allegro-Fortbildung 2 Das allegro-Konzept 2.3 Zwei Verknüpfungskonzepte: Mehrbd. Werke und Normdaten Auch Karteizettel waren nicht immer vollkommen selbstgenügsam! Es gab die sog. "Folgezettel" für mehrbändige Werken zur Auflistung der Bände und es gab die Verweisungszettel, die z.B. von einer Namensform auf eine andere (die amtliche) verwiesen und keine andere Funktion hatten. Und noch einiges mehr. Es gab also gewisse Zettel, die mit anderen logisch verknüpft waren und nicht für sich alleine zielführend, z.B. direkt zur Signatur - dem Endziel jeder Zettelkatalogsuche. Wir wissen: was früher die Zettel waren, das sind jetzt Datensätze. Statt mehrerer Zettel pro Buch, einsortiert an mehreren verschiedenen Stellen, gibt es nur einen einzigen Datensatz, aber aus dem entspringen dann viele Registereinträge, mit denen man eben diesen Satz auffinden kann. Aber oftmals wird man auch von einem Satz zu einem anderen Satz gelangen wollen, oder andere mit heranziehen können, um ein Ergebnis zu komplettieren. Wie bei den Zetteln kann man auch zwischen verschiedenen Datensätzen Verbindungen herstellen. Diese müssen aber so beschaffen sein, daß Programme damit was anfangen können, denn natürlich sollen die Verbindungen automatisch funktionieren. Na gut, wird man denken, jeder Satz hat automatisch eine interne Nummer, die kann man dafür nehmen. MomentMoment! Die internen Nummern können sich beim Neuaufbau einer Datenbank ändern - sie dienen nur der internen Adressierung! Verknüpft wird deshalb grundsätzlich NICHT über die internen Nummern, sondern über Identnummern, die in irgendeinem sichtbaren Datenfeld stehen, denn die bleiben beim Neuaufbau alle unverändert. [GANZ deutlich: Was in der #00 steht, das ist NICHT die Interne Nummer, das ist die Identnummer, und sie dient meistens als "Primärschlüssel" (s. Lektion 7.3), das kann die Int.Nr. nicht. Identnummern für Verküpfungen kann es aber auch mehrere geben, die in verschiedenen Feldern stehen, die #00 ist kein Dogma dafür. Im allegro-System hat keine Feldnummer eine festgelegte Sonderfunktion!] Welches Feld man nimmt, das ist dem Systemverwalter überlassen. Die Einrichtung der Verknüpfungstechnik ist dem fortgeschrittenen Parametrierer vorbehalten, der sich mit den Index- und Anzeige- parametern auskennt. Siehe dazu Kap. 10 im Handbuch: h ac10 Die Nutzung aber ist leicht, und nur darum geht's hier. In der DemoBank schauen wir jetzt mal, wie Verknüpfungen zum Beispiel aussehen (können). Beispiele in der DemoBank: 1. Verknüpfung Untersatz -> Hauptsatz bei mehrbändigem Werk --------------------------------------------------------- Register 4: erkenntnis der natur (Oder auch Reg. 1 unter zz verknuepfter untersatz ) Das ist ein Untersatz für den Band 2 eines 2bändigen Werkes. Ein 2bändiges Werk braucht 3 Datensätze: je einen für jeden Band und einen für das Gesamtwerk. Die Verknüpfung ist im Feld #00 oder wahlweise im Feld #09. Dort steht die IdNummer des Hauptsatzes und daran angehängt mit + die Nummer des Bandes. Sinn: den Datensatz für einen Band eines mehrbändigen Werkes zu verbinden mit dem Hauptsatz = Satz für das Gesamtwerk. Ein Klick auf "Hierarchie-Liste", ganz