7. Feb. 1991
Auch die Entwicklungsabteilung gibt zu, daß das Betreiben einer allegro-Datenbank keinSonntagsspaziergang ist. Zeit wurde es, ein Vehikel zu ersinnen, mit dem man sich gewissermaßen über das Labyrinth der vielen verschiedenen Dateien und Verzeichnisse erheben kann, um dann von höherer Warte den Überblick zu gewinnen und zu behalten. Die neue Version 11.1 (die Zählung geht mit dem Jahrgang, und da ein neuer angebrochen ist, konnte sie nicht mehr 10.4 heißen) istaus diesem Grundgedanken entstanden.
Kaum haben Sie die Version 11.1 installiert (mit a:install
bei Neu-Installation bzw. mit a:inst
bei
Update-Installation, siehe Kap.0.10), werden Sie zum Besteigen des CockPit eingeladen. Dieser Einladungentkommen Sie nur mit Ctrl+C - jeder andere Tastendruck verwandelt Ihren Bildschirm in diese "Instrumententafel":
Funktionen Routinen Makros Dateien Optionen HELP EXIT +CockPit-----------------------+ | Sie möchten die Datenbank | | | | benutzen | | anlegen | | sichern | | wiederherstellen | | löschen | | reorganisieren | | Neue Version installieren | | exportieren | | | | eigene Routinen: | | MS-DOS | | andere Datenbanken | | Listenproduktionen | | Import-Aktionen | +------------------------------+ Datenbank mit den unten angegebenen Optionen starten; Änderungen: ALT+O Datenverzeichnis = C:\ALLEGRO\BEISPIEL Progr.Verz. = C:\ALLEGRO Konfiguration = A Datenbank = KAT Sprache = GER Laufwerk = C
Dieses Menü wird so benutzt, wie es inzwischen von vielen Standardprogrammen bekannt ist:
ACP.EXE | das eigentliche Programm; nach dem Ablauf eines gestarteten Programms wird es erneut aufgerufen, wenn man es über ACPS aufgerufen hat: |
ACPS.BAT | das Batchfile zum Aufrufen (notwendig für die Wiederanlauf-Automatik); |
DEFAULT.OPT | diese Datei enthält die Voreinstellungen, mit denen
CockPit dann arbeitet. Alle Einstellungen lassen sich ändern: DEFAULT.OPT ist eine Textdatei und kann, wie alle Parameterdateien, mit
jedem Texteditor geändert werden. Dafür ist sogar ein eigener Menüpunkt vorgesehen:
der Punkt v im Menü "Optionen". Die Datei ist ausführlich kommentiert, am besten ausdrucken. |
Mitgeliefert werden ferner
(jedoch gehören sie nicht eigentlich zum CockPit, sondern sind durch andere Programme ersetzbar)
X.EXE | ein Texteditor, der für die Bearbeitung der Parameter- und Konfigurationsdateien benutzt wird; kann durch einen anderen Editor ersetzt werden (Befehl E in DEFAULT.OPT) |
X.DOC | die Anleitung für den Editor X (ausdrucken!) |
V.COM | ein "View"-Programm zum Betrachten von Textdateien; kann gleichfalls durch etwas entsprechendes anderes erssetzt werden (Befehl V in DEFAULT.OPT) |
19 Bibliotheken in den Fünf Neuen Ländern werden über ein Sonderprogramm des Bundes mit PC-Netzwerken ausgestattet. Unter anderem bekommen sie dazu auch allegro. Für manche ist's freilich ein alter Hut: sie hatten es schon,als die FNL noch DDR hießen. Jetzt aber können sie in neue Dimensionen vorstoßen. Hals- und Beinbruch!
Das Wiederholungszeichen bei Mehrfachkategorien war anfangs immer die Ziffer '2' gewesen, also #402
für den 2.Verfasser, #403
für den dritten usw. Bei der automatischen Wiederholung durch Schleifenbildung in der Abfrageliste
war das eines Tages aber auf den Buchstaben 'a' umgestellt worden. Da dies einigen Anwendern zu Recht aufstieß, wurde jetzt ein
neuer Befehl für die .CFG-Datei geschaffen:
M2
schaltet wieder die '2' ein. M1
würde die '1' einschalten. Die Standardeinstellung bleibt das 'a', weil daran
jetzt vermutlich die Mehrheit gewöhnt ist. Dennoch hat der Gedanke etwas für sich, grundsätzlich Ziffern fürWiederholungskategorien zu nehmen, Buchstaben dagegen für Unterkategorien mit anderer Bedeutung. Die Leute mit 3stelligen
Kategoriesystemen, also vor allem die MAB-Freunde und die NZN-Anwender, sind hier unbetroffen.
