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Nun, die Entwicklungsabteilung bleibt bestehen und das Brüten geht planmäßig weiter, aber das Nebengebäude der UB, in dessen Obergeschoß die Abteilung seit einem Jahr eine geräumige Unterkunft hatte, dieses Haus wird ab 1. September der Abrißbirne zum Opfer fallen. Es muß dem seit den 70er Jahren geplanten Erweiterungsbau der UB weichen, der nun keinen Aufschub mehr duldet. Im UB-Hauptgebäude wird nun zusammengerückt, und es besteht kein Anlaß zu Besorgnis, die Entwicklungsarbeit könne darunter leiden. Mißlich ist nur, daß der Seminarraum ersatzlos wegfällt, der uns bislang bei den Veranstaltungen gute Dienste tat. Es wird daher noch im August, am 12. und 13., ein weiteres Einsteigerseminar geben. (Durch Bekanntmachung im "Bibliotheksdienst" Heft 7 ist es schon weitgehend ausgebucht.) Anschließend müssen wir uns etwas Neues einfallen lassen. Wahrscheinlich werden wir dann nur noch in den Semesterferien tagen können und wieder einen Übungsraum im Rechenzentrum benutzen.
Die Version 12.2 wird gegen Ende dieses Jahres verabschiedet werden. Einige der zu erwartenden Verbesserungen und beseitigten Fehler werden in dieser Ausgabe beschrieben. Sehr wahrscheinlich wird 12.2 die letzte 286er Version sein! Zwar ist es durch interne Optimierung bisher gelungen, den Arbeitsspeicherbedarf noch in den Grenzen zu halten, die einen Ablauf auf 286er Prozessoren noch ermöglichen. Jedoch ist das Ende der Fahnenstange in Sicht, schon jetzt wird es manchmal sehr knapp, denn manche Netzwerktreiber und andere residente Programme brauchen sehr viel Platz. Die 640K-Zwangsjacke läßt sich nur mit einem 386er überwinden. Die neueste Compilerversion von Borland ermöglicht ein sehr effizientes Arbeiten mit der "Overlay"-Technik, die den oberen Speicher zum Auslagern von momentan nicht benötigten Programmteilen nutzt. Es ist bereits gelungen, die wesentlichen Programme damit zum Laufen zu bringen, und in der Tat haben z.B. ORDER und PRESTO dann in jeder Situation wieder richtig Luft. (Auf einem 286 mit 1 MB geht es sogar auch noch, wenn man die oberen 320 K als RAM-Disk konfiguriert.) Ab Version 13.1 soll der Compiler voll zum Einsatz kommen. Wer dringend darauf angewiesen ist oder die anderen, im folgenden beschriebenen Verbesserungen nutzen will, kann eine Vorab-12.2 gegen Einsendung einer Diskette bekommen.
nimmt an Bedeutung immer mehr zu: die Ansprüche an Druckprodukte, Bildschirmanzeigen, Registerstrukturen etc. sind gewaltig gestiegen, und die neuen Programmteile, vor allem ORDER, erreichen ihre Flexibilität für lokale Anpassungen dadurch, daß sie konsequent die Möglichkeiten der Exportsprache nutzen. Unumgänglich ist es also, daß Export-Sachverstand überall da vorhanden oder erreichbar ist, wo Standard-Parametrierungen und übernommene Parameterdateien anderer Anwender nicht ausreichen. Das Kapitel 10 des Handbuches, das die Exportsprache vollständig beschreibt, ist jedoch ein dicker Brocken, und nicht eben leicht verdaulich. Abhilfe ist dringend nötig, und so haben wir zunächst ein ergänzendes Papier erarbeitet, das den Einstieg in die Materie erleichtern soll. Auf den letzten zwei Veranstaltungen (16./17.6. in Braunschweig und am 2./3.7. in Magdeburg) wurde es bereits ausgegeben und anschließend weiter verbessert. Wir legen es dieser News-Ausgabe bei. Kernstück des Papiers ist eine alphabetische Zusammenstellung aller Manipulationsbefehle, jeder mit genauer Erläuterung seiner Wirkung und anschaulichen Beispielen. Dieser Teil kann den Handbuchabschnitt 10.2.6.3 ersetzen. Ansonsten ist das Papier noch kein Ersatz, sondern eine Hinführung zu den wichtigen Teilbereichen der Parametrierung. Brauchbar dürften vor allem auch die 7 vollständigen Beispiele für typische Parameterdateien sein. Die Lieferdiskette enthält ab sofort diese Beispieldateien. Ansonsten hat ein namhafter Allegrologe sich angeschickt, eine vollständige Einführung in die Parametrierung zu schreiben, die aber nicht vor Jahresende erscheinen dürfte.
