Meinungsäußerungen
zur AACR/MARC-Frage, 18.3.-3-4.2002
Pro RAK
Wegen der großen Zahl wurden
diese Meinungen weiter differenziert nach der Haltung zur Formatfrage.
RAK beibehalten,
MARC einführen
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Es gab weitaus bessere Zeitpunkte für
einen Umstieg, z.B. vor 1-2 Jahren, als der Standardisieurungsausschuss
die "Marschrichtung" bestimmt hat, oder auch vor einigen Jahren als von
MAB1 auf MAB2 umgestiegen wurde. Vermutlich war damals einfach die Zeit
noch nicht reif. Ich bin fuer die AACR in allen wesentlichen Grundzuegen,
aber in dem Gewand der RAK2. Brauchbare Ergebnisse dazu liegen vor.
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AACR bringt für öffentliche
Bibliotheken keine Vorteile, nur den Nachteil der Umstellung
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Wenn ich fuer "RAK beibehalten" stimme,
setze ich natuerlich voraus, dass RAK weiter entwickelt wird
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Mehr Kompatibilität mit der anglo-amerikanischen
Welt im Sinne einer leichteren Austauschbarkeit der Daten ist durchaus
in Ordnung, ich sehe aber keinen Sinn darin, uns den Entscheidungen amerikanischer
Gremien zur Entwicklung des Regelwerks auszuliefern. Wenn aber die Deutschen
eine eigene Variante der AACR2 auflegen wollen, die sie selbst weiterentwickeln,
dann glaube ich nicht, dass es den Aufwand des Umstiegs lohnt. Besser ist
es dann, die RAK in Richtung mehr Kompatibilität mit den AACR2 zu
entwickeln. Wir müssen uns, denke ich, mit der Heterogenität
von Katalogdaten in unseren Datenbanken abfinden, das ist auch jetzt schon
so und wird sich auch nicht mehr ändern lassen.
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Bis 1990, d.h. vor PICA und RAK hatten
wir einen AACR(1)- Zettelkatalog !!! Die RAK-Ansetzungen für Körperschaften
haben sich bewährt. Es sollte mit Volldampf an einer RAK-Online gearbeitet
werden. Warum AACR? Es ist sicher nicht das bessere Regelwerk, die Kosten
von Schulungen usw. wären nicht gerechtfertigt.
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Leider wird den Gegnern des Umstiegs -
offen oder latent - eine konservative Bewahrungsmentalitaet unterstellt.
Unter "RAK beibehalten" stelle ich mir eine durchaus revolutionaere Ueberarbeitung
und Kuerzung derselben vor, die ich seit Jahren erhoffe und die erheblich
weiter gehen wuerde als AACR. Wir brauchen eine Neuinterpretation des Begriffs
"Katalogisierung", die nicht stures Anwenden von Regelwerken sein darf,
sondern intellektuelle Erschliessungsarbeit - bibliographisch UND sachlich
- , orientiert an Benutzerbeduerfnissen und -faehigkeiten mit dem Hauptaugenmerk
auf der Indexierung und der Darstellung in den OPACs. Bezeichnenderweise
wird eine solche moderne, "integrierte" (naemlich unter Aufhebung der klassischen
Gegensaetze formal/sachlich, Katalogisierung/Benutzung, bibliothekarisch/EDV-technisch)
Katalogisierung aber gerade von Einrichtungen, deren Vertreter fuer den
Umstieg gestimmt haben, haeufig verhindert, z.B. durch das Aufstellen von
Verbundregeln, die voellig an der Wirklichkeit des eigenen EDV-Systems
vorbeigehen. Das zeigt, dass in der Tat die Sachkompetenz bei der Entscheidung
vom 6.12.2001 keine Rolle spielt.
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MAB sollte parallel weitergeführt
werden, um die internen Strukturen der Datenversorgung in Deutschland,
z.B. ZDB ---> regionale Verbünde ---> lokale Systeme, beibehalten
zu können.
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Die Übernahme des MARC-Formats dürfte
eine sinnvolle Verbesserung und Vereinfachung im Datentauschverfahren sein.
Die Übernahme der AACR würde trotz gewaltiger finanzieller und
personeller Anstrengungen keine 100prozentige Kompatibilität bringen
(und nebenbei nur weitere Inkonsistenzen in den Daten hinterlassen); eine
Verbesserung der Recherchemöglichkeiten ließe sich auch anders
erreichen. Mittel- bis längerfristig sollte man vielleicht eher über
ein gemeinsames neues Regelwerk nachdenken. "Internationalität" um
den Preis bedingungsloser Anpassung an etwas, das nicht einmal besser ist,
halte ich für eine fragwürdige Tendenz.
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MARC einfuehren unter dem Vorbehalt, dass
sich damit der internationale Datenaustausch verbessert.
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Zum jetzigen Zeitpunkt wäre die Umsetzung
der Altdaten zu aufwändig. In Deutschland sind immer noch nicht alle
Katalogdaten in EDV-Katalogen bzw. im Web verfügbar. Dieses Ziel muss
in Deutschland vorrangig Ziel verfolgt. Erst im Anschluss daran ist eine
Umstellung von RAK auf AACR2 sinnvoll.
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Da RAK anscheinend das modernere Regelwerk
von beiden ist, sollte es nicht gänzlich abgeschafft werden. Wenn
RAK nicht den internationalen Ansprüchen gerecht wird, warum dann
nicht ein ganz neues Regelwerk konzipieren? Ein Regelwerk, das an die Bedürfnisse
von Online-Katalogen angepasst wird , die neuen Medien beinhaltet und kompatibel
zu den umfangreichen Altbeständen ist.
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Zur Erlaeuterung: Ich bin im Bereich Information/Bibliographischer
Dienst/Benutzerschulung taetig. Wohlgemerkt: Wir stimmen hier darueber
ab, ob wir einer Einfuehrung der AACR unter den MOMENTAN HERRSCHENDEN BIBLIOTHEKSPOLITISCHEN
RANDBEDINGUNGEN zustimmen und nicht darueber, ob wir RAK oder AACR fuer
das bessere Regelwerk halten. Natuerlich lassen sich unter AACR Kataloge
erstellen, die einen maximalen bibliographischen Informationsgehalt bieten.
Nur ist unter den obwaltenden Umstaenden zu befuerchten, dass eine Regelwerksumstellung
sofort dazu benutzt werden wird, das allgemeine Niveau der Katalogisate
zu druecken und bisher obligatorische, sinnvolle Verknuepfungen in unseren
Datenbanken abzuschaffen. Dem muss man sich entgegenstellen. Ich bin immer
noch der Ansicht, dass Bibliotheken nicht nur "Tankstellen" fuer leicht
verderbliche Daten sind, sondern kulturelle Einrichtungen, die auch fuer
zukuenftige Generationen arbeiten und deshalb Qualitaetsansprueche nicht
dem Primat der Wirtschaftlichkeit opfern duerfen.
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Die Wahl zwischen Scylla & Charybdis
... Hinsichtlich der Katalogisierung von Altbeständen (exemplarspezifische
Eigenheiten) sind AACR wie RAK völlig unzulänglich. Aber die
hohen Herren verdienen einen Denkzettel!
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Die ideale Lösung wäre meiner
Meinung nach die angleichende Weiterentwicklung beider Regelwerke (AACR
und RAK)
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Um einen internationalen Austausch der
Katalogdaten zu ermöglichen, denke ich, ist es sinnvoll, die Datenformate
anzupassen, deshalb bin ich für die Einführung von MARC. AACR
einzuführen ist meiner Meinung nach zu kostenintensiv. In der Schweiz
funktioniert es doch auch. RAK und MARC (Schweiz).
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AACR2 und RAK Zur gegenwärtigen Diskussion,
ob in Deutschland anstelle der RAK die AACR2 eingeführt werden sollen,
macht die UB Stuttgart folgende Anmerkungen:
1. Die RAK haben sich in den letzten
25 Jahren als ein ausgezeichnetes Regelwerk erwiesen, das den AACR2 z.B.
bei der Behandlung mehrbändiger Werke deutlich überlegen ist.
Durch die derzeitige Überarbeitung der RAK (Wegfall von Bestimmungen,
die nur für Zettelkataloge sinnvoll sind, konsequente Nutzung der
Möglichkeiten der Online-Katalogisierung z.B. durch Anwendung von
Codes) wird das Regelwerk weiter gestrafft und damit noch effizienter und
leichter anwendbar sein.
2. Die AACR2 erfordern im Vergleich
zu RAK einen eher höheren Katalogisierungsaufwand: Die AACR2 sehen
beispielsweise mehr Eintragungen unter örperschaften vor als die RAK,
so daß mehr Körperschaften anzusetzen wären (obwohl in
Deutschland Recherchen über Namen von Körperschaften erfahrungsgemäß
fast keine Rolle spielen). Die Definition, was als Körperschaft gilt,
geht bei AACR2 deutlich weiter, so daß auch Projekte, Kooperationen
etc. anzusetzen sind, die nach RAK nicht als Körperschaft gelten.
Die Kriterien,ob eine Körperschaft die Haupteintragung oder eine Nebeneintragung
bekommt, sind bei RAK formal definiert, bei den AACR2 dagegen inhaltlich
und somit aufwendiger.
3. Die Umstellung würde vor allem
bei den Normdateien (GKD, PND) einen erheblichen Umstellungsaufwand erfordern.
Die GKD umfaßte am 31.12.2000 über 800.000 Datensätze,
die zum überwiegenden Teil geändert werden müßten.
4. Der Schulungsaufwand in den einzelnen
Bibliotheken für die Einführung der AACR2 wäre nicht unbeträchtlich;
die dafür notwendige Zeit wird sinnvoller in die Weiterführung
der Retrokonversion investiert. Davon würden auch unsere Benutzer
profitieren, während die Umstellung auf ein anderes Regelwerk und
die damit verbundenen Inkonsistenzen der bibliographischen Daten für
die Benutzer keinen ersichtlichen Gewinn mit sich bringt.
5. Sinnvolle Anpassungen an die AACR2
sind in den neuen RAK sowieso schon vorgesehen, z.B. die Behandlung von
Präfixen bei Personennamen als eigene Ordnungswörter. Fazit:
Anstelle einer langjährigen Diskussion über die Einführung
der AACR2 und einer sich daran anschließenden langjährigen Einführung
der AACR2 (Übersetzung ins Deutsche, Schulungsaufwand, Festlegung,
wie optionale AACR2-Bestimmungen in Deutschland oder den einzelnen Verbünden
angewendet werden sollen etc.) sollte man versuchen, die neuen RAK so bald
wie möglich fertigzustellen - zum Nutzen der Benutzer und der Bibliothekare.
RAK und MAB beibehalten
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Niemand kann mit Sicherheit sagen, welche
enormen Anstrengungen auf die Bibliotheken zu kommen werden, wenn umgestellt
wird auf AACR + neues Format, und wie dann v.a. die Bibliotheken die Anforderungen
bewältigen sollen im bestehenden technischen, organisatorischen und
personellen Kontext!! Die "Vision" eines international gültigen Regelwerkes
+ Formates hat ohne Zweifel Bestechendes an sich - wer würde dem widersprechen!
Wie aber wird es mit der Realisierung aussehen, in organisatorischer Hinsicht,
mit Blick auf die notwendige finanzielle Ausstattung/"Untermauerung" +
Begleitung auf allen (!) Ebenen (Nachhaltigkeit) und -nicht zuletzt- die
Bereitstellung der technischen Mittel sowie ausreichender personeller Ressourcen??
Wie will der Unterhaltssträger überzeugt sein, wenn schon jetzt
allenthalben der Rotstift "kreist": mit der in der Vision formulierten
betriebswirtschaftlichen Optimierung des Systems? Wenn jetzt, wie es stets
verlautet, gespart werden muß, wird sich wohl niemand auf das Versprechen
einer wirkungsvollen Ausgabensenkung (bei gleichzeitig eintretender Verbesserung
der Serviceleistung!) im mittelfristigen Bereich einlassen!! Erst mal werden
Kosten steigen ... Gewinner eines Umstiegs sind sicherlich weniger die
Bibliotheken, die aber die Hauptarbeit zu leisten haben, als vielmehr regionale
(Verbundzentralen u.ä.) bzw. nationale (DDB) Einrichtungen, die sich
am internationalen Informations-Markt positionieren können. Ein Umstieg
wäre weiter kein (fast kein!) Problem, wenn man gewissermassen bei
Null anfinge! Tatsache ist, dass v.a. große Bibliotheken mit umfangreichen
Beständen jetzt schon erheblichen Aufwand betreiben müssen, um
die Datenhaltung ihrer Bestände in regionalen, v.a. aber in ihren
lokalen Systemen zu pflegen! Was die Nutzung von Fremddaten angeht, zeigt
ein Blick auf die heutige Praxis die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit:
häufig kommt man in der täglichen Kat.-Arbeit noch nicht mal
auf den DDB-Server (u.a. wg. "Time-Out"!!) und/oder im Erfolgsfall besteht
für den übernommenen Datensatz Korr.-/Bearbeitungsbedarf ...
Fazit: Eine bibliothekspolitische Entscheidung für die Einführung
eines neuen Regelwerks bzw. Formates macht nur Sinn, wenn in unserem föderalen
System eine Verbindlichkeit auf allen Ebenen in der Umsetzung der Ziele
errreicht werden kann. Nach dem derzeitigen Stand und mit Blick auf vergleichbare
Entwicklungen in der Vergangenheit "in deutschen Landen" steht nicht zu
erwarten, dass auf einmal alles anders wird ...!!
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RAK muss modernisiert werden
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Die Sache wird teuer. Ein Umstieg auf
AACR/MARC-konforme Software gerade bei kleinern Bibliotheken scheint angesichts
der allg. Haushaltslage illusorisch. Wenn es denn ueberhaupt die erwuenschten
Rationalisierungseffekte gibt, so duerften bei kleineren Bib's die Kosten
den Nutzen bei weitem uebersteigen. Und Softwarefirmen muessen und werden
sich die notwendigen Anpassungen bezahlen lassen.
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RAK und RSWK sollten flexibler werden.
In die Gehirne der "Regelwerkspäpste" muss wesentlich rascher als
bisher einsickern, dass elektronische Kataloge andere Parameter benötigen
als Zettelkataloge. Weg mit allen Bestimmungen, die aus der Vergangenheit
der Zettelkataloge stammen; mehr "Kann-bestimmungen," schnelleres Reagieren
auf neue Technologien auch im Regelwerksbereich usw. Dadurch können
wir uns die in meinen Augen völlig überflüssige, teure und
keineswegs zu besseren Ergebnissen führende Amerikanisierung unserer
Bibliotheken ersparen!
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Bei immer intelligenterer Software ist
es obsolet, das Regelwerk umstellen zu müssen: Datenübernahme
und -tausch gehen auch so bequem. Ein anderes Regelwerk bedeutet enormen
Aufwand für jede einzelne Bibliothek und Ausbildungsstätte in
Deutschland bei zweifelhaftem Nutzem. Internationalität ist auch angestrebt
durch die Weiterentwicklung von RAK-WB. Es geht nicht an, dass für
das Florieren von OCLC/PICA die gesamte Bibliothekslandschaft verändert
werden muss.