Bei den für Kategorie #77 vorgesehenen Mediencodes fehlte einer für Dias und Diasammlungen. Betroffene waren der Ansicht, man solle 'c' statt 'd' für computerlesbare Materialien nehmen und 'd' für Dias.
Die mächtigen Bibliotheksregionen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind MAB-Domänen. Das HBZ in Köln hat unlängst dievon Münsteraner und Bonner Pionieren realisierte und auf den Entwurf von Monika Münnich gestützte PC-MAB-Konfiguration für seinen Einflußbereich als verbindlich erklärt. Das Kategorienschema ist im Handbuch 10.3 bereits abgedruckt (Anhang B.6), die aktuelle Konfiguration wird unter M.CFG mitgeliefert, dazu die wichtigsten Parameterdateien (.MPR- und .MPI-Dateien). Auf\ALLEGRO\MAB haben Sie nach der Installation eine Beispieldatenbank mit mustergültigen Aufnahmen aus dem "Haller". Besten Dank an Karin Vogel in Münster.
Mehr und mehr Mehrplatz-Installationen entstehen (siehe oben). Die Nase vorn hat wahrscheinlich momentan die UB Braunschweig selbst mit einem Novell-386-Netz und einer Datenbank von 130.000 Titeln (siehe unten). Die Funktionssicherheit von PRESTO imNetzbetrieb wurde weiter verbessert. Wichtig ist folgendes:
Bisher war "Einzelplatz" die Standardeinstellung beim Start von PRESTO. "Mehrplatz" mußte man mit der Option -m
einstellen. Jetzt ist das anders und besser: wenn man PRESTO ohne Option startet, arbeitet es im Mehrplatz-Modus, macht alsoSatz- und Dateisperren, wo dies die Logik erfordert. Damit kann in einem Netz dann kein unbeabsichtigter Fehler passieren, wenn
PRESTO, etwa vom CockPit aus, "einfach nur so" gestartet und auf eine für Mehrfachzugriff freigegebene
Datenbank losgelassen wird. Will man dem Programm bei Einzelplatzbetrieb die unnötigen Prozeduren ersparen, muß man es jetztmit der Option -S
(für Single) starten. In der Leistung macht das zwar keinen merklichen Unterschied, aber wer
will, baut sich das in seine Batchdateien ein. In seltenen Fällen mag es vorkommen, daß PRESTO auf einem Einzelplatz beim
Speichern scheinbar hängenbleibt. Dann schafft -S
Abhilfe.
Kreuz- und Querverweise
von jedem Index zu jedem anderen sind jetzt möglich. Bei der Konstruktion des Schlüssels muß man so vorgehen: hinter denReferenzpfeil setzt man |i
und den Wert, auf den zu verweisen ist; i ist die Nummer des Index, in dem dieser Wert
steht. Wenn man z.B. vom Stichwortindex auf den Index 7 (Klassifikation) verweisen will, kann ein Schlüssel so aussehen:
mathematik -> |7ma
Fährt man mit dem Indexpfeil dann auf diesen Eintrag und drückt <
Enter>, so blättert das Programm um in den Index 7 und zur Stelle ma
. Diese Mechanik funktioniert von jedem
Index zu jedem anderen.
entstanden oft nach mehreren Speicherungen. Im Hintergrundspeicher stand dann ein unansehnliches Gestrüpp von Kategorien ausverschiedenen vorangegangenen Aufnahmen, wobei die Mehrfachkategorien dann auf lästige Art durcheinandergingen. Jetzt läuft es anders:
Wenn man mit Shift+F5 eine Aufnahme in den Hintergrundspeicher bringt, wird alles andere, was dort noch steht, vorherbeseitigt. Beim Speichern mit F10 wird genauso verfahren: die bearbeitete Aufnahme kommt in den Hintergrund und verdrängt alles, was vorher dort stand. Bei der nachfolgenden Erfassung wird also der Übernahmebefehl richtig funktionieren. Wenn manallerdings bewußt mehrere Aufnahmen (z.B. Normdatensätze) in den Hintergrundspeicher bringen will, kann man das immer noch tun, dann aber mit Alt+F5.
