Meinungsäußerungen zur  AACR/MARC-Frage, 18.3.-3-4.2002

Pro RAK

Wegen der großen Zahl wurden diese Meinungen weiter differenziert nach der Haltung zur Formatfrage.

RAK beibehalten, MARC einführen

RAK und MAB beibehalten  RAK beibehalten, Format egal
  1. Es gab weitaus bessere Zeitpunkte für einen Umstieg, z.B. vor 1-2 Jahren, als der Standardisieurungsausschuss die "Marschrichtung" bestimmt hat, oder auch vor einigen Jahren als von MAB1 auf MAB2 umgestiegen wurde. Vermutlich war damals einfach die Zeit noch nicht reif. Ich bin fuer die AACR in allen wesentlichen Grundzuegen, aber in dem Gewand der RAK2. Brauchbare Ergebnisse dazu liegen vor.
  2. AACR bringt für öffentliche Bibliotheken keine Vorteile, nur den Nachteil der Umstellung
  3. Wenn ich fuer "RAK beibehalten" stimme, setze ich natuerlich voraus, dass RAK weiter entwickelt wird
  4. Mehr Kompatibilität mit der anglo-amerikanischen Welt im Sinne einer leichteren Austauschbarkeit der Daten ist durchaus in Ordnung, ich sehe aber keinen Sinn darin, uns den Entscheidungen amerikanischer Gremien zur Entwicklung des Regelwerks auszuliefern. Wenn aber die Deutschen eine eigene Variante der AACR2 auflegen wollen, die sie selbst weiterentwickeln, dann glaube ich nicht, dass es den Aufwand des Umstiegs lohnt. Besser ist es dann, die RAK in Richtung mehr Kompatibilität mit den AACR2 zu entwickeln. Wir müssen uns, denke ich, mit der Heterogenität von Katalogdaten in unseren Datenbanken abfinden, das ist auch jetzt schon so und wird sich auch nicht mehr ändern lassen.
  5. Bis 1990, d.h. vor PICA und RAK hatten wir einen AACR(1)- Zettelkatalog !!! Die RAK-Ansetzungen für Körperschaften haben sich bewährt. Es sollte mit Volldampf an einer RAK-Online gearbeitet werden. Warum AACR? Es ist sicher nicht das bessere Regelwerk, die Kosten von Schulungen usw. wären nicht gerechtfertigt.
  6. Leider wird den Gegnern des Umstiegs - offen oder latent - eine konservative Bewahrungsmentalitaet unterstellt. Unter "RAK beibehalten" stelle ich mir eine durchaus revolutionaere Ueberarbeitung und Kuerzung derselben vor, die ich seit Jahren erhoffe und die erheblich weiter gehen wuerde als AACR. Wir brauchen eine Neuinterpretation des Begriffs "Katalogisierung", die nicht stures Anwenden von Regelwerken sein darf, sondern intellektuelle Erschliessungsarbeit - bibliographisch UND sachlich - , orientiert an Benutzerbeduerfnissen und -faehigkeiten mit dem Hauptaugenmerk auf der Indexierung und der Darstellung in den OPACs. Bezeichnenderweise wird eine solche moderne, "integrierte" (naemlich unter Aufhebung der klassischen Gegensaetze formal/sachlich, Katalogisierung/Benutzung, bibliothekarisch/EDV-technisch) Katalogisierung aber gerade von Einrichtungen, deren Vertreter fuer den Umstieg gestimmt haben, haeufig verhindert, z.B. durch das Aufstellen von Verbundregeln, die voellig an der Wirklichkeit des eigenen EDV-Systems vorbeigehen. Das zeigt, dass in der Tat die Sachkompetenz bei der Entscheidung vom 6.12.2001 keine Rolle spielt.
  7. MAB sollte parallel weitergeführt werden, um die internen Strukturen der Datenversorgung in Deutschland, z.B. ZDB ---> regionale Verbünde ---> lokale Systeme, beibehalten zu können.
  8. Die Übernahme des MARC-Formats dürfte eine sinnvolle Verbesserung und Vereinfachung im Datentauschverfahren sein. Die Übernahme der AACR würde trotz gewaltiger finanzieller und personeller Anstrengungen keine 100prozentige Kompatibilität bringen (und nebenbei nur weitere Inkonsistenzen in den Daten hinterlassen); eine Verbesserung der Recherchemöglichkeiten ließe sich auch anders erreichen. Mittel- bis längerfristig sollte man vielleicht eher über ein gemeinsames neues Regelwerk nachdenken. "Internationalität" um den Preis bedingungsloser Anpassung an etwas, das nicht einmal besser ist, halte ich für eine fragwürdige Tendenz.
  9. MARC einfuehren unter dem Vorbehalt, dass sich damit der internationale Datenaustausch verbessert.
  10. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre die Umsetzung der Altdaten zu aufwändig. In Deutschland sind immer noch nicht alle Katalogdaten in EDV-Katalogen bzw. im Web verfügbar. Dieses Ziel muss in Deutschland vorrangig Ziel verfolgt. Erst im Anschluss daran ist eine Umstellung von RAK auf AACR2 sinnvoll.
  11. Da RAK anscheinend das modernere Regelwerk von beiden ist, sollte es nicht gänzlich abgeschafft werden. Wenn RAK nicht den internationalen Ansprüchen gerecht wird, warum dann nicht ein ganz neues Regelwerk konzipieren? Ein Regelwerk, das an die Bedürfnisse von Online-Katalogen angepasst wird , die neuen Medien beinhaltet und kompatibel zu den umfangreichen Altbeständen ist.
  12. Zur Erlaeuterung: Ich bin im Bereich Information/Bibliographischer Dienst/Benutzerschulung taetig. Wohlgemerkt: Wir stimmen hier darueber ab, ob wir einer Einfuehrung der AACR unter den MOMENTAN HERRSCHENDEN BIBLIOTHEKSPOLITISCHEN RANDBEDINGUNGEN zustimmen und nicht darueber, ob wir RAK oder AACR fuer das bessere Regelwerk halten. Natuerlich lassen sich unter AACR Kataloge erstellen, die einen maximalen bibliographischen Informationsgehalt bieten. Nur ist unter den obwaltenden Umstaenden zu befuerchten, dass eine Regelwerksumstellung sofort dazu benutzt werden wird, das allgemeine Niveau der Katalogisate zu druecken und bisher obligatorische, sinnvolle Verknuepfungen in unseren Datenbanken abzuschaffen. Dem muss man sich entgegenstellen. Ich bin immer noch der Ansicht, dass Bibliotheken nicht nur "Tankstellen" fuer leicht verderbliche Daten sind, sondern kulturelle Einrichtungen, die auch fuer zukuenftige Generationen arbeiten und deshalb Qualitaetsansprueche nicht dem Primat der Wirtschaftlichkeit opfern duerfen.
  13. Die Wahl zwischen Scylla & Charybdis ... Hinsichtlich der Katalogisierung von Altbeständen (exemplarspezifische Eigenheiten) sind AACR wie RAK völlig unzulänglich. Aber die hohen Herren verdienen einen Denkzettel!
  14. Die ideale Lösung wäre meiner Meinung nach die angleichende Weiterentwicklung beider Regelwerke (AACR und RAK)
  15. Um einen internationalen Austausch der Katalogdaten zu ermöglichen, denke ich, ist es sinnvoll, die Datenformate anzupassen, deshalb bin ich für die Einführung von MARC. AACR einzuführen ist meiner Meinung nach zu kostenintensiv. In der Schweiz funktioniert es doch auch. RAK und MARC (Schweiz).
  16. AACR2 und RAK Zur gegenwärtigen Diskussion, ob in Deutschland anstelle der RAK die AACR2 eingeführt werden sollen, macht die UB Stuttgart folgende Anmerkungen:

  17. 1. Die RAK haben sich in den letzten 25 Jahren als ein ausgezeichnetes Regelwerk erwiesen, das den AACR2 z.B. bei der Behandlung mehrbändiger Werke deutlich überlegen ist. Durch die derzeitige Überarbeitung der RAK (Wegfall von Bestimmungen, die nur für Zettelkataloge sinnvoll sind, konsequente Nutzung der Möglichkeiten der Online-Katalogisierung z.B. durch Anwendung von Codes) wird das Regelwerk weiter gestrafft und damit noch effizienter und leichter anwendbar sein.
    2. Die AACR2 erfordern im Vergleich zu RAK einen eher höheren Katalogisierungsaufwand: Die AACR2 sehen beispielsweise mehr Eintragungen unter örperschaften vor als die RAK, so daß mehr Körperschaften anzusetzen wären (obwohl in Deutschland Recherchen über Namen von Körperschaften erfahrungsgemäß fast keine Rolle spielen). Die Definition, was als Körperschaft gilt, geht bei AACR2 deutlich weiter, so daß auch Projekte, Kooperationen etc. anzusetzen sind, die nach RAK nicht als Körperschaft gelten. Die Kriterien,ob eine Körperschaft die Haupteintragung oder eine Nebeneintragung bekommt, sind bei RAK formal definiert, bei den AACR2 dagegen inhaltlich und somit aufwendiger.
    3. Die Umstellung würde vor allem bei den Normdateien (GKD, PND) einen erheblichen Umstellungsaufwand erfordern. Die GKD umfaßte am 31.12.2000 über 800.000 Datensätze, die zum überwiegenden Teil geändert werden müßten.
    4. Der Schulungsaufwand in den einzelnen Bibliotheken für die Einführung der AACR2 wäre nicht unbeträchtlich; die dafür notwendige Zeit wird sinnvoller in die Weiterführung der Retrokonversion investiert. Davon würden auch unsere Benutzer profitieren, während die Umstellung auf ein anderes Regelwerk und die damit verbundenen Inkonsistenzen der bibliographischen Daten für die Benutzer keinen ersichtlichen Gewinn mit sich bringt.
    5. Sinnvolle Anpassungen an die AACR2 sind in den neuen RAK sowieso schon vorgesehen, z.B. die Behandlung von Präfixen bei Personennamen als eigene Ordnungswörter. Fazit: Anstelle einer langjährigen Diskussion über die Einführung der AACR2 und einer sich daran anschließenden langjährigen Einführung der AACR2 (Übersetzung ins Deutsche, Schulungsaufwand, Festlegung, wie optionale AACR2-Bestimmungen in Deutschland oder den einzelnen Verbünden angewendet werden sollen etc.) sollte man versuchen, die neuen RAK so bald wie möglich fertigzustellen - zum Nutzen der Benutzer und der Bibliothekare.
     


    RAK und MAB beibehalten

  18. Niemand kann mit Sicherheit sagen, welche enormen Anstrengungen auf die Bibliotheken zu kommen werden, wenn umgestellt wird auf AACR + neues Format, und wie dann v.a. die Bibliotheken die Anforderungen bewältigen sollen im bestehenden technischen, organisatorischen und personellen Kontext!! Die "Vision" eines international gültigen Regelwerkes + Formates hat ohne Zweifel Bestechendes an sich - wer würde dem widersprechen! Wie aber wird es mit der Realisierung aussehen, in organisatorischer Hinsicht, mit Blick auf die notwendige finanzielle Ausstattung/"Untermauerung" + Begleitung auf allen (!) Ebenen (Nachhaltigkeit) und -nicht zuletzt- die Bereitstellung der technischen Mittel sowie ausreichender personeller Ressourcen?? Wie will der Unterhaltssträger überzeugt sein, wenn schon jetzt allenthalben der Rotstift "kreist": mit der in der Vision formulierten betriebswirtschaftlichen Optimierung des Systems? Wenn jetzt, wie es stets verlautet, gespart werden muß, wird sich wohl niemand auf das Versprechen einer wirkungsvollen Ausgabensenkung (bei gleichzeitig eintretender Verbesserung der Serviceleistung!) im mittelfristigen Bereich einlassen!! Erst mal werden Kosten steigen ... Gewinner eines Umstiegs sind sicherlich weniger die Bibliotheken, die aber die Hauptarbeit zu leisten haben, als vielmehr regionale (Verbundzentralen u.ä.) bzw. nationale (DDB) Einrichtungen, die sich am internationalen Informations-Markt positionieren können. Ein Umstieg wäre weiter kein (fast kein!) Problem, wenn man gewissermassen bei Null anfinge! Tatsache ist, dass v.a. große Bibliotheken mit umfangreichen Beständen jetzt schon erheblichen Aufwand betreiben müssen, um die Datenhaltung ihrer Bestände in regionalen, v.a. aber in ihren lokalen Systemen zu pflegen! Was die Nutzung von Fremddaten angeht, zeigt ein Blick auf die heutige Praxis die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit: häufig kommt man in der täglichen Kat.-Arbeit noch nicht mal auf den DDB-Server (u.a. wg. "Time-Out"!!) und/oder im Erfolgsfall besteht für den übernommenen Datensatz Korr.-/Bearbeitungsbedarf ... Fazit: Eine bibliothekspolitische Entscheidung für die Einführung eines neuen Regelwerks bzw. Formates macht nur Sinn, wenn in unserem föderalen System eine Verbindlichkeit auf allen Ebenen in der Umsetzung der Ziele errreicht werden kann. Nach dem derzeitigen Stand und mit Blick auf vergleichbare Entwicklungen in der Vergangenheit "in deutschen Landen" steht nicht zu erwarten, dass auf einmal alles anders wird ...!!
  19. RAK muss modernisiert werden
  20. Die Sache wird teuer. Ein Umstieg auf AACR/MARC-konforme Software gerade bei kleinern Bibliotheken scheint angesichts der allg. Haushaltslage illusorisch. Wenn es denn ueberhaupt die erwuenschten Rationalisierungseffekte gibt, so duerften bei kleineren Bib's die Kosten den Nutzen bei weitem uebersteigen. Und Softwarefirmen muessen und werden sich die notwendigen Anpassungen bezahlen lassen.
  21. RAK und RSWK sollten flexibler werden. In die Gehirne der "Regelwerkspäpste" muss wesentlich rascher als bisher einsickern, dass elektronische Kataloge andere Parameter benötigen als Zettelkataloge. Weg mit allen Bestimmungen, die aus der Vergangenheit der Zettelkataloge stammen; mehr "Kann-bestimmungen," schnelleres Reagieren auf neue Technologien auch im Regelwerksbereich usw. Dadurch können wir uns die in meinen Augen völlig überflüssige, teure und keineswegs zu besseren Ergebnissen führende Amerikanisierung unserer Bibliotheken ersparen!
