Meinungsäußerungen zur AACR/MARC-Frage, 18.3.-3-4.2002
 

RAK beibehalten, Format egal

--> Keine Meinung zum Regelwerk
  1. Zu dem ganzen Thema kamen mir einige Fragen in den Sinn: - Basieren AACR und RAK tatsaechlich auf denselben Denkansaetzen? Oder ist die Definition der zugrundeliegenden Entitaeten doch eine andere? - Ist 'die Welt' wirklich so brennend an useren Daten (i.e. Export) interessiert oder geht es eher um den Datenimport? Wieviel laesst sich durch besser programmierte Konverter erledigen, ohne direkt eine Vielzahl von Bibliothekaren umzuschulen? - Gibt es auch wirtschaftliche Hintergruende? Bisher konnte z. Bsp. OCLC in Deutschland kaum Fuss fassen, obwohl man dies sicherlich versuchte. (ein Grund fuer den Kauf von Pica?) - Ist dies ein weiteres 'Mosaiksteinschen' der staendig fortschreitenden 'Amerikanisierung' unserer Kultur? Inwieweit ist die Mitarbeit an der Weiterentwicklung von AACR gesichert oder handelt es sich nur um eine kritiklose Uebernahme? - Sind solche weitgehenden Einschnitte in den Arbeitsablauf evtl. auch mitbestimmungspflichtig? Was sagen die Personalraete dazu?
  2. Die Diskussion um das Format ist witzlos, da jeder, der eine Z39.50-Schnittstelle unterstützt, sowieso schon MARC-Import/Export hat. Dass die Umsetzung möglich ist, ist erwiesen. Durch den angeordneten Umstieg auf MARC als einzges verbindliches Austauschformat macht man es nur den Anwendern etwas schwerer, die ein MAB-orientiertes Internformat haben. In der Einführung von AACR kann ich überhaupt keinen Sinn oder Vorteil sehen, nur Nachteile.
  3. Riesiger Aufwand,wenig positiver Effekt !!!
  4. Soweit ich die ganze Sache verstanden habe wären überarb. RAK nicht so ein isolierter Sonderweg wie teilw. dargestellt (mehrere europ. Länder haben "eigene Regeln". Aber viele Ansetzungen und Einordnungen (systemat. gegl. Bestände) hängen bei uns direkt zusammen, also müßten zahlr. Bestände bei neuer Ansetzung umsigniert werden - das erscheint mir unzumutbar. Alle Benutzerschulung der Vergangenheit ginge bei neuen Regeln mehr oder weniger verloren. Als FHB kaufen wir bestimmt mehr als 80 % dt. Lit., also ist der Gewinn bei leichterer Übernahme ausl. Daten für uns sehr gering. Etwa die Hälfte der ausl. Lit. ist nicht engl., d.h. nur für ca 10 % unserer Neuanschaffungen käme vielleicht eine leichtere Datenübernahme zur Realisierung. Der Hinweis, daß die Schulungen zentral organisiert würden hilft nicht sehr weiter - die Umsetzung vor Ort ist der ganz große Aufwand ; der geringe mögliche Ertrag steht in keinem nennenswerten Verhältnis für die lokale Bibliothek - und schon in gar keinem Verhältnis für unsere Kunden.
  5. Ich stimme weder "politisch", noch unter dem Aspekt der "Internationalisierung" gegen die Neueinfuehrung der AACR, sondern aus rein "egoistischen" Motiven. (Prinzipiell habe ich naemlich ueberhaupt nichts gegen Aenderungen bzw. Vereinheitlichung. Ueber kurz oder lang wird es sich schon "rechnen" ... Und: Schon das foederalistische System der zahlreichen deutschen Verbuende scheint mir eine unnoetige Verschwendung von (menschlichen, technischen und damit letztlich finanziellen) Ressourcen zu sein, das meiner Meinung nach durch ein zentralistisches bzw. zentralistischeres System ersetzt werden sollte. (Mit dieser Forderung macht man sich keine Freunde: das "Kratzen" an der "Kulturhoheit der Laender" ist ein Sakrileg ... - Ich weiss.) Zurück zur momentanen Abstimmung und meinem Nein zu den AACR: Ich bin mit der Retrokonversion / Retrokatalogisierung der Altdaten der Biblioteca Hertziana befasst und es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, dass wir auf halber Strecke ein anderes Regelwerk einsetzen sollen. (Auch wenn ich glaube, das wir diesen Schritt ueberhaupt nicht mit- bzw. nachvollziehen werden. So wie viele andere kleinere Institutionen bzw. Bibliotheken auch. Und: wo bleibt dann der Synergie-Effekt? Auf der Strecke natuerlich!) Wenn wir aber bei der "alten" (und wahrlich dringendst erneuerungsbeduerftigen) RAK bleiben, dann sind wir natuerlich auch irgendwie "out". Hier raecht es sich, dass alles so super-lange dauert. Wäre die "RAK 2" schon erschienen (sie ist längst ueberfaellig), dann gaebe es noch weniger Gruende fuer einen Umstieg. Ausserdem gehe ich davon aus, das diese Abstimmung letztlich ueberhaupt nicht in die Entscheidungsfindung der zustaendigen Organe miteinfliesst - die Entscheidung ist ja wohl schon gefallen ... Jetzt noch mit einem Trommelwirbel ein lautstarkes, kollektives bibliothekarisches "Nein" der vorangegangenen politischen Entscheidung nachzuschicken scheint mir wieder mal typisch ... Ausserdem sind Bibliothekare (trotz der vielen technischen Neuerungen, die ihnen in den vergangenen Jahren "zugemutet" wurden) alles andere als "fortschrittlich". Deshalb ist das (wohl zu erwartetnde) "Nein" auch mit Vorsicht zu geniessen.
  6. Bei einer Einführung von AACR: Wie lange halten die Amerikaner noch daran fest? Bei einer Beibehaltung von RAK: Überarbeitung? Das Format dürfte eine SO große Rolle nicht spielen.