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Ich bin nicht tief genug mit der Materie
vertraut, um mir ein ganz klares Meinungsbild machen zu koennen. Generell
bin ich schon fuer Vereinheitlichung und auch internationale Zusammenarbeit,
und um die RAK waer's bestimmt nicht schade! Andererseits sind die AACR
sicher genau so wenig der Weisheit letzter Schluss wie die RAK. Jede Bibliothek
hat sich ihre eigenen Haus-RAK geschaffen und jede wuerde bestimmt mit
den AACR genau so verfahren. Und der Import von Fremddaten in die deutschen
Verbuende klappt doch auch jetzt schon ganz gut. Man sollte erstmal sich
innerhalb Deutschlands auf einheitliche Strukturen einigen statt wieder
Klein- und Kleinststaaterei (wenn man sich z.B. das Mikro-PICA-System in
der Mitte Deutschlands ansieht) zu betreiben.
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Es sollten diejenigen entscheiden können,
die die finanziellen und personellen Folgen einer so gravierenden Änderung
zu tragen haben. Was die Sachdiskussion angeht, müßte diese
erst mal richtig geführt werden und zwar von den Betroffenen, nicht
von Theoretikern. Es darf nicht sein, dass im Entscheidungsgremium weiterhin
entgegen den ausdrücklichen Wünschen der einzelnen Bibliotheken
abgestimmt wird - so geschehen im Fall Südwestverbund. Bevor wir uns
Gedanken über die Anpassung an internationale Gegebenheiten machen,
sollte dafür gesorgt werden, dass es deutschlandweit einheitliche
Standards gibt, z.B. durch Vereinheitlichung aller Verbünde etc. Was
nutzt uns Internationalität, wenn es nicht einmal für ganz Deutschland
gemeinsame Nachweisinstrumente gibt?
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Wir in Österreich hatten schon die
größten Schwierigkeiten beim Umstieg vom alten BIBOS-System
auf ALEPH und beim Umstieg vom der alten ALEPH-Release auf die neue Version.
Warum muß man immer wieder etwas Neues suchen, wenn das Alte genau
so gut ist!?
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Dieses Vorhaben ist viel zu teuer und
bringt keine Verbesserung!
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Der Aufwand einer Umstellung von RAK,
MAB auf AACR , MARC steht in keinen Verhältnis zu dem Nutzen unserer
heimischen Kunden (Steuerzahler). RAK sollte so weiterentwickelt werden,
dass die Kartenkatalog-typischen Regeln überprüft und eine Ausrichtung
auf die online-Suche erfolgt. Dabei sollen die eingeschränkten Retrieval-Möglichkeiten
von den bisher auf relationalen Datenbanksystemen laufenden Bibliothekssystemen
nicht als Hindernis dienen. Es sollten vielmehr die Möglichkeiten
der für Informationssuche optimierten Retrieval Engines berücksichtigt
werden. Damit dürfte eine deutliche Vereinfachung erreicht werden.
Die normierte Ansetzung von Personen, Körperschaften und Kongressen
ist eine Stärke der Kataloge gegenüber den Fachinformationsdatenbanken.
Diese Stärke muss erhalten bleiben. Die Sacherschliessung der Kataloge
im Vergleich zu den Fachinformationsdatenbanken ist schwach. Hier muss
der Anschluss erreicht werden (Fachklassifikationen + Fachthesauri + übergreifende
Allgemeinklassifikation in Landessprache). Weitere inhaltliche Anreicherung
(Inhaltsverz., Einleitung, Zus.fassung) wäre wünschenswert. Zum
Datenformat: In welchem Format ein System intern seine Daten verwaltet,
ist eine Frage der Systemoptimierung. Für die übergreifende Suche
und Datenaustausch ist ein oder mehrere standardisierte Datenformate ein
Muss. Ein gutes System kann mehrere Formate dynamisch erzeugen. MAB ist
nicht ideal und MARC auch nicht. Es sollten sich auch die AACR/MARC-Anwender
hin zu einer besseren Kombination bewegen und die RAK/MAB-Anwender auch
das Optimum suchen, das sicher nicht in AACR/MARC liegt. Lernen von den
Datenformaten z.B. von STN-Datenbanken ist hilfreich. Fazit: RAK optimieren
für online-Kataloge unter Information Retrieval Engines. Austauschformat
in verschiendenen Alternativen anbieten bis ein "optimum" gefunden ist.
Kooperation mit AACR-Entscheidern ist sinnvoll.
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Ich wohne nicht in Amerika
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Da es überall an Geld und Stellen
fehlt, denke ich, haben wir wichtigeres zu tun, als ein neues Regelwerk
einzuführen. Besser und auch wirtschaftlicher ist eine Weiterentwicklung
beider Systeme mit einer langsamen Annäherung.
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Wäre eher für eine Reform der
RAK unter starker Berücksichtigung der AARCR2
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Ich finde, daß es sinnvoller wäre,
die RAK zu bearbeiten und zu aktualisieren
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AACR ist nicht besser als RAK, und ist
für die heute dominierenden online-Kataloge noch schlechter geeignet.
Ein Umstieg sollte erst erfolgen, wenn die AACR entsprechend geändert
wurden. Die AACR bedeuten zudem ein nicht unerheblicher Mehraufwand bei
der Katalogisierung (Wesentlich mehr Einträge unter Körperschaften,
Zwang zur Individualisierung von Personen, mit entsprechendem hohen Rechercheaufwand).
Ich fände es viel besser, wenn man AACR-Aufnahmen in den Fällen
ohne Korrekturen übernehmen sollte, in denen eine Suche im Online-Katalog
nicht erschwert wird (Das dürften bei weitem die meisten Fälle
sein.) Eine zusätzliche Körperschaft stört ja niemanden,
auch die Frage was oder wer die Haupteintragung bekommt ist doch heute
vollkommen irrelevant. Gegen einen Umstieg auf MARC hätte ich dann
nichts mehr einzuwenden, wenn MARC Hierarchien gut darstellen kann.
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+ Weiterentwicklung auch der Schlagwortnormdatei/RSWK
auf einen multilingualen Thesaurus!
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Das mindeste ist eine _faire_ Untersuchung.
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Mir kommt die ganze Angelegenheit zu wenig
durchdacht vor, deswegen bin ich dafür RAK und MARC vorerst beizubehalten.
Ich bin nicht grundsätzlich gegen Änderungen, aber sie sollten
sinnvoll sein.
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Die Katalogisierung mehrbändiger
Werke ist in den AACR unzureichend.
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in meine Allegro-Datenbank (RAK)importiere
ich ohne Schwierigkeiten MAB-Daten (Normdaten der DDB und ZDB-Daten) und
US-MARC-Daten (AACR). Genauso kann aus der Datenbank exportiert werden.
Der einzige Handlungsbedarf, den ich sehen kann, besteht darin, die RAK
- und die AACR! - zu datenbankgerechten Regelwerken weiterzuentwickeln.
Vielleicht kann das mal endlich jemand ernsthaft angehen. Ist natuerlich
betraechtlich schwieriger, als von Internationalitaet nur zu faseln.
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Bisher konnten mich keine Argumente davon
überzeugen, das eine Umstellung eine effizientere Arbeitsweise möglich
macht. Eine Umsetzung der Altdaten halte ich auch vonnöten. Das gesamte
Projekt ist vom Arbeitsumfang und seinen Folgen m.E. nicht überschaubar,
die "positiven" Effekte sind nicht zu sehen. Pläne, z.B. Körperschaften
international zu verknüpfen, Entitäten zu bilden, können
unabhängig von einem Umstieg weiterverfolgt werden, sind auch schon
recht alt und nie richtig in die Gänge gekommen. Man müsste bei
der Weiterentwicklung der RAK wie auch schon in der Vergangenheit internationale
Entwicklungen berücksichtigen, das eigentliche Problem bei der Regelwerksarbeit
ist aber die unaussprechliche Langsamkeit der Prozesse. Dies würde
aber in keinster Weise besser durch die Verwendung von AACR werden, die
Einflussnahme wäre wesentlich geringer. Die AACR sind auch kein Regelwerk
auf dem neuesten Stand der Dinge. Für die Verbundkatalogisierung wären
umfangreiche Präzisierungen nötig, ob die dann in allen Verbünden
gleich gehandhabt würden ...? Am Ende hätten wir ein deutsches
AACR. Und wofür?
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die enormen umstellungskosten rechtfertigen
einen umstieg auf ein veraltetes regelwerk in keiner weise; dieses geld
sollte in die fertigstellung von rak2 und in technische entwicklungen gesteckt
werden, die trotz unterschiedlicher regelwerke einen datenaustausch ermöglichen.
vielleicht könnte man bei der weiterentwicklung des regelwerkes auch
mit dem amerikanischen bereich zusammenarbeiten.
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Umstieg auf AACR und Marc bedeutet viel
Aufwand (Zeit, Kosten) fuer keinen oder nur sehr wenig Nutzen.
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Der Wechsel wäre anachronistisch.
Es sollte weiter an der Kompatibilität gearbeitet werden.
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bis jetzt hat der datenaustausch doch
offensichtlich funktioniert, oder? dehalb: hoch die kleinen aber feinen
differenzen - nieder mit rücksichtsloser globalisierung !
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Meine Stimme ist zuallererst als Protest
gegen die Art und Weise des Zustandekommnes der Entscheidung zu betrachten!
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Das Katalogisieren dient dem Auffinden
eines Bandes. In vielen deutschen Bibliotheken ist die Aufstellung nicht
werkweise, sondern einzelbandweise (z.B. strikter NC, Magazinaufstellung).
Deshalb muss die Granularität der Katalogisierung diesem gerecht werden.
Sowohl AACR wie auch MARC werden dem nicht gerecht. Wichtig sind doch nur
geeignete Schnittstellen, um ausreichend international zu werden. Auf anderer
Ebene wird doch auch nicht die deutsche Sprache abgeschafft, um international
zu werden.
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Der Darstellung von Frau Hoffmann von
der WLB ist nichts hinzuzufügen. Sie trifft den Nagel auf den Kopf.
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Zu befürchten ist eine intellektuell
durchzuführende, groß angelegte Datenbereinigung.
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Siehe z.B. 'Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft
der Datenbankteilnehmer (AGDBT) zur Diskussion um AACR/MARC vs. RAK/MAB'
vom 26.11.2001
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Internationalisierung hin oder her. Seit
meiner Ausbildung haben wir schon 3 verschiedene Formate gelernt, den Zettel-Katalog
abgebrochen, aber noch nicht vollständig retrokonvertiert, so dass
er nach wie vor benutzt werden muss, den neuen Opac, der auch eine Umstellungszeit
hatte - und nun wieder etwas neues? Nichts dagegen, neues zu erlernen,
aber ich muss auch den Sinn dahinter sehen und das tue ich nicht. Ich arbeite
in einer mittelgroßen Abteilungsbibliothek, wo ich alles mache und
wo einfach keine Zeit dafür ist, immer wieder auf neue Systeme umzustellen.
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis
wirklich stimmt. Ich nutze nämlich so gut wie nie Fremddaten, einfach
weil selbst die Übernahme momentan teilw. länger dauert als eine
neue eigene Aufnahme. In Zeiten, wo das Geld knapp ist, haben wir glaube
ich wichtigere Dinge zu erledigen.
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Ich halte einen so massiven Eingriff in
den Katalog (Katalogabbruch) in der EDV für nicht verantwortlich.
Der Aufwand steht in keiner Relation zum Nutzen!
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RAK ist präzise genug, keine Ausuferung
durch LoC-Zusatz-Regelungen (publizierte "Produktions"-Ziffern!!) MAB/MARC-Umsetzungstabellen
werden die Maschinenmenschen ja hoffentlich schaffen. Die Bit-Quote aller
verwaltungstechnischen Verzeichnungen eines Dokumentes soll dessen Volltextspeicherungs-Bitzahl
möglichst nicht überschreiten ;-)
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Für uns bleiben folgende Fragen:
- imense Kosten (kaum ein Land hat Geld für seine eigenen Bibliotheken)
- erheblicher Schulungsaufwand (wer soll und kann den neben seinem Dienst
leisten, oder wird dafür der Personalbestand aufgestockt?) - internationales
Mitspracherecht (welche Experten können in den Gremien mitarbeiten?)
- soll hier die Profilierungssucht Einzelner unterstützt werden? -
DFG soll Projekte unterstützen, die richtig viel kosten, ohne erkennbare
Verbesserung der Formal- und Sacherschließung? Habe den Eindruck,
es ist auf politischer Ebene längst beschlossen. Es geht nur noch
um's wie!? Leute paßt auf!!! RAK sollte mit NACHDRUCK weiterentwickelt
werden in Richtung INTERNATIONALER Anpassung.
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Für die Anpassung der ZDB-Daten würde
sich ein unabsehbarer Bedarf an Nachbearbeitung ergeben, und das in Zeiten
der Personaleinsparungen
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1. Wenn man sich für eine Umstellung
entscheidet, dann sollte diese auf jeden Fall sowohl das Regelwerk wie
das Format betreffen, da letzteres jeweils stark am Regelwerk angelehnt
ist. Ich persönlich habe negative Erfahrungen damit gemacht, RAK-Katalogisate
sinnvoll in einem MARC-Format abzubilden. 2. Nur weil etwas weiter verbreitet
ist, ist es nicht notwendigerweise besser. Dies erscheint mir auch im Falle
von AACR richtig zu sein. 3. Eine Übernahme von anglo-amerikanischen
Regeln sollte nicht als Internationalität verkauft werden. Im Gegenteil
ist RAK was die Ansetzung von Personen, Körperschaften etc. anbelangt
weit internationaler. Dies sollte auf keinen Fall aufgegeben werden. Oder
wird es dann eine "deutsche" AACR geben? Dies wäre dann aber wieder
ein Sonderweg, der ja im deutschen Bibliothekswesen immer beklagt wird.
4. Das Pro-Argument der leichteren Fremddatenübernahme überzeugt
nicht. Gerade dazu wurden ja die Austauschformate entwickelt. 5. Aus Sicht
des Suchenden in Bibliothekskatalogen ist es völlig gleichgültig,
welches Regelwerk oder Format zur Anwendung kommt. Hier geht es darum,
das Gesuchte möglichst einfach zu finden. Die immense Arbeit, die
durch eine Umstellung auf die Bibliotheken zukäme, sollte sinnvoller
im Dienste des Bibliotheksbenutzers zum Einsatz kommen. Deshalb: Beibehaltung
der RAK und eine zügige Entschlackung und Überarbeitung dieses
Regelwerkes auf die Erfordernisse eines modernen Bibliothekskataloges.
Hierauf warten die Katalogisierer vor Ort schon viel zu lange!
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MARC-Beispiele genau angeschaut-wirkt
total unübersichtlich und nicht ausgereift - wollen wir Schritte zurück
machen?