Mancher plagte sich oder seinen Drucker mit der Produktion von Karten für nachgetragene Bände. Immer mußte man entweder das gesamte Werk mit allen anderen Bänden nochmal drucken, nur um die eine neue Karte zu kriegen, oder man mußte umständlicheKunstgriffe mit vorgetäuschten Löschungen u.dgl. vollführen. Jetzt geht es eleganter:
Man läßt sich die Karten nach der Speicherung mit F3 zeigen und blättert mit Leertaste durch, bis die richtige erscheint. Dann drückt man 'd', und sie wird vom Bildschirm an den Drucker übergeben. Auf Wunsch mehrfach; mit Leertaste geht's dann weiter zumnächsten Band, wo man wieder 'd' drücken kann...
Ein seltener, aber ärgerlicher Fehler wurde ausgemerzt. Per Schnellbrief, teilweise fernmündlich, wurden die Abonnenten bereits im Dezember informiert. Er führte zu dieser mitunter Schrecken erregenden Meldung (die "wrong record number" bedeuten soll) und zu der Erscheinung, daß am Ende einer Aufnahme der unvollständige Rest einer anderen hing. Das konnte nur währendeiner Erfassungssitzung geschehen, wenn insgesamt 3 Bedingungen zusammentrafen. Wenn Sie nachträglich noch solche Fehler entdecken, gehen Sie so vor:
Zuerst versuchen, von den fehlerhaften Sätzen Kopien zu machen (Funktion 'C' oder Shift+F5 mit anschließender Neuerfassung überFunktion 'I'). Dann die fehlerhaften Sätze löschen. Zuletzt die Datenbank neu indexieren, und zwar mit INDEX -f7
.
Zwar würde auch INDEX -fi
gehen (es ist schneller!), aber die beschädigten Sätze bleiben dann stehen und können
später z.B. bei einem Export noch Ärger machen.
Wenn Sie aus irgendwelchen Gründen Version 11.1 noch nicht einsetzen wollen, können Sie den Fehler auf 2 Arten vermeiden:
Version 10.3 hatte Probleme beim Einmischen von mehrbändigen Werken. Die Funktionen -fm3
und -fm4
(alte Aufnahme in neue einmischen bzw. umgekehrt) arbeiteten nicht korrekt. Jetzt funktioniert die Sache so:
Das Vermischen der Kategorien findet nur in den Hauptaufnahmen statt, die Unteraufnahmen werden dagegen vollständigausgewechselt. Bei -fm3
bleiben die alten Bandaufführungen unverändert erhalten, bei -fm4
werden sie
durch die neuen komplett ausgetauscht. Alles andere wäre ganz erheblich schwieriger. Ein Mischen auf Bandebene könnte nur
korrekt ablaufen, wenn die Bände eindeutige und sortierfähige Bezeichnungen hätten.
Jede Kategorie kann als Primärschlüssel für das Identifizieren dienen (==> Kap.9.1). Sie muß aber auf Stufe #00, also in derHauptaufnahme stehen, nicht in einer Bandaufnahme. Wenn man z.B. die Zugangsnummer nimmt (#91), wird das zum Problem, wenn man sie auf der Bandstufe ansiedelt. Das Programm nimmt als Primärschlüssel bei mehrbändigen Werken den ersten Schlüssel, der sich aus der Hauptaufnahme ergibt, und wenn die keine Zugangsnummer hat, ist das evtl. z.B. ein Verfassername. Das kann zuunangenehmen Fehlzuordnungen führen!
Wichtig: bei Funktion -fc
immer eine Option -e
angeben, sonst bekommt man keine Ausgabe.
kann man bei bestimmten Vergleichsbefehlen jetzt ignorieren lassen: wenn man
z CS statt c CS bzw. Z CS statt C CS (==> Kap.11.2.3.5)
schreibt, kommt es beim Vergleich nicht auf die Schreibung an. Ein Beispiel:
#30a lege Kategorie #30a an j0 nur pro forma, weil ein Paragraph mit einem Positionierungsbefehl beginnen muß Z"ele$troni" kommt "electronic", "Elektronik", "elektronisch" o.ä. in der Aufnahme vor? w" ELK" dann schreibe " ELK" in #30a hinein Z"comput" wenn "Computer" oder "computation" o.ä. vorkommt, w" CS" dann ergänze " CS" zu #30a ... ... das läßt sich beliebig fortsetzen ... l0 Länge=0: d.h. aus der Fremdaufnahme wird ansonsten kein eigentlicher Text nach #30a übernommen.