  7. Meine Befuerchtung bei Umstellung auf AACR: sehr hohe Kosten. Da die Unterhaltstraeger sicher nicht mehr Geld zur Verfuegung stellen werden, wird an anderer Stelle (Personal?) eingespart werden muessen. Andererseits wird aber mit Sicherheit mehr Arbeit auf das Personal zukommen - gerade in der Umstiegsphase. Weitere Befuerchtung: kaum Mitspracherechte, was Regelwerksaenderungen und -ergaenzungen angeht - mehr Abhaengigkeiten.
  8. Liebe KollegInnen, bibliothekarische Regelwerke sind keine statischen Gebilde, sondern durchaus lebendig und können ihre Anwender mitunter ganz schön in Trab halten. Verbundkatalogisierer wundern sich schon lange nicht mehr über die unterschiedlichen RAK-Varianten, RAK-Sonderregeln, verbundspezifische Abweichungen und eingebauten Fremdleistungen anderer Herkunft (AACR), die da so friedlich nebeneinander existieren. Warum sollte das mit Einführung von AACR plötzlich anders werden? Einheitlichkeit von Katalogdatenbanken ist deshalb m.E. sowieso nie gegeben und um einige deutliche Adaptionen von AACR käme man wohl auch nicht herum (Stichwort mehrteilige Werke u.a.), schon weil die Verknüpfungen zu den lokalen Bestandsdaten in den Verbund- und lokalen Datenbanken sonst ad absurdum geführt werden und wirklich große Plus-Punkte der RAK unnötig geopfert werden. Was spricht also dagegen, bei den heutigen technischen Möglichkeiten Daten verschiedener Regelwerke und Herkunft, die ja immerhin gewissen Grundsätzen der ISBD folgen, gleichberechtigt nebeneinander laufen zu lassen. Wichtiger wäre m.E. weiterhin eine konsequente Weiterentwicklung und auch teilw. Angleichung der RAK für Online-Kataloge und eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich internationaler Normdateien, in denen die verschiedenen nationalen und regelwerksspezifischen Ansetzungen im Bereich Personen und Körperschaften z.B. zusammengefasst und für virtuelle Dabas und Datentauschprojekte genutzt werden können. Gerade die RAK sind doch bei diesen Ansetzungen vorbildlich den internat. Vereinbarungen gefolgt. Besonders erschreckend fand ich auch Konsequenzen für die ZDB. In der Formatfrage verfüge ich leider über zu wenig Detailkenntnisse, um das fundiert beurteilen zu können. Aber in einigen Diskussionsbeiträgen der KollegInnen klang doch durchaus an, dass z.B. MARC ausbaubar wäre bzw. es doch möglich sein müsste, ein internationales Datenformat zu entwickeln, das sowohl AACR- als auch RAK-Daten aufnehmen kann. Der große Datentausch wäre doch sicher eine sehr einseitige Angelegenheit, profitabel für die großen US-Netzwerke mit größeren Absatzchancen ihrer Produkte und den deutschen Wiederverkäufern (z.B. DDB). Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass genau dies die deutschen Einflussmöglichkeiten auf die notwendige Revision der AACR und des MARC-Formates steigern sollte. Warum auch, wenn doch alles, wie es ist, übernommen werden soll? Außerdem besteht das deutsche Bibliothekswesen nicht nur aus den großen wissenschaftlichen Bibliotheken, sondern auch den vielen kleinen öffentlichen. Auch Spezialbibliotheken und -sammlungen mit Sonderbeständen und Sondermaterialien von regionaler, lokaler Bedeutung kann man wohl nicht zu den Bevorteilten rechnen. Was waren wir froh, dass es nach vielen Jahren endlich geklappt hat, in ein und derselben Datenbank alle, aber wirklich alle Katalogisate unterbringen zu können, von der gemeinen Monographie bis hin zu unselbständigen Werken und elektronischen Ressourcen im Fernzugriff. Zum Schluß ein Dankeschön an alle, die sich die Mühe mit dieser Umfrage machen und die so informative Diskussionsbeiträge geliefert haben.
  9. Kein neues Regelwerk, sondern RAK-online!
  10. Ich habe den Eindruck, es gehe hier erstens um ein Geschäft, zweitens um Ideologie, drittens um Utopie. Also: Erstens, dass Jemand etwas verkaufen will ist klar. Man muss aber nichts kaufen, bloss weil es beworben wird! Und die meiste Werbung haben freilich Dinge nötig, die ohnehin Keiner braucht. Zweitens, was heisst schon "international"? Glaubt Jemand im Ernst, dass da die Franzosen und z.B. die Iraner mitmachen werden? Und wir müssen gar nicht "national" gesonnen zu sein, um zu finden, dass die amerikanische Einmischung und Beeinflussung in aller Welt ihren Höhepunkt überschritten hat! Drittens, fragt ohnehin kaum Jemand, was denn die berühmten "Verbünde" eigentlich bringen, fragt kaum Jemand, was die aufgeblähten Daten in den EDV-Katalogen eigentlich bringen - dem Benützer nämlich, der einen Text braucht, und den zu beschaffen, ist wohl immer noch der Hauptzweck von Bibliotheken ... Sollten in der Tat immer noch Leute, die etwas zu sagen haben, glauben oder sich glauben machen lassen, dass der Benützer, der kaum weiss, was er möchte, "auf Knopfdruck" bekommen können wird, was er braucht? Und das eben mittels stets zu vervollkommnender Technik und stets zu verbessernder Regelwerke, die kosten mögen was sie wollen - aber nicht durch qualifiziertes Bibliothekspersonal, das immer zu viel kostet, und nicht durch eine kompetente Literaturerwerbung, für die immer zu wenig Geld da war!
  11. Nachdem über ein halbes Jahrhundert die Preußen auf die Amerikaner hinabgeblickt haben, sollen wir jetzt mit fliegenden Fahnen über- laufen? Nein!