Das Erwerbungsprogramm ist jetzt voll netzfähig. Die auf Mehrplatzsystemen anfangs aufgetretenen Schwierigkeiten wurden beseitigt, und einige kleine Verbesserungen wurden noch eingearbeitet. Die Dokumentation wurde nochmals überarbeitet und aktualisiert und ist unter der Bezeichnung Version 1992/3 wieder lieferbar. Sie wird jedoch erneut bearbeitet werden müssen, dann aber vereinfacht, weil die Bedienungsoberfläche zur Zeit weiter verbessert wird.
Datei- und Verzeichnisnamen, in denen LD
oder DX
vorkommt, werden nicht gefunden. Das liegt daran,
daß CockPit in der Übersicht "sämtliche Dateien" nicht mehr die eigentlichen Datenbankdateien zeigen
soll, um unsachgemäße Manipulationen an diesen Dateien zu verhindern. Das Problem wird für die nächste Version beseitigt. Die Abhilfe ist zunächst, Datei- und Verzeichnisnamen mit diesen Buchstabenkombinationen (z.B. GELD
oder
HILDE
) zu vermeiden.
Environment-Variablen
Bevor CockPit ein Batchfile startet, setzt es die Environment-Variablen -D, -K, -L, -P und -B.
Darauf kann man folglich im Batchfile zurückgreifen, indem man z.B. -d%-D% angibt. Die allegro-Programme reagieren aber schon selbst auf die Environment-Variablen, wenn keine Optionen
gesetzt werden. Infolgedessen kann man Datenbank-unabhängige Batchfiles schreiben. (Tip: starten Sie
CockPit mit acp
statt acps
und aktivieren Sie ein Batchfile oder eine Funktion. Es entsteht die Datei ccc.bat
, die Sie dann untersuchen können, um die Aufrufoptionen zu sehen.)
Druckertreiber
Hier noch einmal die wichtigsten Angaben zu diesem Thema. Die mit P-
beginnenden Dateien vom Typ
.APT
(z.B. P-EPSON.APT
) stellen Druckertreiber dar. Sie enthalten festgelegte Zwischenteile
(Nummern 79-99), die einheitlich in Zukunft zum Steuern der Druckattribute zu verwenden sind. Man braucht so nur noch per CockPit den richtigen Drucker auszuwählen, dann wird der Treiber umkopiert auf PRINTER.APT, und
dieser ist einzubinden in die .APR-Datei mit dem Befehl tPRINTER, dann braucht man sich um Druckeranpassungen kaum noch zu kümmern. Bei den mitgelieferten Dateien P-*.APR
ist das der Fall. Diese wählt man jetzt per CockPit über den
neuen Menüpunkt "Druckgestaltung" im Menü "Optionen" aus. Außer den Attributen können auch alle anderen Basisparameter, z.B.
zl
und di
, in den Treiberdateien stehen! Und natürlich, mit p- und q-Befehlen, die Umcodierung von Sonderzeichen.
Bei P.CFG und anderen Formaten sind die Treiber genauso zu verwenden, müssen aber umkopiert werden auf *.PPT. (CockPit: Menü Optionen/Drucker) Ein Druckertreiber wirkt sich NUR aus, wenn er mit dem Befehl tPRINTER
in eine Parameterdatei eingebunden ist, und auch dann NUR, wenn die Zwischenteil-Nummern richtig
verwendet sind. Bei den mitgelieferten Parameterdateien des Typs .APR ist dies der Fall, bei .PPR nicht! Sie sollten sich
für diese Konfiguration evtl. an die UB Münster wenden, wo umfangreiche Parameterdateien ausgearbeitet wurden.