  22. Bei immer intelligenterer Software ist es obsolet, das Regelwerk umstellen zu müssen: Datenübernahme und -tausch gehen auch so bequem. Ein anderes Regelwerk bedeutet enormen Aufwand für jede einzelne Bibliothek und Ausbildungsstätte in Deutschland bei zweifelhaftem Nutzem. Internationalität ist auch angestrebt durch die Weiterentwicklung von RAK-WB. Es geht nicht an, dass für das Florieren von OCLC/PICA die gesamte Bibliothekslandschaft verändert werden muss.
  23. Ich bin nicht tief genug mit der Materie vertraut, um mir ein ganz klares Meinungsbild machen zu koennen. Generell bin ich schon fuer Vereinheitlichung und auch internationale Zusammenarbeit, und um die RAK waer's bestimmt nicht schade! Andererseits sind die AACR sicher genau so wenig der Weisheit letzter Schluss wie die RAK. Jede Bibliothek hat sich ihre eigenen Haus-RAK geschaffen und jede wuerde bestimmt mit den AACR genau so verfahren. Und der Import von Fremddaten in die deutschen Verbuende klappt doch auch jetzt schon ganz gut. Man sollte erstmal sich innerhalb Deutschlands auf einheitliche Strukturen einigen statt wieder Klein- und Kleinststaaterei (wenn man sich z.B. das Mikro-PICA-System in der Mitte Deutschlands ansieht) zu betreiben.
  24. Es sollten diejenigen entscheiden können, die die finanziellen und personellen Folgen einer so gravierenden Änderung zu tragen haben. Was die Sachdiskussion angeht, müßte diese erst mal richtig geführt werden und zwar von den Betroffenen, nicht von Theoretikern. Es darf nicht sein, dass im Entscheidungsgremium weiterhin entgegen den ausdrücklichen Wünschen der einzelnen Bibliotheken abgestimmt wird - so geschehen im Fall Südwestverbund. Bevor wir uns Gedanken über die Anpassung an internationale Gegebenheiten machen, sollte dafür gesorgt werden, dass es deutschlandweit einheitliche Standards gibt, z.B. durch Vereinheitlichung aller Verbünde etc. Was nutzt uns Internationalität, wenn es nicht einmal für ganz Deutschland gemeinsame Nachweisinstrumente gibt?
  25. Wir in Österreich hatten schon die größten Schwierigkeiten beim Umstieg vom alten BIBOS-System auf ALEPH und beim Umstieg vom der alten ALEPH-Release auf die neue Version. Warum muß man immer wieder etwas Neues suchen, wenn das Alte genau so gut ist!?
  26. Dieses Vorhaben ist viel zu teuer und bringt keine Verbesserung!
  27. Der Aufwand einer Umstellung von RAK, MAB auf AACR , MARC steht in keinen Verhältnis zu dem Nutzen unserer heimischen Kunden (Steuerzahler). RAK sollte so weiterentwickelt werden, dass die Kartenkatalog-typischen Regeln überprüft und eine Ausrichtung auf die online-Suche erfolgt. Dabei sollen die eingeschränkten Retrieval-Möglichkeiten von den bisher auf relationalen Datenbanksystemen laufenden Bibliothekssystemen nicht als Hindernis dienen. Es sollten vielmehr die Möglichkeiten der für Informationssuche optimierten Retrieval Engines berücksichtigt werden. Damit dürfte eine deutliche Vereinfachung erreicht werden. Die normierte Ansetzung von Personen, Körperschaften und Kongressen ist eine Stärke der Kataloge gegenüber den Fachinformationsdatenbanken. Diese Stärke muss erhalten bleiben. Die Sacherschliessung der Kataloge im Vergleich zu den Fachinformationsdatenbanken ist schwach. Hier muss der Anschluss erreicht werden (Fachklassifikationen + Fachthesauri + übergreifende Allgemeinklassifikation in Landessprache). Weitere inhaltliche Anreicherung (Inhaltsverz., Einleitung, Zus.fassung) wäre wünschenswert. Zum Datenformat: In welchem Format ein System intern seine Daten verwaltet, ist eine Frage der Systemoptimierung. Für die übergreifende Suche und Datenaustausch ist ein oder mehrere standardisierte Datenformate ein Muss. Ein gutes System kann mehrere Formate dynamisch erzeugen. MAB ist nicht ideal und MARC auch nicht. Es sollten sich auch die AACR/MARC-Anwender hin zu einer besseren Kombination bewegen und die RAK/MAB-Anwender auch das Optimum suchen, das sicher nicht in AACR/MARC liegt. Lernen von den Datenformaten z.B. von STN-Datenbanken ist hilfreich. Fazit: RAK optimieren für online-Kataloge unter Information Retrieval Engines. Austauschformat in verschiendenen Alternativen anbieten bis ein "optimum" gefunden ist. Kooperation mit AACR-Entscheidern ist sinnvoll.
  28. Ich wohne nicht in Amerika
  29. Da es überall an Geld und Stellen fehlt, denke ich, haben wir wichtigeres zu tun, als ein neues Regelwerk einzuführen. Besser und auch wirtschaftlicher ist eine Weiterentwicklung beider Systeme mit einer langsamen Annäherung.
  30. Wäre eher für eine Reform der RAK unter starker Berücksichtigung der AARCR2
  31. Ich finde, daß es sinnvoller wäre, die RAK zu bearbeiten und zu aktualisieren
  32. AACR ist nicht besser als RAK, und ist für die heute dominierenden online-Kataloge noch schlechter geeignet. Ein Umstieg sollte erst erfolgen, wenn die AACR entsprechend geändert wurden. Die AACR bedeuten zudem ein nicht unerheblicher Mehraufwand bei der Katalogisierung (Wesentlich mehr Einträge unter Körperschaften, Zwang zur Individualisierung von Personen, mit entsprechendem hohen Rechercheaufwand). Ich fände es viel besser, wenn man AACR-Aufnahmen in den Fällen ohne Korrekturen übernehmen sollte, in denen eine Suche im Online-Katalog nicht erschwert wird (Das dürften bei weitem die meisten Fälle sein.) Eine zusätzliche Körperschaft stört ja niemanden, auch die Frage was oder wer die Haupteintragung bekommt ist doch heute vollkommen irrelevant. Gegen einen Umstieg auf MARC hätte ich dann nichts mehr einzuwenden, wenn MARC Hierarchien gut darstellen kann.
  33. + Weiterentwicklung auch der Schlagwortnormdatei/RSWK auf einen multilingualen Thesaurus!
  34. Das mindeste ist eine _faire_ Untersuchung.
  35. Mir kommt die ganze Angelegenheit zu wenig durchdacht vor, deswegen bin ich dafür RAK und MARC vorerst beizubehalten. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Änderungen, aber sie sollten sinnvoll sein.
  36. Die Katalogisierung mehrbändiger Werke ist in den AACR unzureichend.
  37. in meine Allegro-Datenbank (RAK)importiere ich ohne Schwierigkeiten MAB-Daten (Normdaten der DDB und ZDB-Daten) und US-MARC-Daten (AACR). Genauso kann aus der Datenbank exportiert werden. Der einzige Handlungsbedarf, den ich sehen kann, besteht darin, die RAK - und die AACR! - zu datenbankgerechten Regelwerken weiterzuentwickeln. Vielleicht kann das mal endlich jemand ernsthaft angehen. Ist natuerlich betraechtlich schwieriger, als von Internationalitaet nur zu faseln.
  38. Bisher konnten mich keine Argumente davon überzeugen, das eine Umstellung eine effizientere Arbeitsweise möglich macht. Eine Umsetzung der Altdaten halte ich auch vonnöten. Das gesamte Projekt ist vom Arbeitsumfang und seinen Folgen m.E. nicht überschaubar, die "positiven" Effekte sind nicht zu sehen. Pläne, z.B. Körperschaften international zu verknüpfen, Entitäten zu bilden, können unabhängig von einem Umstieg weiterverfolgt werden, sind auch schon recht alt und nie richtig in die Gänge gekommen. Man müsste bei der Weiterentwicklung der RAK wie auch schon in der Vergangenheit internationale Entwicklungen berücksichtigen, das eigentliche Problem bei der Regelwerksarbeit ist aber die unaussprechliche Langsamkeit der Prozesse. Dies würde aber in keinster Weise besser durch die Verwendung von AACR werden, die Einflussnahme wäre wesentlich geringer. Die AACR sind auch kein Regelwerk auf dem neuesten Stand der Dinge. Für die Verbundkatalogisierung wären umfangreiche Präzisierungen nötig, ob die dann in allen Verbünden gleich gehandhabt würden ...? Am Ende hätten wir ein deutsches AACR. Und wofür?
  39. die enormen umstellungskosten rechtfertigen einen umstieg auf ein veraltetes regelwerk in keiner weise; dieses geld sollte in die fertigstellung von rak2 und in technische entwicklungen gesteckt werden, die trotz unterschiedlicher regelwerke einen datenaustausch ermöglichen. vielleicht könnte man bei der weiterentwicklung des regelwerkes auch mit dem amerikanischen bereich zusammenarbeiten.
  40. Umstieg auf AACR und Marc bedeutet viel Aufwand (Zeit, Kosten) fuer keinen oder nur sehr wenig Nutzen.
  41. Der Wechsel wäre anachronistisch. Es sollte weiter an der Kompatibilität gearbeitet werden.
  42. bis jetzt hat der datenaustausch doch offensichtlich funktioniert, oder? dehalb: hoch die kleinen aber feinen differenzen - nieder mit rücksichtsloser globalisierung !
  43. Meine Stimme ist zuallererst als Protest gegen die Art und Weise des Zustandekommnes der Entscheidung zu betrachten!
  44. Das Katalogisieren dient dem Auffinden eines Bandes. In vielen deutschen Bibliotheken ist die Aufstellung nicht werkweise, sondern einzelbandweise (z.B. strikter NC, Magazinaufstellung). Deshalb muss die Granularität der Katalogisierung diesem gerecht werden. Sowohl AACR wie auch MARC werden dem nicht gerecht. Wichtig sind doch nur geeignete Schnittstellen, um ausreichend international zu werden. Auf anderer Ebene wird doch auch nicht die deutsche Sprache abgeschafft, um international zu werden.
  45. Der Darstellung von Frau Hoffmann von der WLB ist nichts hinzuzufügen. Sie trifft den Nagel auf den Kopf.
  46. Zu befürchten ist eine intellektuell durchzuführende, groß angelegte Datenbereinigung.
  47. Siehe z.B. 'Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft der Datenbankteilnehmer (AGDBT) zur Diskussion um AACR/MARC vs. RAK/MAB' vom 26.11.2001
  48. Internationalisierung hin oder her. Seit meiner Ausbildung haben wir schon 3 verschiedene Formate gelernt, den Zettel-Katalog abgebrochen, aber noch nicht vollständig retrokonvertiert, so dass er nach wie vor benutzt werden muss, den neuen Opac, der auch eine Umstellungszeit hatte - und nun wieder etwas neues? Nichts dagegen, neues zu erlernen, aber ich muss auch den Sinn dahinter sehen und das tue ich nicht. Ich arbeite in einer mittelgroßen Abteilungsbibliothek, wo ich alles mache und wo einfach keine Zeit dafür ist, immer wieder auf neue Systeme umzustellen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis wirklich stimmt. Ich nutze nämlich so gut wie nie Fremddaten, einfach weil selbst die Übernahme momentan teilw. länger dauert als eine neue eigene Aufnahme. In Zeiten, wo das Geld knapp ist, haben wir glaube ich wichtigere Dinge zu erledigen.
  49. Ich halte einen so massiven Eingriff in den Katalog (Katalogabbruch) in der EDV für nicht verantwortlich. Der Aufwand steht in keiner Relation zum Nutzen!
  50. RAK ist präzise genug, keine Ausuferung durch LoC-Zusatz-Regelungen (publizierte "Produktions"-Ziffern!!) MAB/MARC-Umsetzungstabellen werden die Maschinenmenschen ja hoffentlich schaffen. Die Bit-Quote aller verwaltungstechnischen Verzeichnungen eines Dokumentes soll dessen Volltextspeicherungs-Bitzahl möglichst nicht überschreiten ;-)
  51. Für uns bleiben folgende Fragen: - imense Kosten (kaum ein Land hat Geld für seine eigenen Bibliotheken) - erheblicher Schulungsaufwand (wer soll und kann den neben seinem Dienst leisten, oder wird dafür der Personalbestand aufgestockt?) - internationales Mitspracherecht (welche Experten können in den Gremien mitarbeiten?) - soll hier die Profilierungssucht Einzelner unterstützt werden? - DFG soll Projekte unterstützen, die richtig viel kosten, ohne erkennbare Verbesserung der Formal- und Sacherschließung? Habe den Eindruck, es ist auf politischer Ebene längst beschlossen. Es geht nur noch um's wie!? Leute paßt auf!!! RAK sollte mit NACHDRUCK weiterentwickelt werden in Richtung INTERNATIONALER Anpassung.
  52. Für die Anpassung der ZDB-Daten würde sich ein unabsehbarer Bedarf an Nachbearbeitung ergeben, und das in Zeiten der Personaleinsparungen
  53. 1. Wenn man sich für eine Umstellung entscheidet, dann sollte diese auf jeden Fall sowohl das Regelwerk wie das Format betreffen, da letzteres jeweils stark am Regelwerk angelehnt ist. Ich persönlich habe negative Erfahrungen damit gemacht, RAK-Katalogisate sinnvoll in einem MARC-Format abzubilden. 2. Nur weil etwas weiter verbreitet ist, ist es nicht notwendigerweise besser. Dies erscheint mir auch im Falle von AACR richtig zu sein. 3. Eine Übernahme von anglo-amerikanischen Regeln sollte nicht als Internationalität verkauft werden. Im Gegenteil ist RAK was die Ansetzung von Personen, Körperschaften etc. anbelangt weit internationaler. Dies sollte auf keinen Fall aufgegeben werden. Oder wird es dann eine "deutsche" AACR geben? Dies wäre dann aber wieder ein Sonderweg, der ja im deutschen Bibliothekswesen immer beklagt wird. 4. Das Pro-Argument der leichteren Fremddatenübernahme überzeugt nicht. Gerade dazu wurden ja die Austauschformate entwickelt. 5. Aus Sicht des Suchenden in Bibliothekskatalogen ist es völlig gleichgültig, welches Regelwerk oder Format zur Anwendung kommt. Hier geht es darum, das Gesuchte möglichst einfach zu finden. Die immense Arbeit, die durch eine Umstellung auf die Bibliotheken zukäme, sollte sinnvoller im Dienste des Bibliotheksbenutzers zum Einsatz kommen. Deshalb: Beibehaltung der RAK und eine zügige Entschlackung und Überarbeitung dieses Regelwerkes auf die Erfordernisse eines modernen Bibliothekskataloges. Hierauf warten die Katalogisierer vor Ort schon viel zu lange!