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Die Weiterentwicklung der RAK-WB im Sinne
der seit langem (und durchaus zu Recht)geforderten Annäherung an die
AACR ist weit gediehen. Sie muss konsequent und schnellstmöglich zu
Ende gebracht werden. Dann erschlüge man das Schlagwort "Internationalität"
hoffentlich endgültig mit einer international vorzeigbaren Lösung.
Datentausch ist ohnehin bereits jetzt und nicht erst seit gestern jederzeit
möglich. Und Pandoras Büchse mit den jetzt so verschämt
verschwiegenen, eigentlich aber vorrangigen offenen Fragen der Alt- und
Lokaldaten- bereinigung in den diversen Verbundsystemen würde erst
gar nicht geöffnet. Möge es dabei bleiben!!!!!!
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Keine Gestaltungs- und Mitsprachemöglichkeiten
bei MARC/AACR. Damit auch keine Berücksichtigung event. deutschsprachiger
Besonderheiten. Vorteile sind im Verhältnis zum Aufwand nicht klar
erkennbar.
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Wenn die RAK endlich online-orientiert
modernisiert und von Zettelkatalogs-Ballast befreit würde, dann hätten
wir ein modernes Regelwerk. Ich katalogisiere schon seit ca. 9 Jahren nach
RAK-Online und sehe eigentlich keinen zwingenden Grund, warum partout ein
neues Regelwerk her muss, zumal die AACR in dieser Hinsicht keinen wirklichen
Fortschritt zu bringen scheinen. Auch hat sich das MAB-Format meiner Meinung
nach bewährt, wenn man mit Stufensätzen sinnvoll umgeht und sich
i.d.R. auf 2 Stufen beschränkt. Ich habe keine Ahnung wie bei MARC-Titelaufnahmen
die Zuordnung der Exemplarsätze zu den Bänden erfolgt, aber eine
nachträgliche Hierarchiebildung findet bestimmt auch statt. Da die
MAB-MARC-Konvertierung und umgekehrt doch auch kein ernsthaftes Problem
darstellt, frage ich mich, warum wir ein neues Austauschformat, D-MARC,
unbedingt brauchen?
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Weder RAK noch MAB sind nicht besonders
schützenswert, doch wenn eine Änderung des derzeitigen Zustandes
eine Verschlechterung ist, muß man schon fragen, ob bei der Stelle,
die sich solche Entscheidungen leistet, sachliche Überlegungen für
das deutsche Bibliothekswesen und deren Benutzer angestellt wurden oder
nur der eigene kleine (Bibliotheks- oder Verbund-) Horizont ausschlaggebend
war. Eine Änderung der Datenstruktur bedeutet meist eine Verschlechterung
des vorigen Zustandes: Besonderheiten der alten Struktur gehen verloren,
Besonderheiten, die die neue Struktur zuließe, können selten
automatisch auf die Altdaten angepaßt werden. Jede Übernahme
von Fremddaten braucht eine Anpassung der Daten an die je eigene Struktur
des Bibliothekssystems. Eine Anpassung von verschiedenen Formaten und Regelwerken
benötigt etwas mehr Aufwand, aber auch innerhalb derselben Welt geht
es nicht völlig ohne Anpassungen. Eine Regelwerksänderung bringt
immer eine gewisse Inkonsistenz mit sich, wenn man nicht in verschiedenen
Katalogen mit verschiedenen Regelwerken arbeiten will. Aber jetzt ein Regelwerk,
das nur bedingt onlinetauglich ist, durch ein Regelwerk ersetzen zu wollen,
das genausowenig onlinetauglich (und noch dazu nicht einmal vollständig
übersetzt) ist, bedarf schon besonderer Fähigkeiten. Jahrelang
(wirklich zu lang) hat man daran gearbeitet, das Regelwerk so umzugestalten,
daß es sowohl onlinetauglich, als auch für Datenausgaben brauchbar
wird und mit den Altkatalogisaten einigermaßen kompatibel bleibt.
Das war offenbar alles umsonst und statt Fortschritts ist (bestenfalls)
Stillstand angesagt. Schilda läßt grüßen.
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Da für mich die Konsequenzen der
Umstellung nicht völlig überschaubar sind, entscheide ich mich
z.Z. für die Beibehaltung und Weiterentwicklung der RAK.
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warum aacr übernehmen, warum nicht
lieber aus den vor- und nachteilen beider regelwerke etwas benutzerfreundliches
machen??! ich moechte nicht, dass rak so bleibt wie es ist, da gaebe es
verschiede verbesserungen, die vor allem die veraenderte arbeitsweise durch
den pc bedingt einbezieht.
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Ich habe Katalogumstellungen fürchten
gelernt!
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Unterschiedliche Formate und Regelwerke
wird es immer geben. Besser als den grossen Kraftakt der Umstellung: Möglichkeiten
einer virtuellen einheitlichen Rechercheoberfläche und der besseren
Umwandlung der Daten beim Austausch schaffen. MAB2 -> Unimarc gibt es schon.
MAB2 -> US-Marc wäre der nächste Schritt.
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Auf technischem Wege sollte Kompatibilität
erreicht werden. Das Ziel Internationalität ist nicht nur durch Regelwerksangleichung
zu erreichen.
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Nur Nachteile: - Kostenaufwand - Zeitaufwand
zum Aneignen der AACR - Bandtitel bei mehrbdg. Werken nicht indexierbar
- Abkürzungen im Titelzusatz
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Ich begruesse die derzeitige intensive
Diskussion um Regelwerke und Datenformate. Ich bin aber der Meinung, dass
eine Entscheidung erst am Ende dieser Diskussion stehen kann und nicht
am Anfang, wie es bereits von vielen Kollegen und Kolleginnen geaeussert
wurde. Die Art und Weise, wie die Entscheidung gelaufen ist, entspricht
dem von J. Stoltzenburg 1989 kritisierten Entscheidungssystem deutscher
Bibliothekspolitik, dem "Inneren Kreis" als "geschlossener Elite", die
von der Unmuendigkeit ihrer Gefolgschaft ausgeht. Dies empfinde ich als
eklatante Missachtung der Kolleginnen und Kollegen und ihrer vielfaeltigen
Kompetenzen, ohne die der Bibliotheksalltag nicht zu organisieren und bewaeltigen
waere. Nach dem Anstoss zur Diskussion haette mindestens ein Bibliothekartag
zur oeffentlichen Diskussion liegen muessen, bevor die Entscheidung durch
die Meinungsfuehrer und Meinungsfuehrerinnen des dt. Bibliothekswesens
erfolgte. Und nicht als nachfolgendes Alibi, wie es jetzt der Fall ist.
Ich hoffe, dass alle Meinungen gehoert, bedacht und abgewogen werden.
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Wir brauchen keine neuen Regeln, da Vorteile
nicht ersichtlich sind: keine Vereinheitlichung, da es auch Marc in verschiedenen
Versionen gibt, keine deutsche Übersetzung, keine Normlisten, aufwendige
Umschulung....
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Im Zeitalter der EDV kann ich nicht verstehen,
dass man einen solchen Aufwandt betreiben will. Es gibt doch genügend
Möglichkeiten, Daten bzw. Datenbanken zu verknüpfen, Links zu
setzen etc pp. Von der Aufwand-Nutzen-Relation und vor allem den Kosten
ganz zu schweigen.
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Für uns wäre die Umstellung
nur nachteilig: hoher Schulungsaufwand, keine Integration von Normdateien,
Problem bei mehrbändigen Werken....
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Nachdem ich den Bericht der Arbeitsgruppe
der ZDB unter Leitung von Barbara Sigrist gelesen habe, scheint mir, ein
Umstieg würde vor allem auch gravierende Verschlechterungen bringen
(Allein die fehlende ID-Nummern-Verknüpfung! Wenn es mit den ID-Nummern
wirklich so ist, wie in dem Bericht der Arbeitsgruppe dargestellt, dann
stellt sich mir schon die Frage, warum das bessere System an das schlechtere
angepasst werden soll?) und wäre außerdem mit einem zusätzlichen
Arbeitsaufwand verbunden, der sich im Moment noch gar nicht abschätzen
läßt. Würde man Zeit und Energie, die für einen Umstieg
notwendig wären, in das derzeitige System stecken, wäre sicher
eine viel bedeutendere Verbesserung zu erreichen.
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Kann in der Zeit der GATEWAYS, wo letztendlich
die meisten Benutzer nach Stichwort und evtl. einem Namensteil suchen,
wirklich der Aufwand einer radikalen Regelwerksänderung betrieben
werden. Heutzutage würde sogar der unerfahrenste Benutzer in einem
nach den PI geführten OPAC einen grammatikalisch komplizierten Sachtitel
ohne Probleme über die Stichwörter finden. Genauso wird er nach
AACR angesetzte Titel in einem RAK-OPAC finden, wenn er auf die groben
Unterschiede hingewiesen wird. Also Katalogisierung wie gehabt. Ich denke,
man sollte neben MAB auch MARC als Austauschformat unterstützen, indem
vom "Standardisierungsausschuss" eine ein- eindeutige Konkordanz von einem
zum anderen Format herausgegeben wird. Damit könnte man doch innerhalb
den MAB-Gebieten einheitlich und zugleich international sein: Die zweisprachigen
(letztendlich wohl abhängig von der Kompetenz der eigenen EDV) können
dann mit allen!
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Befürchte, daß der Aufwand
für uns zu groß ist. (3 Mitarbeiter in Vollzeit)
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Eine Globalisierung im Bibliothekssektor
halte ich persönlich für den größten Blödsinn!
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wozu AACR? eine international gleichlautende
Titelaufnahme ist sowieso oft nur schwer möglich ( - jede Bibliothek
macht's irgendwie doch anders - ), kann man in dieser schnell-lebenden
Zeit nicht irgendwann einmal auf Kontinuität bauen?
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Ich halte RAK für ein sehr brauchbares
Regelwerk. Eine Umstellung auf AACR brächte uns einen immensen Arbeitsaufwand,
aber kaum Vorteile. Wir sollten etwas mehr europäisches Selbstbewußt
sein zeigen statt auf die internationale "Harmonisierung" zu schielen.
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Unser Erwerbungssystem SIERA müßte
bei einer Einführung von MARC ebenfalls geändert werden, da wir
z.B. bei mehrbändigen Werken auf einzelne Bände angewiesen sind.
Wer trägt die Kosten?
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Bin auf jeden fall für eine beibehaltung
der RAK, da sich meiner meinung nach weder für den leser, noch für
den in der katalogisierung tätigen bibliothekar wesentliche verbesserungen
durch das andere system (AACR)ergeben würden! Einer allgemeinen simplifikation
der jetzigen RAK - d.h. einer auf elektronische datenverarbeitung konzipierten
regelwerksangleichung, würde ich hingegen jederzeit zustimmen! Völlig
unverständlich scheint mir, dass man erst JETZT, wo jedes land bzw.
jede bibliothek ihr system eingerichtet hat, mit dem vorschlag daherkommt!
Wo war die AACR-Lobby vor 10 oder 20 Jahren? bzw. Warum ist man nicht schon
damals auf dieses system umgestiegen ? ... wahrscheinlich weils so toll
ist ... oder?
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Das Geld, das für die Umstellung
verwendet werden soll, steckt man besser in wirklich wichtige Projekte
wie z.B. Katalogkonversion
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Statt eine "Machbarkeitsstudie" durchzuführen
(machbar ist ja in der Tat so einiges, es muß nicht immer auch sinnvoll
sein) plädiere ich für eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse,
denn das ist es auch, was unserer Unterhaltsträger u. letztlich den
Steuerzahler interessiert.
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Man sollte berücksichtigen, dass
bei einem Wechsel in den Verbünden Millionen von Altdaten in das neue
Format zu konvertieren sind - und wer so etwas ähnliches (z.B. Wechsel
von Datenbanksystemen, Bsp. IBAS->PICA) schon einmal miterlebt hat, weiß,
dass es immer zu Informationsverlusten durch unklare Zuordnungen etc. kommt.
Besser werden die Daten dabei nie! Bei kompliziert strukturierten MBWs
ist das Chaos praktisch vorprogrammiert, weil hierbei in den wenigsten
Verbünden ideale Ausgangsdaten vorhanden sind (ebenfalls durch Probleme
mit Altdaten bzw. Fremddaten)
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Meiner Meinung nach eine rein politische/wirtschaftliche
Entscheidung, die unter dem Deckmaentelchen der groesseren Wirtschaftlichkeit
durch Fremddatennutzung daherkommt. Die Folgen fuer die Arbeit damit (fuer
Benutzer und fuer Bibliothekare) werden wir dann spaeter zu spueren bekommen:
durch Katalogbrueche keine homogene Datenbanken, evtl. Vorteile der AACR
relativieren sich damit. Spaeteren Klagen ueber Mehraufwand wird immer
damit begegnet werden, dass doch durch mehr Fremduebernahmen eine Einsparung
erzielt worden sei. Dabei wird es eine Abwaelzung von Arbeiten aus den
Verbundsystemen in Lokalsysteme geben (Hierarchien!)
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Wer kann eigentlich einen Katalogbruch
oder aber Umarbeitungen befürworten ??? Wir sind serviceorientiert
und haben keine finanziellen oder personellen Ressourcen für solche
Abenteuer.
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Für den Bereich der Zeitschriftenkatalogisierung
sehe ich z.Zt. keine Vorteile in einer Umstellung auf AACR/MARC.
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Arbeits- und Kostenaufwand sollten möglichst
gering gehalten werden (!); mit Hilfe der Informationstechnologie sollten
Alternativen auf internationaler Ebene gefunden werden (z.B. Meta-Normdateien);
nationale Vielfalt besteht nun mal, wird den Bedürfnissen der jeweiligen
Endnutzer sicherlich eher gerecht
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Ein Umstieg auf MARC erschiene mir sinnvoll,
allerdings nur unter der Voraussetzung, dass alle ueber MAB transportierbaren
Informationen auch in MARC vollstaendig transportiert werden koennen (z.B.
auch Identnummern-Verknuepfungen, bibliographische Bandsaetze). Ein Versuch,
dies in MARC zu realisieren, koennte auch als Test angesehen werden, inwieweit
bei den "internationalen" Gremien ueberhaupt die Bereitschaft besteht,
Erweiterungen im Format vorzunehmen, die zu diesem Zeitpunkt ggf. einen
nur national gebrauchten Standard erfuellen.
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Ich arbeite in einer kleinen Spezialbibliothek
und habe nicht nur mit der Katalogisierung zu tun, sondern auch mit allen
anderen bibliothekarischen Tätigkeiten, die in einer Bibliothek mit
einer Bibliothekarsstelle anfallen. Nebenbei auch Beratung der Besucher,
die zum Teil auch aus dem Ausland zu uns kommen. Mir erscheint es sinnvoller,
die bisherigen Regeln umzuarbeiten, weil ich den Eindruck habe, daß
bei dieser Vorgehensweise die speziellen Probleme des deutschen Bibliothekssystems
eher berücksichtigt würden, als bei einer Übernahme von
AACR und MARC.
