Universitätsbibliothek der Technischen Universität Braunschweig, Universitätsplatz 1, W-3300 Braunschweig, Tel. (0531)391- 5026, FAX 391-5836
Nicht nur in Niedersachsen fiebert man dem Termin (Januar 1993) entgegen, wo der erste deutsche Verbund mit einer ausländischen Software arbeiten wird, eben mit dem niederländischen PICA-System. Es ist keineswegs so, daß da nur eine paar Macher dieses der niedersächsischen Bibliothekswelt überstülpen, sondern schon die Entscheidung für PICA fiel in einem längeren Prozeß mit vielen Beteiligten, und die seit zwei Jahren laufenden Vorbereitungen für die Umstellung zum Januar 1993 wurden von einer stetig gewachsenen Schar von MitarbeiterInnen aus allen Bibliotheken und Tätigkeitsbereichen in bis zu 8 Planungsgruppen vorangetrieben. Daneben laufen in den Verbundbibliotheken, so auch in der UB Braunschweig, vielfältige Aktivitäten vom Etikettenkleben und Kabelverlegen bis zum Durchdenken des Katalogmanagements und der Geschäftsgänge. Es wurde wohl noch nie eine so tiefgreifende und weitreichende Umstellung einer ganzen Bibliotheksregion vollzogen, wenngleich damit vieles erst jetzt nachgeholt wird, was anderswo auf andere Art schon erreicht wurde. "Ja, aber was wird dabei aus allegro?" Diese immer häufiger gestellte Frage ergibt sich aus der Annahme, daß PICA früher oder später alle Verbund- und Lokalfunktionen übernehmen wird und daneben keine weitere Software mehr gebraucht wird. Daraus erwächst die Befürchtung, die UB Braunschweig müsse oder werde dann folgerichtig die Entwicklungsarbeiten einstellen. So ist es aber nicht. Vielmehr wird die Bedeutung des allegro-Systems auch für niedersächsische Bibliotheken auf absehbare Zeit noch zunehmen, und deshalb wird es weiterhin vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert. Erstens soll allegro als Software für Bibliotheken unterhalb der PICA-Schwelle verfügbar sein, und dazu zählen Institutsbibliotheken, einige Fachhochschulstandorte, Spezialbibliotheken des Landes, aber auch öffentliche Bibliotheken. Ziel der Förderung ist, daß allegro durch Entwicklung von Komponenten für Ausleihe und Erwerbung (dazu unten mehr) zu einem integrierten lokalen System wird, das dank seiner Im- und Exportfähigkeiten und Verwurzelung in der niedersächsischen Bibliothekswelt auch den Austausch mit dem PICA-Verbund ermöglicht. Zweitens soll allegro auch in den PICA-Bibliotheken weiterhin als Software für lokale Projekte dienen, die (noch) nicht unter das PICA-Dach passen. Drittens soll allegro die für den Kartendruck zuständige Software sein, und zwar zentral wie lokal, da das PICA-System kein den niedersächsischen Anforderungen genügendes Kartendruckprogramm enthält. Und viertens wird man auf die bewährten Fähigkeiten der Daten- konvertierung nicht so bald verzichten können, denn auf diesem Gebiet kann das PICA-System nur die größeren Routinearbeiten übernehmen. Diese Summe von Gründen macht es in der Tat unmöglich, die Anstrengungen in der allegro- Entwicklung auch nur einzuschränken, und folglich müssen auch außerniedersächsische Anwender nicht befürchten, sie könnten alsbald im Regen stehen. Version 12.2 kommt im Dez. '92.
Die in Entwicklung befindlichen allegro-Leih-Funktionen (kurz aLF) haben ein Stadium erreicht, das eine erste Auslieferung im Dezember 1992 erwarten läßt. Auf den letzten Seiten dieser Ausgabe können wir schon die Datenstrukturen, mit denen aLF arbeiten wird, offenlegen. Wer dazu in der Lage ist, kann damit bereits die Vorbereitung von Datenbeständen (vor allem Exemplar- und Benutzerdaten) in Angriff nehmen.