Bestimmte Arbeitsspeicherbereiche, die das Programm zur Laufzeit braucht, sind konfigurierbar. In der neuen A.CFG lesen Sie, was man da festlegen kann und wie. Wenn man die maximale Ergebnismenge z.B. auf 1000 Sätze beschränkt (Befehl
mr1000
), braucht man 60K Arbeitsspeicher weniger. Im PRESTO können Sie vom Anzeigemenü mit Alt+F7 die Speicher-
konfiguration anzeigen lassen. Wenn Sie sehen, daß noch Arbeitsspeicher frei ist, können Sie die Ergebnismengengröße erhöhen: je 1000 Titel werden 4000 Bytes benötigt, z.B. würde mr8000
heißen, daß 32.000 Bytes Arbeitsspeicher
für die Ergebnismengenbildung reserviert werden..
Wenn der Umgebungsspeicher (Fehlermeldung mit "Environment") nicht reicht:
ergänzen Sie die Zeile
SHELL=C:\COMMAND.COM C:\ /P /E:512
zu Ihrer CONFIG.SYS
Sporadisch, und daher schwer zu untersuchen, trat das Problem auf, daß am Ende einer mehrbändigen Aufnahme noch Reste einer anderen Aufnahme (oder ein Endstück derselben) zu finden war. Konkret hatte das Programm den Bereich zwischen Endpunkt der einen und Anfangspunkt der nächsten Aufnahme nicht vollständig mit Füllzeichen gepflastert. Das kam zuletzt tatsächlich nur noch, und selten, bei mehrbändigen Werken vor, früher gab es das ärgerliche Phänomen auch bei einbändigen, das war jedoch spätestens mit 11.2 beseitigt. Zu guter Letzt, kurz vor Verabschiedung von 12.1, wurde auch für hierarchische Aufnahmen der Fehler gefunden und beseitigt. Ufff.
Handlungsbedarf
kann es im Mehrplatzbetrieb in sehr seltenen Fällen bei Version 12.1 leider immer noch geben. Wenn zwei Bearbeiter A und B fast gleichzeitig (A zuerst) eine Aufnahme in dieselbe .ALD-Datei speichern, die Aufnahme von A aber bedeutend länger ist als die von B, so daß die Schlüsselberechnung länger dauert, dann kann B unter Umständen A überholen und seine Aufnahme zuerst abspeichern - worauf sie aber von der A-Aufnahme überschrieben wird, weil der Rechner von A sich dieselbe Adresse ausgesucht hatte. Hinterher verweisen dann die Schlüssel der Aufnahme B auf die Aufnahme A, und B ist verschwunden. Dieser Fehler wird in 12.2 behoben sein - ohne daß jedoch Bearbeiter B merklich länger warten müßte. Jedoch gibt es für 12.1 eine leicht durchführbare
Abhilfe: wenn man den Bearbeitern je eine eigene Dateinummer gibt, so daß sie also ihre Neuaufnahmen in unterschiedliche Dateien speichern, kann der Fehler nicht auftreten. (Man läßt jeden über ein eigenes Makro starten und setzt darin
unterschiedliche Zahlen in die Option -n
ein.)
Wenn globale Ersetzungen und Löschungen auf Einzelplätzen nicht ausgeführt werden, gibt es folgende Abhilfe:
Vor dem Programmstart den Befehl SHARE geben, und dann PRESTO ohne OPTION -S
starten. Es wird dann Mehrplatzbetrieb simuliert, wobei dann alles funktioniert. Der Fehler ist beseitigt.
Ein vorhandenes Änderungsdatum ist nach dem Einmischen weg. Dies wurde geändert.
Wenn die neu einzumischenden Daten ein Neuaufnahme-Datum enthalten, das nicht übernommen werden soll, muß man es vorher mit
einem SRCH-Durchlauf beseitigen: man nimmt dabei für den Export eine modifizierte PA.APR, in der ein Befehl zum Weglassen
der Datumskategorie steht. UPDATE erzeugt dann selbst ein neues Neuaufnahme-Datum, wenn die aktuelle .CFG einen cn
-Befehl enthält.