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Warum sollte die Katalogisierung wieder
bei Adam und Eva anfangen!? Neue Basis-Regeln, neue "Sonderregeln". Die
Aufgabe der EDV wäre eine vernünftige Kompatibilität verschiedener
Systeme herzustellen (es ist nie zu spät) und nicht die der Titel-
aufnehmer - als Retter in der gegenwärtigen Situation (es handelt
sich hierbei offentsichtlich um einen Globalisierungswunsch einiger Weniger)
- Kastanien aus dem Feuer zu holen.
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Ich komme eigentlich aus dem ÖB-Bereich,
arbeite aber seit fast einem Jahr in einer wissenschaftl.Bibliothek (FH).
Ich bin dort für Systhematisierung und Verschlagwortung zuständig.
Habe des öfteren engl. spr. TAs vor mir und finde die unübersichtlich
und sehe darin keinen Vorteil. In den ÖBs braucht man diese Umstellung
überhaupt nicht, da relativ wenig engl.spr. Literatur vorhanden. Die
ganze Sache wird nur unnötig teuer und das bei großer Geldnot
der Städte und Gemeinden. Was die wissenschaftl. Bibl. betrifft, kann
ich das schwer beurteilen, aber an der FH, glaube ich, kommen wir auch
gut ohne die Umstellung auf AACR aus, trotz einem größeren Anteil
engl. spr. Literatur. Ich bezweifle, daß die Kosten für den
immensen Schulungsbedarf und für neue Software etc. durch die angelblichen
Vorteile einer Umstellung auf AACR gerechtfertigt werden. Einmal ganz abgesehen
von der Arbeit und Energie, die über viele Jahre in die Fortentwicklung
und Pflege von RAK und RSWK gesteckt worden sind. Ich finde es erstaunlich,
wie leichtfertig man hier gewillt ist, diese Dinge über Bord zu werfen.
Und dem Benutzer ist es egal, hauptsache er findet, die Literatur, die
er benötigt.
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Beibehaltung wegen: Zeitschriften-Splits,
Pflege der Normdateien, wünschenswerte Einheitlichkeit des Altbestandes
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Die RAK sollten weiterentwickelt u. an
internationale Normen angepasst werden. Nutzung von Fremddaten ist jetzt
schon möglich. Alles andere wäre viel zu aufwändig u. zu
teuer.
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- es wäre sinnvoller das vorhandene
Regelwerk anzugleichen bzw. auszubauen - Umstieg wäre sicher nur mit
großem Kosten- und Zeitaufwand für Umschulungen und "Überspielen"
von vorhanden Daten möglich.
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Vielleicht hätte man schon weiser
bei Einführung der RAK die Probleme und den Verlauf der Entwicklung
voraussehen können. Dann hätte man viel Geld, Zeit und Personal
gespart. So hinkt man wieder einmal der Zeit hinterher und übernimmt
wie in vielen anderen Bereichen auch einmal mehr amerikanische Standards.
Weiter so.
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Mir wäre es zwar egal, ob ich auf
ein neues System umlernen müsste; allerdings wüsste ich nicht,
wo der Vorteil von AACR liegen sollte!
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Ich halte eine Überarbeitung bzw.
sinnvolle Angleichung des RAK-Regelwerks für richtig, um einen internationalen
Datentausch und der damit verbundenen Zusammenarbeit zu ermöglichen.
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Mal ganz abgesehen davon, dass man alle
Überlegungen schon vor 20 Jahren hätte anstellen müssen,
könnte man auf den Gedanken kommen, dass da irgendwo Leute sitzen,
die noch nicht genug zu tun haben. Mit Sicherheit sind dies jedoch nicht
die MitarbeiterInnen in den Katalogabteilungen, in denen seit Jahren mit
schöner Konstanz die Personaldecken abgebaut werden. Denen reicht's
nämlich jetzt schon, besonders, wenn Ihnen von irgendwelchen grünen
Tischen solche Schnell- schussbeschlüsse übergestülpt werden!
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Gegen eine Umstellung der Formate und
Regelwerke steht m.E. vor allen Dingen Folgendes: Ressourcenvergeudung
für aufwendige Konvertierungsarbeiten von Altdaten; Umschulung des
gesamten Bibliothekspersonals; Stattdessen bin ich für die konsequente
Weiterentwicklung von intelligenten Suchsystemen (z.B. KVK), die es doch
jetzt auch schon schaffen, unterschiedlichste Formate abzufragen.
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Ein Abgehen vom derzeitigen Regelwerk
/ Format mag aus manchen Gruenden sinnvoll sein. Aber: Vor einer Umstellung
von Regelwerk und Format muesste eine genaueste und ehrliche Kosten-Nutzen-Analyse
erfolgen und eine Machbarkeitsstudie durchgefuehrt werden. Ohne die fuer
eine Umstellung erforderliche zusaetzliche personelle Ausstattung ist ein
verneunftiger und geordneter Umstieg incl. funktionierendem laufendem Betrieb
undenkbar. Die Art und Weise, wie in den letzten Jahren Systeme eingefuehrt
und umgestellt und Daten migriert wurden, laesst fuer so einen schwerwiegenden
Schritt nichts gutes erwarten. Da wir derzeit mit einer sehr inkonsistenten
Datenqualitaet und hohem individuellem Nachbesserungsbedarf konfrontiert
sind und zusaetzliches Personal weit und breit nicht in Sicht ist, bin
ich derzeit gegen eine Umstellung.
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Es erhebt sich für mich eine prinzipielle
Frage: sollen wir im deutschen Sprachraum ständig den Angelsachsen
nachlaufen, um (vielleicht) ökonomische Vorteile zu ergattern, oder
eher den Franzosen folgen, die da eher wenig aktiv werden. Außerdem
werden selbständig agierende Nationen auf dieser Welt mehr geachtet
als sich ständig anbiedernde. Das beweist die Geschichte.
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Wozu soll jetzt alles geändert werden,
wozu sollen alle umlernen wozu sollen Jahre oder sogar Jahrzehnte an Arbeitsleistung
verlorengehen? Was bringt es? Ich finde, es ist nur eine enorme Verschwendung
von Arbeitszeit, Energie und Geld. Und schön langsam frage ich mich:
was für einen Sinn soll das ewige Korrigieren haben?! Und - warum
soll gerade das amerikanische Format und Regelwerk besser sein? Noch dazu
ist auch MARC nicht einheitlich, sondern es gibt etliche Versionen! Ich
arbeite in einer Zeitschriftendatenbank und bin sehr für Neuerungen,
wenn sie Verbesserungen bringen! Aber in diesem Fall sehe ich keinen Nutzen,
sondern eher eine Lähmung des gesamten deutschsprachigen Bibliotheksbetriebes.
-
Mein Tätigkeitsbereich ist der Integrierte
Geschäftsgang, d.h. Erwerbung + Katalogisierung. In sofern arbeiten
ich mit Katalogdaten bei der Bestellung, Inventarisierung und Katalogisierung.
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Auf die Gemeinden und Städte rollte
eine Einsparwelle zu, die aus den 80er Jahren noch weit übertreffen
wird, und da werden solche unsinnigen und teuren Entscheidungen an der
Realität vorbei getroffen! Im Zeitalter von Online-Katalogisierung
ist das Format der Daten absolut nebensätzlich, wer hier eine Umsetzung
für MARC nach AACR braucht soll lieber eine Softwareschnittstelle
programmieren lassen. Ein erboster Bibliothekar aus einer Bibliothek der
Grundversorgung
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kann mich nur vollinhaltlich der Stellungnahme
der zdb-zrt anschließen in der Weiterentwicklung für die zdb
sehe ich keine Probleme das geschieht ja schon laufend zumindest in den
20 Jahren in denen ich damit arbeiten muss!
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MAB-Format uebersichtlicher ID-Verknuepfungen
wichtig Personen- und Koerperschaftsnamensansetzungen uneinheitlich Katalogabbrueche
oder grosser Aufwand der Integration
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In der GKD müßten ca 60% der
Körperschaftsansetzungen überarbeitet werden!
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Ich arbeite in einem Verbund, in dem einige
Teilnehmer immer noch gewisse Hausregeln pflegen. Wenn noch nicht einmal
in einem so kleinen Rahmen ein einheitliches Regelwerk moeglich ist, wie
soll es dann generell funktionieren? Meiner Meinung nach, ist ein einheitliches
Regelwerk fuer alle Bibliotheken nicht realisierbar. Wozu dann eine aufwaendige
Aenderung? In den derzeitigen Verbund sind Altdaten aus einem anderen System
ueberspielt worden - natuerlich nicht regelgerecht. Durch Retro-Projekte
und Altdaten neuer Verbundteilnehmer wird der Anteil der nicht regelgerechten
Altdaten nicht kleiner. Es herrscht also ein buntes Nebeneinander von Daten
verschiedener Grade der Regelanpassung. Auch das wird sich durch Einfuehrung
eines neuen Regelwerks nicht aendern. Es wird hoechstens schlimmer, da
dann auch alle inzwischen muehsam an die Regeln angepassten Daten ploetzlich
nicht mehr regelkonform sind. Erfahrungsgemaess produziert eine maschinelle
Umsetzung von Daten immer einen Bodensatz an Fehlermeldungen und Korrekturlisten,
die von Hand zu bearbeiten sind. Dieser Aufwand ist meiner Meinung nach
nicht gerechtfertigt, weil AACR und MARC keine eindeutigen, fuer mich nachvollziehbaren
Vorteile bieten.
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Für unsere OPL ergibt sich keine
Notwendigkeit einer Änderung von Regelwerk und Format. Unser Katalogisierungs-
und Informationsbereich ist völlig unabhängig von AACR- und MARC-Daten.
Aus unserer bibliothekarischen Sicht also kein Bedarf, im Zusammenhang
mit der zukünftigen Teilnahme am Katalogisierungsverbund des GBV könnte
die fachliche Position jedoch eine andere werden. Ob im Rahmen von weltweiter
Globalisierung und Vernetzung unbedingt eine Regelwerks- und Formatänderung
nötig ist, bleibt zu diskutieren und ist zunächst zweifelhaft.
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Es kann keine Lösung der zweifellos
vorhandenen Probleme bei RAK und MAB sein, Regelwerk und Format "einfach"
durch AACR und MARC zu ersetzen. Man tauscht nur alte gegen neue Unzulänglichkeiten
aus. Darüberhinaus steht der Umstellungsaufwand in keinem Verhältnis
zum Nutzen (vor allem bei den Öffentlichen Bibliotheken). Standardisierung
hat in der EDV sicherlich einen sehr hohen Stellenwert und ist auch anstrebenswert.
Doch bitte nicht als Hauruck-Aktion, sondern unter Berücksichtigung
der Vorzüge beider Verfahren. Es ist keine neue Erkenntnis, daß
sich ein bereits stark verbreitetes System gegenüber einem weniger
stark verbreiteten, jedoch effizienteren, am Markt durchgesetzt hat. Doch
ein solcher Ablauf muß ja nicht immer praktiziert werden.
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Ich bin für die Beibehaltung von
RAK bzw. MAB, da ich als ZDB-Katalogisiererin befürchte, daß
die Umstellung mit den vorhandenen personellen Mitteln nicht zu leisten
ist. Ich schliesse mich dem Thesenpapier von Frau Sigrist von der Zentralredaktion
der ZDB an.
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Die RAK stellen ein funktionierendes Regelwerk
dar, das mindestens ebenso EDV-tauglich ist wie die AACR2 und auf dem Gebiet
der Bandaufführung unbestreitbare Vorteile auch für Ausleihe
und Fernleihe bietet. Der vermeintliche Vorteil der Übernahme eines
internationalen Regelwerkes hinsichtlich des Datenaustausches erscheint
mir aus der Praxis gesehen denkbar gering, da ein Datenaustausch auch bei
verschiedenen Regelwerken und Formaten möglich ist und bei uns schon
praktiziert wurde, und Übernahme-Korrekturen zur Angleichung des Datenbestandes
sowieso in allen Verbünden wegen spezieller Verbundkonventionen üblich
und notwendig sind. Vor diesem Hintergrund erscheinen die direkten und
vor allem indirekten Folgekosten und der immense Arbeitszeitverlust durch
Schulung bei einem Regelwerkswechsel geradezu aberwitzig.
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Nicht dass ich RAK für das beste
aller Regelwerke halte, aber es ist jetzt gut eingeführt und alle
halten sich mehr oder minder daran. Ich sehe nur wenige Vorteile darin,
das deutsche Bibliothekswesen zu internationalisieren, besonders für
die kleineren Bibliotheken. Ich sehe dagegen den sehr hohen Aufwand, gerade
für die kleinen Bibliotheken, in der Umstellung von RAK auf ein anderes,
beliebiges Regelwerk.
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Man sollte RAK u. MAB schrittweise so
weiterentwickeln, daß es allmählich AACR/MARC ähnlicher
wird. Das ist meiner Meinung nach die einzige realistische Lösung.
Eine abrupte Umstellung auf AACR/MARC ist angesichts der schlechten finanziellen
und personellen Ausstattung der Bibliotheken völlig unrealistisch.
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Neben den anderen bereits angeführten
Problemen bei der Umstellung erscheint es mir besonders als ZDB-Titelaufnehmerin
nicht sinnvoll, auf AACR umzustellen. In Zeiten zunehmender Personalknappheit
kann nicht gewährleistet werden, dass die nach einer Umstellung unumgänglichen
Nachfolgearbeiten von den Bibliotheken geleistet werden.
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Das deutsche System ist besser (s. diverse
Aufsätze in unseren Fachzeitschriften) - weshalb sollte man ein besseres
gegen ein schlechteres eintauschen? Vom Aufwand ganz zu schweigen!! Haben
wir nichts Sinnvolleres zu tun?
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Als Zeitungsbibliothekar und Katalogisierer
möchte ich auf die umfangreichen Informationen in den ZDB-Zeitungstitelaufnahmen
hinweisen. Von der ZDB wurden die RAK in den letzten Jahren speziell für
Zeitungen präzisiert und erweitert und sind publiziert worden: Zeitungen
und zeitungsähnliche Periodika - ihre Beschreibung und Erfassung in
der Zeitschriftendatenbank / hrsg. von Hartmut Walravens. - München
: Saur, 1998. Diesen erreichten Stand sollte man nicht aufgeben und meines
Wissens werden Zeitungen weder in den USA noch in Großbritannien
ähnlich detailliert erfaßt.
-
1. Sowohl RAK als auch AACR2 beruhen auf
der ISBD und im Zuge der ohnehin stattfindenden Weiterentwicklung der Regelwerke
waere eine weitere Angleichung moeglich. Ueberdies ist auch die Anwendung
der AACR2 in den verschiedenen Laendern keineswegs einheitlich. 2. Deutschsprachige
Ansetzungen wird es weiterhin geben muessen. 3. Die Vereinigung uneinheitlicher
Datenpools wird durch die technische Entwicklung zwangslaeufig sowieso
von den EDV-Systemen geleistet werden muessen und kann nicht von Regelwerken
aufgefangen werden. Somit stehen Aufwand (Schulungen, Beispielsammlungen
etc.) und Nutzen einer eventuellen Umstellung auf AACR2 in keinem Verhaeltnis.