Es wird in der ersten Version mindestens diese Funktionen geben: Ausleihe, Rücknahme, Verlängerung, Vormerkung, Anzeige von Belastungen, Produktion von Mahndaten, Erfassung und Pflege von Benutzerdaten, Inventarisierung und Pflege von Exemplardaten. Die Vorgänge Ausleihe und Rücknahme sind besonders auf Geschwindigkeit getrimmt; wenn maschinenlesbare Ausweise und Buchetiketten vorliegen, wird man für diese Vorgänge sogar kaum die Tastatur brauchen, da alles Wesentliche dann mit dem Lesestift eingegeben werden kann. Man sollte einen solchen Barcode-Lesestift anschaffen, der zwischen Tastatur und Rechner eingeklinkt wird, so daß ohne Probleme und ohne Umschalten jede Eingabe wahlweise über Stift oder Tastatur laufen kann. Eine vollständige Vorab-Erfassung aller Daten, zumal der Titeldaten, ist aber keineswegs notwendig, vielmehr wird man sogar dann sofort mit der Ausleihe beginnen können, wenn man noch überhaupt gar nichts erfaßt hat. (Zu empfehlen ist, wenigstens schon einmal Barcode-Etiketten einzukleben.) Natürlich dauern dann am Anfang die Vorgänge länger, da man jeden noch nicht registrierten Benutzer und jedes Exemplar dann "on the spot" erfassen muß, aber diese Erfassungen erfordern keinen Wechsel in ein anderes Programm oder Menü, sondern eine Eingabemaske erscheint jeweils unmittelbar dann, wenn sie gebraucht wird.
Handlungsbedarf bei Einzelplatzbetrieb
kann ein Datensatz, wenn man die im folgenden beschriebene Folge von Aktionen durchführt. Dabei verschwindet ein Datensatz, und nur seine Registereinträge bleiben erhalten, liefern aber einen anderen Datensatz.
Nehmen wir an, auf dem Bildschirm steht gerade Datensatz A. Ein neuer, nennen wir ihn B, soll erfaßt werden:
Anschließend ist Satz A weg! Seine Schlüssel sind zwar noch vorhanden, liefern aber Satz B. Dessen Schlüssel sind allerdings nicht oder nur teilweise im Index zu finden. Satz A ist tatsächlich nicht mehr vorhanden, und nach Index-Erneuerung ist nur B noch zu finden. Netzwerker können gelassen bleiben: bei Mehrplatzbetrieb tritt der Fehler nicht auf: in diesem Fall liefert Schritt 3. nicht B, sondern wieder A, denn im Mehrplatzbetrieb wird bei E der aktuelle Satz nochmals geladen - er 2 Achtung: Systemhandbuch vergriffen, Neuauflage zusammen mit Version 12.2 im Dezember '92 könnte ja kurz vorher von einem anderen Bearbeiter verändert worden sein!
Offenbar kommt die beschriebene Aktionsfolge so selten vor, daß diese Erscheinung erst vor kurzem erstmals gemeldet wurde. Der Programmfehler wurde beseitigt, er läßt sich zum Glück aber auch vermeiden:
Abhilfe (bis Version 12.2 kommt): nur im Mehrplatzmodus arbeiten, auch auf Einzelplatz. Das macht man, indem man vor dem Start des allegro-Systems den Befehl SHARE gibt und die Option -S beim PRESTO-Aufruf wegläßt. Für
CockPit-Benutzer: in der Datei ACPS.BAT vor dem ACP-Aufruf eine Zeile mit dem Befehl SHARE einfügen
und aus dem ACP-Aufruf die Angabe -S
entfernen. Die kaum spürbare Verlangsamung wird man in Kauf nehmen können.
In der Registeranzeige ist eine "Häufigkeitsschwelle" einstellbar: wenn man Strg+F10 drückt, kommt die Frage "max?".
Beantwortet man sie z.B. mit 100
, erscheint in allen Registerzeilen mit einer größeren Häufigkeit die Angabe
>100
. Der einzige Sinn dieser (vermutlich wenig bekannten) Möglichkeit besteht darin, daß bei großen Datenbanken die Anzeige dann schneller aufgebaut wird als bei vollständiger Anzeige aller Häufigkeiten. Neu wird bei Version
12.2 sein, daß man die Frage "max?" auch mit einer negativen Zahl beantworten kann. Gibt man etwa -6 an, so werden Zeilen
mit weniger als 7 Einträgen nicht angezeigt, sondern nur die mit mindestens 7. Besonders interessant: Bei Eingabe von -1 erhält man genau diejenigen Zeilen, die mehr als einen Eintrag enthalten. Hat man bei einer großen Datenbank z.B. ein
Register mit Einträgen, die nicht doppelt vorkommen sollten, so liefert diese Funktion eben diejenigen Zeilen, auf die es
ankommt, die "Dublettenverdachtsfälle". Achtung: wenn das fragliche Register einige -zigtausend oder mehr Einträge hat, braucht diese Funktion eine gewisse Zeit. Ein eigenes Programm für die Dublettenkontrolle und -aussonderung während des
Einmischens neuer Daten ist im übrigen in Arbeit (siehe Seite 7).
Hinweis: das Programm QRIX kann auch bisher schon eine Liste der Einträge mit mehr als i Sätzen liefern. Wenn man eine Datenbank KAT auf dem Verzeichnis KATALOG hat und aus dem Register 9 alle Einträge mit mindestens 2 Datensätzen sehen will,
gibt man qrix -fd -w9 -x1 -dkatalog >liste
. Die Angabe >liste
sorgt dafür, daß die
Ergebnisse nicht am Bildschirm erscheinen, sondern in die Datei LISTE geschrieben werden.