Wenn man INDEX nicht auf dem Programmlaufwerk startet, muß man vorher den Befehl
set -P=
programmpfad
geben, damit es funktioniert. Die Aufrufoption -P
tut es bei INDEX nicht!
auf Indexebene werden oft gewünscht. Konkret: man will Aufnahmen im Register direkt unter einem Namen finden, obwohl in den Aufnahmen nur die Stammsatznummer des Namens steht. Es ist ein Trugschluß, dafür in den Indexparametern die Nachladetechnik einsetzen zu wollen. Bei der Eingabe neuer Sätze von PRESTO aus mag das funktionieren, aber INDEX kann beim Neuaufbau eines Registers nicht auf den gerade erst im Aufbau befindlichen Index zugreifen! Und selbst wenn das ginge, etwa durch eine zweistufige Arbeitsweise (Normsätze zuerst), es wäre langsam und es bliebe ein anderes Problem: eine Änderung der Ansetzungsform würde sich auf diese Weise nicht automatisch auf alle betroffenen Aufnahmen fortpflanzen, da die Registereinträge durch Nachladen des alten Stammsatzes entstanden waren. Wir haben ein anderes Konzept in der Schublade, jedoch gibt es momentan andere Prioritäten.
Das Rezept lautet vorerst: man läßt aus dem Normsatz eine Referenz name -> nummer*
und zusätzlich die
Eintragung nummer Name
anlegen, in den Titelsätzen speichert man die nummer
und läßt sie unter nummer*
indexieren. So gelangt der Endbenutzer mit einem zusätzlichen <Enter> an die richtige Stelle und
findet dort die Zwischenüberschrift in Form des Namens und darunter die Einträge zu den Titeln.
Beispielzeilen könnten so aussehen:
1 ==> shakespeare, william -> 111999* Diese Referenz entsteht aus dem Stammsatz ... ein Druck auf <Enter> führt zu dieser Stelle: 1 111999 Shakespeare, William diese Zwischenüberschrift auch 86 ==> 111999* diese Einträge stehen für 86 Titelsätzedas nächste <Enter> bringt die Titelanzeige für den ersten Satz
Das erwähnte "Schubladenkonzept" sieht so aus: Der Stammsatz erzeugt die Namenseintragungen, jedoch erhalten diese ein besonderes Steuerzeichen (das nicht sichtbar zu werden braucht). Dieses Steuerzeichen würde bei der Registeranzeige bewirken, daß neben dem Namen die Anzahl der Titeleinträge erschiene, wie man es sich vorstellt, und zwar würde das Programm durch das genannte Steuerzeichen veranlaßt, einen zusätzlichen Zugriff auf die Stammsatznummer durchzuführen, um die in Wirklichkeit dort eingetragene Anzahl der Titelsätze zu ermitteln. Wenn es gelingt, dieses Konzept umzusetzen, werden Ansetzungsänderungen kein Problem mehr sein, und INDEX wäre nicht langsamer als jetzt.
Aufkeimende Hoffnungen wollen wir jedoch gleich ein wenig dämpfen: ein Termin für die Umsetzung des Konzepts ist noch nicht zu benennen, und es blieben noch immer zwei Probleme offen. Erstens das der Erfassung: das Eingeben der Stammsatznummer statt des Namens ist umständlicher, und bei einer nachträglichen Bearbeitung sieht man im Editor immer nur die Nummer - hier auch den Namen "einzublenden" wäre nicht einfach. Und zweitens: in der Volltextsuche kann man Namen nur finden, wenn sie auch drinstehen in der Aufnahme. Dem Programm SRCH beizubringen, daß es vor dem Abgleich des Suchbegriffs die verknüpften Stammsätze hereinzieht, ist wenig realistisch, und es würde den Suchvorgang spürbar bremsen.
Summa summarum dürfen wir vielleicht empfehlen, die Verknüpfungstechnik nur für solche Elemente anzuwenden, die für den Zugriff sekundäre Bedeutung haben, wie etwa Körperschaften, Serientitel und Quellenangaben bei Aufsätzen. Personennamen und Schlagwörter (beides primäre Zugriffselemente) jedoch sollte man vorerst noch in Ansetzungsform jeweils im Titelsatz unterbringen, evtl. eine Stammsatznummer zusätzlich, und bei Änderung der Ansetzung (was eher selten vorkommt) dann eine globale Ersetzung vornehmen (was schnell geht und in Zukunft noch erleichtert werden wird).
