Was sind und was sollen Bibliothekarische
Datenformate. 3. Aufl. 1999
Kapitel 10.5
allegro
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Kurzübersicht und
Architektur [aus dem "allegro-C Systemhandbuch"]
Einige weniger wichtige Kategorien sind in dieser Übersicht
weggelassen (siehe vollständige Originaldokumentation).
Jede Kategorie ist bei Bedarf beliebig oft belegbar:
man wiederholt die Eintragungen entweder innerhalb der Kategorie und setzt
ein Trennzeichen wie '¶' (Eingabe mit <Strg>+t) oder ';' dazwischen
oder man wiederholt die Kategorie als solche, indem man hinter der Kategorienummer
ein Wiederholungszeichen (empfohlen: 2,3,4,...) eingibt. Zum Beispiel wäre
also #402 der zweite und #403 der dritte Verfasser.
Angaben in eckigen Klammern sind nur bei Bedarf
einzugeben. Die Klammern sind dann nicht mitzuschreiben.
Gruppe #0 : Identifikations-Kategorien
(I2) #00 Identifikationsnummer[+BandNr[+TeilNr[+...]]][=Bandbezeichnung]
(#00
ist notwendig nur bei selbständig gespeicherten Untersätzen)
(E1) #01 Band-, Abteilungs-, Teil- etc. -Bezeichnung: (bei
unselbst. gespeicherten Untersätzen)
... #06 (Ziffer 1...6 kennzeichnet die Hierarchiestufe
des Untersatzes)
(V2) #09 IdNr der übergeordneten Gesamtheit+BandNr[=Bandbezeichnung]
(C) #0c Formschlüssel (= Dokumenttyp, ?ØAnhang
B.4.1)
Gruppe #1 : frei verwendbare Kategorien
(D2) #18 Sachtitel + Verfasserangabe in Vorlageform (faßt
Gruppen #2, #4, #5 und #6 zusammen)
(D2) #19 Sachtitelangaben in Vorlageform (faßt Gruppe
#2 zusammen)
auch: Bandtitel (in Untersätzen statt #20), falls nicht für Index
geeignet
Gruppe #2 : Titelangaben
(A2) #20 Hauptsachtitel $ Körperschaftliche Ergänzung
: Zusatz (siehe auch #25)
(A2) #21 Sammlungsvermerk (Werke, Sammlung u.ä.)
(A1) #22 Einheitssachtitel <Sprache> (z.B. Originaltitel
bei Übersetzungen)
(A2) #23 Nebensachtitel (Rücken-, Umschlag- etc. -Titel)
(V1) #23F früherer Titel (bei Hauptaufnahmen von Zeitschriften
(V1) #23S späterer Titel und Serien)
(A1) #23k "Key Title" (gehört zur ISSN, siehe #88)
(A2) #24 Parallelsachtitel (in anderer Sprache) (Ansetzung
von #23 und #24 wie #20)
(D2) #25 Sachtitelergänzungen (nicht für Index
bestimmt, sonst in #20 hinter " : " angeben)
(D1) #26 Titel enthaltener Werke (z.B. Beigaben bei Zeitschriften)
(H1) #27 zusätzliche Köpfe für Karten
(A1) #28 zusätzliche Stichwörter für Index (Hilfsfeld
für Wörter, die nicht im Titel stehen)