Hat man mehrere .cLD-Dateien angelegt und legt Wert auf die richtige Zuordnung neu eingegebener Daten zu einer jeweils bestimmten Datei, so kann dies jetzt über die Abfrageliste automatisch und vom Bediener nicht veränderbar gesteuert werden.
(Bisher mußte der Bediener mit dem Befehl F
vom Anzeigemenü aus die Umstellung der Dateinummer vornehmen, siehe
Kap.1.5.4, S.51.)
Fügen Sie in der Abfrageliste in jeden Abschnitt eine Befehlszeile der Form
=Fk
ein, wobei k die gewünschte Zahl zwischen 1 und 255 ist. Am besten ist es, man setzt diese Zeile gleich hinter die
Sprungmarke des betreffenden Typs, dann ist man sicher, daß die Umstellung wirklich erfolgt. Ansonsten könnte ja der Bediener die Abfrageliste durch Eingabe von x
vorzeitig verlassen und die restlichen Kategorien mit der Hand
eingeben. Dann würde die Umstellung unterbleiben. (Die Umstellung funktioniert übrigens auch bei Berechtigung -
a1
, d.h. man kann einem Bearbeiter auf diese Weise die Eingabe in mehrere Dateien ermöglichen, jedoch ist in dem Fall der Befehl F zum Wechseln der Datei nicht ausführbar.)
Option -s beim Aufruf von PRESTO ermöglicht die Bestimmung des Punktes, der in der ersten Registeranzeige erscheint. Wenn dieser Punkt nicht im Register 1 liegen soll, muß die Angabe hinter -s in Anführungszeichen gegeben werden, sonst klappt es nicht. (Der Grund ist, daß bei MS-DOS und UNIX das Zeichen '|' in einem Funktionsaufruf eine besondere Wirkung hat.) Man schreibt also
presto -f1 -s"|4handbuch" ...
wenn nach dem Start das Register 4 an der Alphabetstelle handbuch
erscheinen soll.
konnten immer noch Probleme machen. Bei den ersten Auslieferungen von Version 12.1 ging F10 im Einzelplatzbetrieb oft gar nicht, nur bei Mehrplatzbetrieb. Oder: im Fall von Verlängerungen konnten doppelte Datensätze entstehen. Dies alles ist bereinigt, und auch das globale Löschen von Ergebnismengen läuft jetzt ohne Probleme.
Weil man schon dabei war, wurden einige neue Möglichkeiten geschaffen. Hier ist eine Liste aller Typen von Ersetzungen, die man mit dem Befehl #X
definieren kann (==> Handbuch Kap.3, S.103 und 1.5, S.52):
-
#X_alt_neu_
oder #X,alt,neu,
alt
wird durch die Zeichenkette neu
ersetzt.neu
leer ist (#X_alt__
), dann wird alt
beseitigt.
#X_alt$_neu_
bzw. #X_alt$__
alt
beginnende Teil einer Kategorie wird bis zum Ende ersetzt. (Achtung: das Dollarzeichen läßt
sich deswegen nicht ersetzen!)
Diese zwei Fälle wirken jeweils auf die gesamte Aufnahme. Wenn alt
an mehreren Stellen vorkommt, wird jede
ersetzt. Will man die Ersetzung auf eine bestimmte Kategorie(gruppe) beschränken, müssen die Befehle so lauten:
#X*#nnn_alt_neu_
bzw. #X*#nnn_alt$_neu_
Wenn man z.B. #X*#3_Computer_Rechner_
gibt, wird in jeder Kategorie der Gruppe #3 Computer
durch
Rechner
ersetzt.
Als Ersatz lieferbar: "allegro-Ouvertüre : Partitur für Einsteiger" (Sept. 1992, 82 S.) 3
#X_#nnn_#kkk_
#nnn
wird in #kkk
umgewandelt; sie wird dann auch an die richtige Position
innerhalb der Aufnahme gebracht, also umsortiert.
#X_#nnn$__
#kkk
fehlt) Die Kategorie #nnn
wird entfernt. (Achtung: 2 Unterstriche hinter dem '$')
#X__#nn abc_
#nn
mit dem Inhalt abc
wird in die Aufnahme eingefügt. Sollte sie schon
vorhanden sein, wird sie ersetzt durch diesen neuen Inhalt. (Achtung: 2 Unterstriche hinter dem 'X')#99 leer
" einfügen, aber nur, wenn #99
nicht besetzt ist. Dann
definiert man, in dieser Reihenfolge, drei Ersetzungen gleichzeitig:#X_#99 _#99x_
#X__#99 leer_
#X_#99x_#99 _
#99 leer
wieder durch den alten Inhalt, der in #99x
zwischengelagert wurde. (Man kann im Editor bis zu 10 #X
-Befehle geben, die dann bei Benutzung von F10
jeweils alle hintereinander auf jedes Mitglied der Ergebnismenge angewendet werden.)