Mit genau dieser Methode wurde der neue Online-Katalog der UB Braunschweig (siehe unten) künstlich aufgewertet: eine Liste von über 200 charakteristischen und typischen Wortbestandteilen wurde erstellt und alle Aufnahmen, die keine Notationen (ausFremddaten oder eigenen Aufstellungssignaturen) enthielten, wurden mit dieser Liste verglichen, bei Übereinstimmung wurden ein oder mehrere Sachgruppencodes zugeteilt (==> Anh.B.4). So konnten über 50% des Datenbestandes wenigstens grob systematisiert werden. Für die Umwandlung der Fremddaten (Library of Congress Classification, Dewey-Notationen und DB-Sachgruppen) wurden imübrigen Konkordanzlisten eingesetzt (==> Kap.11.2.3.4).
auf Seite 199 und 201: es muß kxxf
heißen, nicht #kxxf
. Außerdem gab es gewisse Fehlfunktionen bei
diesem Befehl. Jetzt läuft es richtig.
-zn
Die Größe der entstehenden .ALD-Dateien läßt sich mit dieser Option regeln. Standardmäßig wird der Maximalwert n=16000000 (16 Millionen Byte) angenommen. Wird dieser Wert überschritten, fängt INDEX eine neue Datei (mit der nächsthöheren laufendenNummer) an. Wie schon im letzten Newsletter erwähnt, darf eine .ALD nicht größer als 16MB werden.
neuer Daten in eine Datenbank läuft ohne Rückfrage, wenn man die Option -f71
statt nur -f7
angibt. Sonst kommt die Frage
1 = neue Daten einmischen 0 = alte Datenbank löschen
die man mit '1' beantworten müßte. Berücksichtigen Sie das, wenn Sie Disketten mit neuen Daten an Endverbraucher liefern: bauenSie in das Batchfile zum Installieren z.B. diese Zeile ein:
index -f71 -da:neu -ekat/\allegro\katalog -m0 -v0 -n10 -z1200000
Hierdurch würde von der Diskette A: die Datei NEU.ALG
in die Datenbank KAT auf dem Verzeichnis \ALLEGRO\KATALOG
beim Anwender eingemischt, und zwar in die Datei KAT_10.ALD, die aber maximal 1.2MB groß werden soll - sonst macht INDEX eineneue Datei KAT_11.ALD auf (oder erweitert sie, wenn sie schon existiert).
erzeugte fälschlich eine .ADX-Datei, auch wenn man eigentlich mit einer anderen Konfiguration arbeitete. Jetzt läuft das
richtig: wenn INDEX mit -kp
gestartet wurde oder vorher set -k=p
gegeben wurde, entsteht eine .PDX-Datei.
QRIX Version 10.3 brach in sehr seltenen Fällen mit einem "CTREE fatal error 232" ab. Das wurde behoben.
Wenn QRIX aus anderen Gründen abbricht, z.B. durch Stromausfall: man findet auf der Platte dann eine Anzahl Dateien
IX$$$.nnn
mit aufsteigenden Nummern vor. Man muß evtl. IX$$$.0
dann umbenennen in
IX$$$.1
und QRIX neu aufrufen. Es sucht sich dann die IX$$$
-Dateien und mischt sie. Es wird dann sosein, daß eine Datei NEWINX
entsteht. Das ist die gewünschte Indexdatei. Man benennt sie um in KAT.ADX - wenn man
z.B. mit KAT.API arbeitet - dann stimmt alles.
sollten vorsichtshalber die Zeilen sein, in denen man globale Ersetzungen definiert (==> Kap.10.2.4.5.). Es können sonst
Fehler auftreten. Mit Sicherheit gibt es Fehler, wenn man Kommentare innerhalb von ak
-Zeilen macht; das ist schonlänger bekannt und steht im Handbuch (==> Kap.10.2.1).
gingen ins Nichts, wenn bei einer Indikatoraktion (==> 10.2.6.4)
#ik,x +M
die Sprungmarke #-M
oberhalb der Befehlszeile stand. Jetzt funktioniert dies. Man hüte sich aber vor
Schleifenkonstruktionen!
