Was sind und was sollen Bibliothekarische
Datenformate. 3. Aufl. 1999 Inhaltsverzeichnis
Kapitel 2
Bibliotheksdaten - Strukturebene
Details der Ebene D6
Grundlage: Formatbeschreibungen (MAB, MARC, NMN-Format)
Normen: ISO 2709, DIN 1506
D6.1 Zeichenebene Unterscheidung
von Textzeichen und Steuerzeichen.
Konventionen für die Codierung von Adressen und Längen,
insbes. bei Formaten mit "Directory", ansonsten Definition der Zeichen
für Feld- und Satzende, Teilfeldkennungen, Nichtsortierzeichen, Stichwortkennung,
Absatzendezeichen, Protypen für Sonderzeichencodierung, ...
D6.2 Feldebene ("Kategorien")
-
Behandlung von Zeichenketten als Datenfelder. Drei Methoden:·
sog. "Felder fester Länge" werden durch ihre Position identifiziert.
(Manche Datenbanksysteme kennen überhaupt nur solche Felder, z.B.
dBASE u.ä.)
-
Abgrenzung durch Steuerzeichen
-
Beschreibung eines Satzes durch ein "Inhaltsverzeichnis"
(record directory), das die relativen Adressen (= Abstand vom Satzanfang)
und Längen der Felder enthält (ISO 2709)
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Interne Strukturierung von Feldern: (a) durchweitere
Steuerzeichen ("subfield codes"), vor allem in den MARC-Formaten, oder
auch (b) durch genormte Interpunktion (ISBD) (UK-MARC: nur
ersteres, US-MARC: beides!, MAB: nur letzteres)
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Zeilenumbruch in langen Kategorien (programmiertechnisch
unnötig, aber in manchen Formaten üblich)
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Identifizierung von Normdaten durch Identnummernsysteme
D6.3 Satzebene
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Verschiedene Typen von Sätzen
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für verschiedene Dokumenttypen
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für verschiedene Hierarchiestufen
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für bibliographische Daten, Normdaten, Geschäftsgangsdaten
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Eindeutige Identifikation von Sätzen durch Primärschlüssel;
automatische Erzeugung von Identifikationsnummern
(erforderlich z.B. bei Verknüpfungen)
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hierarchische Satzstrukturen (vor allem für mehrbändige
Werke)
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Verknüpfung zwischen Sätzen über Schlüssel
(im allg. Identnummern)
D6.4 Dateiebene / Datenbankebene
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Zugriffsarten (indexsequentiell, Binärbaumstruktur...)
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Indexierung · Feldauswahl für
Index
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Aufbereitung des Feldinhalts
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Präsentation des Index beim Zugriff
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Zusammenhänge zwischen mehreren Dateien
Es kann große Unterschiede geben zwischen dem Speicherabbild
eines Datensatzes und seiner Darstellung auf Ebene D6 (Präsentation)
auf einem Benutzungsbildschirm. Unterschiedlichste Präsentationen
können per Programm aus demselben Datensatz generiert werden. Deshalb
ist eine Orientierung von Satzstrukturen z.B. an der Reihenfolge von Elementen
in Zettel- oder Listenkatalogen (wie es bei MARC der Fall ist!) nicht nötig
und eigentlich unsachgemäß, es kann aber dem menschlichen Verständnis
entgegenkommen.