  54. MARC-Beispiele genau angeschaut-wirkt total unübersichtlich und nicht ausgereift - wollen wir Schritte zurück machen?
  55. Die Weiterentwicklung der RAK-WB im Sinne der seit langem (und durchaus zu Recht)geforderten Annäherung an die AACR ist weit gediehen. Sie muss konsequent und schnellstmöglich zu Ende gebracht werden. Dann erschlüge man das Schlagwort "Internationalität" hoffentlich endgültig mit einer international vorzeigbaren Lösung. Datentausch ist ohnehin bereits jetzt und nicht erst seit gestern jederzeit möglich. Und Pandoras Büchse mit den jetzt so verschämt verschwiegenen, eigentlich aber vorrangigen offenen Fragen der Alt- und Lokaldaten- bereinigung in den diversen Verbundsystemen würde erst gar nicht geöffnet. Möge es dabei bleiben!!!!!!
  56. Keine Gestaltungs- und Mitsprachemöglichkeiten bei MARC/AACR. Damit auch keine Berücksichtigung event. deutschsprachiger Besonderheiten. Vorteile sind im Verhältnis zum Aufwand nicht klar erkennbar.
  57. Wenn die RAK endlich online-orientiert modernisiert und von Zettelkatalogs-Ballast befreit würde, dann hätten wir ein modernes Regelwerk. Ich katalogisiere schon seit ca. 9 Jahren nach RAK-Online und sehe eigentlich keinen zwingenden Grund, warum partout ein neues Regelwerk her muss, zumal die AACR in dieser Hinsicht keinen wirklichen Fortschritt zu bringen scheinen. Auch hat sich das MAB-Format meiner Meinung nach bewährt, wenn man mit Stufensätzen sinnvoll umgeht und sich i.d.R. auf 2 Stufen beschränkt. Ich habe keine Ahnung wie bei MARC-Titelaufnahmen die Zuordnung der Exemplarsätze zu den Bänden erfolgt, aber eine nachträgliche Hierarchiebildung findet bestimmt auch statt. Da die MAB-MARC-Konvertierung und umgekehrt doch auch kein ernsthaftes Problem darstellt, frage ich mich, warum wir ein neues Austauschformat, D-MARC, unbedingt brauchen?
  58. Weder RAK noch MAB sind nicht besonders schützenswert, doch wenn eine Änderung des derzeitigen Zustandes eine Verschlechterung ist, muß man schon fragen, ob bei der Stelle, die sich solche Entscheidungen leistet, sachliche Überlegungen für das deutsche Bibliothekswesen und deren Benutzer angestellt wurden oder nur der eigene kleine (Bibliotheks- oder Verbund-) Horizont ausschlaggebend war. Eine Änderung der Datenstruktur bedeutet meist eine Verschlechterung des vorigen Zustandes: Besonderheiten der alten Struktur gehen verloren, Besonderheiten, die die neue Struktur zuließe, können selten automatisch auf die Altdaten angepaßt werden. Jede Übernahme von Fremddaten braucht eine Anpassung der Daten an die je eigene Struktur des Bibliothekssystems. Eine Anpassung von verschiedenen Formaten und Regelwerken benötigt etwas mehr Aufwand, aber auch innerhalb derselben Welt geht es nicht völlig ohne Anpassungen. Eine Regelwerksänderung bringt immer eine gewisse Inkonsistenz mit sich, wenn man nicht in verschiedenen Katalogen mit verschiedenen Regelwerken arbeiten will. Aber jetzt ein Regelwerk, das nur bedingt onlinetauglich ist, durch ein Regelwerk ersetzen zu wollen, das genausowenig onlinetauglich (und noch dazu nicht einmal vollständig übersetzt) ist, bedarf schon besonderer Fähigkeiten. Jahrelang (wirklich zu lang) hat man daran gearbeitet, das Regelwerk so umzugestalten, daß es sowohl onlinetauglich, als auch für Datenausgaben brauchbar wird und mit den Altkatalogisaten einigermaßen kompatibel bleibt. Das war offenbar alles umsonst und statt Fortschritts ist (bestenfalls) Stillstand angesagt. Schilda läßt grüßen.
  59. Da für mich die Konsequenzen der Umstellung nicht völlig überschaubar sind, entscheide ich mich z.Z. für die Beibehaltung und Weiterentwicklung der RAK.
  60. warum aacr übernehmen, warum nicht lieber aus den vor- und nachteilen beider regelwerke etwas benutzerfreundliches machen??! ich moechte nicht, dass rak so bleibt wie es ist, da gaebe es verschiede verbesserungen, die vor allem die veraenderte arbeitsweise durch den pc bedingt einbezieht.
  61. Ich habe Katalogumstellungen fürchten gelernt!
  62. Unterschiedliche Formate und Regelwerke wird es immer geben. Besser als den grossen Kraftakt der Umstellung: Möglichkeiten einer virtuellen einheitlichen Rechercheoberfläche und der besseren Umwandlung der Daten beim Austausch schaffen. MAB2 -> Unimarc gibt es schon. MAB2 -> US-Marc wäre der nächste Schritt.
  63. Auf technischem Wege sollte Kompatibilität erreicht werden. Das Ziel Internationalität ist nicht nur durch Regelwerksangleichung zu erreichen.
  64. Nur Nachteile: - Kostenaufwand - Zeitaufwand zum Aneignen der AACR - Bandtitel bei mehrbdg. Werken nicht indexierbar - Abkürzungen im Titelzusatz
  65. Ich begruesse die derzeitige intensive Diskussion um Regelwerke und Datenformate. Ich bin aber der Meinung, dass eine Entscheidung erst am Ende dieser Diskussion stehen kann und nicht am Anfang, wie es bereits von vielen Kollegen und Kolleginnen geaeussert wurde. Die Art und Weise, wie die Entscheidung gelaufen ist, entspricht dem von J. Stoltzenburg 1989 kritisierten Entscheidungssystem deutscher Bibliothekspolitik, dem "Inneren Kreis" als "geschlossener Elite", die von der Unmuendigkeit ihrer Gefolgschaft ausgeht. Dies empfinde ich als eklatante Missachtung der Kolleginnen und Kollegen und ihrer vielfaeltigen Kompetenzen, ohne die der Bibliotheksalltag nicht zu organisieren und bewaeltigen waere. Nach dem Anstoss zur Diskussion haette mindestens ein Bibliothekartag zur oeffentlichen Diskussion liegen muessen, bevor die Entscheidung durch die Meinungsfuehrer und Meinungsfuehrerinnen des dt. Bibliothekswesens erfolgte. Und nicht als nachfolgendes Alibi, wie es jetzt der Fall ist. Ich hoffe, dass alle Meinungen gehoert, bedacht und abgewogen werden.
  66. Wir brauchen keine neuen Regeln, da Vorteile nicht ersichtlich sind: keine Vereinheitlichung, da es auch Marc in verschiedenen Versionen gibt, keine deutsche Übersetzung, keine Normlisten, aufwendige Umschulung....
  67. Im Zeitalter der EDV kann ich nicht verstehen, dass man einen solchen Aufwandt betreiben will. Es gibt doch genügend Möglichkeiten, Daten bzw. Datenbanken zu verknüpfen, Links zu setzen etc pp. Von der Aufwand-Nutzen-Relation und vor allem den Kosten ganz zu schweigen.
  68. Für uns wäre die Umstellung nur nachteilig: hoher Schulungsaufwand, keine Integration von Normdateien, Problem bei mehrbändigen Werken....
  69. Nachdem ich den Bericht der Arbeitsgruppe der ZDB unter Leitung von Barbara Sigrist gelesen habe, scheint mir, ein Umstieg würde vor allem auch gravierende Verschlechterungen bringen (Allein die fehlende ID-Nummern-Verknüpfung! Wenn es mit den ID-Nummern wirklich so ist, wie in dem Bericht der Arbeitsgruppe dargestellt, dann stellt sich mir schon die Frage, warum das bessere System an das schlechtere angepasst werden soll?) und wäre außerdem mit einem zusätzlichen Arbeitsaufwand verbunden, der sich im Moment noch gar nicht abschätzen läßt. Würde man Zeit und Energie, die für einen Umstieg notwendig wären, in das derzeitige System stecken, wäre sicher eine viel bedeutendere Verbesserung zu erreichen.
  70. Kann in der Zeit der GATEWAYS, wo letztendlich die meisten Benutzer nach Stichwort und evtl. einem Namensteil suchen, wirklich der Aufwand einer radikalen Regelwerksänderung betrieben werden. Heutzutage würde sogar der unerfahrenste Benutzer in einem nach den PI geführten OPAC einen grammatikalisch komplizierten Sachtitel ohne Probleme über die Stichwörter finden. Genauso wird er nach AACR angesetzte Titel in einem RAK-OPAC finden, wenn er auf die groben Unterschiede hingewiesen wird. Also Katalogisierung wie gehabt. Ich denke, man sollte neben MAB auch MARC als Austauschformat unterstützen, indem vom "Standardisierungsausschuss" eine ein- eindeutige Konkordanz von einem zum anderen Format herausgegeben wird. Damit könnte man doch innerhalb den MAB-Gebieten einheitlich und zugleich international sein: Die zweisprachigen (letztendlich wohl abhängig von der Kompetenz der eigenen EDV) können dann mit allen!
  71. Befürchte, daß der Aufwand für uns zu groß ist. (3 Mitarbeiter in Vollzeit)
  72. Eine Globalisierung im Bibliothekssektor halte ich persönlich für den größten Blödsinn!
  73. wozu AACR? eine international gleichlautende Titelaufnahme ist sowieso oft nur schwer möglich ( - jede Bibliothek macht's irgendwie doch anders - ), kann man in dieser schnell-lebenden Zeit nicht irgendwann einmal auf Kontinuität bauen?
  74. Ich halte RAK für ein sehr brauchbares Regelwerk. Eine Umstellung auf AACR brächte uns einen immensen Arbeitsaufwand, aber kaum Vorteile. Wir sollten etwas mehr europäisches Selbstbewußt sein zeigen statt auf die internationale "Harmonisierung" zu schielen.
  75. Unser Erwerbungssystem SIERA müßte bei einer Einführung von MARC ebenfalls geändert werden, da wir z.B. bei mehrbändigen Werken auf einzelne Bände angewiesen sind. Wer trägt die Kosten?
  76. Bin auf jeden fall für eine beibehaltung der RAK, da sich meiner meinung nach weder für den leser, noch für den in der katalogisierung tätigen bibliothekar wesentliche verbesserungen durch das andere system (AACR)ergeben würden! Einer allgemeinen simplifikation der jetzigen RAK - d.h. einer auf elektronische datenverarbeitung konzipierten regelwerksangleichung, würde ich hingegen jederzeit zustimmen! Völlig unverständlich scheint mir, dass man erst JETZT, wo jedes land bzw. jede bibliothek ihr system eingerichtet hat, mit dem vorschlag daherkommt! Wo war die AACR-Lobby vor 10 oder 20 Jahren? bzw. Warum ist man nicht schon damals auf dieses system umgestiegen ? ... wahrscheinlich weils so toll ist ... oder?
  77. Das Geld, das für die Umstellung verwendet werden soll, steckt man besser in wirklich wichtige Projekte wie z.B. Katalogkonversion
  78. Statt eine "Machbarkeitsstudie" durchzuführen (machbar ist ja in der Tat so einiges, es muß nicht immer auch sinnvoll sein) plädiere ich für eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse, denn das ist es auch, was unserer Unterhaltsträger u. letztlich den Steuerzahler interessiert.
  79. Man sollte berücksichtigen, dass bei einem Wechsel in den Verbünden Millionen von Altdaten in das neue Format zu konvertieren sind - und wer so etwas ähnliches (z.B. Wechsel von Datenbanksystemen, Bsp. IBAS->PICA) schon einmal miterlebt hat, weiß, dass es immer zu Informationsverlusten durch unklare Zuordnungen etc. kommt. Besser werden die Daten dabei nie! Bei kompliziert strukturierten MBWs ist das Chaos praktisch vorprogrammiert, weil hierbei in den wenigsten Verbünden ideale Ausgangsdaten vorhanden sind (ebenfalls durch Probleme mit Altdaten bzw. Fremddaten)
  80. Meiner Meinung nach eine rein politische/wirtschaftliche Entscheidung, die unter dem Deckmaentelchen der groesseren Wirtschaftlichkeit durch Fremddatennutzung daherkommt. Die Folgen fuer die Arbeit damit (fuer Benutzer und fuer Bibliothekare) werden wir dann spaeter zu spueren bekommen: durch Katalogbrueche keine homogene Datenbanken, evtl. Vorteile der AACR relativieren sich damit. Spaeteren Klagen ueber Mehraufwand wird immer damit begegnet werden, dass doch durch mehr Fremduebernahmen eine Einsparung erzielt worden sei. Dabei wird es eine Abwaelzung von Arbeiten aus den Verbundsystemen in Lokalsysteme geben (Hierarchien!)
  81. Wer kann eigentlich einen Katalogbruch oder aber Umarbeitungen befürworten ??? Wir sind serviceorientiert und haben keine finanziellen oder personellen Ressourcen für solche Abenteuer.
  82. Für den Bereich der Zeitschriftenkatalogisierung sehe ich z.Zt. keine Vorteile in einer Umstellung auf AACR/MARC.
  83. Arbeits- und Kostenaufwand sollten möglichst gering gehalten werden (!); mit Hilfe der Informationstechnologie sollten Alternativen auf internationaler Ebene gefunden werden (z.B. Meta-Normdateien); nationale Vielfalt besteht nun mal, wird den Bedürfnissen der jeweiligen Endnutzer sicherlich eher gerecht
  84. Ein Umstieg auf MARC erschiene mir sinnvoll, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass alle ueber MAB transportierbaren Informationen auch in MARC vollstaendig transportiert werden koennen (z.B. auch Identnummern-Verknuepfungen, bibliographische Bandsaetze). Ein Versuch, dies in MARC zu realisieren, koennte auch als Test angesehen werden, inwieweit bei den "internationalen" Gremien ueberhaupt die Bereitschaft besteht, Erweiterungen im Format vorzunehmen, die zu diesem Zeitpunkt ggf. einen nur national gebrauchten Standard erfuellen.
  85. Ich arbeite in einer kleinen Spezialbibliothek und habe nicht nur mit der Katalogisierung zu tun, sondern auch mit allen anderen bibliothekarischen Tätigkeiten, die in einer Bibliothek mit einer Bibliothekarsstelle anfallen. Nebenbei auch Beratung der Besucher, die zum Teil auch aus dem Ausland zu uns kommen. Mir erscheint es sinnvoller, die bisherigen Regeln umzuarbeiten, weil ich den Eindruck habe, daß bei dieser Vorgehensweise die speziellen Probleme des deutschen Bibliothekssystems eher berücksichtigt würden, als bei einer Übernahme von AACR und MARC.