#3 : Sachliche Erschließungsdaten
(K2) #30 Systematik-Notationen, Klassifikation (Trennung:
Leerzeichen)
(K2) #30a Sachgruppen (Grobsystematik, ?ØHandbuch
Anhang B.5)
(K2) #30i Lokale Systematik (Institut, Teilbibliothek)
(C) #30x diverse Spezialnotationen (x=g,h,l,s ?ØSystematik-Stammsätze,
#3n)
(S1) #31 Schlagwörter, Thesaurusbegriffe(Trennung:
Semikolon)
(S1) #31x diverse Spezialschlagwörter (nach RSWK: x=c,g,h,k,p,s,t,
?Ø#3n)
(K1) #32x Notationen aus Fremddaten (z.B. #32L für
LoC)
(S1) #33x Schlagwörter aus Fremddaten (z.B. #33L für
LoC, #330,#331.. RSWK-Ketten)
(C) #37 Sprache(n) des Textes (?ØAnh.B.4.2)
(Trennung: Leerzeichen)
(D2) #39 Verfasserangabe (Personen u. Körperschaften)
(faßt die Gruppen #4 bis #6 zusammen)in
"Vorlageform"
(vgl. #18, #19) (optional)
(A) #4 / #5 : Personen
#40 | Verfasser | #50 | Illustrator |
#402/3 | 2./3. Verfasser | ||
#41 | Herausgeber | #51 | Kommentator |
#42 | Mitarbeiter | #52 | Komponist |
#43 | Bearbeiter | #53 | Präses (Diss.) |
#44 | Begründer | #54 | Respondent (Diss.) |
#45 | Sammler | #55/#56 | Vor-/Nachredner |
#46 | Texter | #57 | Sonstige Person ¬Funktion |
#47 | Übersetzer | #58 | Personenname im Titel |
#59 | Gefeierte Person |
#6 : Körperschaften
(A2) #60 Urheber (verantwortliche Körperschaft im
Sinne von RAK)
(A2) #61 Beteiligte Körperschaft (Sekundärkörperschaft)
(Kongresse
#83)
(A2) #61i Körperschaft als Interpret (Musik)
(D2) #68 Körperschaft, der der erste Verf. angehört,
(evtl.
Adresse)
(A2) #69 sonstige Körperschaft (z.B. "gefeierte"
K. bei Festschr.)
#7 : Erscheinungsdaten, physikalische Daten
(D) #70 Quelle (Zeitschriftentitel[ ; Band(Jahrgang)Heft,
Seiten]) (für Zeitschriftenaufsätze)
oder _kürzel ... (wobei
das "kürzel" in der #8na eines Stammsatzes vorkommen muß)
(D) #70x... Detaillierte Quellenangaben (wahlweise,
wenn nicht in #70 )
(x=4 Band 6 Heft 8 Seiten
9 Beigaben a ISO-Abk. c Coden i ISSN s Signatur z ZDB-Nr)
(D2) #71 Auflage-/Ausgabebezeichnung
(D2) #72 Reprintvermerk (z.B. "Nachdr. d. Ausg. ...")
(D2) #73 Orte und Verlage bzw. Drucker in Vorlageform (optional,
ersetzt im Druck #74 + #75)
(D1) #74/#74d Erscheinungsort(e) / Druckort (in Ansetzungsform
, Trennung "; ")
(D1) #75/#75d Verlag(e) / Drucker (Ansetzungsform , Trennung
"; ")
(A2) #76 Erscheinungsjahr (stets 4 Ziffern, evtl.
"ca. ..." oder "vor ...", Klammern erlaubt )
(D2) #76x Erscheinungsangaben (x= Erscheinungsform, z.B.