Jeden der Befehle 1. bis 3. kann man im Editorzustand direkt an der aktuellen Aufnahme ausführen lassen, wenn man das
X
wegläßt.
Jeden dieser Befehle kann man in jede Export- oder Index-Parameterdatei einbauen, wobei man das #X
wegläßt. Im
Fall der Indexparameter werden die Befehle nur für den Vorgang der Indexierung ausgeführt, die Aufnahmen selbst bleiben
unverändert. Man beachte aber bei Indexparametern, daß diese Befehle spürbar Zeit kosten.
Das Programm INDEX konnte bisher: den Index erneuern (Funktion -fi
), die Dateien entlüften (Funktion -
fr
und -fR
) oder die gesamte Datenbank erneuern (Funktionen -f7
und -fn
), und
die Satztabelle wurde dabei, wenn nötig, mit erneuert. Das bleibt auch alles so, aber das Programm wurde für Version 12.2
vervollständigt um die Funktion -ft
, mit der es nun, wenn nur die .TBL-Datei beschädigt wurde, allein diese
rekonstruieren kann. Dies geht schneller, als eine der anderen Funktionen ausführen zu lassen.
Wie merkt man, daß diese Funktion benutzt werden sollte? Erstens natürlich dann, wenn die .TBL versehentlich gelöscht wurde, alles andere aber noch da ist. Beim Startversuch über CockPit kommt dann die Meldung "Keine Datenbank auf Verzeichnis ...". Zweitens, wenn die Fehlermeldungen "kein Eintrag unter dieser Satznummer" oder "Satznummer nicht besetzt" kommen. (Zur Erinnerung: vorausgesetzt ist für INDEX immer, daß die .cLD-Dateien in Ordnung sind. Die lassen sich nicht automatisch erneuern, denn sie allein enthalten die erfaßten Daten. Nur eine Sicherungskopie kann helfen, wenn eine solche Datei Schaden leidet.)
Die Funktionen "nummerntreue Erneuerung" und "Entlüften" im CockPit-Menü "organisieren" können in seltenen Fällen unerfreuliche Effekte hervorrufen. Das auffälligste Symptom: die .TBL-Datei wird ungeheuer groß. (Ihre Größe ist ansonsten genau gleich der Anzahl der Datensätze mal 4 plus 2.) Die Ursache: es existierte ein Datensatz, der keine korrekte Satznummer besitzt. Bei Version 12.1 entstehen solche Probleme nicht mehr, jedoch können derartige Fehler noch von einer älteren Version übriggeblieben sein.
Abhilfe, wenn Version 12.1 im Einsatz ist: bei der Fehlermeldung "kein Eintrag unter dieser Satznummer" nicht die 4 Achtung: Systemhandbuch vergriffen, Neuauflage zusammen mit Version 12.2 im Dezember '92 nummerntreue Erneuerung oder die Entlüftung starten, sondern nur die Datenbank-Erneuerung (Funktion -f7
). Wir
besitzen ein Hilfsprogramm, genannt SNIFFER, das solche Fälle ausfindig machen kann. Dieses werden wir der Version 12.2
beilegen.
Version 12.2 wird allerdings mit den beschriebenen Schwierigkeiten besser fertig: wenn eine der Funktionen -fr
,
-fn
, -fi
oder -ft
gestartet wird und die .TBL nicht mehr vorhanden ist, stellt INDEX
die Frage
"Wieviele Sätze enthält die Datenbank? (Geben Sie lieber etwas mehr an, wenn Sie es nicht genau wissen)"
Geben Sie eine Zahl ein, die möglichst genau stimmt, aber nicht kleiner ist als die tatsächliche Zahl. Dann wird INDEX die fehlerhaften Sätze erkennen und anzeigen, sie aber nicht mit in die neue Datenbank übernehmen.
Man kann die Anzahl n auch mit der neuen Option -Xn
dem Programm übergeben.