  12. RAK: Annaeherung soweit wie moeglich, ohne relevante Inkonsistenzen zu Altdaten zu erzeugen. (n begrenztem Umfang gibt es ja auch jetzt schon Inkonsistenzen, die aber kaum auffallen, wenn die Indexierung sich nicht unterscheidet, z.B. bei Haupt- und Nebeneintragungen). - Horizontale und vertikale Verknuepfungen (letztere auf 1 Ebene reduziert) sollten beibehalten werden, nicht nur reine Text-Form bei Gesamttitel bzw. Einzelbaenden (wenn überhaupt). Durch WWW-OPACs haben Verknüpfungen ja erst ihr Potential entfaltet. - Evtl. Gesamtaufnahme a la AACR, aber mit Einzelband-Katalogisierung wie bisher. - An den Einzelbaenden haengen auch Ausleih- und Erwerbungsdaten, dies muss jeweils mitbedacht werden. Transkriptionsregeln aus dem kyrillischen usw. muessten beibehalten werden, da die US-Transkription fuer normale deutsche Nutzer nicht gelaeufig ist und Inkonsistenzen zur voelligen Unbenutzbarkeit der Kataloge fuehren wuerde. Einheitlichkeit OeB / WB waere wichtiger. Personen-Normdaten: Zusammenhang mit den anderen Normdaten- projekten im Rahmen von MALVINE etc.? Wird das Ganze nicht zu unbeweglich? Kosten / Nutzen / Dauer der Umstellung des Regelwerks und der Ueberarbeitung der Daten? Muss die Zahl der Verbuende reduziert werden, damit die Arbeit an weniger Stellen geleistet werden muss? Waere es nicht wichtiger, Retrokatalogisierung voranzutreiben? Hier nutzen die AACR-Daten wenig bzw. sie sind ueber das WWW nutzbar - wie auch umgekehrt. MAB/MARC: MARC muss ohnehin zu D-MARC werden, damit alle Infor- mationen, die jetzt mit MAB transportiert werden, dann mit MARC gehen. Wenn MARC und MAB 1:1 abbildbar waeren, duerfte es auch jetzt schon keine Probleme geben. Dann waere diese Umstellung mittelfristig relativ unproblematisch. MAB wird wohl nur selten als Internformat genutzt. Die Anbieter / Nutzer von Bibliothekssoftware, die MAB-Daten importieren (OeB-Bereich nicht vergessen!) muessten genuegend zeitlichen Vorlauf erhalten. Der Nutzen fuer den OeB- Bereich liegt dabei sicher bei nahe Null.
  13. Der Zeitpunkt für eine solche Umwälzung im Bibliothekswesen ist m.E. angesichts der prekären Personal- und Finanzknappheit denkbar schlecht!
  14. Als Monographien- und Zs-Katalogisierer kann ich nur geringe Vorteile, aber viele Nachteile bei AACR erkennen.
  15. Regelwerk: Keine bedingungslose Übernahme der AACR (da nicht besser als RAK). Besser ist - Überarbeitung der RAK im Sinne einer Annäherung an internationale Standards und - der Korrektur von Bestimmungen, die der Zettelkatalog- Vergangenheit entstammen bzw. angesichts der veränderten technischen Möglichkeiten keine Rolle mehr spielen und - der Beseitigung von unnötigem Ballast, mit dem Ziel der Vereinfachung der Regeln als Mindestanforderungen an die Katalogisierung und - damit Vergrößerung des Spielraums über die Mindestanforderungen hinaus (für Spezialisten bzw. spezielle Anforderungen) Bereich: so nicht eindeutig zu beantworten. Spezialgebiet ist zwar Katalogisierung (sowohl aktiv als auch Schulungs- und Anleitungstätigkeit), aber als Zweigstellenbibliothekar erstreckt sich Tätigkeitsbereich von Erwerbung bis Ausleihe).
  16. Es waere sehr zu wuenschen, dass die Energien und die Gelder, die bei einer Umstellung auf AACR verschwendet wuerden, fuer etwas zukunftsträchtigere Entwicklungen eingesetzt werden!
  17. eine umstellung auf ein anderes format würde nur zu noch mehr verwirrung und durcheinander führen, da letztendlich damit nur ein ZUSÄTZLICHES format/regelwerk eingeführt werden würde. eine komplette umstellung mag eine nette wunschvorstellung sein, wird in der praxis aber nicht realisierbar sein. nicht in absehbarer zeit, und wer weiss, was in 10 jahren als "neuer standard" verkauft wird. von den zusätzlichen kosten, die eine solche umstellung für die einzelne bücherei / bibliothek mit sich bringt, mal ganz zu schweigen. maximaler aufwand, minimale wirkung - sollte das nicht eher umgekehrt sein? besser wäre es, eine art analogietabelle in umlauf zu bringen, so dass zumindest die wichtigsten felder (verfasser, hst, zusatz, ort, jahr, verlag, aufl., umfang, signatur) "übersetzt" werden können. bin ja auch keine fachfrau, aber es dürfte doch kein grösseres problem sein, ein kleines programm zu erstellen, das einfach eine bestimmte liste abfrägt. (z.b. bei der fremddatenübernahme aus einen fremden format): gibt es ein feld "verfasser"? nein gibt es ein feld "author"? ja --> setze feld "author" als feld "verfasser" usw. eben ein kleines zwischengeschaltetes "übersetzungsprogramm" wenn man so will. die datenbanken laufen mehrheitlich wohl unter sql bzw. gibts 2-3 gängige datenbankformate, die sich untereinander zumindest erkennen. die basis an sich dürfte als kompatibel sein. so wäre es auf relativ einfache art möglich, fremddaten zu übernehmen, ohne den gesamten bestand neu aufnehmen / umformatieren zu müssen.
  18. Die Umstellung auf AACR steht im Hinblick auf Aufwand und Kosten (Steuergelder!!!!!) in keinem Verhältnis zum Nutzen.
  19. wenn Veränderungen unabdingbar, sollten diese EU-weit sein.