  86. Warum sollte die Katalogisierung wieder bei Adam und Eva anfangen!? Neue Basis-Regeln, neue "Sonderregeln". Die Aufgabe der EDV wäre eine vernünftige Kompatibilität verschiedener Systeme herzustellen (es ist nie zu spät) und nicht die der Titel- aufnehmer - als Retter in der gegenwärtigen Situation (es handelt sich hierbei offentsichtlich um einen Globalisierungswunsch einiger Weniger) - Kastanien aus dem Feuer zu holen.
  87. Ich komme eigentlich aus dem ÖB-Bereich, arbeite aber seit fast einem Jahr in einer wissenschaftl.Bibliothek (FH). Ich bin dort für Systhematisierung und Verschlagwortung zuständig. Habe des öfteren engl. spr. TAs vor mir und finde die unübersichtlich und sehe darin keinen Vorteil. In den ÖBs braucht man diese Umstellung überhaupt nicht, da relativ wenig engl.spr. Literatur vorhanden. Die ganze Sache wird nur unnötig teuer und das bei großer Geldnot der Städte und Gemeinden. Was die wissenschaftl. Bibl. betrifft, kann ich das schwer beurteilen, aber an der FH, glaube ich, kommen wir auch gut ohne die Umstellung auf AACR aus, trotz einem größeren Anteil engl. spr. Literatur. Ich bezweifle, daß die Kosten für den immensen Schulungsbedarf und für neue Software etc. durch die angelblichen Vorteile einer Umstellung auf AACR gerechtfertigt werden. Einmal ganz abgesehen von der Arbeit und Energie, die über viele Jahre in die Fortentwicklung und Pflege von RAK und RSWK gesteckt worden sind. Ich finde es erstaunlich, wie leichtfertig man hier gewillt ist, diese Dinge über Bord zu werfen. Und dem Benutzer ist es egal, hauptsache er findet, die Literatur, die er benötigt.
  88. Beibehaltung wegen: Zeitschriften-Splits, Pflege der Normdateien, wünschenswerte Einheitlichkeit des Altbestandes
  89. Die RAK sollten weiterentwickelt u. an internationale Normen angepasst werden. Nutzung von Fremddaten ist jetzt schon möglich. Alles andere wäre viel zu aufwändig u. zu teuer.
  90. - es wäre sinnvoller das vorhandene Regelwerk anzugleichen bzw. auszubauen - Umstieg wäre sicher nur mit großem Kosten- und Zeitaufwand für Umschulungen und "Überspielen" von vorhanden Daten möglich.
  91. Vielleicht hätte man schon weiser bei Einführung der RAK die Probleme und den Verlauf der Entwicklung voraussehen können. Dann hätte man viel Geld, Zeit und Personal gespart. So hinkt man wieder einmal der Zeit hinterher und übernimmt wie in vielen anderen Bereichen auch einmal mehr amerikanische Standards. Weiter so.
  92. Mir wäre es zwar egal, ob ich auf ein neues System umlernen müsste; allerdings wüsste ich nicht, wo der Vorteil von AACR liegen sollte!
  93. Ich halte eine Überarbeitung bzw. sinnvolle Angleichung des RAK-Regelwerks für richtig, um einen internationalen Datentausch und der damit verbundenen Zusammenarbeit zu ermöglichen.
  94. Mal ganz abgesehen davon, dass man alle Überlegungen schon vor 20 Jahren hätte anstellen müssen, könnte man auf den Gedanken kommen, dass da irgendwo Leute sitzen, die noch nicht genug zu tun haben. Mit Sicherheit sind dies jedoch nicht die MitarbeiterInnen in den Katalogabteilungen, in denen seit Jahren mit schöner Konstanz die Personaldecken abgebaut werden. Denen reicht's nämlich jetzt schon, besonders, wenn Ihnen von irgendwelchen grünen Tischen solche Schnell- schussbeschlüsse übergestülpt werden!
  95. Gegen eine Umstellung der Formate und Regelwerke steht m.E. vor allen Dingen Folgendes: Ressourcenvergeudung für aufwendige Konvertierungsarbeiten von Altdaten; Umschulung des gesamten Bibliothekspersonals; Stattdessen bin ich für die konsequente Weiterentwicklung von intelligenten Suchsystemen (z.B. KVK), die es doch jetzt auch schon schaffen, unterschiedlichste Formate abzufragen.
  96. Ein Abgehen vom derzeitigen Regelwerk / Format mag aus manchen Gruenden sinnvoll sein. Aber: Vor einer Umstellung von Regelwerk und Format muesste eine genaueste und ehrliche Kosten-Nutzen-Analyse erfolgen und eine Machbarkeitsstudie durchgefuehrt werden. Ohne die fuer eine Umstellung erforderliche zusaetzliche personelle Ausstattung ist ein verneunftiger und geordneter Umstieg incl. funktionierendem laufendem Betrieb undenkbar. Die Art und Weise, wie in den letzten Jahren Systeme eingefuehrt und umgestellt und Daten migriert wurden, laesst fuer so einen schwerwiegenden Schritt nichts gutes erwarten. Da wir derzeit mit einer sehr inkonsistenten Datenqualitaet und hohem individuellem Nachbesserungsbedarf konfrontiert sind und zusaetzliches Personal weit und breit nicht in Sicht ist, bin ich derzeit gegen eine Umstellung.
  97. Es erhebt sich für mich eine prinzipielle Frage: sollen wir im deutschen Sprachraum ständig den Angelsachsen nachlaufen, um (vielleicht) ökonomische Vorteile zu ergattern, oder eher den Franzosen folgen, die da eher wenig aktiv werden. Außerdem werden selbständig agierende Nationen auf dieser Welt mehr geachtet als sich ständig anbiedernde. Das beweist die Geschichte.
  98. Wozu soll jetzt alles geändert werden, wozu sollen alle umlernen wozu sollen Jahre oder sogar Jahrzehnte an Arbeitsleistung verlorengehen? Was bringt es? Ich finde, es ist nur eine enorme Verschwendung von Arbeitszeit, Energie und Geld. Und schön langsam frage ich mich: was für einen Sinn soll das ewige Korrigieren haben?! Und - warum soll gerade das amerikanische Format und Regelwerk besser sein? Noch dazu ist auch MARC nicht einheitlich, sondern es gibt etliche Versionen! Ich arbeite in einer Zeitschriftendatenbank und bin sehr für Neuerungen, wenn sie Verbesserungen bringen! Aber in diesem Fall sehe ich keinen Nutzen, sondern eher eine Lähmung des gesamten deutschsprachigen Bibliotheksbetriebes.
  99. Mein Tätigkeitsbereich ist der Integrierte Geschäftsgang, d.h. Erwerbung + Katalogisierung. In sofern arbeiten ich mit Katalogdaten bei der Bestellung, Inventarisierung und Katalogisierung.
  100. Auf die Gemeinden und Städte rollte eine Einsparwelle zu, die aus den 80er Jahren noch weit übertreffen wird, und da werden solche unsinnigen und teuren Entscheidungen an der Realität vorbei getroffen! Im Zeitalter von Online-Katalogisierung ist das Format der Daten absolut nebensätzlich, wer hier eine Umsetzung für MARC nach AACR braucht soll lieber eine Softwareschnittstelle programmieren lassen. Ein erboster Bibliothekar aus einer Bibliothek der Grundversorgung
  101. kann mich nur vollinhaltlich der Stellungnahme der zdb-zrt anschließen in der Weiterentwicklung für die zdb sehe ich keine Probleme das geschieht ja schon laufend zumindest in den 20 Jahren in denen ich damit arbeiten muss!
  102. MAB-Format uebersichtlicher ID-Verknuepfungen wichtig Personen- und Koerperschaftsnamensansetzungen uneinheitlich Katalogabbrueche oder grosser Aufwand der Integration
  103. In der GKD müßten ca 60% der Körperschaftsansetzungen überarbeitet werden!
  104. Ich arbeite in einem Verbund, in dem einige Teilnehmer immer noch gewisse Hausregeln pflegen. Wenn noch nicht einmal in einem so kleinen Rahmen ein einheitliches Regelwerk moeglich ist, wie soll es dann generell funktionieren? Meiner Meinung nach, ist ein einheitliches Regelwerk fuer alle Bibliotheken nicht realisierbar. Wozu dann eine aufwaendige Aenderung? In den derzeitigen Verbund sind Altdaten aus einem anderen System ueberspielt worden - natuerlich nicht regelgerecht. Durch Retro-Projekte und Altdaten neuer Verbundteilnehmer wird der Anteil der nicht regelgerechten Altdaten nicht kleiner. Es herrscht also ein buntes Nebeneinander von Daten verschiedener Grade der Regelanpassung. Auch das wird sich durch Einfuehrung eines neuen Regelwerks nicht aendern. Es wird hoechstens schlimmer, da dann auch alle inzwischen muehsam an die Regeln angepassten Daten ploetzlich nicht mehr regelkonform sind. Erfahrungsgemaess produziert eine maschinelle Umsetzung von Daten immer einen Bodensatz an Fehlermeldungen und Korrekturlisten, die von Hand zu bearbeiten sind. Dieser Aufwand ist meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt, weil AACR und MARC keine eindeutigen, fuer mich nachvollziehbaren Vorteile bieten.
  105. Für unsere OPL ergibt sich keine Notwendigkeit einer Änderung von Regelwerk und Format. Unser Katalogisierungs- und Informationsbereich ist völlig unabhängig von AACR- und MARC-Daten. Aus unserer bibliothekarischen Sicht also kein Bedarf, im Zusammenhang mit der zukünftigen Teilnahme am Katalogisierungsverbund des GBV könnte die fachliche Position jedoch eine andere werden. Ob im Rahmen von weltweiter Globalisierung und Vernetzung unbedingt eine Regelwerks- und Formatänderung nötig ist, bleibt zu diskutieren und ist zunächst zweifelhaft.
  106. Es kann keine Lösung der zweifellos vorhandenen Probleme bei RAK und MAB sein, Regelwerk und Format "einfach" durch AACR und MARC zu ersetzen. Man tauscht nur alte gegen neue Unzulänglichkeiten aus. Darüberhinaus steht der Umstellungsaufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen (vor allem bei den Öffentlichen Bibliotheken). Standardisierung hat in der EDV sicherlich einen sehr hohen Stellenwert und ist auch anstrebenswert. Doch bitte nicht als Hauruck-Aktion, sondern unter Berücksichtigung der Vorzüge beider Verfahren. Es ist keine neue Erkenntnis, daß sich ein bereits stark verbreitetes System gegenüber einem weniger stark verbreiteten, jedoch effizienteren, am Markt durchgesetzt hat. Doch ein solcher Ablauf muß ja nicht immer praktiziert werden.
  107. Ich bin für die Beibehaltung von RAK bzw. MAB, da ich als ZDB-Katalogisiererin befürchte, daß die Umstellung mit den vorhandenen personellen Mitteln nicht zu leisten ist. Ich schliesse mich dem Thesenpapier von Frau Sigrist von der Zentralredaktion der ZDB an.
  108. Die RAK stellen ein funktionierendes Regelwerk dar, das mindestens ebenso EDV-tauglich ist wie die AACR2 und auf dem Gebiet der Bandaufführung unbestreitbare Vorteile auch für Ausleihe und Fernleihe bietet. Der vermeintliche Vorteil der Übernahme eines internationalen Regelwerkes hinsichtlich des Datenaustausches erscheint mir aus der Praxis gesehen denkbar gering, da ein Datenaustausch auch bei verschiedenen Regelwerken und Formaten möglich ist und bei uns schon praktiziert wurde, und Übernahme-Korrekturen zur Angleichung des Datenbestandes sowieso in allen Verbünden wegen spezieller Verbundkonventionen üblich und notwendig sind. Vor diesem Hintergrund erscheinen die direkten und vor allem indirekten Folgekosten und der immense Arbeitszeitverlust durch Schulung bei einem Regelwerkswechsel geradezu aberwitzig.
  109. Nicht dass ich RAK für das beste aller Regelwerke halte, aber es ist jetzt gut eingeführt und alle halten sich mehr oder minder daran. Ich sehe nur wenige Vorteile darin, das deutsche Bibliothekswesen zu internationalisieren, besonders für die kleineren Bibliotheken. Ich sehe dagegen den sehr hohen Aufwand, gerade für die kleinen Bibliotheken, in der Umstellung von RAK auf ein anderes, beliebiges Regelwerk.
  110. Man sollte RAK u. MAB schrittweise so weiterentwickeln, daß es allmählich AACR/MARC ähnlicher wird. Das ist meiner Meinung nach die einzige realistische Lösung. Eine abrupte Umstellung auf AACR/MARC ist angesichts der schlechten finanziellen und personellen Ausstattung der Bibliotheken völlig unrealistisch.
  111. Neben den anderen bereits angeführten Problemen bei der Umstellung erscheint es mir besonders als ZDB-Titelaufnehmerin nicht sinnvoll, auf AACR umzustellen. In Zeiten zunehmender Personalknappheit kann nicht gewährleistet werden, dass die nach einer Umstellung unumgänglichen Nachfolgearbeiten von den Bibliotheken geleistet werden.
  112. Das deutsche System ist besser (s. diverse Aufsätze in unseren Fachzeitschriften) - weshalb sollte man ein besseres gegen ein schlechteres eintauschen? Vom Aufwand ganz zu schweigen!! Haben wir nichts Sinnvolleres zu tun?
  113. Als Zeitungsbibliothekar und Katalogisierer möchte ich auf die umfangreichen Informationen in den ZDB-Zeitungstitelaufnahmen hinweisen. Von der ZDB wurden die RAK in den letzten Jahren speziell für Zeitungen präzisiert und erweitert und sind publiziert worden: Zeitungen und zeitungsähnliche Periodika - ihre Beschreibung und Erfassung in der Zeitschriftendatenbank / hrsg. von Hartmut Walravens. - München : Saur, 1998. Diesen erreichten Stand sollte man nicht aufgeben und meines Wissens werden Zeitungen weder in den USA noch in Großbritannien ähnlich detailliert erfaßt.