bei Zeitschriften: #76p Ersch.Verlauf)
(D2) #77 Umfangsangabe : Illustr. + Begleitmaterial ;
Format
(C) #77x Medienspezifische Angaben (x = Mediencode
= physikalische Form, z.B. #77v Video)
#8 : Fußnoten, Gesamttitel, Identnummern
(D2) #80 deutsche Titelfassung (vom Katalogisierer übersetzt)
(optional)
(D2) #81 Fußnote, unaufgegliedert
(D2) #81x Spezielle Fußnoten
(D2) #818 Hochschulschriftenvermerk nach RAK
(D1) #819 Ort:Jahr (normierter Hochschulschriftenvermerk)
(H2) #82 NE-Vermerke (nur für Zettelkatalog relevant)
(A2) #83 Veranstaltung ; Zählung (Ort) : Datum (vor
allem Kongresse; deutscher Ortsname)
(V1) #84 Sachtitel des übergeordn. Werkes [/ Verf.Name]
[ ; Zählung]
oder _IdNr des
übergeordneten Werkes (bei Aufsätzen aus Sammelbänden)
(D1) #85 Gesamttitel (Serientitel) ; Zählung
oder _Ident
; Zählung (Ident = Kürzel oder andere Identifikation des
Serien-Stammsatzes)
(I1) #86 Reportnummer
(I1) #87 ISBN - 2.ISBN - 3.ISBN
(I1) #88 ISSN, #88x = andere offiz. Id.-Nrn. für
fortlfd. Sammelwerke
(z.B. #88c CODEN)
(I) #89 IdentCode oder Sortierschlüssel eines
eigenen Systems (wie z.B. in Mathematik üblich)
(I2) #89x Id-Nummern aus Fremddatenbanken (z.B. #89D DB-Nr,
#89L LC-Nr, #89Z ZDB ...)
(I1) #8e E-Adresse (URL etc.)
#9 : Bestands- und Verwaltungsangaben
(B2) #90 [Standort']Signatur[ = Magazinsignatur]
(B2) #90i Sigel'Instituts-Signatur (falls keine Exemplarsätze
gemacht werden)
(B2) #90z Frühere (nicht mehr gültige) Signatur
(B1) #91 Zugangs- oder Inventarnummer
(B1) #92x Bestands- und Lückenangaben (Zeitschr.u.Reihen;
#92 = Hauptbestand, #92i = Institute)
(T3) #93 Inhaltsangabe (Kapitel, Bestandteile) (Zeilentrennung
mit ¶ )
(B) #95+#96 frei verwendbar (z.B. bibliotheksspezifische
Daten)
(G) #97x Geschäftsgangsdaten (z.B. #97a Zeitschr.kennung:
1=laufend, 3=abgeschlossen)
(T2) #98 Deutsches Abstract, Annotation
(E2) #99e Änderungsdatum (?ØA.CFG : Befehl ce99e
)
(E2) #99n Zugangsdatum (Erfassungsdatum) (?ØA.CFG
: Befehl cn99n )
(B) #9A - #9E System-, Erwerbungs- Ausleih-, Exemplardaten
(bilden
eigene Datensätze)
Normdaten-Stammsätze
Die Kategorienummern der Stammsätze beginnen mit
der Ziffer der Kategoriegruppe, auf die sie sich beziehen, also z.B. 2
für Titel, 3 für Sacherschließungsdaten. Darauf folgt ein
'n' (für "Normdaten").
#2n Stammsatz Einheitssachtitel
#2n Name/Einheitssachtitel, Stammsatz; zusätzlich #40
oder #60 besetzt, falls nicht anonym
#2nr Andere Titelfassungen in derselben Sprache
#2nu Übersetzungstitel mit <Sprachbezeichnung> als Ordnungshilfe
#2nd Angaben zur Datierung
#2nz Anmerkungen
#3n Sacherschließungs-Stammsätze
(A1) #3n Sacherschließungs-Stammkategorie (Struktur:
#3n_tqxx× yy× zz_Hauptbegriff)
t = Typ des Stammsatzes (s=SWD, a=Aufstellung,...)