oben zu sehen, bringt die Liste aller zum mehrbändigen Werk gehörigen Teile. Im Reg. 9 sieht man unter 654321, wie diese Teile indexiert sind. Diese Einträge müssen in den Indexparametern erzeugt werden, also in der Datei cat.api im Normalfall. Darin stehen ja die Vorschriften für die Erzeugung aller Indexeinträge. Ganz wichtig: Im HAUPTsatz (Titel: Was können wir wissen?) steht KEINE Verknüpfung zu den UNTERsätzen! Stellen Sie sich vor: sonst müßte man jedesmal, wenn ein neuer Band kommt, noch zusätzlich beim Hauptsatz eine Nummer eintragen - das wär doch unpraktisch, oder? Aber woher weiß das Programm dann ... ach richtig, es schaut ins Register 9, ob unter der Nummer des Hauptsatzes, 654321, noch Einträge mit derselben Nummer stehen, na das ist ja clever! Damit kann es beim Anzeigen des Hauptsatzes sich schnell und heimlich die Untersätze heranholen und sie mit anzeigen. Stimmt, so läuft das ab. Dasselbe Prinzip gilt auch in anderen Fällen für andere Zwecke: (Beispiele findet man im Reg. 1 unter z.B. zz exemplar... - Exemplarsätze verknüpfen zum Titelsatz - Ausgeliehene Exemplare: zum Titel und zum Entleihersatz - Bestellsätze: zum Titelsatz - Zeitschriften-Bandsätze: zum Abo-Satz und zum Titelsatz - Zeitschriftenhefte: zum Bandsatz - Rechnungssätze: zum Abosatz und zum Lieferantensatz und alles nur so und nicht umgekehrt - umgekehrt geht es jeweils nur über die geeignet konstruierten Register. Das erledigen die Anzeigeparameter oder auch die FLEX-Skripte. 2. Stammdaten-Verknüpfung, z.B. Personenstammsatz ---------------------------------------------- Reg. 1: "tucholsky, kurt" Bei diesem Datensatz fällt auf, daß im Feld #40 nur steht _tucho. Dies ist das Kürzel des Personenstammsatzes für Kurt Tucholsky, zu finden im Reg. 10. Das Zeichen _ sagt dem Programm, wenn es den Datensatz zeigen oder indexieren soll: hier kommt eine Verknüpfung, schau im Reg. 10 nach, was darunter steht, und setze es hier ein, statt _tucho. Und im Reg. 10 steht: tucho=|2Tucholsky, Kurt (Die Angabe |2 hat nur eine interne Bedeutung.) Wenn Sie die Zeile dann mit Enter auswählen, sehen Sie den "Stammsatz" für Tucholsky. Solche Stammsätze muß man sich anlegen, wenn man mit dieser Verknüpfungstechnik arbeiten will. Das geht mit F9 und dann "Personen-Stammsatz". Beim Speichern wird eine IdNummer vergeben in #00, z.B. p1234. Diese muß dann zum Verknüpfen genommen werden, d.h. in einer #40 (oder #41 etc.) schreibt man: #40 _p1234. Will man lieber ein Kürzel, denkt man sich eins aus, _xyz, und setzt dieses vor dem Speichern des neuen Stammsatzes in die #00 ein, dort aber ohne '_' davor! Wie man es am Beispiel Tucholsky sieht. In einem Titelsatz kann danach an jeder Stelle (in jedem Feld, an jeder Stelle) die Angabe _xyz eingetragen werden, wenn xyz die IdNr bzw. das Kürzel ist. ABER: die Kürzel müssen eindeutig sein. >>Sonder-Tip: Geben Sie im Reg. 1 "wrobel" ein. Da sehen Sie: wrobel, ignaz [Pseud.] -> tucholsky, kurt Wenn man Enter drückt, wird zu "tucholsky, kurt" umgeschaltet, das ist der Sinn dieser Zeile. Es wird ausgelöst durch den Pfeil ->, den man in der Zeile sieht. Der Nutzer wird also elegant, ohne noch was