Es gibt gute und nicht so gute Nachrichten. Das Nachfolgeprojekt zu TinMan (auch als "1141" bekannt) wurde nicht bewilligt. Andererseits hat das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur der UB Braunschweig Sondermittel für Personal undGeräte gegeben (daraus wurde das PC-Netz finanziert) und bemüht sich um weitere Förderung. Per Erlaß ist der UB die "Weiterentwicklung des bibliothekarischen Datenbanksystems allegro-C" als staatliche Sonderaufgabe zugewiesen worden. Was eine Anerkennung der geleisteten Arbeit darstellt und auch damit zusammenhängt, daßallegro im Gesamtkonzept der niedersächsischen Bibliotheksautomatisierung eine Rolle spielen soll.
Die UB hat nun nach Auslotung der vorstellbaren Möglichkeiten zur Ausfüllung dieser Sonderaufgabe einen Entwicklungsplanvorgelegt: einen Zweijahresplan, der in einer Reihe von Einzelschritten zu einer Gesamtlösung mit Ausleih- und Erwerbungsfunktionen führen würde. Jeder der Schritte für sich soll demnach bereits anwendbare Programme ergeben, d.h. zunächst entstünden gewisse "Einfachlösungen", die dann schrittweise ausgebaut würden. Die Konzepte sind da, Datenstrukturen und Abläufesind diskutiert und formuliert (dabei waren natürlich die bekannten Pflichtenhefte wichtige Grundlagen), die Datenbank verfügt über die nötigen "Programmierschnittstellen", mächtige Softwaretools sind auch vorhanden, personell sind die Möglichkeiten derzeit sehr gut - jetzt fehlt nur noch die Bewilligung der Mittel, aber Hannover und Bonn (BMBW) haben sich schon unterhaltenund sehen das alles sehr positiv. Warten wir's ab.
Tu nix ohne UNIX - die Anhänger dieses Wahlspruchs blicken gebannt nach Wolfenbüttel. Dort steht Dr. P. Pfeiffer, seinesZeichens UNIX- und C-Experte, kurz vor dem Durchbruch mit allegro-X und dem Aufbau größerer Datenbanken aus Herzog August's Beständen. Sobald auch diese Datenbanken stehen (besser gesagt, laufen), werden beide Häuser dem steigenden Informationsbedarf der Fachwelt mit einer Sonderveranstaltung entgegenzukommen versuchen. LAN mit Novell einerseits, UNIX-Anlage andererseits - das sind zukunftsträchtige Plattformen; das kombinierte Knowhow von Braunschweig und Wolfenbüttel soll in geeigneter Form vorgestellt und diskutiert werden.
wurde in der letzten Ausgabe: die Rechenbefehle und die längeren Schlüssel sind noch nicht da. (Was brauchen Sie eigentlichdringender?) CockPit bekam Priorität, und der Aufbau des Netzes und des Online-Katalogs in der UB Braunschweig beanspruchten auch ein wenig Zeit (siehe unten).
Der andere Großtest, der in Nr. 20 erwähnt wurde, fand dagegen zunächst nicht statt. Es ist kein Grund erkennbar, warum auchdieser Test nicht hätte gelingen sollen, allerdings verhinderten ungünstige Umstände sein Stattfinden.
128.000 Monographienaufnahmen (mehrbändige Werke zählen als 1 Aufnahme), das sind die seit 1980 erstellten Katalogisate, wurden aus Göttingen übernommen und mit einer aufwendigen Parametrierung in eine allegro-Datenbank umgewandelt. Diese liegt jetzt auf einem Fileserver mit Novell 386 (Version 3.1) als Betriebssystem. An drei Ethernet-Koaxialkabeln hängen zur Zeit 16, in Bälde 21 Rechner in mehreren Bereichen der Bibliothek. Die 9 Indexdateien enthalten zusammen über 2 Millionen Einträge. Die Zugriffszeiten sind dank der sehr modernen Netztechnik und des leistungsfähigen (obwohl gar nicht so teuren) Servers sogar fast kürzer als bei einer Datenbank mit unter 10.000 Aufnahmen auf einem normalen 386er. DieDatenbankdateien sind 42 MB groß, die Indexdatei erreicht 28 MB. Das macht brutto pro Aufnahme knapp 500 Byte.
Wöchentlich werden zwei Dateien per File Transfer aus Göttingen geholt: die Neuaufnahmen und die korrigierten Aufnahmen. Beide
mischt dann das UPDATE-Programm in die Datenbank ein, und zwar während des laufenden Betriebs. Schon fünfmal wurde dies
durchgeführt. (Für Eingeweihte: UPDATE wird dabei mit -fm41
gefahren, dann bleiben lokale Kategorien erhalten.)Das Einsortieren von 360 neuen Aufnahmen brauchte letztens 13 Minuten; es waren dabei gut 6.000 neue Schlüssel in den Index
einzuordnen. Das Einmischen der korrigierten Sätze geht schneller, denn dabei fallen nicht so viele Indexänderungen an.