q = Typergänzung xx,yy,zz = Notationen für Sachgruppen)(A1)
l Sprachcode - Stammsatz (Zur
Verwendung in #30l und/oder #37)
(A2) ab Aufstellungssystematik (b = Aufstellungsbereich
(Ziffer oder Buchstabe))
(A1) bH Basisklassifikation (H = Hierarchiestufe 0..3)
(A1) c Sachgruppe
(A1) dX Dezimalklassifikation (auf d kann eine bibliotheksspezifische
Angabe X in ^...^ folgen, z.B. die Kastennummer des Zettelkatalogs)
(A1) g Regionalcode-Stammsatz ("Geocode", zur Verwendung
in #30g und/oder #74Ú g)
(A1) sg Geographischer Name, Stammsatz, auf sg sollte ein
(oder mehrere) Geocode folgen, dann der Begriff
(A1) ss Sachschlagwort - Hauptform mit evtl. Unterschlagwort
einer Ansetzungskette Struktur: #3n sqxxx_HSW_/_USW1_/.../_USW5
(A1) sp Personenschlagwort
(A1) sk Körperschafts-Schlagwort, Ansetzung unter dem
Namen
(A1) sc Körperschafts-Schlagwort, Ansetzung unter dem
Ort
(A1) st Titelschlagwort: [Person: ]Werktitel
(A1) #3na Äquivalente Bezeichnung
(A1) #3ng Geographischer Code zum Stammsatz (bei geogr.
Schlagwörtern)
(A1) #3nr Verwandter Begriff; mehrere Typen, Trennung durch
";$x", x = a,b,f,n,r,s
(A1) $a Alter Begriff
(A1) $b Übergeordnetes Schlagwort
(A1) $f Früheres Schlagwort
(A1) $n Neuer Begriff
(A1) $r Verwandtes Schlagwort
(A1) $s Späteres Schlagwort
(D2) #3nz Kommentar zum Stammsatz
#4n Personen-Stammsätze
(A1) #4n Personenname, Hauptansetzungsform
(A2) #4na Personenname, Verweisungsformen
(A1) #4nd Lebensdaten
(A1) #4np Pseudonym (dann in #4n der wirkliche Name)
(A2) #4nr Personenname, siehe-auch-Hinweis
(A1) #4nt Wirklicher Name (dann in #4n das Pseudonym)
(D2) #4nz Anmerkung zum Stammsatz
#6n Körperschafts-Stammsätze
(A1) #6n Körperschaftsname, Hauptansetzungsform
(A2) #6na Körperschaftsname, Verweisungsform
(A1) #6nd Körperschaft: Lebensdaten
(A2) #6nf früherer Körperschaftsname
(A1) #6ns späterer Körperschaftsname
(D2) #6nz Anmerkung zum Stammsatz
#8n Zeitschriften- und Serien-Stammdaten
(A) #8n Zeitschriften-Stammtitel
(A) #8n1 Weiterer Zitiertitel
(I) #8na Kürzel für Verknüpfung
(A2) #8nr Verweisungsformen (Trennung ";" )
Für alle anderen Angaben zu einer Zeitschrift oder Serie sind die "normalen" Kategorien zu benutzen. D.h., man würde in #20 den Ansetzungstitel für den Katalog unterbringen, in #8n den Zitat-Titel.
Zur Anlage des Formats
Die Kategorienummern sind im Prinzip zweistellig. Eine
dritte Stelle kann hinzukommen, um Wiederholungsfelder oder Felder mit
verwandtem Inhalt zu kennzeichnen. Das Format hat diesen Grundriß:
0X Identifikationsfelder
1X Hilfsfelder
2X Titeldaten (Wie heißt das Buch?)
3X Sacherschließungsdaten (Wovon
handelt es?)
4X Verfasser und (Wer hat es geschrieben?)
5X beteiligte Personen
6X Körperschaften
7X Erscheinungsdaten (Woher kommt es?)
8X Serienangaben, Fußnoten (Womit
hängt es zusammen, was ist sonst dazu zu sagen?)
9X Lokaldaten (Wo befindet es sich?)