  20. Anmerkungen: * Darstellung versch. Formate/Katalogisate unter gemeinsamer Oberfläche (Bsp.: Suche im KVK ist in versch. Katalogen mit unterschiedlichen Regelwerken/Formaten möglich!) * Auch bei Übernahme von Fremddaten sind Änderungen an den Daten nötig (z.B. Verknüpfungen zu Normdaten), Beschleunigung der Katalogisierung fraglich! * großer Aufwand für Einführung eines neuen Regelwerks (sollte man das Geld nicht für andere Projekte, z.B. Ausbau von Internet-Angeboten nutzen?! * Welche Vorteile hat eine Umstellung für den Benutzer der Bibliothek? (Für den wir doch katalogisieren!!) * Anpassung der RAK an neue "Medien" in Anlehnung an AACR/entspr. Formate (Umstellungsaufwand geringer?) * Für die praktische Arbeit: Das Kategorienschema für MARC21 scheint sehr unübersichtlich (bei täglich mehrstündiger Tätigkeit am PC mit kaum vergrößerbarer Schrift sind mehr Kategorien mit weniger Inhalt im Vergleich zu einer "großen" Kategorie 245 auch für den Katalogisierer angenehmer) * Für die praktische Arbeit: Durch die Umstellung auf ein anderes System (hier:Aleph) wird der Erfassungsaufwand eher höher (mehr Kategorien, Verwaltungsdaten ...). Durch neue Regeln/Formate wird die Arbeit eher komplizierter als schneller
  21. Die effizientere u. flexiblere Lösung wäre m.E., das integrative Potential der Normdatenbanken auszuschöpfen. Eine Regelwerksänderung schafft einerseits (im Bereich der Katalogisierung wie der Katalogbenutzung) größere Probleme als andererseits überhaupt zu lösen sind.
  22. Aus meiner über 30jähriger Erfahrung als Katalogisiererin bzw. Verantwortliche für den Nominalkatalog der Uni Wien/Hauptbibl., die bereits einen Katalogabruch (von PI auf RAK) u. auch den Umstieg auf ein zweites neues Bibl.-System (Aleph) mitgemacht u. mitzuverantworten hatte, liegt mir vor allem eine groesstmögliche EIHEITLICHKEIT der Daten bzw. des Katalogs am Herzen. Und das nicht, weil es für die Katalogisiererin eben "schön" ist, sondern weil unsere BENÜTZER ansonst die GRÖSSTEN SCHWIERIGKEITEN haben!! -- Denn wir sollten eigwentlich für unsere Kunden arbeiten u. nicht nur für einen (aus meiner Erfahrung ob der erhofften Effizienz eher fraglichen) Datentausch ! Aufgrund der bereits sehr grossen bereits vorhandenen Datenmengen ist an eine weitgehend händische Adaptierung dieser Daten an ein neues Regelwerk wohl unmöglich (s. Stellungnahme ZDB ...). -- Die anderen Schwierigkeiten einer Umstellung, wie Umschulung der Mitarbeiter etc. erscheinen mir in diesem Zusammenhang geringer. wesentlich geringer. Datentausch
  23. Vielen Dank für die Möglichkeit abzustimmen; selbst wenn die Entscheidung schon getroffen ist und nicht mehr umkehrbar sein sollte, ist diese Abstimmung ein schönes Beispiel dafür, wie man eine bibliothekarische Basis theoretisch miteinbeziehen kann.
  24. Da beide Regelwerke überarbeitet werden müssen, wäre es sinnvoll, wenn Vertreter beider Regelwerke als Fortentwicklung ein gemeinsames neues Regelwerk entwickeln würden, das die Stärken aus beiden übernimmt und die Schwächen aus beiden ausmerzt. Eine Verknüpfung der Titeldaten mit den Normdateien sollte unbedingt möglich sein!
  25. Das Ergebnis "internationale Formate und Regelwerke verwenden" scheint mir rein formaler Natur zu sein, da eine internationale Recherche - unabhängig vom Regelwerk und vom Format - schon jetzt beispielsweise im KVK möglich ist.
  26. Angesichts der scheinbar unerschöpflichen Möglichkeiten der EDV müßte ein Datentausch zukünftig auch ohne ein neues internationles Regelwerk möglich sein.
  27. Im Grossen und Ganzen ist RAK in Ordnung, es brauchen nur ein paar Ungereimtheiten beseitigt zu werden und kann dann nochmal etliche Jahre "auf den Buckel" bekommen. Benutzerfreundlich ist RAK allemal.
  28. Die Kosten, die durch eine Umstellung auf AACR entstehen würden, sind in keinster Weise vertretbar. Das Geld könnte man im deutschen Bibliothekswesen sinnvoller einsetzen. Abgesehen davon sehe ich Tendenzen, daß möglicherweise ganze Bereiche von Bibliotheken die Umstellung nicht mitmacht. Das würde bedeuten, daß die deutsche Regelwerkslandschaft in mindestens zwei Teile zerfällt.
  29. Die Diskussion war sehr interessant, habe sie ohne selbst dazu beigetragen zu haben regelmäßig verfolgt.(Katalogisiere ZS u. Monogr.) Manches war allerdings von der Theorie zu kopflastig, der Katalogisierer in der Praxis handelt von Sachzwängen getrieben (z.B.zu wenig Personal, zu wenig Zeit) meist rein pragmatisch. Zumindest lassen dies so einige die TA im GBV vermuten. Alle Suchfehler d. Ben. kann man auch mit dem besten Regelwerk nicht vermeiden. (arbeite auch in der Information)
  30. Ziel muss sein, ein Regelwerk ohne Zettelkatalog-Altlasten zu bekommen. Das ist wder bei RAK noch AACR der Fall.
  31. Der von Bibliotheken und Verbünden zu leistende Aufwand Erlernen eines neuen Regelwerks Umarbeiten / Anpassen der Normdateien Umarbeiten / Anpassen der vorhandenen Altdaten Umarbeiten / Anpassen der lokalen EDV-Struktur steht in keinem Verhältnis zum erwarteten Nutzen und kann in Zeiten zurückgefahrender Bibliotheksetats nicht geleistet werden. Unseren Kunden (früher "Benutzer" genannt) nutzt die Umstellung überhaupt nichts. Ein Bruchteil der Kosten müßte genügen, um die RAK zu einem modernen, EDV-gerechten Regelwerk weiterzuentwickeln. Funktionierende Konversionsprogramme sind bereits im Einsatz.
  32. Bei der derzeitigen Personalsituation ist eine solche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (=Umstellung auf AACR), ohne ersichtlichen praktischen Nutzen wohl kaum zu rechtfertigen.
  33. RAK2 möglichst schnell verabschieden und veröffentlichen! Gelder sinnvoller in verbesserte Suchmaschinen à la KVK investieren, dann werden Regelwerke und Formate zweitrangig.
