auch in solchen Geschäftsgängen nicht erreichen lassen.
Daher sehe ich nur die Vorteile im technischen Bereich. Dies ließe
sich auch mit einem Umstieg auf Dublin Core als Format und RAK als Regelwerk
erreichen.
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In Zeiten von on-line-"Katalogen" sind
RAK - und sicherlich AACR - nicht mehr up-to-date. Hier wäre Handlungsbedarf,
der sich die IFLA-Tagung in Berlin annehmen könnte - wenn nicht die
alten Entscheidungsträger das Sagen haben/hätten! Soll man alte
Zöpfe wirklich noch pflegen (aufzöpfen, kämmen, neu binden)
oder nicht doch lieber abschneiden sich für (modernes) Kurzhaar entscheiden?!!!
Ich bin fürs Pflegeleichte!
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Im Zeitalter von computernetzen und Datenbanken
sollten Schnittstellen zu anderen Formaten softwareseitig erstellt werden.
Tausende von Bibliotheksrechnern umzustellen, die sich nach der geltenden
Norm richten, halte ich für einen unvertretbaren Zeit- und Kostenaufwand.
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gegen AACR bin ich grundsaetzlich nicht,
eher neutral, da auch RAK seine Schwaechen hat. Jedoch waere ich gegen
die Einfuehrung englischer Verschlagwortung (falls es in der Meinungsumfrage
auch darum geht).
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- Zum Regelwerk eine Meinung - ich kann
so auf diese Frage weder mit ja, noch mit nein antworten: ich finde es
im Grunde beschämend, dass nach sovielen Jahren mit EDV und jedes
Bundesland für sich seine "eigene Suppe" gekocht hat, ohne sich vorher
miteinander abzusprechen. Wieviele öffentliche Gelder sind dadurch
sinnlos verprasst worden und wieviele Bibliothekare mittlerweile entnervt,
da es dauernd Umstellungen gibt. Grundsätzlich finde ich es wunderbar,
dass man sich mittlerweile Gedanken über Internationale Zusammenarbeit
macht, doch zweifle ich, dass die Egoismen der Vergangenheit verschwinden.
Klar ist, dass Geldmangel und technischer Fortschritt eine Einstellungsänderung
längst nötig gemacht hat und das sicher nicht nur in Deutschland.
Nur: gibt es keine Möglichkeit, die positiven Dinge eines deutschen
Systems mit den positiven Entwicklungen in anderen Ländern auf technischem
Weg zu verquicken? Sich einfach nur an ein amerikanisches System anzuhängen
(mit all deren Problemen) - ohne es gemeinsam zu optimieren, kann eigentlich
nicht des Pudels Kern sein. Wie sehen eigentlich hier internationale Gespräche
aus? Ich bin einer Internationalisierung sehr aufgeschlossen und wünsche
uns Bibliothekaren aufgeschlossene Entscheider.
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Wegen mir kann man AACR einführen
und RAK beibehalten, es gibt ja doch niemanden, der sich an die eine oder
andere strikt hält bzw. halten kann. Zum rechten Katen: 'Andere' bedeutet
OPL KOMMENTAR zum ersten Kasten: Habe im ersten Feld nichts angeklickt,
alldieweil ich der Meinung bin, dass beides problemlos (naja, was ist schon
unter uns bibliothekarischen Korinthenkackern problemlos) nebeneinanderherlaufen
können müsste (s. z.B. bei Libero).Außerdem scheint es
mir sowieso entscheidend, dass der Nutzer in der Lage ist, das zu finden,
was er sucht. Habe mich bei der ganzen Diskussion, die ich sprachlos verfolgt
habe immer gefragt, ob sich der INETBIB-Bibliothekar als solcher mehr mit
dem, aus meiner Sicht letztlich immer unwichtiger werdenden Regelwerk beschäftigt,
statt mit unseren Kunden. Ich habe jedenfalls ganz sicher keine Zeit, mich
ewig mit einer RAK- oder MAB-Umstellung zu beschäftigen, ich bin froh,
wenn ich meine Arbeit hier zur Zufriedenheit meiner Kunden geschafft bekommen,
d.h. schlicht, dass sie die benötigten Informationen bekommen, und
zwar so schnell wie möglich und drissejal in welchem Format. So, das
war sicher die erste und letzte Meldung von mir zu diesem Thema, das, wie
mir scheint für manche schlicht zum Selbstzweck geworden ist.
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Meiner Meinung nach ist eine Abstimmung
zum momentanen Zeitpunkt in dieser Breite noch verfrüht, da eben die
wichtigsten Fragen überhaupt nicht geklärt sind wie z. B. Was
bringt es tatsächlich? - ist eine Verbessung (Erleichterung) zu erwarten?
