2020-12-21


allegro-C : Kurze Bemerkungen zu Entstehung und Zukunft


Die allegro-Entwicklung begann im August des Jahres 1980 an der
UB der TU Braunschweig. Also vor gut 40 Jahren.

Faktenmaterial zum System findet sich in drei Publikationen:

1. "Das Projekt allegro : Entwicklung, Anwendungen, Einsatz in Netzen"
   von Torsten Ahlers, 1993/94
   Darin unter "Entwicklung" ein kurzer Rückblick auf die Frühzeit 1980-1993
   [T. Ahlers war Referendar in Braunschweig]

2. Die Chronik 1980-2015: www.allegro-c.de/chronik.htm
   Quellen mit vielen Fakten und Details sind die "allegro news" (1990-2002)
   und die "Verlautbarungen" ab 1995 (Dez. 2020: 328 Nummern)
   Diese Dokumente sind thematisch alle auch über www.allegro-b.de/db/ab/ auffindbar.

3. Ein Beitrag in der Brandes-Festschrift:
   265 Jahre Universitätsbibliothek Braunschweig, 65 Jahre Dietmar Brandes
   Braunschweig : UB, 2013
   Darin der Beitrag:
      allegro-C : Eine Software im Epochenwandel
   Das ist eher ein kleiner Überblick der allgemeinen Computergeschichte
   von 1980 bis 2013, mit Randbemerkungen zu "allegro" in Beziehung zum
   Kontext - also nicht fokussiert auf allegro als "Hauptperson", sondern
   seine Einordnung in einen größeren Rahmen.

Objektiv wichtig, belegbar und jedem "Allegrologen" geläufig ist u.a. dies, worauf
immer wieder hingewiesen wurde: allegro-C ist kein "Bibliotheksprogramm", es ist ein
Datenbanksystem für strukturierte Textdaten aller Art.
Die Kernprogramme selbst, in C++ geschrieben, sind nur Werkzeuge:
  a99, alcarta (Win-OPAC), acon, avanti, import, index, janas, qrix, srch.
Diese sind alle seit Jahren stabil und verläßlich, unter Windows bzw. Linux.
Reale Anwendungen setzen darauf auf, sind dann jedoch offen für Verbesserungen und
Aktualisierungen im Kontext der Anwendungen und durch kundige Anwender selbst, ohne
Zutun oder Eingreifen des Entwicklers der C-Programme. Was konkret vor den Augen
des Anwenders erscheint, das ist nicht das Gesicht der C-Programme, sondern das sind
die Effekte, die der Einrichter der lokalen Anwendung konfiguriert hat, und zwar
in der Skriptsprache FLEX plus Export-Parameter etc., ohne jeden Eingriff in die
Innereien. Diese Flexibilität hat auch schon Datenbanken mit chinesischen Daten
sowie mit strukturiertem Datenmaterial nichtbibliographischer Art ermöglicht, ohne
Mitwirkung der Entwickler. Ohne C-Programmierung, allein mit FLEX und Parameter-
dateien sind die Anwendungen Ausleihe, Erwerbung und Zeitschriften erstellt. Daher
besteht in diesen wichtigen Bereichen Freiheit für beliebige lokale Anpassungen.

Weil Exportparameter existieren, ihrerseits voll flexibel, mit denen man jederzeit
die Daten im MARC-Format ausgeben kann, können Bibliotheken schon seit langem einen
OPAC mit VuFind betreiben sowie ihre Daten regelmäßig an den WorldCat geben oder an
einen Verbund. Beides wird mit Erfolg und zur Zufriedenheit praktiziert.
 
Nebenbemerkung:
Solche Grundideen liegen auch bei FOLIO zugrunde, allerdings nicht mit C++ als

Kernsprache sondern mit Java und nicht mit einer eigenen Skriptsprache wie FLEX,
sondern mit Werkzeugen
weit höherer Komplexität und entsprechend höherem
Anspruch an den Einrichter
und an die personelle sowie technische Infrastruktur.

Und wie lange wird allegro noch einsatzfähig bleiben?
Das System allegro, so wie es ist mit aller Flexibilität, bleibt lauffähig,
solange C-Programme unter Windows sowie Linux funktionieren.

In der Praxis wird das System
unterstützt von drei freiberuflichen Supportern, Adressen
auf Anfrage.
Sowie für Öffentliche
Bibliotheken von der
   Büchereizentrale Niedersachsen.
Dort wurden auch eigene
Anpassungen in der Sprache C programmiert.
B.Eversberg, 21.12.2020