Anmerkung: Zusaetzlich zu "Katalogisierung/Datenverarbeitung" muesste oben
"Sonstiger Bibliotheksbereich" angekreuzt werden.
-
RAK-WB weiterentwickeln zusammen mit den
AACR hin zu einem internationalen Standardregelwerk (Entwicklungszeit:
10 - 15 Jahre)
-
Wir sind vier katalogisierende Kolleginnen
mit leider nur einer E-mail -Adresse: Wenn man bedenkt, wie aufwändig
TA sind, z.B. wie bei uns nach RAK-WB Altem Buch (Lit. des 16.-18.Jh.),
sollte RAK auf jeden Fall beibehalten und weiterentwickelt werden. Zudem
ist unserer Meinung nach die Überführung der alten Daten in das
neuse System so arbeits-, zeit- und kostenaufwändig, daß das
nicht zu verantworten ist, ganz abgesehen von dem Aufwand und den Kosten
für die Umschulung sämt- licher Betroffener!
-
man sollte sich lieber mit Methoden des
Datenaustausches beschäftigen, die die Nutzung von Fremddaten etc.
vereinfachen, aber die Problematik der Altdatenkonvertierung besser sein
lassen - so eine Umstellung bekommt das deutsche Bibliothekswesen NIEMALS
in den Griff! schließlich ist schon die Umstellung von PI auf RAK
bis heute nicht in die letzte Bibliothek vorgedrungen ...
-
Warum ein neues Regelwerk einführen,
anstatt RAK zu RAK-online weiter zu entwickeln. Selbstverständlich
müssen alle erforderlichen Änderungen und Ergänzungen in
Hinblick auf die online-Katalogisierung vorgenommen werden. Aber in einer
Zeit der schwindenden Personalstellen und mit Rücksicht darauf, dass
immer weniger Neuänfanger (gerade des gehobenen Dienstes) eingestellt
werden, wäre es schwer zu verkraften, dass statt (nur) RAK-online
ein neues Regelwerk erlernt werden müsste.
-
Zum Thema RAK: moechte endlich die RAK2
anwenden, ist wahrscheinlich eher verwendbar als die AACR. Im Prinzip stoert
mich weniger der Umstieg an sich, mich aergert eigentlich am meisten die
Art und Weise, wie der Clou ueber die Buehne ging, ohne Diskussion bzw.
ohne Einwaende zu beachten. Ich halte den Umstieg auch fuer viel zu teuer
und zu aufwendig - aber vielleicht ist da Deutschland im Vorteil: wo bei
uns Oesis an allem gespart wird, denke ich, wird den Universitäten
und auch Ministerien das Geld auch nicht locker sitzen - vor allem, wenn
das Bibliothekssystem bisher einigermassen funkioniert hat. Entschieden
habe ich mich deshalb für RAK-MAB2, weil mir die Vorteile der sogenannten
"Internationalisierung " bzw. Globalisierung" auch im Bibliothekswesen
sehr suspekt erscheinen (beide schaden den Kleinen.
-
Diese Meinung ist die von der Bibliotheksleitung
autorisierte Gesamtmeinung der Universitätsbibliothek der ...
-
Die Vorteile eines Umstieges sind mir
unklar. Die AACR ist nicht einfacher, ich würde sogar sagen komplizierter
als die RAK. Darum sehe ich in einem Umstieg, der kosten- und zeitaufwendig
sein wird, keinerlei Vorteile.Für den Benutzer ist es auch völlig
unerheblich, nach welchem Regelwerk katalogisiert wird.
-
RAK wurde nach langen Diskussionen für
alle Buch- und Medienformen gut definiert und notwendigerweise ergänzt,
so dass die AACR im Grunde keine inhaltlichen Vorteile bieten. Die Formate
(MAB - MARC) sind kompatibel, so dass hier nicht der entscheidende Grund
liegen kann. Aufgrund dieser Situation habe ich Probleme, die mit einer
Umstellung verbundenen hohen Kosten zu vertreten.
-
Mich stört insbesondere der Aufwand,
der meines Erachtens in keinem Verhältnis zum Ertrag steht. Diese
Kosten in den Zeiten real sinkender Erwerbungsetats! Nur ein Aspekt: falls
es uns jemals gelingen sollte, auch nur die Kosten für die Qualifizierung
der MitarbeiterInnen von unseren Unterhaltsträgern zusätzlich
zu erhalten: mir fallen da viele Qualifizierungsmaßnahmen für
BibliotheksmitarbeiterInnen ein, die viel dringender, wichtiger und für
unsere Benutzer hilfreicher wären.
-
Es wird in unserem Katalogisierungsleben
kein einheitliches weltweites Katalogformat geben, dafür wird die
Recherche immer benutzerfreundlicher! Und denen ist ja wohl egal, nach
welchen Regeln gearbeitet wird.
-
Bei der derzeitigen finanziellen Lage
fände ich eine Umstellung unverantwortlich, zumal sie den BibliotheksbenutzerInnen
keinen Vorteil brächten und den Bibliotheken selbst nur geringe. OCLC-Fremddaten
stehen auch jetzt schon im SWB zur Verfügung. Wenn man Geld ausgeben
will, sollte man dies in die Verschlankung des vorhandenen Regelwerks investieren,
die aufgrund der viel komfortableren Suchmöglichkeiten in Online-Katalogen
- zum Beispiel feldübergreifende Suche - sinnvoll wäre.
-
Fuer die Praxis der Katalogisierung kann
ich keine Vorteile von AACR erkennen, fuer die Suche auch nicht. Ich habe
schon oft in auslaendischen Opacs recherchiert und hatte nie Schwierigkeiten
mit den Regeln. Die Verfasser oder Titelstichwoerter sind doch ueberall
aehnlich suchbar. Außerdem haben wir schon hier in Deutschland keine
Dateneinheit, wenn ueberhaupt, sollte man da erst mal etwas aendern. Dann
ist es doch so, dass wir jetzt schon, z.B. im GBV, viele Titelaufnahmen
haben, die nicht RAK-gerecht sind, weil sie aus Altdaten oder Retroprojekten
stammen oder Bibliotheken sich bei der Katalogisierung nicht an die Regeln
halten. Man kann zwar damit leben, aber es ist aeußerst unschoen
wegen der vielen Dubletten und Ausnahmen, die man beachten muss. Unser
Verbund schafft es jetzt schon nicht, diese Daten zusammen zu fuehren und
zu vereinheitlichen. Wie soll das denn aussehen, wenn wir noch ein anderes
Regelwerk anfangen und nichts mehr stimmt? Das MARC-Format sieht fuer mich
im Uebrigen ziemlich altmodisch und unkomfortabel aus, eine Umstellung
darauf waere also doch ein Rueckschritt! Man koennte die Umstellung vielleicht
akzeptieren, wenn es sich wirklich um internationale Regeln handeln wuerde,
nach denen Bibliotheken auf der ganzen Welt arbeiten, aber das ist doch
wohl nicht in Sicht.
-
Ein längerfristige Angleichung wäre
sinnvoll!
-
Durch die unterschiedlichen Ansetzungsregeln
erscheint mir ein langsames Angleichen durch Weiterentwicklung beider Regelwerke
am sinnvollsten.
-
anstatt im globalisierungsrausch auf ein
schlechter entwickeltes, letztendlich rückschrittliches regelwerk
umzusteigen, lieber an rak-online weiterarbeiten!
-
Da selbst ein amerikanischer Kollege daraufhingewiesen
hat, daß das deutsche Regelwerk besser ist, wäre es schon aus
diesem Grund eine falsche Entscheidung, alles zu "verschlimmbessern". -
Bin zwar lernfähig, aber eine nachteilige Entscheidung mittragen müssen,
finde ich falsch.
-
Es ist nicht einzusehen, dass man ein
funktionierendes, ausgereiftes Regelwerk gegen ein anderes austauschen
sollte. Der Schulungsbedarf waere enorm, und an eine fehlende Kompatibilitaet
zwischen MAB und MARC glaube ich einfach nicht, das sollte technisch kein
Problem sein. Man muss nur wollen. Bisher werden ja auch BNB-Fremddaten
eingespielt, und mit dem KVK kann man in verschiedenen Verbünden recherchieren.
Die bewaehrten RAK zu ueberarbeiten ist mit Sicherheit weniger Aufwand,und
ich bin unbedingt fuer diese Loesung.
-
Umstellung auf ein bitte "besseres und
zeitgemaesseres" Regelwerk muss laengere Vorlaufzeit haben. Ein neues Regelwerk
muss her, das durchaus international eingesetzt werden sollte.
-
Der Aufwand für die Umstellung auch
AACR steht meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zum Nutzen, zumal
durch die Elektronik (Schnittstellen) die Nachteile der unterschiedlichen
Regelwerke gering gehalten werden können. Meiner Meinung nach wäre
eine Weiterentwicklung des KVK bzw. eine Vereinheitlichung der Verbundsysteme
sehr viel hilfreicher.
-
Die Umstellung von RAK auf AACR würde
die Bibliotheken personell und finanziell sehr belasten.
-
Es ist kein Nutzen für Öffentliche
Bibliotheken erkennbar, sondern nur ein beträchtlicher finanzieller
und personeller Aufwand. Das Argument "Internationalisierung", "Aufgabe
des deutschen Sonderwegs", ist ein Totschlagargument, denn selbstverständlich
ist jeder für eine Internationalisierung und Aufgabe eines deutschen
Sonderwegs. Aber welche Bibliotheken in Deutschland sind a) auf den Import
von i nternationale Daten angewiesen und b) welche Bibliotheken exportieren
Daten?. Auf dem Import angewiesen sind wiederum keine Öffentlichen
Bibliotheken, sondern in der Hauptsache die drei Bibliotheken, die mit
Sitz und Stimme im Standardisierungsausschuss vertreten sind. Auf den Export
ist gar nur eine Bibliothek, Die Deutsche Bibliothek, angewiesen. Also,
wozu die ganze Diskussion?
-
Eine Umstellung auf AACR ist zu teuer
und bringt nach einer Konvertierung der Altdaten unterm Strich eine erhebliche
Verschlechterung im Recherchekomfort für den Endverbraucher (den Katalogbenutzer).
Wenn schon ein anderes Regelwerk, dann eine Anpassung von RAK an Möglichkeiten
von modernen Datenbanksystemen, um den Endnutzer noch mehr Komfort bei
der Recherche zu ermöglichen.
-
Pragmatisch fuer eine Beibehaltung der
RAK, da der (Zeit- und Geld-)Aufwand fuer die Umstellung und Umschulung
sinnvoller in andere Bereiche investiert werden kann!
-
Da sich dadurch keine Vereinfachungen
für die Betroffenen ergeben ist eine Veränderung schon aus Einschulungsgründen
abzulehnen. Aus einer Aleph-Bibliothek kommend sehe ich bezüglich
dieses Tages X auch folgendes Horrorszenario heraufdämmern: Umstieg
auf eine neue Version mit vollständiger Datenmigration auf MARC. Probleme
sind hier nach den letztjährigen Erfahrungen quasi vorprogrammiert.
Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass es im Sinne der Erfinder ist in
den neuen Online-Katalogen RAK- und AACR-Aufnahmen zu mischen. Ich höre
diesbezüglich schon den Ruf nach großen Rückarbeitungsaktionen
oder Überlegungen zum Xten Katalogabbruch.
-
Ein erneuter Regelwerksbruch würde
die Verwirrung noch viel größer machen als dies mit der Umstellung
auf RAK der Fall war. Die Kosten für die Umstellung mit Schulungen
für Mitarbeiter und Benutzer sind so immens hoch, dass man sich ernsthaft
fragt, ob die Gelder nicht wesentlich besser für die Altbestandskonversion
eingesetzt wären, die dringend notwendig ist und endlich einen Zugriff
auf alle Medien der Bibliotheken online erlauben würde. Zudem wäre
es wünchenswert, Angebote wie den KVK zu erweitern und auf diese Weise
die angestrebte "Globalität" zu erwerben. Im Hinblick auf die vielen
Detail-Unterschiede der Systeme, die beachtet und angeglichen werden müssen,
und zusätzlich auf die in den Bibliotheken noch vorhandenen Personal-Ressourcen
mutet ein neues System grotesk an. Es wäre stattdessen besser, auch
einmal bei Neuerungen der RAK eine Kompatibilität mit internationalen
Systemen zu überdenken statt sofort ein eigenes System über Bord
zu kippen. Das deutsche Bibliothekssystem ist eben nicht mit dem Neuanfang
eines kleinen afrikanischen Landes beispielweise vergleichbar!!.
-
Ich bin für globale Vielfalt !
-
Lieber Herr Eversberg, liebe Kolleginnen
und Kollegen, an dieser ganzen Diskussion stören mich vor allem zwei
Punkte: 1. Es wird häufig so getan, als handele es sich bei AACR resp.
MARC um einen "internationalen Standard". Das ist aber mitnichten der Fall:
AACR ist ein US-amerikanisches Regelwerk, MARC das dazugehörige Datenformat.
Beides wird über die USA hinaus auch in anderen Ländern verwendet,
dadurch wird AACR/MARC aber nicht automatisch zu einem "internationalen
Standard" im üblichen Sinne (wie z.B. die ISO-Normen), d.h. zu einem
Regelwerk, das in internationalen Gremien nach festen Regeln beschlossen
und weiterentwickelt wird. Diese - bewußt oder unbewußt - verwendete
falsche Terminologie führt dazu, dass die Gegner eines Wechsels zu
AACR/MARC automatisch in die Defensive gedrängt werden, da es so aussieht,
als würden sie sich der Einführung von "Normen und Standards"
wiedersetzen - und das in einem Land, wo die Normengläubigkeit sehr
groß ist, da man ja mit (DIN-)Normen groß wird! 2. Der Aufwand,
der für die Formalkatalogisierung getrieben wird, und zwar sowohl
im Hinblick auf den Zeitaufwand pro Titel als auch auf die Qualifikation
des eingesetzten Personals, ist meines Erachtens immer noch viel zu hoch.
Dies gilt aus Gründen, die hier im einzelnen nicht zu diskutieren
sind, insbesondere für den KOBV (für den GBV wohl weniger). Es
hat mir bisher niemand darlegen können, dass durch den Wechsel zu
AACR/MARC dieser Aufwand signifikant sinken wird. Solange dies aber nicht
der Fall ist, halte ich einen Wechsel nicht für vertretbar.
-
Auf lange Sicht(10 Jahre?)wäre eine
Umstellung sicherlich sinnvoll, da bei den momentanen monetären Engpässen
der Aufwand an Geld und Fachpersonal gar nicht zu leisten ist. In einer
längeren Umstellungsphase - auch in Bezug auf die Ausbildung der dann
dafür benötigten Fachkräfte - könnte man das eventuell
besser planen. Natürlich beinhaltet das dann, dass es eine 3. oder
sogar 4. Version der Regelwerke/bzw. Formate erforderlich macht. Macht
das Internet nicht vieles für den (Bibliotheks-)Benutzer möglich,
sodass er gar nicht mehr Regelwerke nutzen wird?