Besonders an den in Klammern dargestellten Fragestellungen sieht man, daß der Grundriß des Formats von einer inhaltsbezogenen und benutzungsorientierten Sicht des Katalogs ausgeht. Ein Bezug zu konventionellen Katalogformen ist hier nicht erkennbar. Im Vordergrund stehen die für den Zugriff nötigen Felder, die Ansetzungsdaten. Wenn man für Druck oder Anzeige abweichende Formen nötig hat, kann man diese zusätzlich erfassen. Die Grundvorstellung ist: wenn keine Vorlageform erfaßt ist, soll die Software die Ansetzungsform auch für die bibliographische Beschreibung heranziehen. Die Normsätze haben die ihrem Typ entsprechende Anfangsziffer, an der zweiten Stelle aber jeweils den Buchstaben 'n'.
Entstehung
Für den Niedersächsischen Verbund wurde 1976
ein Format entworfen, mit dem der "Niedersächsische Monographien-Nachweis
(NMN)" begründet werden sollte. Es gab bis zu dem Zeitpunkt nur den
Niedersächsischen Zeitschriften-Nachweis (NZN) als gemeinsames Katalogisierungsprojekt.
Dessen Format war in den 60er Jahren entstanden und allzu spezifisch auf
Zeitschriften ausgerichtet, daher brauchte man für Monographien einen
anderen Entwurf. MAB wurde nicht gewählt, weil es als zu aufwendig,
zu wenig auf Online- und Verbund-Erfordernisse ausgerichtet und zu stark
an der Austausch-Funktion orientiert empfunden wurde. MARC erschien erst
recht als viel zu kompliziert. In den Jahren 1977-1981 wurde der größte
Teil der Erfassungsarbeit offline von studentischen Hilfskräften durchgeführt,
auch dies verlangte nach einem einfachen, leicht zu lernenden Format.
Im Dezember 1993 wurde in Göttingen der NMN-Katalogisierungsbetrieb
eingestellt, im Januar 1993 begannen alle KatalogisiererInnen im Lande
Niedersachsen mit der Arbeit unter dem neuen Pica-System. Die Daten waren
termingerecht umgestellt worden. Man fand sich in einer völlig neuen
Online-Katalogisierungswelt mit so vielen Vorteilen, daß das NMN-Format
rasch ad acta gelegt und das neue, kompliziertere Pica-Format bald beherrscht
wurde.
Das NMN-Format wurde indessen nicht etwa deshalb abgeschafft,
weil es zu simpel gewesen wäre. Es hatte in den Jahren seiner Anwendung
eine substantielle Anzahl von Verbesserungen und Erweiterungen erfahren.
Es war nur so, daß die Pica-Software nicht die Freiheit ließ,
mit einem ganz anderen als dem vom niederländischen Pica-Verbund entwickelten
Schema zu arbeiten. Deshalb mußte selbst Die Deutsche Bibliothek
sich zu einer Einführung des Pica-Formates als hauseigenem Internformat
entschließen. Der MAB-Magnetbanddienst soll unberührt bleiben.
In vielen Sitzungen wurde 1991/92 zwischen DDB, Niedersachsen und Pica
ein erweitertes und in einigen Punkten (z.B. Verknüpfungen) verbessertes,
gemeinsames Pica-Format entwickelt. Das Fundament für eine neue Norm?
Die seit 1981 laufende allegro-Entwicklung hatte
auf der Grundlage des NMN-Formates begonnen. Nur war von vornherein die
Software so angelegt, daß Formaterweiterungen oder auch völlig
andere Formate leicht zu implementieren waren. Als die Bindung an das "offizielle"
NMN-Schema fortfiel, konnte bis September 1993 eine Revision und eine "Konsolidierung"
des Standardformats vorgenommen werden. Unter allegro-Anwendern
als "A-Schema" bekannt, ist jetzt das konsolidierte Format allen gegenwärtigen
Anforderungen gewachsen. Zeitschriften, Nicht-Buch-Medien, Geschäftsgangsdaten,
Bestandsdaten, Stammdaten für die Sacherschließung und für
Personen, Körperschaften und Serien können nun konsistent in
einer einzigen Datenbank verwaltet werden. Damit deckt das allegro-Format
erheblich mehr ab als sein Vorgänger.