Wenn man z.B. in der Abfrageliste schreibt
200 "Körperschaft: "+U =""+T ...
dann wird zur Sprungmarke -T gegangen, wenn man bei 200 nichts eingegeben hat, und nach -U , wenn man etwas eingegeben hat. Daß dies geht, hat Herr Allers (Oldenburg) herausgefunden, die Entwicklungsabteilung wußte es gar nicht.
Zeit wird's, die nach heutigen Maßstäben recht schlicht anmutende Abfrage- und Bearbeitungstechnik des internen Editors aufzubessern. Zumal auf Windows-verwöhnte PC-Nutzer wirkt das allegro-prompting hausbacken und amateurhaft, und bei Vorführungen "macht es nichts her", es schreckt im Gegenteil durch Erklärungsbedarf eher ab. Nur wenig hilft der Hinweis, daß diese Eingabetechnik vergleichsweise nach geringer Einarbeitung äußerst schnell ist, weil sie mit einer minimalen Anzahl von Tastendrücken auskommt und alle Reaktionen praktisch momentan sind. Da nun die Intensiv-Anwender nicht bereit sind, Geschwindigkeit gegen leichtere Erlernbarkeit und ansprechendes Design einzutauschen (und alles auf einmal nicht zu haben ist, siehe news Nr.25), wurde gegen einen völligen Neuentwurf entschieden. In zwei Stufen wird es trotzdem spürbare Verbesserungen geben:
Sehr wichtig: wer sich eingearbeitet hat, kann ohne Umgewöhnung weitermachen, die Neuerungen aber nach Wunsch nutzen. Vorhandene Abfragelisten wird man nicht ändern müssen. In Version 13.1 wird es zudem eine wesentlich verbesserte Definitionsliste der erlaubten Kategorien geben. Man wird präzise jede einzelne, auch dreistellige, zulässige Kategorienummer in der .CFG-Datei angeben können. Dazu mehr auf der letzten Seite.
Zu den genannten Verbesserungen werden folgende gehören, die momentan schon realisiert sind:
20 "! Sachtitel: "
74 "? Ersch.Ort: "
so kann man aus der Sachtitel-Abfrage gar nicht mehr ohne Eingabe entkommen, aus der zweiten Abfrage nur, wenn man die dann erscheinende Nachfrage, ob das korrekt sei, mit 'j' beantwortet.
Die in Nr. 25 beschriebene Nummernerzeugung läuft in 12.1 noch nicht immer richtig, besonders bei dreistelligen
Kategoriesystemen gibt es Schwierigkeiten. Diese sind inzwischen behoben, Sie können die Probleme aber folgendermaßen
umgehen: Wenn Sie die Befehle cg
und ci
wie beschrieben in Ihre .CFG eingebaut haben, fügen Sie auch eine Zeile der Gestalt
15z" lfd.Nr.: "92-?<
ein (mit Ihrer eigenen Kategorie statt 15z). Die automatische Vergabe nur mit Hilfe des ci
-Befehls klappt nicht immer. Wenn noch keine Indexeintragung der gewünschten Art vorhanden ist, tragen Sie zunächst die erste zu vergebende Nummer
mit der Hand in eine Titelaufnahme ein.
Eine letzte Verbesserung, die in 12.1 schon enthalten ist:
Bei den Parametrierungsarbeiten für Nordrhein-Westfalen wurde bemerkt: man braucht die Möglichkeit, bei verschiedenen Satztypen die IdNummer in unterschiedlichen Kategorien unterzubringen. Also gut - so geht es:
Ist #15z die normale Kategorie zur Aufnahme der laufenden Nummer (cg15z
wurde gesetzt), dann schreibe man in
diese Kategorie z.B. hinein (per Abfrageliste automatisierbar!):
#15z|7#36 ABC?
oder z.B. #15z|7#123ABC?
Das bewirkt: für die aktuelle Aufnahme wird im Index 7 nach der höchsten laufenden Nummer gesucht, die mit ABC anfängt. Die nächste wird vergeben und in #36 (bzw. #123) statt in #15z abgelegt. Das weitere müssen die Indexparameter erledigen.
Der bisherige Nachladebefehl (==> Kap.10.2.6.7) löst einen Indexzugriff aus (der aktuelle Arbeitstext wird gesucht) und veranlaßt im positiven Fall das sofortige Nachladen des gefundenen Satzes, der dann als aktueller Satz bereitsteht.