Diese irritierende Meldung kann von INDEX oder QRIX kommen. Die Ursache kann sein, daß man in der .cPI-Datei den Parameter
i3=" ).,-"
ersetzt hat durch i3=""
. (Der Parameter i3 gibt diejenigen Zeichen an, die automatisch
am Ende jedes Schlüssels beseitigt werden sollen.) Mindestens das Leerzeichen sollte man entfernen lassen, denn das ist als
letztes Zeichen eines Schlüssels wirklich nutzlos. D.h. i3=" "
muß zumindest gegeben werden.
wurde von INDEX noch nicht ganz korrekt beherrscht: ein @, bei der Eingabe vor ein Stoppwort geschrieben, soll bewirken, daß dieses Wort trotzdem ins Register einsortiert wird. (Die Abkürzungen UNO und WHO z.B. werden, wenn sie in Titeln vorkommen, nicht ins Register aufgenommen, denn "uno" und "who" sind Stoppwörter. Man gibt also @UNO bzw. @WHO ein, um sie hinterher finden zu können.) Bei der Eingabe mit PRESTO klappte das genau richtig, INDEX jedoch verdoppelte eigenartigerweise bei solchen Wörtern im Register den letzten Buchstaben, bei diesen Beispielen also "unoo" bzw. "whoo". Diese Ungenauigkeit ist in 12.2 behoben.
Es war und ist möglich, im Index mehrteilige Schlüssel mit Spaltenanordnung zu konstruieren. Die Befehle
#u1 b", " { &15 }#u1 e", "
bewirken, daß #u1 in zwei Teile zerlegt wird. Der Anteil vor "Komma Leerzeichen" kommt zuerst, der Teil dahinter wird auf Position 15 gesetzt. Leider hat früher INDEX anders gezählt als PRESTO, nämlich 1 mehr. Nach einem INDEX-Lauf war das Register sehr ordentlich, mit Einrückung des zweiten Teils auf Position 16! Sobald aber PRESTO neue Daten einsortierte, kam der zweite Teil auf Position 15 zu stehen, und das störte doch. In der Folge wurden Korrekturen scheinbar nicht ausgeführt, da PRESTO die zu korrigierende Zeile nicht fand, sie war ja um 1 Zeichen versetzt. Version 12.2 funktioniert in diesem Punkt richtig.
Bisher muß man immer aufpassen, die in einer Erfassungssitzung definierten Phrasen am Ende auch abzuspeichern, sonst sind sie futsch, also bei der nächsten Sitzung nicht mehr verfügbar. Version 12.2 speichert beim Verlassen von PRESTO alle vorhandenen Phrasen in der Datei PHRASE.APH und lädt dieselbe automatisch bei Beginn einer neuen Sitzung, so daß man sich eigentlich um das Speichern und Laden von Phrasen gar nicht mehr kümmern muß. Die bisherigen Möglichkeiten (Editorbefehl #p, ==> Kap.3) bleiben aber erhalten. Phrasensammlungen für Sonderzwecke sind immer noch sinnvoll. Die Datei PHRASE.APH läßt sich aber auch als Textdatei bearbeiten. Die Eintragungen darin bestehen, wie bei jeder Phrasendatei, aus je zwei Zeilen, z.B.
99 International Conference
Hierdurch ist dem Buchstaben 'c' die Phrase "International Conference" zugeordnet. Die erste Zeile enthält jeweils den ASCII-Code des Zeichens als Dezimalzahl, die zweite Zeile den Text der Phrase. Über das CockPit-Menü "Dateien" sind die vorhandenen Phrasendateien leicht zugänglich.
Die Version 12.2 erlaubt Abfragezeilen der Form
nnnxyz" abfragetext: "
Die Zeichenfolge "xyz", vor den Prompt gesetzt, bildet dann den Anfang der Kategorie und kann bei der Eingabe nicht verändert werden. Sinnvoll ist dies evtl. bei der Erfassung von Zugangsnummern oder bestimmten Signaturgruppen, die automatisch richtig erfaßt werden, da von Hand nicht veränderbar.
Die Erzeugung laufender Nummern (siehe news 25 und 26) war immer wieder ein Thema, und natürlich zeigte sich, daß die Praxis
phantasievoller ist als die Entwicklungsabteilung. Den schon in Nr. 26 beschriebenen Erweiterungen mußte noch eine Als Ersatz lieferbar: "allegro-Ouvertüre : Partitur für Einsteiger" (Sept. 1992, 82 S.) 5 hinzugefügt werden: die Erzeugung von Nummern mit fester Stellenzahl und führenden Nullen. Soll z.B. die Nummer mit
1992-
anfangen und dann 6 Stellen haben, gibt man diesen ci-Befehl:
ci1992-?6
Die laufende Nummer kommt an die Position des '?' und wird auf 6 Stellen mit führenden Nullen aufgefüllt.
Die sogenannten "bedingten Postfixe" sind zugleich Präfixe für die nachfolgenden Kategorien. Sehen wir uns einmal diese Befehlsfolge an:
#71 p". - Ausgabe: " #74 8 #77 7 #zz 0 #t { C "Impressum: " } #74 ... #75 ...