  34. Ich sehe lediglich für einige wenige Staats- und SSG-Bibliotheken mit sehr großen fremdsprachigen Zugängen sowie den Verbundsystemen Vorteile. Zu befürchten ist, dass in Zeiten knapper werdender personeller Ressourcen ein grosser zusätzlicher Personalanteil in der Umstellungsphase durch Korrekturarbeiten etc. gebunden sein wird. Das grosse Ziel, einfacherer Regel- werke, die weniger Personaleinsatz erfordern, zu erreichen, wird die Umstellung nicht erreichen. Zu bedenken ist auch, dass AACRII inhaltlich durchaus als veraltet gelten kann.
  35. Sinnvoll wäre eine Kosten-Nutzen-Analyse: Ist es teurer und schwieriger, Abfragemöglichkeiten zu schaffen, die mit den auf der Welt gebräuchlichen Formaten auskommen oder ist die Einführung von einem Regelwerk und einem Format weltweit problematischer?
  36. Deutsche Bibliothekare sollten etwas mehr Selbstbewusstsein zeigen. Ein gutes Regelwerk wie die RAK, in das so viel Arbeit, Zeit u. Geld geflossen ist, sollte beharrlich verteidigt werden. Vielleicht passen sich auch mal andere an RAK an!? Veraenderung sollte immer Verbesserung und Erleichterung bedeuten und das scheint nicht der Fall zu sein.
  37. Die Behördenbibliotheken (in Deutschland ca. 600) stehen vor ganz anderen Herausforderungen
  38. Arbeite in einer OPL / wiss. Spezialbibliothek und nutze gar keine Fremddaten. Kosten und Aufwand der Umstellung könnte ich weder bei meinen Nutzern noch beim Unterhaltsträger rechtfertigen.
  39. Als Bibliothekar muß ich mich immer auf Neuerungen einstellen! Nur muß das Neue besser sein als das Alte! Und es muß (für unsere Bibliothek) finanzierbar sein. Daher wäre es nicht schlecht, wenn die Übergangszeiten großzügig gestaltet werden (ca. 10 Jahre!) Wer will kann sofort umsteigen, der Rest könnte dann abwarten bis alles zur Zufriedenheit läuft. Auch sind bis dahin alle im neuen Regelwerk geschult bzw. von diesem überzeugt.
  40. Für die Ablösung der PI gab es ja noch einsichtige Gründe, aber von RAK nach AACR - wem nützt das? Falls Rationalisierung und Datenaustausch das Argument sind, sollte doch die Zahl der Verbünde drastisch reduziert werden. Auch ist die Frage erlaubt, wozu - ausser zum Archivieren - man noch die DDB im Zeitalter der Verbünde benötigt. Die Umstellung der Millionen Titelsätze wird viel Zeit und Aufwand erfordern: Hat jemand mal eine Wirtschaftlichkeitsberechnung gemacht?? AACR, DDC und LoC Subject Headings verdanken ihren Erfolg nicht zuletzt ihrer Beständigkeit. Ständiger Wechsel ist nicht angesagt und das ist wohl einer der Hauptgründe für ihren Erfolg.
  41. Taetigkeitsbereich: Formalkatalogisierung und Auskunft/Benutzung
  42. Lieber Herr Eversberg,wenn Sie mich vor 20 Jahren gefragt hätten,wäre meine meine Antwort anders ausgefallen!Heute erscheint mir der Aufwand einer Regelwerksmigration in keinem angemessenen Verhältnis zum Nutzen zu stehen.Mein Vorschlag:Beide Regelwerke "abspecken";die Formate angleichen und die "authority files" zusammenmischen.Gerade auch im Hinblick auf die relativ unkomplizierte Verzeichnung von elektronischen Dokumenten macht es meiner Ansicht nach keinen Sinn,auf ein neues,nicht weniger kompliziertes Regelwerk umzusteigen.
  43. Bin Bibliotheksleiter. Die "Einführungskosten" (Geld, Zeit, Personal) von AACR stehen in keinem Verhältnis zu den ev. Vorteilen (die ich eh nicht sehe). Wenn ich eine Prioritätenliste aufstellen müsste, die die wichtigsten Probleme des Deutschen Bibliothekswesens aufführen sollte, kämme RAK/AACR vielleicht an Stelle 20.
  44. Bin eine "echte" OPL - Katalogisierung daher nur eine Taetigkeit von vielen, die erledigt werden muss. Eine Umstellung waere m.E. gerade fuer diese BibliotheksmitarbeiterInnen problematisch. Obwohl keine Freundin von RAK Gegnerin einer Umstellung. In den letzten Jahren hatte ich bei Diskussionen zur Formalerschliessung immer den Eindruck, dass die EDV moeglichst an die bibliothekarischen Regeln angepasst werden soll anstatt umgekehrt. Und die ganze Regelgeschichte wird sehr "verwissenschaftlicht". Die Benutzer bleiben dabei meistens auf der Strecke.
  45. Ich kann nur wenig darüber sage, da unsere Bibliothek kein vollwertiges Bibliotheksmanagementsystem hat bzw. bekommt. Wir führen nur eine selbstgeschnitzte bibliographiche Datei. Daher optierte ich für die RAK. T.C.
  46. Mache alles. Ein P von mehreren in einer OPL!! o. s. ä.
  47. Bereich: Leiterin einer Spezialbibliothek (zuständig für "schwierige" Katalogisate, System- und Formatprobleme u. v. m.) Wir arbeiten mit dem Bibliothekssystem Libero, das MAB- UND MARC-Daten zum selben Titel verarbeiten kann, wir übernehmen LoC-Daten (v.a. Sacherschließung) UND deutsche Verbunddaten problemlos. Das ist heute keine Frage des entweder-oder mehr. Man kann auch aus einer RAK-gerechten Aufnahme einen MARC-Datensatz generieren.
  48. Die RAK sind -abgesehen vielleicht vom den Urheberwerken- ein ständig entsprechend der Bedürfnisse optimiertes Regelwerk. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Arbeitsersparnis durch unveränderte Übernahmen aus angloamerikan. Katalogen den Arbeitsaufwand z.B. für die Titelsplits bei den fortlaufenden Sammelw. (Bsp. ZDB) aufwiegen würde.