Es entstand die Frage, ob man nicht den gefundenen Suchschlüssel auch als solchen direkt benutzen könne, ohne den Datensatz nachzuladen. Sinnvoll ist das, wenn man in einem Register längere, mehrteilige Eintragungen hat, die für sich genommen schon alle nötigen Angaben enthalten, die man für eine Aufgabe braucht. (Natürlich geht es auch viel schneller, nur die Registerzeile auszuwerten und nicht den Datensatz selbst, der sonst erst noch geholt werden muß.)
Und so sieht die Lösung aus, die in Version 12.2 enthalten sein wird:
|i8
#uxi
, die man anschließend beliebig verwenden kann. #uxi
ist leer, wenn keine Übereinstimmung gefunden wird.
|i9
Hier kann i
die Werte 1 bis 11 annehmen, #uxi
dagegen geht von #ux1
bis #ux9
, und dann #ux:
und #ux;
.
Ein Beispiel wird die Zusammenhänge weiter verdeutlichen:
Man stelle sich Bestandssätze vor, die unabhängig von Titelsätzen gespeichert sind. Sie enthalten die Identifikationsnummer des Titelsatzes, d.h. dessen Kategorie #00. Die Bestandssätze seien so indexiert, daß im Register 9 die Id.-Nummer steht,
dahinter durch Leerzeichen getrennt Besitzsigel und Signatur, also z.B. "12345 B2 Chem-4321
" . Im Register
erscheinen also die Besitzangaben in der Reihenfolge der Sigel. Will man für die Titelanzeige sich damit begnügen, Sigel und Signatur der besitzenden Bibliotheken unter der Titelaufnahme anzuzeigen, könnte man folgende Passage in die
Anzeigeparameter einbauen:
#t{ C "Bestand: " #250 } auf neuer Zeile "Bestand: " ausgeben, Einrückung dahinter festsetzen #00 |98 Inhalt von #00 in Register 9 suchen, gefundene Zeile in #ux9 kopieren #-Z Marke für Rücksprung #ux9 b" " P{ C } gefundene Registerzeile ausgeben, Beginn hinter dem ersten Leerzeichen #00 +Z |99 nächste übereinstimmende Registerzeile nach #ux9 bringen, Schleife #t{ #0 & 0 } Einrückung wieder an den Zeilenanfang stellen ... hier geht's weiter, wenn nichts mehr gefunden wird.
Dies funktioniert für eine beliebige Anzahl von Bestandssätzen. Man sieht, daß eine geschickte Gestaltung der Register ein sehr effizientes Arbeiten ermöglicht. Auf die Kategorie #ux9
kann man natürlich jede Kombination von
Manipulationsbefehlen anwenden, wenn sie komplizierter aufgebaut ist als in diesem Beispiel.
Handlungsbedarf
Die Indikator-Befehle der Gestalt #ik,x z
und #ik,x >M
(siehe 10.2.6.4 (S.176) und 10.2.6.3 (S.171)) können auch ohne Komma geschrieben werden.
Wegen der jetzt streng geltenden Regel, daß 2 Leerzeichen einen Kommentar einleiten, funktionieren solche #i-Befehle nicht mehr, wenn das Komma durch ein Leerzeichen ersetzt wurde und x das Leerzeichen ist. Symptom: Sprünge werden nicht ausgeführt, Zwischenteile erscheinen nicht mehr. Die korrekte Form muß daher lauten:
#ik, z oder (genau 2 Leerzeichen hinter dem Komma) #ik, >M aber NICHT: (was bisher ging) #ik z oder #ik >M !!! diese 2 Zeilen gehen nicht mehr !!!
Ein Problem tritt NUR auf, wenn x das Leerzeichen ist. In solchen Fällen MUSS das Komma stehen, denn das Programm nimmt dann das nachfolgende Leerzeichen nicht als solches, sondern als Befehlszeichen an, und der Befehl funktioniert. Entsprechendes gilt für den Manipulationsbefehl "Indikatorprüfung".
Was ist zu tun: Das Einfachste ist, mit dem Texteditor die Zeichenfolge "#i" zu suchen und in den betroffenen Zeilen das
Komma einzusetzen. Wenn hinter dem #i z.B. immer die 4 ist, ginge es noch schneller, eine Ersetzung "#i4 "
durch "#i4, "
vorzunehmen.