- wird der Standard dadurch gehoben? - was kostet die Umstellung, Einschulungen
usw. ? - wie hoch ist der Arbeitsaufwand für die einzelnen Bibliotheken
(EDV-Administration)? - wieviel zusätzlicher Arbeitsaufwand bedeutet
das für die einzelnen Katalogisierer (Umarbeitung von Stücktiteln
- ev. Exemplardatensätzen u. oder Bänden) usw? Ich finde, man
sollte einmal eine Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen versuchen,
dann würden sich sicher viele leichter tun darüber abzustimmen.
Sicher mitentscheidend sollte auch die Frage sein, ob wir eine totale Globalisierung
in diesem Bereich überhaupt brauchen, oder ob wir vorher einmal versuchen
sollten im deutschspachigen bzw. europäischen Raum eine Vereinheitlichung
anzustreben um diese Daten noch besser nutzen zu können. Außerdem:
es ist nicht alles Gold, was aus dem anglo-amerikanischen Bereich stammt
- oder ?
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Wie kann man über ein Thema abstimmen,
über das man mehr oder weniger gar nicht informiert ist? Kann mir
jemand verraten, was für Vor- und natürlich Nachteile eine Umstellung
mit sich bringt? Was hat das für die Katalogisierer für Auswirkungen?
Was wird mit dem Altbestand gemacht, der nach RAK+MAB katalogisiert wurde,
wer stellt alles um? Hat die Umstellung auch Auswirkungen auf die Erwerbung
(Bestellung FSW, MBW, Monos....)? Das sind einige wenige Gründe, die
mir auf die Schnelle einfallen, warum ich keine dezitierte Meinung zu dem
Thema mir bilden kann.
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Ich kann mich für keine o. g. Kategorie
entschließen. Mein Vorschlag ist es, die jeweils erprobten und für
gut befundenen Regeln beider Regelwerke in Zukunft zu übernehmen.
Natürlich auch in enger Abstimmung mit der Datenverarbeitung, die
sich ja weiter entwickelt ... und unter der Berücksichtigung des Kostenfaktors
und um die Glaubwürdigkeit / Stellenwertes des Bibliothekswesens zu
verbessern! verbessern Das Hauptziel aller Regelwerke sollte der größtmögliche
Nutzen für den Nutzer sein. Dieser Nutzen liegt u. a. in einer umfassenden
eindeutigen relevanten zeitnahen Suche mit wenigen Zugriffen. Der Nutzer
kennt die Regelwerke nicht. Die Regelwerke dürfen nicht zum Selbstzweck
werden... Das Bibliothekswesen sollte sich auf die unabdingbare und erprobte
strukturierten Suchmöglichkeiten von Daten berufen! im Gegensatz zu
anderen Bereichen... Die Problematik der Ansetzung von Körperschaftsnamen
ist m. E. zu kurz gegriffen. Es sollte die Behandlung von Körperschaften
als Urheber entfallen. (Kein Nutzer erinnert oder weiß, wer das Geld
für eine Veröffentlichung beigesteuert hat ... etc.) Die Behandlung
von Kongressen sollte vereinfacht werden und z. B. könnten diese als
fingierte Reihen angesetzt werden...
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Sehr geehrte Damen und Herren, Ihre oben
gestellte Frage möchte ich mit "weder noch" beantworten. Eine so wichtige
Frage kann nicht ad hoc, aus dem Bauch heraus mit ja oder nein beantwortet
werden. Ich schliesse mich der Meinung von Frau Niggemann u. Frau Gömpel
(ZfBB 49 (2002)1)an. Zunächst sollte eine Machbarkeitsstudie durchgeführt
werden, damit man weiss worüber man (technisch, finanziell, organisatorisch...)
abstimmt.
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Ich will mich nicht an der Meinungsumfrage
beteiligen um "keine Meinung" zu haben. Ich bin sehr für die internationale
Angleichung, da unsere bibliothekarischen Bestrebungen mit den Möglichkeiten,
die das WWW bieten, weltweite Dimensionen angenommen haben. Mir schwebt
gerade bei der Erschließung und Archivierung von virtuellen Dokumenten
eine stärkere internationale Kooperation und Organisation vor. Warum
sollen alle Staaten (in Dtl. sogar die einzelnen Verbünde) wichtige
elektronische Dokumente mehrfach erfassen und speichern??? Allerdings denke
ich aber auch, dass ich die durch die DDB geplante Studie über Aufwand
und Nutzen der Umstellung auf AACR und MARC abwarten sollte, um dann eine
Meinung äußern zu können, die auf fachlich fundiertem Wissen
basiert.