  49. Würde vor allem die hierarchischen Stufen nicht aufgeben wollen. Und (aus Verbundteilnehmerinsicht) halte ich nichts davon, die Ermessens- und Kann-Spielräume auszuweiten - führt nur zu Dubletten!
  50. Kosten und Aufwand immens, Nutzen fraglich.
  51. Die Vorgehensweise des Standardisierungsausschusses ist aus meiner Sicht hoechst befremdlich. Da wird ohne serioese Begutachtung und ohne Anhoerung derjenigen, die mit Katalogisierung in Deutschland zu tun haben, der Umstieg auf AACR beschlossen.
  52. Zu 1.Politische Dimension Weichenstellung für fernere Zukunft: Soll Deutschland für !alle Zeit! eigene Normen setzen und befolgen? Die Art der Formulierung veralbert von vornherein eine Entscheidung für eigene Normen. Das finde ich gar nicht witzig!
  53. Eine Umstellung ist aus meiner Erfahrung nicht notwendig, da bisher Benützer aus dem amerikanischen Raum immer problemlos recherchieren konnten!
  54. Das Argument der Internationalisierung ist keines, sondern eine Leerformel. Die AACR sind noch rueckstaendiger als die RAK. In der Sacherschliessung, in der ich arbeite, sind angloamerikanische Schlagwoerter nur schwer vorstellbar. Die DDC halte ich uebrigens fuer entbehrlich. Sie bedeutet nur eine unverstaendliche Zeichenkette mehr fuer die Leser und verteuert die Katalogisierung.
  55. Gerade für eine kleine Spezialbibliothek mit nur einer Stelle und kaum ausländischer Literatur ist das Argument der Internationalisierung nicht tragbar. Wir haben hier ganz andere Probleme und sind froh, das wir überhaupt regelwerkskonform katalogisieren können und dürfen. Es wird nicht möglich sein den Zeit- und Kostenaufwand gegenüber dem Unterhaltsträger zu begründen. Gerade in einer Zeit wo man überall nach Sparpotentialen sucht. Man sollte eher das Regelwerk auf den neusten Stand bringen und mehr Kann-Möglichkeiten schaffen (-> Online-Kataloge). Es hat Jahre gedauert bis die PI-Kataloge abgeschafft wurden, es würde wieder Jahre (Jahrzehnte?) dauern, bis die Bibliothekslandschaft auf einem Niveau ist. Desweiteren: Wie sollen wir die Umstellung gegenüber unseren Benutzern begründen?
  56. Für die Fernleihe waere AACR besser, da es alle [?] enthaltenen Werke aufführt. Bei RAK weiss man nicht, welche (weiteren) Werke enthalten sind, und kann somit z. B. ein enthaltenes Werk nicht bestellen. Aber man koennte auch die entsprechende Bestimmung in RAK aendern.
  57. Für Anpassung der RAK an AACR ohne Bruch
  58. Die Bibliotheksbenutzer möchten einen guten Bibliotheksbestand, gute Nachweisinstrumente, sprich Katalog mit einfachem Zugang, guten Service, Information und Hilfe. Welches Katalogsystem dahinter steckt,ist ihnen egal, Hauptsache gut zu bedienen und informativ. Die Energie, Zeit und Mittel,die aufgewendet werden, um vorhandene Systeme vollständig zu verändern, fehlen bei den eigentlichen Aufgaben.
  59. Die Argumente gegen die Einfuehrung von AARC sind m.E. schon alle gesagt, Fuersprecher gibt es nur wenige. Eine Machbarkeitsstudie mit allem Fuer und Wider (einschl. einer Kosten- und Aufwandsabschaetzung) sollte erstellt werden und als Entscheidungsgrundlage dienen und nicht umgekehrt. Nur nach reiflicher Ueberlegung und basierend auf einer ueberzeugten Mehrheit sollte eine Entscheidung von solcher Tragweite getroffen werden. Ein Katalogbruch ist weder fuer Benutzer noch Bibliothekare etwas Anstrebenswertes und sollte nur in unausweichlichen Faellen in Betracht kommen. Vorher sind alle Moeglichkeiten der Umstellung bzw. Weiterentwicklung innerhalb vorhandener Kataloge zu pruefen. Die Frage des Formats kann ich nicht beurteilen. Bei Aenderung des Formats sollte jedoch sichergestellt sein, dass das neue Format alle Funktionalitaeten des alten erfuellt (z.B. auch Kettenabbildung im Bereich Sacherschliessung) und eine Umstellung Vorteile mit sich bringt.
  60. Der Aufwand für eine Umstellung ist immens und für eine Spezialbibliothek wie die unsere gegenwärtig überhaupt nicht zu leisten. Voreile sind für uns nicht erkennbar. Die Aufgabe, eine benutzerfreundliche, zukunftsgerechte Bibliothek zu schaffen, hat vor einer Regelwerksumstellung, die selbst auf internationalem Parkett nicht lebensnotwendig ist, absoluten Vorrang. Wer garantiert, dass AACR + MARC nicht in 5 - 10 Jahren auf Grund völlig veränderten Suchverhaltens (elektronische Medien, Internet) selbst total verändert werden muss? Diese sehr wahrscheinliche Entwicklung sollte man wenigstens abwarten. Abgesehen davon ist das autoritäre, arrogante Vorgehen in dieser Sache einfach unerträglich.
  61. Als Bibliothekarin der Fachbibliothek Alte Geschichte ... bin ich gegen die Amerikanisierung und Vereinheitlichung der ganzen Welt. Es genügt schon die EU! Ich bin der festen Meinung, daß die Größe im Kleinen, Individuellen liegt.