Diese bei 12.1 mitgelieferte Parameterdatei ermöglicht eine Trennung der Hauptaufnahmen und Bandaufführungen bei
hierarchisch gespeicherten mehrbändigen Werken. Es muß eine #00 mit einer eindeutigen IdNr vorhanden sein. Statt #00 kann es
auch eine andere Kategorie sein, dann muß man TRENN.APR entsprechend ändern. Es entstehen selbständige Sätze für jede hierarchische Untereinheit, wobei in #00 die IdNummer der Hauptaufnahme mit angehängter Bandnummer (z.B. #00
123456+5
) steht. Alles weitere ist in der Datei kommentiert.
Man setzt TRENN.APR entweder manuell ein (Export von Ergebnismengen oder einzelnen Sätzen von PRESTO aus) oder indem man mit SRCH alle hierarchischen Aufnahmen heraussuchen läßt (Suchbegriff #01
). Die exportierten Sätze müssen in eine
Grunddatei (Typ .cLG) geschrieben werden. Diese läßt man von UPDATE wieder einmischen. Die Index-Parameterdatei muß zu dem
Zeitpunkt die #00 als Primärschlüssel definieren und auf eine korrekte Indexierung der Untersätze eingerichtet sein
(Beispiel: KAT.API; wenn man diese benutzt, muß man bei der Sprungmarke #-@
den Befehl e6
wegnehmen, wenn man IdNummern mit mehr als 6 Stellen hat.)
Das folgende Makro sucht aus der Datenbank KAT auf dem Verzeichnis C:\ALLEGRO\KATALOG alle hierarchischen Sätze heraus (Suchbegriff #01
), zerlegt sie in Einzelsätze und mischt diese wieder ein:
UPDATE -S -F -fm11 -n1 -d katalog\kat -u einzel.algSRCH -f4 -s#01 -m0 -v0 -d katalog\kat -e trenn/katalog\einzel.alg
Im Netzbetrieb läßt man die Optionen -S -F
weg. Will man es lieber einzeln bei Bedarf machen oder zuerst
einmal Beispiele testen, dann ersetzt man den SRCH-Aufruf durch
PRESTO -f1 -S -a3 -d katalog\kat -e trenn/katalog\einzel.alg -n1
Für PRESTO gilt folgendes, wenn dbn der Datenbankname ist:
gesucht wird zuerst nach dem Namen mit angehängter Sprachkennung, dann ohne Sprachkennnung. D.h., wenn H10GER nicht existiert, wird H10 genommen. Geliefert werden ab 12.1 die aktualisierten Dateien MIT Sprachkennung, und zwar GER und ENG. Zu unterscheiden sind drei Arbeitsbereiche:
EDITOR ANZEIGE INDEX ----------------------------------------------------------------------- F1 kontextabh. H10 H11 ShF1 HCdbn Hdbn Hdbn Ersatz: H1D CtrlF1 H0B H1B H12 AltF1 H0A H1F H1I -----------------------------------------------------------------------
Im Editor ist es kontextabhängig: wenn der Cursor z.B. in einer Kategorie der Gruppe 5 steht, kommt die Hilfsseite H5. Wenn
er am Ende der Aufnahme neben dem # steht, kommt Seite H, wenn man den Befehl #hxyz
gibt, kommt HXYZ.
Auch wenn Sie nicht mit dem Standardschema arbeiten, sehen Sie sich die bei 12.1 mitgelieferte Beispieldatenbank trotzdem an, jedenfalls dann, wenn Interesse für das Arbeiten mit Stammsätzen bei der Aufsatz-Katalogisierung besteht und damit noch keine Erfahrung vorliegt.