Andererseits gibt es ab Version 13 auch Konfigurationen,
mit denen allegro die Formate Pica3, MAB, USMARC und UNIMARC als
Internformate verwenden kann. Dabei kann nicht in allen Details den Magnetbandformaten
entsprochen werden (es gibt z.B. kein "record directory"), aber die Datenfelder
können alle im notwendigen Umfang benutzt werden.
Grundsatzfragen
Aus dem vorhin Gesagten wird schon deutlich, daß
Grundsatz 1 ein zentrales Anliegen des Formatentwurfs ist. Das Online-Zeitalter
hatte ja bereits begonnen, als der NMN begründet wurde, d.h. der Erfahrungshintergrund
war schon ein ganz anderer als zu Zeiten des MARC- oder MAB-Entwurfs.
Die "Konsolidierung" hatte ausdrücklich zum Ziel,
das Format mit den formulierten Grundsätzen in Einklang zu bringen.
Dies wurde weitgehend erreicht, weitere Ausführungen zum Thema "Grundsatzfragen"
sind deshalb nicht nötig. Ein Defizit besteht bis Version 13 noch
bei der Verknüpfungstechnik mit Normdaten: zwar kann man die notwendigen
Stammsätze anlegen und deren Nummern in die Titelaufnahmen eintragen,
beim Retrieval jedoch ist dann nicht unmittelbar unter einem Namen sofort
die Anzahl der verknüpften Titel zu finden, sondern nur unter der
Identnummer des Namens.
Objekte
Jeder Teil einer Veröffentlichung, auch "unselbständige
Werke" (Aufsätze, Kapitel) kann als Objekt einen eigenen Datensatz
bekommen. In das Format eingearbeitet sind ferner die nötigen Felder,
um Exemplardaten, Stammdaten (für Personen, Körperschaften, Serien,
Einheitssachtitel, Schlagwörter, Systematiknotationen), Ausleihdaten
(Sätze für Benutzer, Entleihungen, Vormerkungen), Erwerbungsdaten
(Bestellungen, Lieferanten) und Systemdaten (Berechtigungen, Benutzergruppen,
Kalenderdaten, Währungskurse u.a.) innerhalb einer alles umfassenden
Datenbank unterbringen zu können. Hier geht allegro noch etwas
weiter als Pica, wo die Systemdaten teilweise nicht in der Datenbank, sondern
in Tabellen untergebracht sind, die man mit anderen Mitteln pflegen muß.
Feldbezeichnungen
Es gibt keine Indikatoren, aber Teilfelder, was gegenüber
dem NMN-Format neu ist. Erstens sollte damit der Grundsatz 3 verwirklicht
werden ("Zusammenhänge bewahren und erkennbar machen"), zweitens konnte
man so die Anzahl der neu einzuführenden Felder gering halten.
Wiederholungsmethode
Die Felder können in der Regel durch Anhängen
einer Ziffer oder eines Buchstabens an die Kategorienummer wiederholt werden.
Es gibt auch Felder, die mehrere Einträge in sich enthalten können,
in der Regel dann mit Semikolon als Trennzeichen. Einengende Grenzen existieren
daher nicht.
Daten fester Länge sind nicht definiert,
generell jedoch möglich. So könnte man ohne weiteres z.B. den
festen Vorspann eines MAB- oder MARC-Satzes in einer eigenen Kategorie
aufbewahren.
Satztypen. Alle erwähnten Typen sind definiert.
Kleinigkeiten. Nichtsortierzeichen werden paarig
gesetzt, jedoch ist auch die andere Methode verwendbar, indem man eine
Einstellung in der Konfigurationsdatei ändert. Auch die MARC-Methode
mit dem Indikator, der die Anzahl der zu übergehenden Zeichen angibt,
ist realisierbar.