Wenn #71 vorkommt, dann wird es ausgegeben, und das Programm merkt sich: "wenn als nächstes eine Kategorie bis
einschließlich #74 kommt, erhält sie Zwischenteil 8 als Präfix, wenn #75, #76 oder #77 kommt, ist es Nummer 7, wenn eine
andere kommt, wird nichts gemacht (dann muß die Präfixregelung bei der jeweiligen Kategorie angegeben sein.) Zunächst kommt
aber in der nächsten Zeile der direkte Ausgabebefehl #t{ C "Impressum: " }
, und der wird auch unmittelbar
ausgeführt, bevor mit den Postfixen etwas passiert, denn an dieser Stelle "weiß" das Programm noch nicht, welche der dann
folgenden Kategorien denn nun auch besetzt ist. Dann kommt #74. Wenn #74 besetzt ist, entsinnt sich hier das Programm, daß
nun Nummer 8 auszugeben ist. Wenn #74 nicht besetzt ist, kommt die nächste Zeile dran: ist #75 besetzt, erinnert sich das
Programm, daß Nummer 7 als Präfix zu nehmen ist, usw.
Was lernt man daraus? Es ist nicht sinnvoll, #t-Befehle zwischen solche Kategorien zu schieben, zwischen denen Abhängigkeiten in Form bedingter Postfixe bestehen. Oder: bedingte Postfixe möglichst meiden. Sie sind nur selten unvermeidlich und sorgen stets für einen Verlust von Übersichtlichkeit. Noch schlimmer wird es, wenn Unterprogrammaufrufe dazwischen kommen...
Der Befehl zl=0
(==> 10.2.3) bedeutet "Ausgabe ohne Zeilenumbruch", denn eine Zeilenlänge Null wäre unsinnig. Gebraucht wird dies, wenn
Ausgabedateien im .cLG-Format (Grunddateien) zu produzieren sind (weil diese keine Zeilenstruktur haben), aber auch zur
Erstellung von Dateien für Word oder WordPerfect, denn diese Programme sollen dann selbst für den Zeilenumbruch sorgen,
folglich darf ihnen allegro keine Zeilenschaltung vorgeben. Bis Version 12.1 kann das bei sehr
langen Aufnahmen schief gehen. (Nicht bei langen hierarchischen Aufnahmen, sondern nur bei langen Hauptaufnahmen, so etwa
oberhalb 12K Größe.) Ab Version 12.2 klappt es immer. Der im Handbuch angegebene Kunstgriff (S.155, mit zi
,
zb
und ze
) ist dann nicht mehr nötig, zl=0
genügt.
In ak-Befehlen konnten bisher nur "echte" Kategorien vorkommen, nicht die Sonderkategorien oder die Anwendervariablen. Die letzteren sind jetzt erlaubt. Damit etwas Sinnvolles passiert, muß natürlich vorher die betreffende Anwendervariable geeignet bestückt werden. Beispiel: man hat in Kategorie #20 den Hauptsachtitel und den Zusatz, getrennt durch " : ". Nun will man für das Register 3 nur die Stichwörter des Hauptsachtitels, nicht die des Zusatzes auswerten. Das könnte man so machen:
#ak=20+a uhs" "+b ... #-a #u1 dhs e" : " =hs hier wird #uhs mit dem Hauptsachtitel bespeichert #+- ... #-b #u1 p"|3" #u1 kann nur ein Stichwort des Hauptsachtitels sein #+#
Bis Version 12.1 wurde die Kopfkategorie #u1
meist durch einen Unterprogrammaufruf gekappt, d.h. sie war nach
dem Unterprogramm leer. Nur die Indikatoraktionen funktionierten noch. Dies wurde behoben. #u1
bleibt solange
erhalten, bis der nächste ak-Befehl kommt, d.h. der nächste Ausgabesatz erstellt wird.
Weitere kleine Verbesserungen erwiesen sich als unumgänglich. Zur Auffrischung der Erinnerung: Der Befehl #wh
innerhalb der Kategorieliste bewirkt, daß bis zu dieser Stelle der Text der Hauptkarte auf den evtl. notwendigen Folgekarten
wiederholt wird. Der neue Parameter fa
wird dann daran anschließend ausgegeben, dann wird eine neue Zeile
angefangen und mit dem eigentlichen Text fortgefahren. Beispiel:
56 K ")"fa="..." $ &
besagt: gib hinter der #wh
-Position drei Punkte aus, gehe dann auf Position 56 in der ersten Zeile und schreibe
dort die Fortsetzungs-Kartennummer mit einer Klammer dahinter. Dann geht es automatisch in der auf #wh
folgenden Zeile weiter.