-
Angesichts der finanziellen und personellen
Ausstattung erscheint es grotesk, eine erneute Umstellung in Angriff zu
nehmen. Kleinere Bibliotheken könnten nach einer Umstellung, an der
sie aus obigem Grund nicht teilnehmen können, in ihrer Existenz bedroht
sein, möglicherweise eine einkalkulierte (?) Konsequenz, um Konkurrenz
zu beseitigen.
-
Die Altbestände in vielen deutschen
Bibliotheken sind noch nicht edv-mäßig aufgearbeitet, soll da
schon wieder mit Altkatalogen und Teilbeständen in einzelnen Teilkatalogen
gesucht werden? Eine automatische Umsetzung ist doch nicht möglich!!
Sollen ÖBB von der gemeinsamen DDB-Benutzung abgekoppelt werden? Die
Abfrage von Einzelbänden in tiefgestaffelten Hierarchien scheint nicht
möglich?? ist aber bei vielen geisteswissenschaftlichen Titeln unbedingt
erforderlich (war früher beim alten HBZ-System nicht möglich,
erst bei BABSY zum Teil), um einen Gesamtüberblick über ein Gesamtwerk
zu erhalten. Mir ist klar, daß es sich dabei nicht nur um ein Problem
von AACR sondern des Rechercheprogramms handelt. Mit freundlichem Gruß
... (Fachreferent für Kunst, Philosophie, Theologie; der den
Gesamtkatalog der kulturhistorischen Institute in Rom zwar wegen der angezeigten
Inhalte, nicht aber wegen ihrer Form schätzt)
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Wenn ich allhier meinen Senf dazugeben
darf: Ich habe von 2000 bis 2001 in einer lateinamerikakundlichen Fachbibliothek
katalogisiert und mußte für die mir vorliegenden Werke oftmals
die Uraufnahme machen (auf Deutschland bezogen). Dazu konnte ich zwar meist
auf die Titel der für dieses Gebiet er- freulich reich bestückten
US-Bibliotheken (v.a. der kalifornischen) zurückgreifen, aber die
Südamerikaner veröffentlichen sehr gerne in Instituten und anderen
Körperschaften. Folglich mußte ich die häufig unklaren
und widersprüchlichen diesbezüglichen Angaben auf den Titel-
blättern in eine sinnvolle Ordnung bringen, damit man die Körperschaft
ansetzen und sortieren konnte. Hierbei aber waren mir die amerikanischen
Kataloge niemals eine Hilfe, weil man in ihnen (LoC, Melvyl Library) keine
vereinheitlichten oder sonstwie strukturierten Ansetzungsformen von Körperschaften
ermitteln konnte. Die GKD ist, verglichen damit, so übersichtlich
aufgebaut, daß meist nur wenige Stichwörter genügen, um
zu finden, was man sucht. Die RAK-WB-Regeln zur Körperschaftsansetzung
könnten eine Vereinfachung wohl vertragen; allein eignen sich die
AACR zum Nachweise von Körperschaften um einiges schlechter als die
RAK. Wenn die Amerikaner, wie ich gehört habe, Personennamen oder
-normsätze zu individualisieren pflegen, so tun sie daran vollkommen
recht. Ich arbeite jetzt mit PICA, und diese Gepflogenheit erleichtert
die Arbeit sehr. Ich halte dafür, eine solche Regelung in die RAK-WB
aufzunehmen. Schluß-Senf: Die RAK-WB fußen auf denselben, vor
vier Jahrzehnten vereinbarten Regeln für bibliographische Beschreibung
wie die AACR. Folglich sind sie im Auslande genau so kompatibel und einsetzbar
wie die amerikanischen Katalogregeln, welche auch nichts anderes sind als
nationale Sonder- formen erwähnten bibliographischen Standards.
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Als Leiter einer kleineren Hochschulbibliothek
befürchte ich, dass die mit einer Umstellung verbundenen zusätzlichen
Arbeiten mit dem vorhandenen Personal nicht zu leisten sind. Ob die Verbundzentralen
dies für die teilnehmenden Bibliotheken leisten können, bezweifle
ich.
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RAK unbedingt für Online-Kataloge
modifizieren; evtl. Adaption von AAC-Regeln da, wo es sinnvoll ist. Ein
Regelwerk für Zettelkataloge wird nicht mehr benötigt!!!
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Jahrzehntelange Entwicklungen an unseren
Bibliotheken sollten nicht vom Tisch gewischt werden,um sich an ein System
anzuhaengen,das weder bisher noch in Zukunft die Belange europaeischer
Bibliotheken beruecksichtigt. Wer gibt zudem eine Garantie, dass das derzeitige
Regelwerk AACR nicht ploetzlich durch eine voellig veraenderte Neuausgabe
ersetzt wird.
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Den heutigen Anforderungen werden die
AACR und auch MARC weniger gerecht als RAK und MAB. RSWK und die Normdateien
sollten unbedingt "gerettet" werden. Die Art und Weise, wie der fragliche
Beschluß zustande gekommen ist, erzeugt einerseits erhebliche Verärgerung
und andererseits auch Ratlosigkeit. Außerdem zeugt er von einer bedenklichen
Geringschätzung der Beteiligten für kleinere Einrichtungen.
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Die Bibliothekare sollten sich nicht immer
mit sich und ihren selbst gestellten Problemen befassen, sondern sich neuen
Dienstleistungen und Aufgaben zuwenden. Wo bleibt beim Tausch der Regelwerke
der heute stets betonte "Mehrwert"??
-
Das Bibliothekswesen (zumindest im wissenschaftlichen
Bereich) ist auf Kontinuität hin angelegt. Ein Umstieg auf neue, mit
den alten alten nicht voll kompatible, Regeln, bedeutet einen Bruch. Ich
halte es für unsinnig, nach PI und RAK jetzt wieder auf ein Neues
umzusteigen. Das plakative Argument "Deutschland muß sich dem Rest
der Welt anschließen" ist abzulehnen, es genügt, auf die Schweiz
und auf Frankreich zu verweisen (von Rußland, Japan und den arabischen
Ländern ganz zu schweigen). Ferner: Wie hoch wären die Kosten
für Umstellung, Schulungen usw. einzuschätzen? Steht das Geld
dafür zur Verfügung? Oder muß das an anderen (geplanten
oder bereits laufenden) Projekten abgezwackt werden? Von welchen? - Schließlich:
Auch bibliothekarische Regeln sind auf den Denkstrukturen der Muttersprache
des jeweiligen Landes aufgebaut, in dem sie entwickelt wurden und gebraucht
werden. Welche Inhalte von Katalogaufnahmen bisheriger Art müßten
aufgegeben werden, was würde man an Neuem dafür eintauschen?
Entspräche das unseren und unserer Bibliotheksbenutzer Wünschen,
Vorstellungen und Bedürfnissen? - Fazit: Bisher sind (auch jetzt von
mir) Wünsche und Vorstellungen geäußert worden. Von (objektiven)
Bedürfnissen scheint die Rede noch nicht gewesen zu sein. Eine Machbarkeitsstudie
steht noch aus, und dieser hat eine Kosten-Nutzen-Rechnung zu folgen, bevor
man die gewichtige (und dann irreversible) Entscheidung für einen
Systemwechsel trifft.
-
In Zeiten elektronischer Kataloge und
somit sowieso meist breitgefächerter Suchoptionen - wozu sollte man
da auf ein anderes Regelwerk umsteigen, das an den Suchmöglichkeiten
nichts ändert?
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1. Der Aufwand steht vermutlich in keinem
Verhältnis zum Nutzen. Eine evolutive Bewegung wäre sicher verträglicher
als eine revolutionäre. 2. RAK und AACR sind beide Dinosaurier; einleuchtend
wäre ein gemeinsam abgestimmter Weg auf ein Computerkatalog-adäquates
System hin. 3. Mit den Titelaufnahmen der Deutschen Bibliothek sind wir
zufrieden, man kann auch es ist möglich, die einzelnen Stufen von
mehrbändigen Werken mit mehreren Hierarchiestufen zu recherchieren.
(Eklatantes Beispiel: Mozart: Neue Ausgabe sämtlicher Werke). Ich
befürchte nach Versuchen in AACR-Katalogen, dass das nicht mehr möglich
sein wird. Das wäre aber fatal für die Nutzer aus den Geisteswissenschaften,
die viel mit mehrfach hierarchisch aufgebauten mehrbändigen Werken
arbeiten müssen. 4. Wir möchten national kompatibel bleiben:
Kein Auseinanderdriften WB - ÖB !
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Ich bin fuer eine Weiterentwicklung der
RAK im Hinblick auf eine Anpassung an internationale Regeln
-
... weiterentwicklen in eine vernünftige
und
möglichst kompatible Richtung, aber nicht altes Zeug übernehmen...
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Als große öffentl. Musikbibl.
ist RAK für uns das ausschlaggebende Regelwerk für die Sortierung
der Noten am REgal - eine Änderung des Regelwerkes könnten wir
nicht folgen!!!
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Der erforderliche Aufwand (Kosten, Personal
etc.) steht in keinem Verhältnis zum Nutzen (beim Vergleich der beiden
Regelwerke stellten sich keine überzeugenden Vorteile für die
Katalogisierer heraus). Zudem wird letztlich die Internationalisierung
verwässert, wenn die einzelnen Länder wieder Sonderregelungen
- z.B. bei Körperschaftsansetzungen - anwenden. Wozu also RAK abschaffen?
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AACR ist nicht international in der Anlage,
sondern nur auf die englische Sprache ausgerichtet, wie der Titel schon
ganz offen sagt. Das Werk reflektiert nur die Praxis englischsprachiger
Länder, also hauptsächlich der USA und GB's, eines kleinen Teil
der Welt. Englischsprachig heißt nicht automatisch international.
Das ist eine leider sehr verbreitete Verwechslung. RAK versuchen zumindest
möglichst vielen Sprachen und Länder-Praktiken gerecht zu werden
und erfüllen somit noch eher das angegebene Ziel der Internationalität,
das durch eine Annahme von AACR fast verfehlt wird. Außerdem scheinen
die RAK überhaupt das bessere Regelwerk zu sein. Man muß wahrhaftig
nicht immer der englischsprachigen Welt nachlaufen und die eigene höhere
Qualität aufgeben. Das Format ist an sich egal, aber schon jetzt scheint
der Datenaustausch mit dem MAB zu funktionieren. Warum die Extra-Arbeit
eines Formatwechsels? Selbst unter den Anwendern von AACR soll der Datenaustausch
nicht immer mühelos sein. Der Wechsel zur AACR muß also den
Datenaustausch nicht immer verbessern. Jedenfalls kann man schon jetzt
MARC-Daten als Katalogbenutzer recherchieren. Der Service an die eigenen
Benutzer ist gewährleistet. Ist das nicht die Hauptsache? Hat man
zur Zeit trotz Sparzwang noch so viel Überschuß von Ressourcen,
Dienste auf die ganze Welt auszudehnen?
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Ansonsten haben wir im Bibliotheksbereich
wohl keine Probleme !?
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Auf jeden Fall mÒssen die bestehenden
Formate weiter entwickelt und international austauschbar gemacht werden!
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Meiner Meinung nach sollten die RAK beibehalten
werden. Die AACR sind auch nicht besser. Der ganze Aufwand, der dann auf
die Bibliotheken zukäme! Lohnt sich dieser?
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Internationalisierung ist wuenschenswert,
doch waere der Vollumstieg auf AACR/MARC sozusagen 'Internationalisierung
mit der Brechstange' bei einem miserablen Kosten-Nutzen-Verhaeltnis. Was
wir brauchen, sind intelligente und zeitgemaesse Konzepte: 1. Entwicklung
bzw. Verbesserung von Meta-Suchinstrumenten, die nicht nur bibliothekarische
Daten in allen Formaten, sondern auch solche aus anderen Quellen (z.B.
Internetressourcen in Dublin Core) verarbeiten koennen, 2. echte Anpassung
an die Online-Welt sowie drastische Verschlankung der ueberzuechteten RAK,
3. verbesserte Angleichung von RAK/MAB an AACR/MARC. Sachliche Erwaegungen
scheinen jedoch bei der Entscheidung des Standardisierungsausschusses keine
Rolle gespielt zu haben - es war offenbar eine rein politische Entscheidung.
-
In Kuerze: Eine kleine Institution wie
die unsrige wird den Umstieg aus eigener Kraft nicht leisten koennen. Für
unsere kleine Spezialbibliothek liessen sich Aufwand und Ertrag aus jetziger
Sicht nur mit einem negativen Betriebsergebnis beantworten. Wir nutzen
keine ausländischen Daten und werden unsere Datensätze wahrscheinlich
auch nie verkaufen (koennen), wir gehoeren keinem Verbund an und weisen
in erster Linie deutsche Literatur nach. Der Personalstamm der Bibliothek
ist reduziert auf das absolute Minimum, um das tägliche Geschäft
zu bewältigen. Ein grosser Zeitaufwand für die Umschulung liesse
sich nur sehr schwer organisieren. Doch wuerde der Aufwand an Zeit für
die Umstellung in einem Verhaeltnis zum Ertrag fuer den Benutzer liegen?
Das Ergebnis wuerde hier ebenfalls ein negatives Vorzeichen haben. Wo soll
der Nutzen des Umstiegs für unsere Kundschaft und die Mitarbeiter
liegen? Vielen Dank für die Aktion! Eine Entscheidung mit einer solchen
Tragweite sollte nicht nur von ein paar wenigen Vertretern des Bibliothekswesens
getroffen werden sondern bedarf m. E. einer Befragung des gesamten Spektrums
an Bibliothekstypen
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Umstieg auf MARC erwägenswsert wenn
sichergestellt ist, daß ALLE Inhalte von MAB erhalten bleiben und
an der richtigen Stelle ankommen Ihnen H. Eversberg herzlichen Dank für
Ihre Initiative!
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Zu großer Schulungs- und Zeitaufwand
bei großem Personalmangel. Die Kompatibiliät von MARC und AACR
müsste heutzutage kein Problem mehr sein. Benutzer und Bibliothekare
sind es gewöhnt weltweit in unterschiedlich strukturierten Datenbanken
zu recherchieren.
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Ich halte es für sinnvoller NICHT
auf die amerikanischen Standards umzusteigen und die jetzigen Standards
beizubehalten!
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Der Nutzen einer Umstellung steht m.E.
in keinem Verhältnis zum Aufwand.
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Beibehalten muss heissen: Weiterentwicklung
und Internationalisierung mit anderen Mitteln als einer puren Uebernahme!
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Die Frage, ob Wechsel ueberhaupt sinnvoll
und sogar erforderlich sind, scheint mir noch nicht beantwortet zu sein.