  114. 1. Sowohl RAK als auch AACR2 beruhen auf der ISBD und im Zuge der ohnehin stattfindenden Weiterentwicklung der Regelwerke waere eine weitere Angleichung moeglich. Ueberdies ist auch die Anwendung der AACR2 in den verschiedenen Laendern keineswegs einheitlich. 2. Deutschsprachige Ansetzungen wird es weiterhin geben muessen. 3. Die Vereinigung uneinheitlicher Datenpools wird durch die technische Entwicklung zwangslaeufig sowieso von den EDV-Systemen geleistet werden muessen und kann nicht von Regelwerken aufgefangen werden. Somit stehen Aufwand (Schulungen, Beispielsammlungen etc.) und Nutzen einer eventuellen Umstellung auf AACR2 in keinem Verhaeltnis. Anmerkung: Zusaetzlich zu "Katalogisierung/Datenverarbeitung" muesste oben "Sonstiger Bibliotheksbereich" angekreuzt werden.
  115. RAK-WB weiterentwickeln zusammen mit den AACR hin zu einem internationalen Standardregelwerk (Entwicklungszeit: 10 - 15 Jahre)
  116. Wir sind vier katalogisierende Kolleginnen mit leider nur einer E-mail -Adresse: Wenn man bedenkt, wie aufwändig TA sind, z.B. wie bei uns nach RAK-WB Altem Buch (Lit. des 16.-18.Jh.), sollte RAK auf jeden Fall beibehalten und weiterentwickelt werden. Zudem ist unserer Meinung nach die Überführung der alten Daten in das neuse System so arbeits-, zeit- und kostenaufwändig, daß das nicht zu verantworten ist, ganz abgesehen von dem Aufwand und den Kosten für die Umschulung sämt- licher Betroffener!
  117. man sollte sich lieber mit Methoden des Datenaustausches beschäftigen, die die Nutzung von Fremddaten etc. vereinfachen, aber die Problematik der Altdatenkonvertierung besser sein lassen - so eine Umstellung bekommt das deutsche Bibliothekswesen NIEMALS in den Griff! schließlich ist schon die Umstellung von PI auf RAK bis heute nicht in die letzte Bibliothek vorgedrungen ...
  118. Warum ein neues Regelwerk einführen, anstatt RAK zu RAK-online weiter zu entwickeln. Selbstverständlich müssen alle erforderlichen Änderungen und Ergänzungen in Hinblick auf die online-Katalogisierung vorgenommen werden. Aber in einer Zeit der schwindenden Personalstellen und mit Rücksicht darauf, dass immer weniger Neuänfanger (gerade des gehobenen Dienstes) eingestellt werden, wäre es schwer zu verkraften, dass statt (nur) RAK-online ein neues Regelwerk erlernt werden müsste.
  119. Zum Thema RAK: moechte endlich die RAK2 anwenden, ist wahrscheinlich eher verwendbar als die AACR. Im Prinzip stoert mich weniger der Umstieg an sich, mich aergert eigentlich am meisten die Art und Weise, wie der Clou ueber die Buehne ging, ohne Diskussion bzw. ohne Einwaende zu beachten. Ich halte den Umstieg auch fuer viel zu teuer und zu aufwendig - aber vielleicht ist da Deutschland im Vorteil: wo bei uns Oesis an allem gespart wird, denke ich, wird den Universitäten und auch Ministerien das Geld auch nicht locker sitzen - vor allem, wenn das Bibliothekssystem bisher einigermassen funkioniert hat. Entschieden habe ich mich deshalb für RAK-MAB2, weil mir die Vorteile der sogenannten "Internationalisierung " bzw. Globalisierung" auch im Bibliothekswesen sehr suspekt erscheinen (beide schaden den Kleinen.
  120. Diese Meinung ist die von der Bibliotheksleitung autorisierte Gesamtmeinung der Universitätsbibliothek der ...
  121. Die Vorteile eines Umstieges sind mir unklar. Die AACR ist nicht einfacher, ich würde sogar sagen komplizierter als die RAK. Darum sehe ich in einem Umstieg, der kosten- und zeitaufwendig sein wird, keinerlei Vorteile.Für den Benutzer ist es auch völlig unerheblich, nach welchem Regelwerk katalogisiert wird.
  122. RAK wurde nach langen Diskussionen für alle Buch- und Medienformen gut definiert und notwendigerweise ergänzt, so dass die AACR im Grunde keine inhaltlichen Vorteile bieten. Die Formate (MAB - MARC) sind kompatibel, so dass hier nicht der entscheidende Grund liegen kann. Aufgrund dieser Situation habe ich Probleme, die mit einer Umstellung verbundenen hohen Kosten zu vertreten.
  123. Mich stört insbesondere der Aufwand, der meines Erachtens in keinem Verhältnis zum Ertrag steht. Diese Kosten in den Zeiten real sinkender Erwerbungsetats! Nur ein Aspekt: falls es uns jemals gelingen sollte, auch nur die Kosten für die Qualifizierung der MitarbeiterInnen von unseren Unterhaltsträgern zusätzlich zu erhalten: mir fallen da viele Qualifizierungsmaßnahmen für BibliotheksmitarbeiterInnen ein, die viel dringender, wichtiger und für unsere Benutzer hilfreicher wären.
  124. Es wird in unserem Katalogisierungsleben kein einheitliches weltweites Katalogformat geben, dafür wird die Recherche immer benutzerfreundlicher! Und denen ist ja wohl egal, nach welchen Regeln gearbeitet wird.
  125. Bei der derzeitigen finanziellen Lage fände ich eine Umstellung unverantwortlich, zumal sie den BibliotheksbenutzerInnen keinen Vorteil brächten und den Bibliotheken selbst nur geringe. OCLC-Fremddaten stehen auch jetzt schon im SWB zur Verfügung. Wenn man Geld ausgeben will, sollte man dies in die Verschlankung des vorhandenen Regelwerks investieren, die aufgrund der viel komfortableren Suchmöglichkeiten in Online-Katalogen - zum Beispiel feldübergreifende Suche - sinnvoll wäre.
  126. Fuer die Praxis der Katalogisierung kann ich keine Vorteile von AACR erkennen, fuer die Suche auch nicht. Ich habe schon oft in auslaendischen Opacs recherchiert und hatte nie Schwierigkeiten mit den Regeln. Die Verfasser oder Titelstichwoerter sind doch ueberall aehnlich suchbar. Außerdem haben wir schon hier in Deutschland keine Dateneinheit, wenn ueberhaupt, sollte man da erst mal etwas aendern. Dann ist es doch so, dass wir jetzt schon, z.B. im GBV, viele Titelaufnahmen haben, die nicht RAK-gerecht sind, weil sie aus Altdaten oder Retroprojekten stammen oder Bibliotheken sich bei der Katalogisierung nicht an die Regeln halten. Man kann zwar damit leben, aber es ist aeußerst unschoen wegen der vielen Dubletten und Ausnahmen, die man beachten muss. Unser Verbund schafft es jetzt schon nicht, diese Daten zusammen zu fuehren und zu vereinheitlichen. Wie soll das denn aussehen, wenn wir noch ein anderes Regelwerk anfangen und nichts mehr stimmt? Das MARC-Format sieht fuer mich im Uebrigen ziemlich altmodisch und unkomfortabel aus, eine Umstellung darauf waere also doch ein Rueckschritt! Man koennte die Umstellung vielleicht akzeptieren, wenn es sich wirklich um internationale Regeln handeln wuerde, nach denen Bibliotheken auf der ganzen Welt arbeiten, aber das ist doch wohl nicht in Sicht.
  127. Ein längerfristige Angleichung wäre sinnvoll!
  128. Durch die unterschiedlichen Ansetzungsregeln erscheint mir ein langsames Angleichen durch Weiterentwicklung beider Regelwerke am sinnvollsten.
  129. anstatt im globalisierungsrausch auf ein schlechter entwickeltes, letztendlich rückschrittliches regelwerk umzusteigen, lieber an rak-online weiterarbeiten!
  130. Da selbst ein amerikanischer Kollege daraufhingewiesen hat, daß das deutsche Regelwerk besser ist, wäre es schon aus diesem Grund eine falsche Entscheidung, alles zu "verschlimmbessern". - Bin zwar lernfähig, aber eine nachteilige Entscheidung mittragen müssen, finde ich falsch.
  131. Es ist nicht einzusehen, dass man ein funktionierendes, ausgereiftes Regelwerk gegen ein anderes austauschen sollte. Der Schulungsbedarf waere enorm, und an eine fehlende Kompatibilitaet zwischen MAB und MARC glaube ich einfach nicht, das sollte technisch kein Problem sein. Man muss nur wollen. Bisher werden ja auch BNB-Fremddaten eingespielt, und mit dem KVK kann man in verschiedenen Verbünden recherchieren. Die bewaehrten RAK zu ueberarbeiten ist mit Sicherheit weniger Aufwand,und ich bin unbedingt fuer diese Loesung.
  132. Umstellung auf ein bitte "besseres und zeitgemaesseres" Regelwerk muss laengere Vorlaufzeit haben. Ein neues Regelwerk muss her, das durchaus international eingesetzt werden sollte.
  133. Der Aufwand für die Umstellung auch AACR steht meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zum Nutzen, zumal durch die Elektronik (Schnittstellen) die Nachteile der unterschiedlichen Regelwerke gering gehalten werden können. Meiner Meinung nach wäre eine Weiterentwicklung des KVK bzw. eine Vereinheitlichung der Verbundsysteme sehr viel hilfreicher.
  134. Die Umstellung von RAK auf AACR würde die Bibliotheken personell und finanziell sehr belasten.
  135. Es ist kein Nutzen für Öffentliche Bibliotheken erkennbar, sondern nur ein beträchtlicher finanzieller und personeller Aufwand. Das Argument "Internationalisierung", "Aufgabe des deutschen Sonderwegs", ist ein Totschlagargument, denn selbstverständlich ist jeder für eine Internationalisierung und Aufgabe eines deutschen Sonderwegs. Aber welche Bibliotheken in Deutschland sind a) auf den Import von i nternationale Daten angewiesen und b) welche Bibliotheken exportieren Daten?. Auf dem Import angewiesen sind wiederum keine Öffentlichen Bibliotheken, sondern in der Hauptsache die drei Bibliotheken, die mit Sitz und Stimme im Standardisierungsausschuss vertreten sind. Auf den Export ist gar nur eine Bibliothek, Die Deutsche Bibliothek, angewiesen. Also, wozu die ganze Diskussion?
  136. Eine Umstellung auf AACR ist zu teuer und bringt nach einer Konvertierung der Altdaten unterm Strich eine erhebliche Verschlechterung im Recherchekomfort für den Endverbraucher (den Katalogbenutzer). Wenn schon ein anderes Regelwerk, dann eine Anpassung von RAK an Möglichkeiten von modernen Datenbanksystemen, um den Endnutzer noch mehr Komfort bei der Recherche zu ermöglichen.
  137. Pragmatisch fuer eine Beibehaltung der RAK, da der (Zeit- und Geld-)Aufwand fuer die Umstellung und Umschulung sinnvoller in andere Bereiche investiert werden kann!
  138. Da sich dadurch keine Vereinfachungen für die Betroffenen ergeben ist eine Veränderung schon aus Einschulungsgründen abzulehnen. Aus einer Aleph-Bibliothek kommend sehe ich bezüglich dieses Tages X auch folgendes Horrorszenario heraufdämmern: Umstieg auf eine neue Version mit vollständiger Datenmigration auf MARC. Probleme sind hier nach den letztjährigen Erfahrungen quasi vorprogrammiert. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass es im Sinne der Erfinder ist in den neuen Online-Katalogen RAK- und AACR-Aufnahmen zu mischen. Ich höre diesbezüglich schon den Ruf nach großen Rückarbeitungsaktionen oder Überlegungen zum Xten Katalogabbruch.
  139. Ein erneuter Regelwerksbruch würde die Verwirrung noch viel größer machen als dies mit der Umstellung auf RAK der Fall war. Die Kosten für die Umstellung mit Schulungen für Mitarbeiter und Benutzer sind so immens hoch, dass man sich ernsthaft fragt, ob die Gelder nicht wesentlich besser für die Altbestandskonversion eingesetzt wären, die dringend notwendig ist und endlich einen Zugriff auf alle Medien der Bibliotheken online erlauben würde. Zudem wäre es wünchenswert, Angebote wie den KVK zu erweitern und auf diese Weise die angestrebte "Globalität" zu erwerben. Im Hinblick auf die vielen Detail-Unterschiede der Systeme, die beachtet und angeglichen werden müssen, und zusätzlich auf die in den Bibliotheken noch vorhandenen Personal-Ressourcen mutet ein neues System grotesk an. Es wäre stattdessen besser, auch einmal bei Neuerungen der RAK eine Kompatibilität mit internationalen Systemen zu überdenken statt sofort ein eigenes System über Bord zu kippen. Das deutsche Bibliothekssystem ist eben nicht mit dem Neuanfang eines kleinen afrikanischen Landes beispielweise vergleichbar!!.
  140. Ich bin für globale Vielfalt !
  141. Lieber Herr Eversberg, liebe Kolleginnen und Kollegen, an dieser ganzen Diskussion stören mich vor allem zwei Punkte: 1. Es wird häufig so getan, als handele es sich bei AACR resp. MARC um einen "internationalen Standard". Das ist aber mitnichten der Fall: AACR ist ein US-amerikanisches Regelwerk, MARC das dazugehörige Datenformat. Beides wird über die USA hinaus auch in anderen Ländern verwendet, dadurch wird AACR/MARC aber nicht automatisch zu einem "internationalen Standard" im üblichen Sinne (wie z.B. die ISO-Normen), d.h. zu einem Regelwerk, das in internationalen Gremien nach festen Regeln beschlossen und weiterentwickelt wird. Diese - bewußt oder unbewußt - verwendete falsche Terminologie führt dazu, dass die Gegner eines Wechsels zu AACR/MARC automatisch in die Defensive gedrängt werden, da es so aussieht, als würden sie sich der Einführung von "Normen und Standards" wiedersetzen - und das in einem Land, wo die Normengläubigkeit sehr groß ist, da man ja mit (DIN-)Normen groß wird! 2. Der Aufwand, der für die Formalkatalogisierung getrieben wird, und zwar sowohl im Hinblick auf den Zeitaufwand pro Titel als auch auf die Qualifikation des eingesetzten Personals, ist meines Erachtens immer noch viel zu hoch. Dies gilt aus Gründen, die hier im einzelnen nicht zu diskutieren sind, insbesondere für den KOBV (für den GBV wohl weniger). Es hat mir bisher niemand darlegen können, dass durch den Wechsel zu AACR/MARC dieser Aufwand signifikant sinken wird. Solange dies aber nicht der Fall ist, halte ich einen Wechsel nicht für vertretbar.