  62. RAK sollte angepaßt / vereinfacht werden
  63. Auch wenn ich fuer die Beibehaltung der RAK plaediere, so sollte das Regelwerk dringend den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Und das moeglichst von "Fachleuten"
  64. m. E. stehen die Kosten einer Umstellung in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen
  65. Ist ein Totalumstieg von einem Regelwerk zum anderen - also RAK zu AACR im Zeitalter der Technik notwendig? Könnte man nicht mit Schnittstellen und durch Verbesserung der Recherchemöglichkeiten die geforderte Internationalität erreichen? Ist für den Endnutzer tatsächlich wichtig, ob ein Buch nach RAK oder AACR katalogisiert wurde? Der entstehende Aufwand bei einem Regelwerksumstieg würde in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen - bedingt durch den immensen Schulungsbedarf, Kosten, Regelwerksübersetzung und eventuelle Anpassung an deutsche Verhältnisse, Anpassung und Änderung der Normdateien etc. Beschleunigt werden sollte aber die längst fällige Überarbeitung der RAK!
  66. sehe für die Bibliotheksbenutzer nach Einführung der AACR keine wesentlichen Veränderungen der Recherchemöglichkeiten, kein Mehr an Informationen. dem stehen ein erheblicher Umstellungsaufwand und die Gefahr von mit Vereinheitlichungsbestrebungen einhergehenden möglichen Verflachungstendenzen gegenüber
  67. Es muss nicht alles global sein. Das System ist nicht eindeutig besser. Der Aufwand für die Umstellung ist riesig ; wann soll man den Aufwand hereinholen? Wieso bestimmt eine so kleine heterogene Gruppe so eine weitreichende Lösung?
  68. Statt zu einem weiteren Zusammenwachsen und stärken der Bibliothekslandschaft käme es mit der Einführung des neuen Regelwerkes und des neuen Formates m. E. zu einer weiteren Zerklüftung und damit Schwächung des deutschen Bibliothekssystems. Das hätte ich gerne vermieden.
  69. Da ich weder mit MAB noch mit MARC arbeite, kann ich das Format nicht beurteilen, auf den ersten Blick erscheint mir MAB jedoch übersichtlicher (klarere Trennung HST und Zusätze, Verfasserangabe), detailliertere Angaben bei mehrbändigen Bänden, keine beliebige Abfolge der Felder in bestimmten Bereichen). Allerdings erscheint mir die Festlegung des Formates für die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene wichtiger zu sein als die Frage des Regelwerkes. Es wird sicherlich nie ein weltweit einheitliches Regelwerk zur Katalogisierung geben, daher gibt es meiner Ansicht nach keine Notwendigkeit, auf AACR umzusteigen. Die Datenkonvertierungen werden mit Sicherheit sehr arbeits- und zeitintensiv werden und ich frage mich doch nach dem Kosten-Nutzen-Effekt - vor allem für den Benutzer. Ich gebe zu, AACR nicht genügend zu kennen, bin auch mit der jetzigen veralteten Version von RAK nicht zufrieden (könnte sich nach einer  AK-Überarbeitung aber ändern).

  70.  

     
     
     
     
     



Keine Präferenzen hinsichtl. Regelwerk

  1. Der Benefit einer Umstellung auf MARC21 liegt weniger im Datentausch mit der MARC-Welt, sondern in einer Vereinfachung von Datenhaltungs- und Datenflusskonzepten für unsere Datenbasen. Zum Datentausch: Gegenwärtig haben wir ca. 80% Fremdleistungsnutzung. Erst wenn in den Bibliotheken Geschäftsgangsmodelle greifen könnten, di eine CopyCat-Abteilung wie in USA ergäbe, kann von effizientem Fremddatennutzen die Rede sein. Solange wie wir aber keine Wekzeuge für die nationalen Ansetzungsformen haben, wird sich derselbe Effizienzgrad wie dort auch in solchen Geschäftsgängen nicht erreichen lassen. Daher sehe ich nur die Vorteile im technischen Bereich. Dies ließe sich auch mit einem Umstieg auf Dublin Core als Format und RAK als Regelwerk erreichen.
  2. In Zeiten von on-line-"Katalogen" sind RAK - und sicherlich AACR - nicht mehr up-to-date. Hier wäre Handlungsbedarf, der sich die IFLA-Tagung in Berlin annehmen könnte - wenn nicht die alten Entscheidungsträger das Sagen haben/hätten! Soll man alte Zöpfe wirklich noch pflegen (aufzöpfen, kämmen, neu binden) oder nicht doch lieber abschneiden sich für (modernes) Kurzhaar entscheiden?!!! Ich bin fürs Pflegeleichte!
  3. Im Zeitalter von computernetzen und Datenbanken sollten Schnittstellen zu anderen Formaten softwareseitig erstellt werden. Tausende von Bibliotheksrechnern umzustellen, die sich nach der geltenden Norm richten, halte ich für einen unvertretbaren Zeit- und Kostenaufwand.
  4. gegen AACR bin ich grundsaetzlich nicht, eher neutral, da auch RAK seine Schwaechen hat. Jedoch waere ich gegen die Einfuehrung englischer Verschlagwortung (falls es in der Meinungsumfrage auch darum geht).
  5. - Zum Regelwerk eine Meinung - ich kann so auf diese Frage weder mit ja, noch mit nein antworten: ich finde es im Grunde beschämend, dass nach sovielen Jahren mit EDV und jedes Bundesland für sich seine "eigene Suppe" gekocht hat, ohne sich vorher miteinander abzusprechen. Wieviele öffentliche Gelder sind dadurch sinnlos verprasst worden und wieviele Bibliothekare mittlerweile entnervt, da es dauernd Umstellungen gibt. Grundsätzlich finde ich es wunderbar, dass man sich mittlerweile Gedanken über Internationale Zusammenarbeit macht, doch zweifle ich, dass die Egoismen der Vergangenheit verschwinden. Klar ist, dass Geldmangel und technischer Fortschritt eine Einstellungsänderung längst nötig gemacht hat und das sicher nicht nur in Deutschland. Nur: gibt es keine Möglichkeit, die positiven Dinge eines deutschen Systems mit den positiven Entwicklungen in anderen Ländern auf technischem Weg zu verquicken? Sich einfach nur an ein amerikanisches System anzuhängen (mit all deren Problemen) - ohne es gemeinsam zu optimieren, kann eigentlich nicht des Pudels Kern sein. Wie sehen eigentlich hier internationale Gespräche aus? Ich bin einer Internationalisierung sehr aufgeschlossen und wünsche uns Bibliothekaren aufgeschlossene Entscheider.