Besonders bedacht werden sollte, wie Ursula Hoffmann (http: www.wlb-stuttgart.de/sonstiges/aacr2.pdf)
zutreffend bemerkt, die zunehmende Notwendigkeit, wenig homogene Datenbestaende
zu erschliessen. Warum sollen wir dann nicht auch lernen, Datenbestaende,
die nach verschiedenen Regelwerken in verschiedenen Formaten erstellt worden
sind, leicht handhabbar zu machen? Entscheidungen sollen nicht durch wiederkaeuende
Diskussionen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag verzoegert werden, aber vor
bedeutsamen Weichenstellungen erwarte ich eine umfangreichere oeffentliche
Diskussion! Obwohl nicht unbelehrbar, bin ich daher nach dem derzeitigen
Informationsstand gegen die Einfuehrung von AACR und MARC.
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Als OPL und (von der Ausbildung her) Bibliothekarin
im Öff. Bibliothekswesen finde ich es sehr schwierig, diesen Beschluss
zu verstehen. Welcher kleineren (öffentlichen) Bibliothek wird es
möglich sein, diese Änderungen mitzutragen? Wo sollen Zeit und
Geld herkommen?
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Der Wechsel auf ein anderes Regelwerk
und ein anderes Format wird die jetzt schon unbefriedigende Nachweissituation
in den Bibliotheksverbünden (und darüber auch in den lokalen
Katalogen) massiv verschärfen. Nach aller Erfahrung ist mit einer
Angleichung der bereits vorhandenen Metadaten an die neu erhobenen nicht
zu rechnen.
-
Bereich: Bibliotheksleiterin Aufwand und
Nutzen stehen bei einem Umstieg in keinem Verhältnis. Notwendig ist
vielmehr eine Verschlankung/Vereinfachung der RAK. Die Kompatibilität
der Formate sollte auf technischem Weg verbessert werden.
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Kein Personal, keine Zeit, kein Geld
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Bei aller Schwierigkeiten mit den RAK
ist die Übernahme von AACR nur eine weitere Verbeugung vor dem US-amerikanischen
Kulturimperialismus.
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Ich bin Direktor einer kleineren Bibliothek
und Verbandsvorsitzender der (rund 160) wissenschaftlichen Bibliotheken
in Trägerschaft der katholischen Kirche (AKThB). Aus den Gesprächen
mit zahlreichen Kollegen kleinerer Bibliotheken kann ich deren Vorbehalte,
auch deren Unmut an Sie weitergeben. Überwiegend von staatlichen Zuschüssen
abgeschnitten, benötigen die kleineren Bibliotheken vor allem Zeit,
die Vereinheitlichung von RAK noch zu vollziehen. Auch die Geduld der (freien)
Unterhaltsträger ist zunehmend begrenzt. Eine neuerliche Umstellung
würde uns wieder um Jahrzehnte zurückwerfen und die allmählich
greifende Infrastruktur auch in der Provinz gefährden.
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Als Allein-Bibliothekarin für eine
Institutsbibliothek bin ich natürlich nicht nur mit Katalogisierung,
sondern auch mit allen anderen Bibliotheksarbeiten konfrontiert. Daher
sollte die Katalogisierung (an unserem Institut doppelt, da neben dem BVB
noch ein Zettelkatalog geführt wird) so unproblematisch wie möglich
sein. Mit einem gewohnten System tut man sich da natürlich leichter.
Ich sehe, daß die Vorteile von AACR unbedingt gegenüber den
RAK überwiegen.
-
Bei allen Vorteilen einer internationalen
Standardisierung sollte eine solche nicht auf Kosten der Qualität
des einen oder anderen gehen. Standardisierung heißt sicherlich "gemeinsamer
Nenner", aber nicht: Einer gibt für den anderen auf. Das Selbstverständnis
der Bewahrung und Erhaltung unserer mitteleuropäischen Kultur(en)
kann sich (auch in unserem bibliothekarischen Bereichen) nicht darauf beschränken,
die Definitionen des Systems eines (sicherlich großen) Weltmarktanteils
zu übernehmen, sondern sollte und muß zumindest die bereits
erarbeiteten Qualitäten bewahren und verbreiten helfen. Daher ist
zumindest für uns die Frage "AACR und MARC oder RAK und MAB" falsch
- Ziel sollte ein gemeinsames und qualitativ höherwertiges Schema
für alle sein, nicht der kleinste (und in diesem Fall von außen
vorgegebene) gemeinsame Nenner. Daß die nachfolgend notwendige Umsetzung
von Daten und Schematas allen Belastungen und Schwierigkeiten bringt, darf
hier nicht das Maß der Dinge sein. Die quasi blinde Übernahme
von AACR und MARC jedoch auch nicht.
-
Unsere Fachstelle betreut die ca. 500
zum größten Teil ehrenamtlich geleiteten Katholischen Öffentlichen
Büchereien (KÖBs) im Bistum .... Die Durchsetzung von RAK und
MAB bereitete schon recht große Schwierigkeiten - für die Umstellung
auf AACR/MARC sehe ich schwarz.
-
Früher habe ich ein Katalogierungssoftware
bei IBM entwickelt für eine Firma, die Katalogdaten erstellt, aber
für die öffentlichen Bibliotheken. RAK sollte für wiss.
u. öffentl. Bibliotheken gleich sein und man sollte nicht mehr verlangen,
dass die Daten im Katalogformat (IKF) angezeigt werden sollen. Über
entspr. Dateien sollte es möglich sein Namen in jedem Fall zu finden,
egal ob wiss. oder ÖB-Ansetzung. Das größte Problem sehe
ich bei den mehrbändigen Werken. Im amerik. Bereich kann man dies
als "flache" Darstellung bezeichnen gegenüber der Darstellung bei
RAK.
-
Bin die Bibliothekarin einer OPL. Für
unsere vergleichsweise kleine Firma war der Kauf eines professionellen
Bibliothekssystem mit anschließendem Datenkauf bei der Deutschen
Bibliothek ein wichtiger Schritt. Wenn nun in kurzer Zeit alles nicht mehr
kompatibel wäre mit dem "deutschen" Standard, würde ich auf großes
Unverständnis im Bibliothekskomitee stoßen und die Frage beantworten
müssen, warum ich so etwas nicht vorhergesehen habe. Änderungen
und Anpassungen unseres Kataloges würden sicher mehr Zeit und Geld
kosten, als es den Möglichkeiten einer OPL entspricht. - Soweit zu
meinem beruflichen Umfeld. Persönlich finde ich einheitliche Regeln
und Verbünde sehr wichtig und sinnvoll. Aber ich frage mich, welchen
Nutzen wir in Deutschland vom Anschluß an eine Art "weltweiten Verbund"
hätten. Die Kosten der Umstellung (die Mittel sind doch sowieso mehr
als dürftig - wir brauchen das Geld doch für wesentlich dringendere
Projekte, oder etwa nicht???) rechtfertigen einen Wechsel auf AACR und
MARC keinesfalls. Ich denke, auch ohne die AACR selber anzuwenden, können
wir doch via Internet problemlos in der LOC oder anderen US-Bibliothekskatalogen
recherchieren und umgekehrt. Aber müssen denn unsere Titelaufnahmen
genauso aussehen. - Ein weiterer Aspekt: durch diesen Wechsel, den sich
sicher nicht alle leisten können, werden die kleinen und mittelschwachen
Bibliotheken vom einheitlichen System womöglich abgehängt. -
Und als letztes frage ich mich, nachdem es schon die US-MARC gibt und die
UNI-MARC, ob es dann bald auch die MARC-Deutschland geben wird. Wäre
das dann wirklich einheitlich? Lohnt sich für eine dritte MARC-Variante
wirklich der ganze Aufwand?
-
Zum Hintergrund meines Votums: Moegen
bei einem Regelwerkswechsel auch Ansetzungsformen ueber Konkordanzdateien
zusammengefuehrt werden koennen, so bleibt ein erhebliches Chaospotential
im Sachtitelbereich. Transliterationen fremdschriftlicher Titel in aelteren
Daten werden nach einem Wechsel bald nicht mehr aufzufinden sein. Das Material
muesste manuell bearbeitet werden, und dies ist ja wohl illusorisch. -
Die Formatfrage sehe ich weniger strikt. Fuer eine Beibehaltung und Weiterentwicklung
von MAB scheinen mir jedoch etliche Argumente zu sprechen, die in der Diskussion
vorgebracht wurden.
-
Ex-ZDB-Katalogisierer Hat man wirklich
die Zeit, das Geld und das Personal, alles (erneut)umzustellen und umzulernen,
wenn noch nicht einmal alle (PI)-Zettelkataloge in die Datenbanken konvertiert
worden sind?
-
Insbesondere für die zahlreichen
von uns betreuten öffentlichen Bibliotheken, erst recht auch alle
kleineren Bibliotheken, ist die Beibehaltung der bisherigen Verfahren sehr
wichtig, da ihnen die neuen Verfahren außer kaum verkraftbaren Spesen
nichts bringen! Bereich: Landesfachstelle für das öffentliche
Bibliothekswesen, Außenstelle ...
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In Zeiten von Online-Katalogen sollte
man nicht über Regelwerke, sondern allenfalls gewisse gemeinsame Standards
diskutieren. Im Online-Katalog ist doch schließlich egal, ob wir
eine Sachtitelschrift oder ein Verfasserwerk vorliegen haben. Soviel wie
möglich sollte suchbar gemacht werden. Ist da AACR nicht kontraproduktiv,
indem mehrbändige Werke nicht auf verschiedene Ebenen aufgeteilt werden
können? Ein Umstieg auf AACR und die damit verbundenen Vorteile rechtfertigt
m.E. keineswegs den immensen Aufwand für denselben. Im Übrigen
ist eine solche Verfahrensweise doch wohl langsam überholt, gibt es
doch mit Libero schon ein System, das beide Formate verarbeiten kann. Eine
Katalogisiererin in einem Sonderbereich mit eigenem "hausgestrickten" Online-Katalog,
der sich nicht so leicht an neue Normen anpassen lässt.
-
Leitung einer Kleinstadtbibliothek Für
uns spielt internationaler Austausch keine Rolle, eine Umstellung wäre
personell und finanziell nicht zu bewältigen
-
Ich arbeite als Vertreterin in verschiedenen
Bereichen, hauptsächlich Titelaufnahme und Auskunft. Bei RAK weiß
man, was man hat und solange die deutschen Verbünde sich nicht einmal
auf einheitlichere Strukturen einigen, sind wir weit weg von der Internationalität.
Den Aspekt der Normdateien wäre für mich sehr wichtig. Aber auch
die finanzielle Seite: Wer soll die ganzen Umschulungen bezahlen? - Der
Nutzen der "Amerikanisierung" finde ich, steht in keinem Verhältnis
zu den Kosten und Umständen. - Zum Glück wurden irgendwann einmal
die "Preußischen Instruktionen" von den "RAK" abgelöst. Aber
machen wir uns durch die AACR nicht auch sehr abhängig von den internationalen,
schwerfällig arbeitenden Gremien? Die RAK - unseren Bedürfnissen
weiterzuentwickeln - halte ich für viel wichtiger als Internationalisierung
um jeden Preis. Den Zeitplan, bereits 2004 auf AACR umzusteigen, halte
ich für völlig unrealistisch, wenn ich bedenke welche langen
Vorlaufzeiten es braucht, für eine einzige Bibliothek ein neues System
einzuführen.
-
Es ist m.E. keine Qualität, ununterbrochen
amerikanophilen Tendenzen zu folgen, um Bewährtes abzulösen
-
OPL, von daher sowohl Katalogisierung
als auch Auskunft, Fernleihe, Katalogbenutzung etc. AACR/MARC sind weder
moderner, noch uebersichtlicher, einfacher, klarer als RAK/MAB. Die Umstellung
wuerde die deutschen Bibliotheken inklusive der Katalogumstellungen und
der notwendigen Schulungen Unsummen kosten. Bei der wirklich prekaeren
Haushaltslage der Bibliotheken sollten wir die Mittel sinnvolleren Zwecken
zufuehren. Auch den jeweiligen Traegern (=Geldgebern) und der Oeffentlichkeit
wird man kaum vermitteln koennen, warum Gelder und Personalressourcen verwendet
werden sollen, um auf den "Globalisierungszug" aufzuspringen, ohne dass
dies greifbare Vorteile bringt. M.E. waere es sinnvoller, RAK zu entruempeln
und an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen, als um der Globalisierung
willen ein ebenso "unmodernes" neues Regelwerk einzufuehren.
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Als Bibliothekar in e. Institutsbibliothek
bin ich quasi mit Allem befasst. Der Großteil der Arbeit ist Katalogisierung.
Ich halte es für ausgemachten Schwach-, ja Irrsinn JETZT das Regelwerk
zu wechseln. Da hätte man mal besser in den 60er Jahren bereits den
PI den Gnadenstoß verpassen und zu AACR wechseln sollen. Jetzt ist
es zu spät.
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Sehe die Notwendigkeit überhaupt
nicht ein, zumal MARC wesentlich unübersichtlicher ist
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Hallo, umlernen auf ein neues Regelwerk
ist kein Problem. Meine Bedenken gehen hauptsächlich in Richtung der
Kostenfrage. Überall sind die Etats derBibliotheken bereits gekürzt,
bzw. stehen kurz davor gekürzt zu werden. Die Literaturversorgung
der Leser ist somit nicht mehr in vollem Umfang möglich. Steigende
Preise, gerade bei den Zeitschriften verstärken dieses Problem. Öffnungszeiten
werden gekürzt, weil das dringend benötigte Personal(Hiwis)nicht
mehr bezahlt werden kann. Wer soll die Kosten für die Schulungen und
die damit auch verbundenen Neuanschaffungen in allen Bibliotheken tragen?
Wie will man das der Öffentlichkeit verkaufen? Schliesslich sind Bibliotheken
immer noch für die Benutzer und nicht nur für ihre Sebstverwaltung
da - sollte man zumindest meinen ;-) Vielleicht sollte sich auch der Rechnungshof
einmal mit der Sache beschäftigen - bevor das Kind (sprich das Steuergeld)
"im Brunnen liegt"
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mehr selbstbewußtsein würde
europa guttun. ein hoch den italienern und franzosen!
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Eine Weiterentwicklung von RAK bzw. MAB
erscheint mir ökonomischer, als die volle Anpassung an AACR. Ich kann
mir nicht vorstellen, dass eine Anpassung an ACCR in kurzer Zeit und kaum
mit Komplikationen verbunden sein soll. Eher glaube ich, dass noch
über Jahre hinweg manuelle Nacharbeiten erforderlich sind und befürchte,
dass die Datensätze vermischt werden und nicht mehr eindeutig zuzuordnen
sind, was dann im lokalen Bereich abgefangen werden muss. Wer soll das
nacharbeiten?
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Die gewaltigen Anstrengungen in jeder
Hinsicht (und besonders letztlich in finanzieller) wären nicht gerechtfertigt.