Hatte man mittels Export oder eigener Programmierung eine Grunddatei (Typ .cLG) erstellt, in der die Reihenfolge der Kategorien nicht mit der durch die .CFG-Datei gegebenen Reihenfolge übereinstimmte, so erlebte man mit SRCH und UPDATE unerfreuliche Probleme: Kategorien, die hinter einer zu weit vorn stehenden Kategorie kamen, fielen weg oder wurden nicht indexiert. SRCH und UPDATE wurden verbessert: sie kommen jetzt anstandslos mit solchen Daten klar und bringen sie in die richtige Reihenfolge. INDEX 12.1 war bereits so eingerichtet, daher konnte man "unordentliche" Dateien problemlos indexieren, und sie wurden dabei "ordentlich".
Fazit: Künftig muß man sich um die Reihenfolge der Kategorien keine Gedanken mehr machen.
Noch in 1992 wird die Erwerbungssoftware mit vielen Verbesserungen erneut an die Abonnenten ausgeliefert. Besonders das Hilfsprogramm ORDERX, das die Erstellung und Bearbeitung aller Systemdaten ermöglicht, hat hinsichtlich Benutzer- freundlichkeit und Sicherheit viel gewonnen. Jetzt bleibt noch eine Abstimmung der Datenstrukturen für Stücke und Exemplare mit den Erfordernissen des Ausleihsystems (siehe unten) zu leisten. Beide Subsysteme sind mit der Katalogisierungsdatenbank integriert. Das heißt, es gibt nur eine einzige Datenbank als Grundlage aller Funktionen. Wenn es allerdings gewünscht wird, kann die Erwerbung auch völlig losgelöst als selbständiger Datenbankbetrieb laufen, kann aber ihre Daten auf dem Export- Update-Wege an ein Katalogisierungssystem übergeben.
für die ganz normale Datenerfassung und -bearbeitung steht vor der Fertigstellung. Das war ein größerer Wunsch der öffentlichen Bibliotheken in Niedersachsen. Dieser Editor arbeitet mit Pulldown-Menüs und Fenstern und eröffnet den Zugang zu allen Bearbeitungsfunktionen, die es bisher schon gab, aber ohne Befehle. Viel bequemer und übersichtlicher wird z.B. der Umgang mit den Phrasen und dem Hintergrundspeicher. Es ist noch nicht sicher, ob dieser Editor als Teil des Standardpakets schon mit der nächsten Version ausgeliefert werden kann - man wird noch gründlich testen müssen.
liegen jetzt vollständig vor. D.h., übernommene Daten vom HBZ können, mitsamt Normdatensätzen für Personen, Körperschaften und Schlagwörter, in allegro-Daten umgewandelt werden und und diese bei Bedarf in "MAB-Diskette". Auch für DB-Disketten- und CD-ROM-Daten wurden die Import-Parameter für das NW-Schema erstellt. Mehrere Anwender in NW testen diese Produkte bereits.
Auf besonderen Wunsch der nordrhein-westfälischen Anwender ist ein Programm im Entstehen, das auf dem UPDATE-Programm aufbaut. Dieses hat ja nur sehr begrenzte Fähigkeiten als Dublettenprüfprogramm (Option -c in Verbindung mit einem Export auf eine Datei, die man hinterher durcharbeiten kann, vgl. Kap.9). Das neue Programm soll ein interaktives Arbeiten erlauben: am Bildschirm wird links die eingelesene neue Aufnahme sichtbar, rechts die in der Datenbank gefundene Aufnahme mit gleichem Schlüssel, oder eine Auswahl von mehreren, wenn der Schlüssel nicht eindeutig ist. Mit wenige Tasten entscheidet man, ob eine Dublette vorliegt und zu welchem Satz der Datenbank, und daran schließt sich das Ersetzen oder Vermischen der Kategorien an. So entsteht auf dem Bildschirm die aus beiden Sätzen zusammengesetzte "Idealaufnahme", die dann abgespeichert wird. Dieses Programm wird vielleicht auch noch 1992 an die ersten Pilotanwender in Nordrhein-Westfalen gehen.
Im Vergleich zum ORDER-System kommt aLF mit relativ wenig Systemdaten aus. Es benötigt
Um diese Daten soll es hier nicht gehen. Wir wollen vielmehr eine knappe Zusammenstellung der Datenelemente geben, die in den Benutzer- und Exemplardatensätzen zu finden sind. Wer schon Vorbereitungen treffen will, kann auf dieser Grundlage Datensätze für jeden Benutzer bzw. für jedes ausleihbare Exemplar erstellen.
Wie beim ORDER-System wird auch das Ausleihsystem nur sehr wenige neue Kategorien brauchen, es arbeitet vielmehr intensiv mit der Subfield-Technik (siehe news Nr. 25, S.8). Welche Kategorienummern man verwendet, ist einstellbar. Die Standard-Parametrierung arbeitet mit diesen Nummern:
#9A Systemdatensätze #9B Benutzerdatensätze #9D Exemplardatensätze (#9DF Identifikation, #9DG Exemplardaten, #9DH Ausleihdaten).