  6. Wegen mir kann man AACR einführen und RAK beibehalten, es gibt ja doch niemanden, der sich an die eine oder andere strikt hält bzw. halten kann. Zum rechten Katen: 'Andere' bedeutet OPL KOMMENTAR zum ersten Kasten: Habe im ersten Feld nichts angeklickt, alldieweil ich der Meinung bin, dass beides problemlos (naja, was ist schon unter uns bibliothekarischen Korinthenkackern problemlos) nebeneinanderherlaufen können müsste (s. z.B. bei Libero).Außerdem scheint es mir sowieso entscheidend, dass der Nutzer in der Lage ist, das zu finden, was er sucht. Habe mich bei der ganzen Diskussion, die ich sprachlos verfolgt habe immer gefragt, ob sich der INETBIB-Bibliothekar als solcher mehr mit dem, aus meiner Sicht letztlich immer unwichtiger werdenden Regelwerk beschäftigt, statt mit unseren Kunden. Ich habe jedenfalls ganz sicher keine Zeit, mich ewig mit einer RAK- oder MAB-Umstellung zu beschäftigen, ich bin froh, wenn ich meine Arbeit hier zur Zufriedenheit meiner Kunden geschafft bekommen, d.h. schlicht, dass sie die benötigten Informationen bekommen, und zwar so schnell wie möglich und drissejal in welchem Format. So, das war sicher die erste und letzte Meldung von mir zu diesem Thema, das, wie mir scheint für manche schlicht zum Selbstzweck geworden ist.
  7. Meiner Meinung nach ist eine Abstimmung zum momentanen Zeitpunkt in dieser Breite noch verfrüht, da eben die wichtigsten Fragen überhaupt nicht geklärt sind wie z. B. Was bringt es tatsächlich? - ist eine Verbessung (Erleichterung) zu erwarten? - wird der Standard dadurch gehoben? - was kostet die Umstellung, Einschulungen usw. ? - wie hoch ist der Arbeitsaufwand für die einzelnen Bibliotheken (EDV-Administration)? - wieviel zusätzlicher Arbeitsaufwand bedeutet das für die einzelnen Katalogisierer (Umarbeitung von Stücktiteln - ev. Exemplardatensätzen u. oder Bänden) usw? Ich finde, man sollte einmal eine Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen versuchen, dann würden sich sicher viele leichter tun darüber abzustimmen. Sicher mitentscheidend sollte auch die Frage sein, ob wir eine totale Globalisierung in diesem Bereich überhaupt brauchen, oder ob wir vorher einmal versuchen sollten im deutschspachigen bzw. europäischen Raum eine Vereinheitlichung anzustreben um diese Daten noch besser nutzen zu können. Außerdem: es ist nicht alles Gold, was aus dem anglo-amerikanischen Bereich stammt - oder ?
  8. Wie kann man über ein Thema abstimmen, über das man mehr oder weniger gar nicht informiert ist? Kann mir jemand verraten, was für Vor- und natürlich Nachteile eine Umstellung mit sich bringt? Was hat das für die Katalogisierer für Auswirkungen? Was wird mit dem Altbestand gemacht, der nach RAK+MAB katalogisiert wurde, wer stellt alles um? Hat die Umstellung auch Auswirkungen auf die Erwerbung (Bestellung FSW, MBW, Monos....)? Das sind einige wenige Gründe, die mir auf die Schnelle einfallen, warum ich keine dezitierte Meinung zu dem Thema mir bilden kann.
  9. Ich kann mich für keine o. g. Kategorie entschließen. Mein Vorschlag ist es, die jeweils erprobten und für gut befundenen Regeln beider Regelwerke in Zukunft zu übernehmen. Natürlich auch in enger Abstimmung mit der Datenverarbeitung, die sich ja weiter entwickelt ... und unter der Berücksichtigung des Kostenfaktors und um die Glaubwürdigkeit / Stellenwertes des Bibliothekswesens zu verbessern! verbessern Das Hauptziel aller Regelwerke sollte der größtmögliche Nutzen für den Nutzer sein. Dieser Nutzen liegt u. a. in einer umfassenden eindeutigen relevanten zeitnahen Suche mit wenigen Zugriffen. Der Nutzer kennt die Regelwerke nicht. Die Regelwerke dürfen nicht zum Selbstzweck werden... Das Bibliothekswesen sollte sich auf die unabdingbare und erprobte strukturierten Suchmöglichkeiten von Daten berufen! im Gegensatz zu anderen Bereichen... Die Problematik der Ansetzung von Körperschaftsnamen ist m. E. zu kurz gegriffen. Es sollte die Behandlung von Körperschaften als Urheber entfallen. (Kein Nutzer erinnert oder weiß, wer das Geld für eine Veröffentlichung beigesteuert hat ... etc.) Die Behandlung von Kongressen sollte vereinfacht werden und z. B. könnten diese als fingierte Reihen angesetzt werden...
  10. Sehr geehrte Damen und Herren, Ihre oben gestellte Frage möchte ich mit "weder noch" beantworten. Eine so wichtige Frage kann nicht ad hoc, aus dem Bauch heraus mit ja oder nein beantwortet werden. Ich schliesse mich der Meinung von Frau Niggemann u. Frau Gömpel (ZfBB 49 (2002)1)an. Zunächst sollte eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden, damit man weiss worüber man (technisch, finanziell, organisatorisch...) abstimmt.
  11. Ich will mich nicht an der Meinungsumfrage beteiligen um "keine Meinung" zu haben. Ich bin sehr für die internationale Angleichung, da unsere bibliothekarischen Bestrebungen mit den Möglichkeiten, die das WWW bieten, weltweite Dimensionen angenommen haben. Mir schwebt gerade bei der Erschließung und Archivierung von virtuellen Dokumenten eine stärkere internationale Kooperation und Organisation vor. Warum sollen alle Staaten (in Dtl. sogar die einzelnen Verbünde) wichtige elektronische Dokumente mehrfach erfassen und speichern??? Allerdings denke ich aber auch, dass ich die durch die DDB geplante Studie über Aufwand und Nutzen der Umstellung auf AACR und MARC abwarten sollte, um dann eine Meinung äußern zu können, die auf fachlich fundiertem Wissen basiert.

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