Das gute Leistungsverhalten der Datenbank hat dazu ermuntert, auch gleich ein neues Konzept für die Sacherschließung einzubauen. Oft schon wurde in der Fachwelt einer Integration von formaler und sachlicher, und von verbaler undklassifikatorischer Erschließung das Wort geredet. Neue Indexstrukturen und neue Datensatztypen wurden dafür entwickelt. Und die Referenten, die jetzt alle den Katalog auf dem Schreibtisch haben, bekommen zwei Bearbeitungsmenüs (über die C- Programmierschnittstelle angehängt): in das eine können sie alle zu einer Aufnahme denkbaren Erschließungselemente eingeben,das andere dient zur Erfassung einer Art von Normdatensätzen. Diese werden dann über die Parameterdatei zerlegt und in die verschiedenen Indexdateien integriert. Die besagte Parameterdatei heißt KAT.API und wird mitgeliefert. Besser noch: die Beispieldatenbank von Version 11.1 ist ein Auszug aus dem neuen Online-Katalog. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung derbeim letzten Mal mitgelieferten CCI-Datenbank.
Einige neue Kategorien wurden eingerichtet, um die nötigen Datenelemente unterzubringen:
#30a Notationen (Sachgruppen ==> Handbuch Anh.B.4.5) #30g geographischer Code (UNIMARC-Liste) #30h historischer Code (Jahreszahlen) #30l Sprachcode (language, UNIMARC-Liste, 3stellige Codes, ==> Anh.B.4.2) (nur für die Sprache als Thema, nicht als Sprache des Dokuments!) #31h Schlagwort für historisches Einzelereignis oder Epoche #31k Körperschaft als Schlagwort #31p Personenschlagwort #31s Sachschlagwort
Außerdem wurde eine Normdatei eingeführt, in der Stammsätze für Sachnotationen, Sprachen, geographische Regionen und
historische Ereignisse/Epochen stehen. (Ein Auszug daraus ist in der neuen Beispieldatenbank enthalten.) Dabei kommt dieSatzstruktur für Systematik-Stammsätze (==> Anh.B.3.6), zum Einsatz. Ergänzt wurde #3nt
für den "Drucktext",
der in einer gedruckten Liste der Systematik erscheinen soll. Der Fachreferent kann über das Bearbeitungsmenü jederzeit neue
Stammsätze anlegen und vorhandene bearbeiten. Die Stammsätze erzeugen in den Indexdateien so etwas wie "Leitkarten" undVerweisungen aus dem Index 3 (Stich- und Schlagwörter) in den Index 7 (Klassifikation).
Auch die Schlagwörter und Notationen aus den Fremddaten (BNB, LoC und DB) sind vorhanden und indexiert.
Nach dem Einschalten des Gerätes beantwortet man die Aufforderung
Enter your login name:
mit dem Namenskürzel, allerdings u statt ü.
Dann folgt noch
Enter your password:
Danach tippt man sein Passwort ein. Am Bildschirm erscheint es nicht, daher sieht man nicht, wenn man sich verschreibt!
Setzen Sie ein '+' vor KAT, dann kommt der Katalog, oder vor UEB, dann kommt die Übungsdatenbank. (Die enthält dasselbe, aber freigegeben für bedenkenlose Versuche.)
Zuerst kommt dann ein Informationsbildschirm, auf dem evtl. etwas Lesenswertes steht.
Nach dem Drücken irgendeiner Taste erscheint dann der Namensindex des allegro-Katalogs.
Es gibt insgesamt 9 solche alphabetischen Register:
Alle Indizes der Datenbank sind in Kleinbuchstaben. Das muß man auch bei der Eingabe neuer Suchbegriffe beachten. Umlaute sindaufzuloesen.
Schalten Sie mit Alt+i auf Index i (i = 1...9). Einen neuen Suchbegriff blättern Sie auf, indem Sie die ersten paar Buchstaben eintippen und dann die Enter-Taste betätigen.
Datum der letzen Änderung: 17.02.91
© 1995, UB Braunschweig
Bernhard Eversberg (b.eversberg@tu-bs.de)