  142. Auf lange Sicht(10 Jahre?)wäre eine Umstellung sicherlich sinnvoll, da bei den momentanen monetären Engpässen der Aufwand an Geld und Fachpersonal gar nicht zu leisten ist. In einer längeren Umstellungsphase - auch in Bezug auf die Ausbildung der dann dafür benötigten Fachkräfte - könnte man das eventuell besser planen. Natürlich beinhaltet das dann, dass es eine 3. oder sogar 4. Version der Regelwerke/bzw. Formate erforderlich macht. Macht das Internet nicht vieles für den (Bibliotheks-)Benutzer möglich, sodass er gar nicht mehr Regelwerke nutzen wird?
  143. Angesichts der finanziellen und personellen Ausstattung erscheint es grotesk, eine erneute Umstellung in Angriff zu nehmen. Kleinere Bibliotheken könnten nach einer Umstellung, an der sie aus obigem Grund nicht teilnehmen können, in ihrer Existenz bedroht sein, möglicherweise eine einkalkulierte (?) Konsequenz, um Konkurrenz zu beseitigen.
  144. Die Altbestände in vielen deutschen Bibliotheken sind noch nicht edv-mäßig aufgearbeitet, soll da schon wieder mit Altkatalogen und Teilbeständen in einzelnen Teilkatalogen gesucht werden? Eine automatische Umsetzung ist doch nicht möglich!! Sollen ÖBB von der gemeinsamen DDB-Benutzung abgekoppelt werden? Die Abfrage von Einzelbänden in tiefgestaffelten Hierarchien scheint nicht möglich?? ist aber bei vielen geisteswissenschaftlichen Titeln unbedingt erforderlich (war früher beim alten HBZ-System nicht möglich, erst bei BABSY zum Teil), um einen Gesamtüberblick über ein Gesamtwerk zu erhalten. Mir ist klar, daß es sich dabei nicht nur um ein Problem von AACR sondern des Rechercheprogramms handelt. Mit freundlichem Gruß ... (Fachreferent für Kunst, Philosophie, Theologie;  der den Gesamtkatalog der kulturhistorischen Institute in Rom zwar wegen der angezeigten Inhalte, nicht aber wegen ihrer Form schätzt)
  145. Wenn ich allhier meinen Senf dazugeben darf: Ich habe von 2000 bis 2001 in einer lateinamerikakundlichen Fachbibliothek katalogisiert und mußte für die mir vorliegenden Werke oftmals die Uraufnahme machen (auf Deutschland bezogen). Dazu konnte ich zwar meist auf die Titel der für dieses Gebiet er- freulich reich bestückten US-Bibliotheken (v.a. der kalifornischen) zurückgreifen, aber die Südamerikaner veröffentlichen sehr gerne in Instituten und anderen Körperschaften. Folglich mußte ich die häufig unklaren und widersprüchlichen diesbezüglichen Angaben auf den Titel- blättern in eine sinnvolle Ordnung bringen, damit man die Körperschaft ansetzen und sortieren konnte. Hierbei aber waren mir die amerikanischen Kataloge niemals eine Hilfe, weil man in ihnen (LoC, Melvyl Library) keine vereinheitlichten oder sonstwie strukturierten Ansetzungsformen von Körperschaften ermitteln konnte. Die GKD ist, verglichen damit, so übersichtlich aufgebaut, daß meist nur wenige Stichwörter genügen, um zu finden, was man sucht. Die RAK-WB-Regeln zur Körperschaftsansetzung könnten eine Vereinfachung wohl vertragen; allein eignen sich die AACR zum Nachweise von Körperschaften um einiges schlechter als die RAK. Wenn die Amerikaner, wie ich gehört habe, Personennamen oder -normsätze zu individualisieren pflegen, so tun sie daran vollkommen recht. Ich arbeite jetzt mit PICA, und diese Gepflogenheit erleichtert die Arbeit sehr. Ich halte dafür, eine solche Regelung in die RAK-WB aufzunehmen. Schluß-Senf: Die RAK-WB fußen auf denselben, vor vier Jahrzehnten vereinbarten Regeln für bibliographische Beschreibung wie die AACR. Folglich sind sie im Auslande genau so kompatibel und einsetzbar wie die amerikanischen Katalogregeln, welche auch nichts anderes sind als nationale Sonder- formen erwähnten bibliographischen Standards.
  146. Als Leiter einer kleineren Hochschulbibliothek befürchte ich, dass die mit einer Umstellung verbundenen zusätzlichen Arbeiten mit dem vorhandenen Personal nicht zu leisten sind. Ob die Verbundzentralen dies für die teilnehmenden Bibliotheken leisten können, bezweifle ich.
  147. RAK unbedingt für Online-Kataloge modifizieren; evtl. Adaption von AAC-Regeln da, wo es sinnvoll ist. Ein Regelwerk für Zettelkataloge wird nicht mehr benötigt!!!
  148. Jahrzehntelange Entwicklungen an unseren Bibliotheken sollten nicht vom Tisch gewischt werden,um sich an ein System anzuhaengen,das weder bisher noch in Zukunft die Belange europaeischer Bibliotheken beruecksichtigt. Wer gibt zudem eine Garantie, dass das derzeitige Regelwerk AACR nicht ploetzlich durch eine voellig veraenderte Neuausgabe ersetzt wird.
  149. Den heutigen Anforderungen werden die AACR und auch MARC weniger gerecht als RAK und MAB. RSWK und die Normdateien sollten unbedingt "gerettet" werden. Die Art und Weise, wie der fragliche Beschluß zustande gekommen ist, erzeugt einerseits erhebliche Verärgerung und andererseits auch Ratlosigkeit. Außerdem zeugt er von einer bedenklichen Geringschätzung der Beteiligten für kleinere Einrichtungen.
  150. Die Bibliothekare sollten sich nicht immer mit sich und ihren selbst gestellten Problemen befassen, sondern sich neuen Dienstleistungen und Aufgaben zuwenden. Wo bleibt beim Tausch der Regelwerke der heute stets betonte "Mehrwert"??
  151. Das Bibliothekswesen (zumindest im wissenschaftlichen Bereich) ist auf Kontinuität hin angelegt. Ein Umstieg auf neue, mit den alten alten nicht voll kompatible, Regeln, bedeutet einen Bruch. Ich halte es für unsinnig, nach PI und RAK jetzt wieder auf ein Neues umzusteigen. Das plakative Argument "Deutschland muß sich dem Rest der Welt anschließen" ist abzulehnen, es genügt, auf die Schweiz und auf Frankreich zu verweisen (von Rußland, Japan und den arabischen Ländern ganz zu schweigen). Ferner: Wie hoch wären die Kosten für Umstellung, Schulungen usw. einzuschätzen? Steht das Geld dafür zur Verfügung? Oder muß das an anderen (geplanten oder bereits laufenden) Projekten abgezwackt werden? Von welchen? - Schließlich: Auch bibliothekarische Regeln sind auf den Denkstrukturen der Muttersprache des jeweiligen Landes aufgebaut, in dem sie entwickelt wurden und gebraucht werden. Welche Inhalte von Katalogaufnahmen bisheriger Art müßten aufgegeben werden, was würde man an Neuem dafür eintauschen? Entspräche das unseren und unserer Bibliotheksbenutzer Wünschen, Vorstellungen und Bedürfnissen? - Fazit: Bisher sind (auch jetzt von mir) Wünsche und Vorstellungen geäußert worden. Von (objektiven) Bedürfnissen scheint die Rede noch nicht gewesen zu sein. Eine Machbarkeitsstudie steht noch aus, und dieser hat eine Kosten-Nutzen-Rechnung zu folgen, bevor man die gewichtige (und dann irreversible) Entscheidung für einen Systemwechsel trifft.
  152. In Zeiten elektronischer Kataloge und somit sowieso meist breitgefächerter Suchoptionen - wozu sollte man da auf ein anderes Regelwerk umsteigen, das an den Suchmöglichkeiten nichts ändert?
  153. 1. Der Aufwand steht vermutlich in keinem Verhältnis zum Nutzen. Eine evolutive Bewegung wäre sicher verträglicher als eine revolutionäre. 2. RAK und AACR sind beide Dinosaurier; einleuchtend wäre ein gemeinsam abgestimmter Weg auf ein Computerkatalog-adäquates System hin. 3. Mit den Titelaufnahmen der Deutschen Bibliothek sind wir zufrieden, man kann auch es ist möglich, die einzelnen Stufen von mehrbändigen Werken mit mehreren Hierarchiestufen zu recherchieren. (Eklatantes Beispiel: Mozart: Neue Ausgabe sämtlicher Werke). Ich befürchte nach Versuchen in AACR-Katalogen, dass das nicht mehr möglich sein wird. Das wäre aber fatal für die Nutzer aus den Geisteswissenschaften, die viel mit mehrfach hierarchisch aufgebauten mehrbändigen Werken arbeiten müssen. 4. Wir möchten national kompatibel bleiben: Kein Auseinanderdriften WB - ÖB !
  154. Ich bin fuer eine Weiterentwicklung der RAK im Hinblick auf eine Anpassung an internationale Regeln
  155. ... weiterentwicklen in eine vernünftige und möglichst kompatible Richtung, aber nicht altes Zeug übernehmen...
  156. Als große öffentl. Musikbibl. ist RAK für uns das ausschlaggebende Regelwerk für die Sortierung der Noten am REgal - eine Änderung des Regelwerkes könnten wir nicht folgen!!!
  157. Der erforderliche Aufwand (Kosten, Personal etc.) steht in keinem Verhältnis zum Nutzen (beim Vergleich der beiden Regelwerke stellten sich keine überzeugenden Vorteile für die Katalogisierer heraus). Zudem wird letztlich die Internationalisierung verwässert, wenn die einzelnen Länder wieder Sonderregelungen - z.B. bei Körperschaftsansetzungen - anwenden. Wozu also RAK abschaffen?
  158. AACR ist nicht international in der Anlage, sondern nur auf die englische Sprache ausgerichtet, wie der Titel schon ganz offen sagt. Das Werk reflektiert nur die Praxis englischsprachiger Länder, also hauptsächlich der USA und GB's, eines kleinen Teil der Welt. Englischsprachig heißt nicht automatisch international. Das ist eine leider sehr verbreitete Verwechslung. RAK versuchen zumindest möglichst vielen Sprachen und Länder-Praktiken gerecht zu werden und erfüllen somit noch eher das angegebene Ziel der Internationalität, das durch eine Annahme von AACR fast verfehlt wird. Außerdem scheinen die RAK überhaupt das bessere Regelwerk zu sein. Man muß wahrhaftig nicht immer der englischsprachigen Welt nachlaufen und die eigene höhere Qualität aufgeben. Das Format ist an sich egal, aber schon jetzt scheint der Datenaustausch mit dem MAB zu funktionieren. Warum die Extra-Arbeit eines Formatwechsels? Selbst unter den Anwendern von AACR soll der Datenaustausch nicht immer mühelos sein. Der Wechsel zur AACR muß also den Datenaustausch nicht immer verbessern. Jedenfalls kann man schon jetzt MARC-Daten als Katalogbenutzer recherchieren. Der Service an die eigenen Benutzer ist gewährleistet. Ist das nicht die Hauptsache? Hat man zur Zeit trotz Sparzwang noch so viel Überschuß von Ressourcen, Dienste auf die ganze Welt auszudehnen?
  159. Ansonsten haben wir im Bibliotheksbereich wohl keine Probleme !?
  160. Auf jeden Fall mÒssen die bestehenden Formate weiter entwickelt und international austauschbar gemacht werden!
  161. Meiner Meinung nach sollten die RAK beibehalten werden. Die AACR sind auch nicht besser. Der ganze Aufwand, der dann auf die Bibliotheken zukäme! Lohnt sich dieser?
  162. Internationalisierung ist wuenschenswert, doch waere der Vollumstieg auf AACR/MARC sozusagen 'Internationalisierung mit der Brechstange' bei einem miserablen Kosten-Nutzen-Verhaeltnis. Was wir brauchen, sind intelligente und zeitgemaesse Konzepte: 1. Entwicklung bzw. Verbesserung von Meta-Suchinstrumenten, die nicht nur bibliothekarische Daten in allen Formaten, sondern auch solche aus anderen Quellen (z.B. Internetressourcen in Dublin Core) verarbeiten koennen, 2. echte Anpassung an die Online-Welt sowie drastische Verschlankung der ueberzuechteten RAK, 3. verbesserte Angleichung von RAK/MAB an AACR/MARC. Sachliche Erwaegungen scheinen jedoch bei der Entscheidung des Standardisierungsausschusses keine Rolle gespielt zu haben - es war offenbar eine rein politische Entscheidung.
  163. In Kuerze: Eine kleine Institution wie die unsrige wird den Umstieg aus eigener Kraft nicht leisten koennen. Für unsere kleine Spezialbibliothek liessen sich Aufwand und Ertrag aus jetziger Sicht nur mit einem negativen Betriebsergebnis beantworten. Wir nutzen keine ausländischen Daten und werden unsere Datensätze wahrscheinlich auch nie verkaufen (koennen), wir gehoeren keinem Verbund an und weisen in erster Linie deutsche Literatur nach. Der Personalstamm der Bibliothek ist reduziert auf das absolute Minimum, um das tägliche Geschäft zu bewältigen. Ein grosser Zeitaufwand für die Umschulung liesse sich nur sehr schwer organisieren. Doch wuerde der Aufwand an Zeit für die Umstellung in einem Verhaeltnis zum Ertrag fuer den Benutzer liegen? Das Ergebnis wuerde hier ebenfalls ein negatives Vorzeichen haben. Wo soll der Nutzen des Umstiegs für unsere Kundschaft und die Mitarbeiter liegen? Vielen Dank für die Aktion! Eine Entscheidung mit einer solchen Tragweite sollte nicht nur von ein paar wenigen Vertretern des Bibliothekswesens getroffen werden sondern bedarf m. E. einer Befragung des gesamten Spektrums an Bibliothekstypen
  164. Umstieg auf MARC erwägenswsert wenn sichergestellt ist, daß ALLE Inhalte von MAB erhalten bleiben und an der richtigen Stelle ankommen Ihnen H. Eversberg herzlichen Dank für Ihre Initiative!
  165. Zu großer Schulungs- und Zeitaufwand bei großem Personalmangel. Die Kompatibiliät von MARC und AACR müsste heutzutage kein Problem mehr sein. Benutzer und Bibliothekare sind es gewöhnt weltweit in unterschiedlich strukturierten Datenbanken zu recherchieren.
  166. Ich halte es für sinnvoller NICHT auf die amerikanischen Standards umzusteigen und die jetzigen Standards beizubehalten!
  167. Der Nutzen einer Umstellung steht m.E. in keinem Verhältnis zum Aufwand.
  168. Beibehalten muss heissen: Weiterentwicklung und Internationalisierung mit anderen Mitteln als einer puren Uebernahme!