Der Begriff "Benutzer" ist im weitesten Sinne zu verstehen und umfaßt auch andere Bibliotheken (Fernleihpartner), Buchbindereien, Abteilungen, Ausstellungen - also alle Stellen, an die ein Buch ausgegeben werden kann.
Ein Benutzerdatensatz besteht nur aus einer Kategorie #9B und enthält maximal folgende Teilfelder: (welche tatsächlich genutzt werden, ist abhängig von der Benutzerklasse und bibliotheksseitig im jeweiligen "Klassensatz" einstellbar)
k
...
| Klasse (Ziffer 1..9 oder Buchstabe a..z) | ||
n
...
| Name, Vorname | ||
u
...
| m oder w | ||
d
...
| Geburtsdatum | ||
a
...
| Alter | ||
f
...
| Fachgebiet | ||
b
...
| Beruf | ||
D
...
| Sperrdatum | ||
R
...
| Sperrgrund (Kommentar) | ||
G
...
| Summe der aufgelaufenen Gebühren | ||
s
...
| Straße und Hausnummer oder Postfach | ||
o
...
| Wohnort | ||
p
...
| Postleitzahl | ||
t
...
| Telefon | ||
N
...
| Name der Eltern (bei Studenten!); dann auch deren Anschrift: | ||
S
...
| Straße und Hausnummer | ||
O
...
| Ort | ||
P
...
| Postleitzahl | ||
T
...
| Telefon | ||
Z
...
| Ansprechperson (Wenn der "Benutzer" keine Person ist) |
Das erste Zeichen der Kategorie #9B ist ein Indikator, und zwar '0', wenn der Benutzer ausleihberechtigt ist, und '1', wenn er gesperrt ist. Dann folgt die Benutzernummer, dann die Teilfelder. Die tatsächliche Reihenfolge der Teilfelder innerhalb des Datensatzes ist ohne Bedeutung.
Der Exemplarsatz enthält normalerweise 2 Kategorien: #9DF für die Titelidentifikation (= Inhalt von Kategorie #00 der Titelaufnahme) und #9DG für die eigentlichen Exemplardaten. #9DG kann maximal aus diesen Teilfeldern bestehen (Reihenfolge ohne Bedeutung):
L
...
| Sigel der besitzenden Bibliothek (falls mehrere beteiligt sind) | ||
l
...
| Standort'Aufstellungssignatur | ||
s
...
| Signatur (Magazinsignatur) | ||
z
...
| Zugangsnummer | ||
d
...
| Zugangsdatum | ||
b
...
| Sortierfähige Bandnummer, wenn Teil eines mehrbd. Werks oder fortlfd. Sammelwerks | ||
B
...
| Bandbezeichnung in Textform, wenn abweichend von b | ||
e
...
| Exemplarnummer | ||
a
...
| Verbuchungsnummer (Barcode) | ||
E
...
| Ausgabe/Auflage (bei Lehrbuch-Exemplaren) | ||
y
...
| Erscheinungsjahr (bei Lehrbuch-Exemplaren) | ||
H
...
| Zusammenfassende Bestandsangabe (Zeitschriftenbesitz; nicht für Ausleihsystem!) | ||
n
...
| Kommentar zum Exemplar/Bestand | ||
v
...
| Ausleihbarkeit/Benutzungsmodus (z.B. k=Kurzausl., p=Präsenz, c=Kopieren nicht erlaubt) | ||
f
...
| Exemplarleihfrist | ||
w
...
| Wartezeit o.a. Angaben zur Bereitstellung | ||
F
...
| Ausleihfrequenz-Zähler (für Statistik) | ||
V
...
| Vormerkfrequenz-Zähler |
Das erste Zeichen der Kategorie #9DG ist der "Verfügbarkeits-Indikator", und zwar '0', wenn das Exemplar am Standort ist, 'B' wenn es in der Bibliothek, aber vorbestellt ist, und ein anderes Zeichen (= Kennziffer/-Buchstabe der Benutzerklasse), wenn es nicht verfügbar ist (in der Regel also ausgeliehen). Darauf folgen die Teilfelder.
Wenn das Exemplar ausgeliehen ist, gibt es ferner eine Kategorie #9DH, die die Teilfelder u (Benutzernummer), D (Ausleihdatum), R (berechnetes Rückgabedatum) und evtl. M (Mahnungsdaten) enthält.
Die Struktur des Exemplarsatzes kann auch in allgemeinerem Sinne für Besitzangaben (Holdings, s. Teilfeld H) verwendet werden, wenn man einen Gesamtkatalog führen will.
Datum der letzen Änderung: 05.10.92
© 1995, UB Braunschweig
Bernhard Everserg (b.eversberg@tu-bs.de)