Datensätze für das Ausprobieren der Nachlade-Funktionen finden Sie unter
-- brandes und hoskins (Index 1) Zeitschriftenaufsätze+Stammsatz -- bibliotheksdienst (Index 5) Stammsatz mit Kürzel biochemical journal (Index 5) Stammsatz mit ISSN (dazu jeweils Aufsatzdaten) -- 123456... und 654321 (Index 9) mehrbändiges Werk mit Verknüpfung -- 8c5457* und 8c8521* (Index 9) Aufsätze aus Tagungsbänden (#84)
Die Eingabe der Verknüpfung zum Stammsatz ist sehr einfach, wenn man mit Kürzeln arbeitet: wenn #70 abgefragt wird, geht man mit F6 <Alt>+5 in den Index 5, sucht den Titel der Zeitschrift, setzt den Pfeil drauf, dann "Cursor links" (zurück zum Editor) und <Strg>+Enter : dann erscheint das Kürzel (das hinter dem Zeitschriftentitel steht!) in der Eingabe. An dem Unterstrich, der davor steht, erkennt das Programm, daß es sich um ein Kürzel handelt, denn es bleibt möglich, in #70 im Einzelfall einen Zeitschriftentitel einzugeben.
In #84 muß man den Inhalt der #00 aus der Hauptaufnahme eingeben, wenn ein Aufsatz aus einem Sammelband zu erfassen ist. Die P1.APR auf dem Verzeichnis BEISPIEL ist eine völlig neue, sie enthält auch die Hierarchiestrukturen der KOMPLEX.APR und berücksichtigt alle Verknüpfungen, jedoch funktioniert sie auch noch mit "alten" Daten.
In Zukunft, wahrscheinlich ab Version 13.1 (1. Quartal 1993), wird allegro eine wesentlich präzisere Definition des zu verwendenden Kategoriesystems ermöglichen. Zur Zeit lassen sich in der .CFG-Datei nur die ersten zwei Zeichen der erlaubten Kategorien festlegen, das dritte Zeichen ist völlig beliebig und läßt sich weder kontrollieren noch einschränken, jedoch sind dreistellige Kategorien nicht wiederholbar. Dies alles wird sich ändern (müssen). Folgende Eigenschaften wird ein Kategoriesystem künftig haben können:
Pflichtkategorien sind vom Satztyp abhängig, ihre Prüfung ist in die Abfrageliste verlegt (siehe oben).
Connaisseure erkennen sofort, daß damit eine weitgehende Unterstützung von MAB und MARC-Formaten, aber auch des PICA-Formats möglich wird. Wir brauchen diese Mittel aber auch, um die Struktur der Erwerbungs- und Ausleihdaten exakt definieren zu können.
Beispielsweise wird eine Definition für die Kategorie 245 des US-MARC-Formats etwa so aussehen:
#245"Title statement" Aabc Na I01 J0123456789 M
Das bedeutet: die Kategorie #245 hat den Namen "Title statement", ist nicht wiederholbar (keine Angabe hinter M), der erste Indikator kann die Werte 0 oder 1, der zweite die Werte 0 bis 9 haben, erlaubte Teilfelder sind a,b,c, Pflicht ist das Teilfeld a. Somit kann die Kategorie konkret z.B. so aussehen:
#245 14 aDie Torheit der Regierenden : bvon Troja bis Vietnam / cBarbara Tuchman
(Die Interpunktion wird im US-MARC teilweise mit erfaßt; das BNB-MARC hat diese altertümliche Eigenheit nicht.)
Wiederholungskategorien werden durch eines der jeweils erlaubten Zeichen hinter der Kategorienummer gekennzeichnet. (Wie
bisher, nur daß es dann auch bei drei- und vierstelligen Nummern geht.) Insofern sieht die allegro
-Mehrfach-
kategorie dann anders aus als im Originalformat, durch Export läßt sich dieses jedoch leicht herstellen.
Zusätzlich zu dieser weitreichenden Definitionsmöglichkeit wird man aber auch Felder fester Länge und deren Struktur genau spezifizieren können, so daß man auch derartige Elemente der Fremdformate genau darstellen lassen.
Trotz alledem soll die Abfragetechnik beibehalten werden und die vorhandenen Abfragelisten weiter verwendbar bleiben. Wer die hier beschriebenen Neuerungen nicht benötigt, soll sie ignorieren können! Parameterdateien aller Art müssen unverändert benutzbar bleiben. Die große Zahl von laufenden Anwendungen verbietet es, den Endanwendern einen mehr als geringfügigen Umstellungsaufwand zuzumuten.
Datum der letzen Änderung: 09.07.92
© 1995, UB Braunschweig
Bernhard Eversberg (b.eversberg@tu-bs.de)