  169. Die Frage, ob Wechsel ueberhaupt sinnvoll und sogar erforderlich sind, scheint mir noch nicht beantwortet zu sein. Besonders bedacht werden sollte, wie Ursula Hoffmann (http: www.wlb-stuttgart.de/sonstiges/aacr2.pdf) zutreffend bemerkt, die zunehmende Notwendigkeit, wenig homogene Datenbestaende zu erschliessen. Warum sollen wir dann nicht auch lernen, Datenbestaende, die nach verschiedenen Regelwerken in verschiedenen Formaten erstellt worden sind, leicht handhabbar zu machen? Entscheidungen sollen nicht durch wiederkaeuende Diskussionen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag verzoegert werden, aber vor bedeutsamen Weichenstellungen erwarte ich eine umfangreichere oeffentliche Diskussion! Obwohl nicht unbelehrbar, bin ich daher nach dem derzeitigen Informationsstand gegen die Einfuehrung von AACR und MARC.
  170. Als OPL und (von der Ausbildung her) Bibliothekarin im Öff. Bibliothekswesen finde ich es sehr schwierig, diesen Beschluss zu verstehen. Welcher kleineren (öffentlichen) Bibliothek wird es möglich sein, diese Änderungen mitzutragen? Wo sollen Zeit und Geld herkommen?
  171. Der Wechsel auf ein anderes Regelwerk und ein anderes Format wird die jetzt schon unbefriedigende Nachweissituation in den Bibliotheksverbünden (und darüber auch in den lokalen Katalogen) massiv verschärfen. Nach aller Erfahrung ist mit einer Angleichung der bereits vorhandenen Metadaten an die neu erhobenen nicht zu rechnen.
  172. Bereich: Bibliotheksleiterin Aufwand und Nutzen stehen bei einem Umstieg in keinem Verhältnis. Notwendig ist vielmehr eine Verschlankung/Vereinfachung der RAK. Die Kompatibilität der Formate sollte auf technischem Weg verbessert werden.
  173. Kein Personal, keine Zeit, kein Geld
  174. Bei aller Schwierigkeiten mit den RAK ist die Übernahme von AACR nur eine weitere Verbeugung vor dem US-amerikanischen Kulturimperialismus.
  175. Ich bin Direktor einer kleineren Bibliothek und Verbandsvorsitzender der (rund 160) wissenschaftlichen Bibliotheken in Trägerschaft der katholischen Kirche (AKThB). Aus den Gesprächen mit zahlreichen Kollegen kleinerer Bibliotheken kann ich deren Vorbehalte, auch deren Unmut an Sie weitergeben. Überwiegend von staatlichen Zuschüssen abgeschnitten, benötigen die kleineren Bibliotheken vor allem Zeit, die Vereinheitlichung von RAK noch zu vollziehen. Auch die Geduld der (freien) Unterhaltsträger ist zunehmend begrenzt. Eine neuerliche Umstellung würde uns wieder um Jahrzehnte zurückwerfen und die allmählich greifende Infrastruktur auch in der Provinz gefährden.
  176. Als Allein-Bibliothekarin für eine Institutsbibliothek bin ich natürlich nicht nur mit Katalogisierung, sondern auch mit allen anderen Bibliotheksarbeiten konfrontiert. Daher sollte die Katalogisierung (an unserem Institut doppelt, da neben dem BVB noch ein Zettelkatalog geführt wird) so unproblematisch wie möglich sein. Mit einem gewohnten System tut man sich da natürlich leichter. Ich sehe, daß die Vorteile von AACR unbedingt gegenüber den RAK überwiegen.
  177. Bei allen Vorteilen einer internationalen Standardisierung sollte eine solche nicht auf Kosten der Qualität des einen oder anderen gehen. Standardisierung heißt sicherlich "gemeinsamer Nenner", aber nicht: Einer gibt für den anderen auf. Das Selbstverständnis der Bewahrung und Erhaltung unserer mitteleuropäischen Kultur(en) kann sich (auch in unserem bibliothekarischen Bereichen) nicht darauf beschränken, die Definitionen des Systems eines (sicherlich großen) Weltmarktanteils zu übernehmen, sondern sollte und muß zumindest die bereits erarbeiteten Qualitäten bewahren und verbreiten helfen. Daher ist zumindest für uns die Frage "AACR und MARC oder RAK und MAB" falsch - Ziel sollte ein gemeinsames und qualitativ höherwertiges Schema für alle sein, nicht der kleinste (und in diesem Fall von außen vorgegebene) gemeinsame Nenner. Daß die nachfolgend notwendige Umsetzung von Daten und Schematas allen Belastungen und Schwierigkeiten bringt, darf hier nicht das Maß der Dinge sein. Die quasi blinde Übernahme von AACR und MARC jedoch auch nicht.
  178. Unsere Fachstelle betreut die ca. 500 zum größten Teil ehrenamtlich geleiteten Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖBs) im Bistum .... Die Durchsetzung von RAK und MAB bereitete schon recht große Schwierigkeiten - für die Umstellung auf AACR/MARC sehe ich schwarz.
  179. Früher habe ich ein Katalogierungssoftware bei IBM entwickelt für eine Firma, die Katalogdaten erstellt, aber für die öffentlichen Bibliotheken. RAK sollte für wiss. u. öffentl. Bibliotheken gleich sein und man sollte nicht mehr verlangen, dass die Daten im Katalogformat (IKF) angezeigt werden sollen. Über entspr. Dateien sollte es möglich sein Namen in jedem Fall zu finden, egal ob wiss. oder ÖB-Ansetzung. Das größte Problem sehe ich bei den mehrbändigen Werken. Im amerik. Bereich kann man dies als "flache" Darstellung bezeichnen gegenüber der Darstellung bei RAK.
  180. Bin die Bibliothekarin einer OPL. Für unsere vergleichsweise kleine Firma war der Kauf eines professionellen Bibliothekssystem mit anschließendem Datenkauf bei der Deutschen Bibliothek ein wichtiger Schritt. Wenn nun in kurzer Zeit alles nicht mehr kompatibel wäre mit dem "deutschen" Standard, würde ich auf großes Unverständnis im Bibliothekskomitee stoßen und die Frage beantworten müssen, warum ich so etwas nicht vorhergesehen habe. Änderungen und Anpassungen unseres Kataloges würden sicher mehr Zeit und Geld kosten, als es den Möglichkeiten einer OPL entspricht. - Soweit zu meinem beruflichen Umfeld. Persönlich finde ich einheitliche Regeln und Verbünde sehr wichtig und sinnvoll. Aber ich frage mich, welchen Nutzen wir in Deutschland vom Anschluß an eine Art "weltweiten Verbund" hätten. Die Kosten der Umstellung (die Mittel sind doch sowieso mehr als dürftig - wir brauchen das Geld doch für wesentlich dringendere Projekte, oder etwa nicht???) rechtfertigen einen Wechsel auf AACR und MARC keinesfalls. Ich denke, auch ohne die AACR selber anzuwenden, können wir doch via Internet problemlos in der LOC oder anderen US-Bibliothekskatalogen recherchieren und umgekehrt. Aber müssen denn unsere Titelaufnahmen genauso aussehen. - Ein weiterer Aspekt: durch diesen Wechsel, den sich sicher nicht alle leisten können, werden die kleinen und mittelschwachen Bibliotheken vom einheitlichen System womöglich abgehängt. - Und als letztes frage ich mich, nachdem es schon die US-MARC gibt und die UNI-MARC, ob es dann bald auch die MARC-Deutschland geben wird. Wäre das dann wirklich einheitlich? Lohnt sich für eine dritte MARC-Variante wirklich der ganze Aufwand?
  181. Zum Hintergrund meines Votums: Moegen bei einem Regelwerkswechsel auch Ansetzungsformen ueber Konkordanzdateien zusammengefuehrt werden koennen, so bleibt ein erhebliches Chaospotential im Sachtitelbereich. Transliterationen fremdschriftlicher Titel in aelteren Daten werden nach einem Wechsel bald nicht mehr aufzufinden sein. Das Material muesste manuell bearbeitet werden, und dies ist ja wohl illusorisch. - Die Formatfrage sehe ich weniger strikt. Fuer eine Beibehaltung und Weiterentwicklung von MAB scheinen mir jedoch etliche Argumente zu sprechen, die in der Diskussion vorgebracht wurden.
  182. Ex-ZDB-Katalogisierer Hat man wirklich die Zeit, das Geld und das Personal, alles (erneut)umzustellen und umzulernen, wenn noch nicht einmal alle (PI)-Zettelkataloge in die Datenbanken konvertiert worden sind?
  183. Insbesondere für die zahlreichen von uns betreuten öffentlichen Bibliotheken, erst recht auch alle kleineren Bibliotheken, ist die Beibehaltung der bisherigen Verfahren sehr wichtig, da ihnen die neuen Verfahren außer kaum verkraftbaren Spesen nichts bringen! Bereich: Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen, Außenstelle ...
  184. In Zeiten von Online-Katalogen sollte man nicht über Regelwerke, sondern allenfalls gewisse gemeinsame Standards diskutieren. Im Online-Katalog ist doch schließlich egal, ob wir eine Sachtitelschrift oder ein Verfasserwerk vorliegen haben. Soviel wie möglich sollte suchbar gemacht werden. Ist da AACR nicht kontraproduktiv, indem mehrbändige Werke nicht auf verschiedene Ebenen aufgeteilt werden können? Ein Umstieg auf AACR und die damit verbundenen Vorteile rechtfertigt m.E. keineswegs den immensen Aufwand für denselben. Im Übrigen ist eine solche Verfahrensweise doch wohl langsam überholt, gibt es doch mit Libero schon ein System, das beide Formate verarbeiten kann. Eine Katalogisiererin in einem Sonderbereich mit eigenem "hausgestrickten" Online-Katalog, der sich nicht so leicht an neue Normen anpassen lässt.
  185. Leitung einer Kleinstadtbibliothek Für uns spielt internationaler Austausch keine Rolle, eine Umstellung wäre personell und finanziell nicht zu bewältigen
  186. Ich arbeite als Vertreterin in verschiedenen Bereichen, hauptsächlich Titelaufnahme und Auskunft. Bei RAK weiß man, was man hat und solange die deutschen Verbünde sich nicht einmal auf einheitlichere Strukturen einigen, sind wir weit weg von der Internationalität. Den Aspekt der Normdateien wäre für mich sehr wichtig. Aber auch die finanzielle Seite: Wer soll die ganzen Umschulungen bezahlen? - Der Nutzen der "Amerikanisierung" finde ich, steht in keinem Verhältnis zu den Kosten und Umständen. - Zum Glück wurden irgendwann einmal die "Preußischen Instruktionen" von den "RAK" abgelöst. Aber machen wir uns durch die AACR nicht auch sehr abhängig von den internationalen, schwerfällig arbeitenden Gremien? Die RAK - unseren Bedürfnissen weiterzuentwickeln - halte ich für viel wichtiger als Internationalisierung um jeden Preis. Den Zeitplan, bereits 2004 auf AACR umzusteigen, halte ich für völlig unrealistisch, wenn ich bedenke welche langen Vorlaufzeiten es braucht, für eine einzige Bibliothek ein neues System einzuführen.
  187. Es ist m.E. keine Qualität, ununterbrochen amerikanophilen Tendenzen zu folgen, um Bewährtes abzulösen
  188. OPL, von daher sowohl Katalogisierung als auch Auskunft, Fernleihe, Katalogbenutzung etc. AACR/MARC sind weder moderner, noch uebersichtlicher, einfacher, klarer als RAK/MAB. Die Umstellung wuerde die deutschen Bibliotheken inklusive der Katalogumstellungen und der notwendigen Schulungen Unsummen kosten. Bei der wirklich prekaeren Haushaltslage der Bibliotheken sollten wir die Mittel sinnvolleren Zwecken zufuehren. Auch den jeweiligen Traegern (=Geldgebern) und der Oeffentlichkeit wird man kaum vermitteln koennen, warum Gelder und Personalressourcen verwendet werden sollen, um auf den "Globalisierungszug" aufzuspringen, ohne dass dies greifbare Vorteile bringt. M.E. waere es sinnvoller, RAK zu entruempeln und an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen, als um der Globalisierung willen ein ebenso "unmodernes" neues Regelwerk einzufuehren.
  189. Als Bibliothekar in e. Institutsbibliothek bin ich quasi mit Allem befasst. Der Großteil der Arbeit ist Katalogisierung. Ich halte es für ausgemachten Schwach-, ja Irrsinn JETZT das Regelwerk zu wechseln. Da hätte man mal besser in den 60er Jahren bereits den PI den Gnadenstoß verpassen und zu AACR wechseln sollen. Jetzt ist es zu spät.
  190. Sehe die Notwendigkeit überhaupt nicht ein, zumal MARC wesentlich unübersichtlicher ist
  191. Hallo, umlernen auf ein neues Regelwerk ist kein Problem. Meine Bedenken gehen hauptsächlich in Richtung der Kostenfrage. Überall sind die Etats derBibliotheken bereits gekürzt, bzw. stehen kurz davor gekürzt zu werden. Die Literaturversorgung der Leser ist somit nicht mehr in vollem Umfang möglich. Steigende Preise, gerade bei den Zeitschriften verstärken dieses Problem. Öffnungszeiten werden gekürzt, weil das dringend benötigte Personal(Hiwis)nicht mehr bezahlt werden kann. Wer soll die Kosten für die Schulungen und die damit auch verbundenen Neuanschaffungen in allen Bibliotheken tragen? Wie will man das der Öffentlichkeit verkaufen? Schliesslich sind Bibliotheken immer noch für die Benutzer und nicht nur für ihre Sebstverwaltung da - sollte man zumindest meinen ;-) Vielleicht sollte sich auch der Rechnungshof einmal mit der Sache beschäftigen - bevor das Kind (sprich das Steuergeld) "im Brunnen liegt"
  192. mehr selbstbewußtsein würde europa guttun. ein hoch den italienern und franzosen!
  193. Eine Weiterentwicklung von RAK bzw. MAB erscheint mir ökonomischer, als die volle Anpassung an AACR. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Anpassung an ACCR in kurzer Zeit und kaum mit Komplikationen verbunden sein soll.  Eher glaube ich, dass noch über Jahre hinweg manuelle Nacharbeiten erforderlich sind und befürchte, dass die Datensätze vermischt werden und nicht mehr eindeutig zuzuordnen sind, was dann im lokalen Bereich abgefangen werden muss. Wer soll das nacharbeiten?