eingeben zu müssen, zur richtigen Stelle hingeführt. Woher aber kommt die Verweisungszeile? Die kommt aus dem Stammsatz, siehe oben. Um diesen Stammsatz sofort zu sehen, und das ist jetzt der wahre >>TipDesTages, drückt man nicht Enter, sondern "Cursor nach links" (mit dem Balken auf der Verweisungszeile). Das war auch schon im DOS-Programm PRESTO so. Handreichung zur Eingabe: 1. Mehrbd. Werke ---------------- Ein neuer Band wird so eingegeben: Hauptsatz aufblättern, F9, "Verkn. Untersatz" wählen Formular erscheint, in der ersten Zeile steht die IdNummer des Hauptsatzes, dahinter ein +. Bandnummer hinter das + schreiben! Damit die Ordnung der Bände klappt, kann man so schreiben: 654321+03=Bd. 3 Die 03 dient zum Sortieren, die Angabe "Bd. 3" zum Anzeigen. Wenn aber z.B. mehr als 100 Bände kommen könnten, dann lieber gleich +003 schreiben! (Obwohl man später alles ändern könnte) >>ZusatzTip: Die Nummer 654321+03 kann man beim Untersatz auch in die #09 schreiben, da wirkt sie dann genauso. Der Untersatz kriegt dann automatisch eine eigene, eindeutige Nummer in der #00. So ist es z.B. gemacht beim Demo-Titel "Alte deutsche Bauernmöbel". 2. Verwendung von Normdaten --------------------------- Tucholsky wird so eingegeben, wenn er bei einem Buch vorkommt: Alt+i drücken, wenn es soweit ist, daß der Name eingegeben werden muß, egal ob im Formular oder nicht, egal in welchem Feld! Ins Reg. 10 schalten (Alt+i Alt+0), dort ütuc eingeben (das genügt) Man kommt zum "Übernahmeregister" (deshalb ü) und sieht die Zeile ütucholsky, kurt _tucho Alt+k drücken (Button [Kop.]) und das war's schon!! Die Angabe _tucho wird automatisch kopiert in das Eingabefeld. (Wenn man's auswendig weiß, kann man natürlich auch _tucho von Hand eingeben. Oder einen anderen Satz kopieren, in dem es schon vorkommt.) ACHTUNG: Wenn man auch nur eine Ziffer der IdNummer ändert, oder einen Buchstaben am _tucho, dann ist die Verknüpfung kaputt! Aber: wenn man einen Zettel verstellt, ist der kaum jemals wieder aufzufinden. In der Datenbank dagegen kann man den unverknüpften Satz immer noch über seine anderen Indexeinträge wiederfinden oder zur Not mit der Volltextsuche! Dann Nummer oder Kürzel wieder reparieren - Problem gelöst. Ändern Sie spaßeshalber mal die Nummer in der #00 bei dem Band "Erkenntnis der Natur": schon klappt die Anzeige nicht mehr, und zwar weder beim Haupt- noch bei den Untersätzen. Anmerkung für Experten: Wenn man nicht das Standardschema hat, muß man, wie so oft, sich die Lösung selber stricken, per Parametrierung. Immerhin, im Kap. 10 sind diese Dinge sehr genau beschrieben (Parametrieren muß man dann sowieso können!), und für die Anzeige gibt es Modellparameter, und zwar d-k.apt, in denen man nur die Kategorienummern einsetzen muß, die man anzeigen will, alles Drumherum ist da schon geregelt. Mehr dazu: geben Sie h vb154#232 ein. Mit den Indexparametern ist es nicht so schwer, was den Fall 1. angeht, wenn man dieselbe Logik verwendet, also Untersatz-Zählung mit + an die Hauptsatznummer anhängen. Handbuch: Kap. 10.2.1.3 und 10.2.6.7. (in a99 eingeben: h ac10-3, dann Strg+f 10.2.1.3 bzw. h ac10-9, dann Strg+f 10.2.6.7 ) |