Es täte mir weh, zu erleben, wie der Buchbestand vielleicht zum x-ten
Mal auf aufwendige Bearbeitungsregeln umgearbeitet wird (die uns in diesem
Fall meiner Meinung nach keine nennenswerten Vorteile bringen würden),
während wir doch andererseits mangels ausreichenden Etat oft nur die
allernötigste Fachliteratur anschaffen können.
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die oben angekreuzten "Meinungen" sind
nur zweite Wahl!! besser wäre nicht eine Übernahme von AACR und
nicht eine Weiterentwicklung von RAK, sondern eine Integration von AACR
und RAK sowie von MARC und MAB. Aber soetwas ist wohl für Zeiten "als
das Wünschen noch geholfen hat". Ergo: RAK und MAB auf AACR und MARC
hin weiterentwickeln (auch gern zurück entwickeln).
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vielen Dank, daß Sie die Durchführung
dieser m.A.n. so wichtigen Umfrage in die Hand genommen haben! Für
eine optimale Lösung im Interesse der internationalen Zusammenarbeit
hielte ich übrigens die gemeinsame Weiterentwicklung von AACR und
RAK (gleich ein gemeinsames neues Regelwerk, klingt zugegebenermaßen
utopisch, wäre theoretisch aber das Beste) sowie die zügige Schaffung
von Meta- Normdateien (ISST, ISADN, etc.)
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Am liebsten wäre mir ein neues Regelwerk,
das den Gegebenheiten des on-line-Katalogs Rechnung trägt - ähnlich
den Erfassungsschemata der Dokumentationszentren - und sich statt mit überflüssigen
HE/NE-Fragen mehr mit der Frage bechäftigt, ob in Suchfeldern (Personen,
Körperschaften etc.) normiert werden soll oder ob möglichst viele
mögliche Sucheinstiege erfasst werden
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Viele Bibliotheken können eine Umstellung
auf AACR personell kaum oder gar nicht bewerkstelligen, der Aufwand ist
einfach zu groß, zumal wenn man sich noch in der Phase der EDV-Einführung
befindet. Was machen die so genannten OPLs? Als Verbundteilnehmer ist man
ja quasi zur Umstellung gezwungen, ob es personell möglich ist oder
nicht. Warum sollen RAK, RAK-Musik, RAK-AV (es hat schon seinen Sinn, dass
es diese speziellen Unterabteilungen gibt - hat AACR die auch?) und MAB
nicht weiterentwickelt werden?
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Wir sehen für kleinere öffentliche
Bibliotheken keinen Nutzen durch einen evtl. Wechsel von Regelwerk und
Datenformat, befürchtet werden hohe Kosten für Umstellungen,
die dem Nutzer wohl nichts bringen.
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Die Kosten der Umorganisation der Katalogdaten
sind zu hoch, der Zeitaufwand - und damit die Zeitspanne, in der die Umarbeitung
stattfindet - zu gross, als dass eine Umorganisation sinnvoll wäre.
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Langfristig sollten auf IFLA-Ebene durch
eine internationale Expertenkommission mit amerikanischer und deutscher
Beteiligung ein ganz neues Regelwerk und ein ganz neues Datenformat entwickelt
werden, die jeweils - die Nachteile der Vorgängerkonzepte vermeiden,
- die Vorteile der Vorgängerkonzepte aufgreifen und optimieren,
- die neuen Innovationsprojekte (wie Dublin Core, Multimedia, WWW-Doku-
mente, Multilinguale Normdateien usw.) umfassen und dafür Lösungen
anbieten.
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Fuer die ueberwiegende Mehrzahl der oeffentlichen
Bibliotheken bringt die beschlossene Format und Regelwerksaenderung keine
Verbesserungen oder Vorteile.
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Sehr geehrte Damen und Herren, ich finde
die Abstimmung MAB ja oder nein schwierig, da kaum konkrete Informationen
über die Folgen vorliegen. Wenn MAB abgeschafft wird, muß meiner
Meinung nach auf jeden Fall die Ausbildung garantiert werden, d.h. die
Ausbilder müssen ausreichend geschult werden und es muß rechtzeitig
Lehrmaterial vorliegen, was ich für schwierig erachte. Bis jetzt liegt
ja auch noch kein neues Lehrbuch vor, das an den neuen Ausbildungsberuf
"Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste" angeglichen
ist. Darüber hinaus müßte geklärt werden, welche Kosten
auf die Einrichtungen für die Umrüstung der Datenverarbeitung
zukommen. Sollten sich hier hohe Summen ergeben, ist die Umstellung für
viele Bibliotheken sicherlich nicht möglich. In Bezug auf die Internationalität
denke ich, daß dieses durch die Nutzung des Internet eh gegeben ist
unabhängig vom Regelwerk. Nur wenn sich diese Bedenken ausräumen
lassen, ist eine Umstellung auf AACR denkbar.
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Eine super Idee, klar machen wir RAK und
PICA platt, in deutschen Bibliothekslanden ist es wahrscheinlich sehr langweilig
geworden, und nachdem sich jetzt jeder in den ganzen Systemen auskennt,
wird es ja auch Zeit mal wieder etwas Neues zu machen. Bevor man sich überlegt,
es international einheitlich zu machen, sollte doch erst einmal daran gearbeitet
werden, daß nicht Deutschland aus verschiedenen Verbundkatalogen
besteht und dann können wir uns um internationale Katalogisierungsregeln
kümmern. Tut es dann noch Not, Bibliothekare auszubilden? Dann reicht
doch einer für die ganze Welt.
-
Mir ist unverstaendlich, warum alles auf
schon "alte" Regeln umgestellt werrden soll, wenn diese auch nicht fuer
EDV-gestuetzte Katalogisierung geschaffen wurden. Sind RAK und MAB nicht
bis zu einem gewissen Mass kompatibel? Wer soll die Umstellung, Personal,
Schulung etc. bezahlen? Inwieweit bringt die ganze Umstellung den
Katalognutzern irgendwelche Vorteile bzw. Verbesserungen? Scheint es nicht
vielmehr Selbstzweck?
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Dieser Beschluss geht völlig an den
Bedürfnissen, Interessen und Finanzen der meisten öffentlichen
und wissenschaftlichen Bibliotheken vorbei. Aber wir waren alle anscheinend
zu doof und kurzsichtig um vorher gefragt zu werden. Wie sollen wir unseren
Trägern nach der Umstellung von MAB1 auf MAB2 angesichts leerer Kassen,
die auf uns zukommende Kostenlawine erklären. Aber vielleicht wäre
das ja was für eine Bundeszuschuß (Ersatz für die DBI-Finanzierung)?!?
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Bereits jetzt werden internationale Daten
als Fremdleistungen in den Katalogisierungsabteilungen genutzt. Ein breiteres
Spektrum ist m.E. nicht erforderlich. Homogene Daten sind das Qualitaetsmerkmal
jedes Bibliothekskatalogs. Auch die Einfuehrung von RAK2 (Online-RAK),
die sicherlich unumgaenglich und wuenschenswert ist, hatte einen Katalogbruch
zur Folge, der in Kauf zu nehmen ist. Wie besonders der Diskussionsbeitrag
aus der ZDB zeigt, haetten wir bei Einfuehrung von AACR jahrzehntelange
Nacharbeiten zu bewaeltigen. Wirtschaftlichkeit? Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie
muss sehr gut abgewogen werden.
-
Für uns als kleine Bibliothek ist
der ganze Aufwand der Umstellung weder finanziell noch vom zeitlichen Umfang
her tragbar. Wir sehen in einem Umstieg für unsere Benutzer und unsere
Einrichtung keinen Nutzen. Da wir an keinen Verbund angeschlossen sind,
werden wir voraussichtlich auch bei gegenteiligem Beschluss weiterhin mit
RAK und MAB arbeiten, in der Hoffnung, dass unser Softwarelieferant nicht
das Datenformat ändert.
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Aus der Sicht eines Fachstellenvertreters:
Viele in diesem Zusammenhang auftauchenden Probleme sind z.B. in BuB schon
aufgeführt worden. Einer der wesentlichsten Kritikpunkte ist der immens
hohe Kostenaufwand, der alle Bibliotheken bei der Umstellung trifft, gerade
die kleineren öffentlichen Bibliotheken können diese Zusatzkosten
kaum bewältigen. Ansonsten ist die Art und Weise, wie die Mehrheit
des Standardisierungsausschusses mit diesem Thema umgeht, unüblich,
um keine härteren Ausdrücke zu gebrauchen. Es wird eine Machbarkeitsstudie
in Auftrag gegeben, deren Ergebnis durch den Beschluß, RAK/MAB ab
2003 nicht mehr weiterzuentwickeln, praktisch schon vorweggenommen wird.
Was letztendlich aber mindestens genauso schlimm sein dürfte: Mit
dieser Entscheidung macht sich das Deutsche Bibliothekswesen in einer Art
von Entscheidungen dritter abhängig, die nur noch als fatal bezeichnet
werden kann.
RAK und AACR sollten nur insoweit
angepasst werden, dass gleiche Entitäten entstehen, ansatzweise wird
- z.B. bei der Individualisierung von Personen - in RAK ja mittlerweile
so verfahren. Das gleiche gilt im Bereich des Datentauschs mit den Dateistrukturen
in den Formaten. Das gesamte Regelwerk mit einem Federstrich zu beseitigen,
halte ich nicht für sinnvoll. Im Gegenteil, so manche RAK-Regel wird
von den Amerikanern als besser praktizierbar angesehen. Wir sollten uns
nicht der Illusion hingeben, bei Einsatz der AACR zu völliger Einheitlichkeit
zu gelangen, das ist schon in den anglo-amerikanischen Mutterländern
nicht geglückt. Wer Retrokonversion betreibt, erhält eine Ahnung
davon, wie schwer die Hypothek Regelwerksänderung (hier Umstellung
von PI auf RAK mit nachfolgender Datenpflege) über Jahrzehnte die
Kataloge und Datenbanken belastet. Ein Zusammenführen dieser Daten
in einer Datenbank führt bei älteren Titeln zu Suchstrategien,
die den gemeinsamen Nenner berücksichtigen, was im allgemeinen dann
durch hohen Trefferlisten führt. Bei Hinzufügung einer Datenbank
mit einem dritten abweichenden Regelwerk ist dieser Nenner möglicherweise
gar nicht mehr zu finden und es muss mehrfach gesucht werden. Für
die ZDB würde diese Umstellung vermutlich das Aus bedeuten - wer will
sich in Zeiten personeller Engpässe mit Datenpflege fortlaufender
Sammelwerke auseinandersetzen? Wollen wir das wirklich? Tun wir dem Nutzer
wirklich einen Gefallen, wenn wir nun jeden dazu zwingen, sich vermehrt
mit englischer Umschrift nichtlateinischer Schriften, englischsprachigen
Ansetzungen von Gebietskörperschaften u.a. auseinanderzusetzen, nur
damit er sein Buch aus der Bibliothek um die Ecke findet? Bei aller Offenheit
sind hier Grenzen gesetzt.
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Die Weiterentwicklung von RAK/MAB halte
ich für ausreichend. Ich bezweifle, daß der Nutzen neuer Systeme
den Aufwand rechtfertigt.
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Mein Kommentar ist lapidar: Jeder Formatwechsel
und erst recht jeder Regelwerkswechsel schafft "Altdaten", jeder Systemwechsel
führt zu Qualitätsminderung und Informationsverlust bei den umgesetzten
Daten. Beides kann man dem sehr differenzierten und ressourcenreichen deutschen
Bibliothekswesen nicht wünschen. Um diese Nachteile eines Umstiegs
auf AACR und MARC in Kauf zu nehmen, ist der dadurch erzielbare Gewinn
nicht groß genug und der hierfür zu leistende immense Aufwand
nicht berechtigt. Auch die besondere Interessenslage der Deutschen Bibliothek
rechtfertigt keineswegs den folgenschweren Umstieg auf AACR und MARC.
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integrierte diplombibliothekarische Taetigkeit:
Erwerbung/Katalogisierung/Sacherschliessung/Information; Wichtige Punkte
aus meiner Sicht: - Nutzerstudie/ Bedarfsstudie - Normdatennutzung sollte
generell intensiviert werden, weil sie Regelwerksfortentwicklungen bzw.
notwendige Ansetzungsaenderungen oder zu ergaenzende Verweisungsformen/
(multilinguale)Konkordanzen (in Sach- und Formalerschliessung) nutzbar
machen, ohne einzelne Datensaetze betrachten zu muessen - zentrale Funktionen
staerken: -- Normdatenaufbau -- laufender Katalogisierungsaufwand laesst
sich am besten durch aktuelle Lieferung qualitativ hochwertiger Katalogisate
(die auf unterschiedliche bzw. sich mit der Groesse der zu durchsuchenden
Datenmenge wandelnde Recherchestrategien antworten koennen) aus den nationalbibliothekarischen
Einrichtungen reduzieren (Beispiel Musikmaterialien: solange die DDB mit
Hinweis auf ihre Personalsituation im DMA weder CIP-Dienst noch Sacherschliessung
betreiben kann, bleiben das Regelwerk und das Katalogformat, unter dem
die zentrale Funktion nicht geleistet kann; das in Ihren Informationen
angesprochene, in den USA offenbar verbreitete Verfahren der "Ablagerung"
bis zur Fremddatenlieferung kann man sich eigentlich nur leisten, wenn
keine Vormerkung/Nutzungserwartung hinter dem Ankauf steht - einflussnehmende
Mitarbeit qualifizierter Persoenlichkeiten in den AACR und/oder MARC-Gremien
muesste gesichert sein, wenn es zu einem Umstieg kaeme - Was macht das
nicht-englischsprachige europaeische Ausland (die Schweiz war in Ihren
Informationen angesprochen)?
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Der personelle und finanzielle Aufwand
- vor allem für kleine und mittlere Bibliotheken - steht in keinem
Verhaeltnis zu den "Vorteilen". Wozu viel Geld in internationale Nachweise
stecken, wenn die Mittel für die Grundversorgung nicht sicher sind
?
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1. Die Frage des Podiums am 11.9.2001
in Göttingen, von der der o.g. "Beschluss" ausging, "Ist Deutschland
reif für eine internationale Zusammenarbeit?" war schon falsch gestellt.
Wenn es gehießen hätte "Ist AACR reif für die Aufnahme
der FCBR?" und kompetente Leute auf dem Podium gesessen hätten, wäre
die Entscheidung sicher anders gefallen. M.a.W.: Aus meiner Sicht ist RAK
viel näher an den "Functional requirements ..." als AACR.
2. Die Hoffnung, die das Podium in
Göttingen verbreitet hat, nämlich dass das Katalogisieren einfacher
werde, wenn man nur AACR einführte, ist schlicht irrig.
3. Das Format ist prinzipiell beliebig,
darauf ist von vielen schon hingewiesen worden. Wenn Strukturfragen (insb.
das Linking zu anderen Sätzen wie Namen, Körperschaften, hierarchisch
zusammengehörende Titel etc) gewährleistet sind, kann es auch
MARC sein.