  194. Die gewaltigen Anstrengungen in jeder Hinsicht (und besonders letztlich in finanzieller) wären nicht gerechtfertigt. Es täte mir weh, zu erleben, wie der Buchbestand vielleicht zum x-ten Mal auf aufwendige Bearbeitungsregeln umgearbeitet wird (die uns in diesem Fall meiner Meinung nach keine nennenswerten Vorteile bringen würden), während wir doch andererseits mangels ausreichenden Etat oft nur die allernötigste Fachliteratur anschaffen können.
  195. die oben angekreuzten "Meinungen" sind nur zweite Wahl!! besser wäre nicht eine Übernahme von AACR und nicht eine Weiterentwicklung von RAK, sondern eine Integration von AACR und RAK sowie von MARC und MAB. Aber soetwas ist wohl für Zeiten "als das Wünschen noch geholfen hat". Ergo: RAK und MAB auf AACR und MARC hin weiterentwickeln (auch gern zurück entwickeln).
  196. vielen Dank, daß Sie die Durchführung dieser m.A.n. so wichtigen Umfrage in die Hand genommen haben! Für eine optimale Lösung im Interesse der internationalen Zusammenarbeit hielte ich übrigens die gemeinsame Weiterentwicklung von AACR und RAK (gleich ein gemeinsames neues Regelwerk, klingt zugegebenermaßen utopisch, wäre theoretisch aber das Beste) sowie die zügige Schaffung von Meta- Normdateien (ISST, ISADN, etc.)
  197. Am liebsten wäre mir ein neues Regelwerk, das den Gegebenheiten des on-line-Katalogs Rechnung trägt - ähnlich den Erfassungsschemata der Dokumentationszentren - und sich statt mit überflüssigen HE/NE-Fragen mehr mit der Frage bechäftigt, ob in Suchfeldern (Personen, Körperschaften etc.) normiert werden soll oder ob möglichst viele mögliche Sucheinstiege erfasst werden
  198. Viele Bibliotheken können eine Umstellung auf AACR personell kaum oder gar nicht bewerkstelligen, der Aufwand ist einfach zu groß, zumal wenn man sich noch in der Phase der EDV-Einführung befindet. Was machen die so genannten OPLs? Als Verbundteilnehmer ist man ja quasi zur Umstellung gezwungen, ob es personell möglich ist oder nicht. Warum sollen RAK, RAK-Musik, RAK-AV (es hat schon seinen Sinn, dass es diese speziellen Unterabteilungen gibt - hat AACR die auch?) und MAB nicht weiterentwickelt werden?
  199. Wir sehen für kleinere öffentliche Bibliotheken keinen Nutzen durch einen evtl. Wechsel von Regelwerk und Datenformat, befürchtet werden hohe Kosten für Umstellungen, die dem Nutzer wohl nichts bringen.
  200. Die Kosten der Umorganisation der Katalogdaten sind zu hoch, der Zeitaufwand - und damit die Zeitspanne, in der die Umarbeitung stattfindet - zu gross, als dass eine Umorganisation sinnvoll wäre.
  201. Langfristig sollten auf IFLA-Ebene durch eine internationale Expertenkommission mit amerikanischer und deutscher Beteiligung ein ganz neues Regelwerk und ein ganz neues Datenformat entwickelt werden, die jeweils - die Nachteile der Vorgängerkonzepte vermeiden, - die Vorteile der Vorgängerkonzepte aufgreifen und  optimieren, - die neuen Innovationsprojekte (wie Dublin Core, Multimedia, WWW-Doku- mente, Multilinguale Normdateien usw.) umfassen und dafür Lösungen anbieten.
  202. Fuer die ueberwiegende Mehrzahl der oeffentlichen Bibliotheken bringt die beschlossene Format und Regelwerksaenderung keine Verbesserungen oder Vorteile.
  203. Sehr geehrte Damen und Herren, ich finde die Abstimmung MAB ja oder nein schwierig, da kaum konkrete Informationen über die Folgen vorliegen. Wenn MAB abgeschafft wird, muß meiner Meinung nach auf jeden Fall die Ausbildung garantiert werden, d.h. die Ausbilder müssen ausreichend geschult werden und es muß rechtzeitig Lehrmaterial vorliegen, was ich für schwierig erachte. Bis jetzt liegt ja auch noch kein neues Lehrbuch vor, das an den neuen Ausbildungsberuf "Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste" angeglichen ist. Darüber hinaus müßte geklärt werden, welche Kosten auf die Einrichtungen für die Umrüstung der Datenverarbeitung zukommen. Sollten sich hier hohe Summen ergeben, ist die Umstellung für viele Bibliotheken sicherlich nicht möglich. In Bezug auf die Internationalität denke ich, daß dieses durch die Nutzung des Internet eh gegeben ist unabhängig vom Regelwerk. Nur wenn sich diese Bedenken ausräumen lassen, ist eine Umstellung auf AACR denkbar.
  204. Eine super Idee, klar machen wir RAK und PICA platt, in deutschen Bibliothekslanden ist es wahrscheinlich sehr langweilig geworden, und nachdem sich jetzt jeder in den ganzen Systemen auskennt, wird es ja auch Zeit mal wieder etwas Neues zu machen. Bevor man sich überlegt, es international einheitlich zu machen, sollte doch erst einmal daran gearbeitet werden, daß nicht Deutschland aus verschiedenen Verbundkatalogen besteht und dann können wir uns um internationale Katalogisierungsregeln kümmern. Tut es dann noch Not, Bibliothekare auszubilden? Dann reicht doch einer für die ganze Welt.
  205. Mir ist unverstaendlich, warum alles auf schon "alte" Regeln umgestellt werrden soll, wenn diese auch nicht fuer EDV-gestuetzte Katalogisierung geschaffen wurden. Sind RAK und MAB nicht bis zu einem gewissen Mass kompatibel? Wer soll die Umstellung, Personal, Schulung etc. bezahlen? Inwieweit bringt die ganze  Umstellung den Katalognutzern irgendwelche Vorteile bzw. Verbesserungen? Scheint es nicht vielmehr Selbstzweck?
  206. Dieser Beschluss geht völlig an den Bedürfnissen, Interessen und Finanzen der meisten öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken vorbei. Aber wir waren alle anscheinend zu doof und kurzsichtig um vorher gefragt zu werden. Wie sollen wir unseren Trägern nach der Umstellung von MAB1 auf MAB2 angesichts leerer Kassen, die auf uns zukommende Kostenlawine erklären. Aber vielleicht wäre das ja was für eine Bundeszuschuß (Ersatz für die DBI-Finanzierung)?!?
  207. Bereits jetzt werden internationale Daten als Fremdleistungen in den Katalogisierungsabteilungen genutzt. Ein breiteres Spektrum ist m.E. nicht erforderlich. Homogene Daten sind das Qualitaetsmerkmal jedes Bibliothekskatalogs. Auch die Einfuehrung von RAK2 (Online-RAK), die sicherlich unumgaenglich und wuenschenswert ist, hatte einen Katalogbruch zur Folge, der in Kauf zu nehmen ist. Wie besonders der Diskussionsbeitrag aus der ZDB zeigt, haetten wir bei Einfuehrung von AACR jahrzehntelange Nacharbeiten zu bewaeltigen. Wirtschaftlichkeit? Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie muss sehr gut abgewogen werden.
  208. Für uns als kleine Bibliothek ist der ganze Aufwand der Umstellung weder finanziell noch vom zeitlichen Umfang her tragbar. Wir sehen in einem Umstieg für unsere Benutzer und unsere Einrichtung keinen Nutzen. Da wir an keinen Verbund angeschlossen sind, werden wir voraussichtlich auch bei gegenteiligem Beschluss weiterhin mit RAK und MAB arbeiten, in der Hoffnung, dass unser Softwarelieferant nicht das Datenformat ändert.
  209. Aus der Sicht eines Fachstellenvertreters: Viele in diesem Zusammenhang auftauchenden Probleme sind z.B. in BuB schon aufgeführt worden. Einer der wesentlichsten Kritikpunkte ist der immens hohe Kostenaufwand, der alle Bibliotheken bei der Umstellung trifft, gerade die kleineren öffentlichen Bibliotheken können diese Zusatzkosten kaum bewältigen. Ansonsten ist die Art und Weise, wie die Mehrheit des Standardisierungsausschusses mit diesem Thema umgeht, unüblich, um keine härteren Ausdrücke zu gebrauchen. Es wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnis durch den Beschluß, RAK/MAB ab 2003 nicht mehr weiterzuentwickeln, praktisch schon vorweggenommen wird. Was letztendlich aber mindestens genauso schlimm sein dürfte: Mit dieser Entscheidung macht sich das Deutsche Bibliothekswesen in einer Art von Entscheidungen dritter abhängig, die nur noch als fatal bezeichnet werden kann.

  210. RAK und AACR sollten nur insoweit angepasst werden, dass gleiche Entitäten entstehen, ansatzweise wird - z.B. bei der Individualisierung von Personen -  in RAK ja mittlerweile so verfahren. Das gleiche gilt im Bereich des Datentauschs mit den Dateistrukturen in den Formaten. Das gesamte Regelwerk mit einem Federstrich zu beseitigen, halte ich nicht für sinnvoll. Im Gegenteil, so manche RAK-Regel wird von den Amerikanern als besser praktizierbar angesehen. Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, bei Einsatz der AACR zu völliger Einheitlichkeit zu gelangen, das ist schon in den anglo-amerikanischen Mutterländern nicht geglückt. Wer Retrokonversion betreibt, erhält eine Ahnung davon, wie schwer die Hypothek Regelwerksänderung (hier Umstellung von PI auf RAK mit nachfolgender Datenpflege) über Jahrzehnte die Kataloge und Datenbanken belastet. Ein Zusammenführen dieser Daten in einer Datenbank führt bei älteren Titeln zu Suchstrategien, die den gemeinsamen Nenner berücksichtigen, was im allgemeinen dann durch hohen Trefferlisten führt. Bei Hinzufügung einer Datenbank mit einem dritten abweichenden Regelwerk ist dieser Nenner möglicherweise gar nicht mehr zu finden und es muss mehrfach gesucht werden. Für die ZDB würde diese Umstellung vermutlich das Aus bedeuten - wer will sich in Zeiten personeller Engpässe mit Datenpflege fortlaufender Sammelwerke auseinandersetzen? Wollen wir das wirklich? Tun wir dem Nutzer wirklich einen Gefallen, wenn wir nun jeden dazu zwingen, sich vermehrt mit englischer Umschrift nichtlateinischer Schriften, englischsprachigen Ansetzungen von Gebietskörperschaften u.a. auseinanderzusetzen, nur damit er sein Buch aus der Bibliothek um die Ecke findet? Bei aller Offenheit sind hier Grenzen gesetzt.
  211. Die Weiterentwicklung von RAK/MAB halte ich für ausreichend. Ich bezweifle, daß der Nutzen neuer Systeme den Aufwand rechtfertigt.
  212. Mein Kommentar ist lapidar: Jeder Formatwechsel und erst recht jeder Regelwerkswechsel schafft "Altdaten", jeder Systemwechsel führt zu Qualitätsminderung und Informationsverlust bei den umgesetzten Daten. Beides kann man dem sehr differenzierten und ressourcenreichen deutschen Bibliothekswesen nicht wünschen. Um diese Nachteile eines Umstiegs auf AACR und MARC in Kauf zu nehmen, ist der dadurch erzielbare Gewinn nicht groß genug und der hierfür zu leistende immense Aufwand nicht berechtigt. Auch die besondere Interessenslage der Deutschen Bibliothek rechtfertigt keineswegs den folgenschweren Umstieg auf AACR und MARC.
  213. integrierte diplombibliothekarische Taetigkeit: Erwerbung/Katalogisierung/Sacherschliessung/Information; Wichtige Punkte aus meiner Sicht: - Nutzerstudie/ Bedarfsstudie - Normdatennutzung sollte generell intensiviert werden, weil sie Regelwerksfortentwicklungen bzw. notwendige Ansetzungsaenderungen oder zu ergaenzende Verweisungsformen/ (multilinguale)Konkordanzen (in Sach- und Formalerschliessung) nutzbar machen, ohne einzelne Datensaetze betrachten zu muessen - zentrale Funktionen staerken: -- Normdatenaufbau -- laufender Katalogisierungsaufwand laesst sich am besten durch aktuelle Lieferung qualitativ hochwertiger Katalogisate (die auf unterschiedliche bzw. sich mit der Groesse der zu durchsuchenden Datenmenge wandelnde Recherchestrategien antworten koennen) aus den nationalbibliothekarischen Einrichtungen reduzieren (Beispiel Musikmaterialien: solange die DDB mit Hinweis auf ihre Personalsituation im DMA weder CIP-Dienst noch Sacherschliessung betreiben kann, bleiben das Regelwerk und das Katalogformat, unter dem die zentrale Funktion nicht geleistet kann; das in Ihren Informationen angesprochene, in den USA offenbar verbreitete Verfahren der "Ablagerung" bis zur Fremddatenlieferung kann man sich eigentlich nur leisten, wenn keine Vormerkung/Nutzungserwartung hinter dem Ankauf steht - einflussnehmende Mitarbeit qualifizierter Persoenlichkeiten in den AACR und/oder MARC-Gremien muesste gesichert sein, wenn es zu einem Umstieg kaeme - Was macht das nicht-englischsprachige europaeische Ausland (die Schweiz war in Ihren Informationen angesprochen)?
  214. Der personelle und finanzielle Aufwand - vor allem für kleine und mittlere Bibliotheken - steht in keinem Verhaeltnis zu den "Vorteilen". Wozu viel Geld in internationale Nachweise stecken, wenn die Mittel für die Grundversorgung nicht sicher sind ?
  215. 1. Die Frage des Podiums am 11.9.2001 in Göttingen, von der der o.g. "Beschluss" ausging, "Ist Deutschland reif für eine internationale Zusammenarbeit?" war schon falsch gestellt. Wenn es gehießen hätte "Ist AACR reif für die Aufnahme der FCBR?" und kompetente Leute auf dem Podium gesessen hätten, wäre die Entscheidung sicher anders gefallen. M.a.W.: Aus meiner Sicht ist RAK viel näher an den "Functional requirements ..." als AACR.

  216. 2. Die Hoffnung, die das Podium in Göttingen verbreitet hat, nämlich dass das Katalogisieren einfacher werde, wenn man nur AACR einführte, ist schlicht irrig.
    3. Das Format ist prinzipiell beliebig, darauf ist von vielen schon hingewiesen worden. Wenn Strukturfragen (insb. das Linking zu anderen Sätzen wie Namen, Körperschaften, hierarchisch zusammengehörende Titel etc) gewährleistet sind, kann es auch MARC sein.